Wiederholte Arbeitsunfähigkeit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz

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IvonneSun
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2022, 16:21

Wiederholte Arbeitsunfähigkeit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz

Beitrag von IvonneSun »

Hallo an Alle. Ich bin seit vielen Jahren mit einer seelischen Störung mit GdB 30 einem Schwerbehinderten gleichgestellt und arbeite in 30 Stunden/Woche. Ich habe in den letzten Jahren trotz Therapie, Reha und Klinik immer wieder Zeiten von Arbeitsunfähigkeit gehabt. Auch jetzt wieder. Ich bin in den letzten Jahren durchschnittlich 6 Wochen im Jahr wegen der Behinderung krank. Bereits vor einigen Jahren hat mich meine Chefin gefragt, ob ich mal über eine „Erwerbsunfähigkeit„ nachgedacht habe. Sie hat mich auch gefragt, was sie den Kollegen sagen soll, wenn diese sich aufregen, weil ich „schon wieder krank“ bin. Danach habe ich das Gespräch mit der SBV gesucht. Ich will nicht aufgeben, sondern leben.
Derzeit ist bei uns im Referat wegen der vielen Arbeit „Land unter“, die Chefin total überfordert, und ich kann nicht ausschließen, dass das Verhalten meiner Chefin, sie lässt Kollegen im Allgemeinen mit ihren Aufgaben alleine, und die viele Arbeit auch mit meiner jetzigen Erkrankung zu tun hat. Mein Facharzt hat mir nun eine Klinikeinweisung erstellt. Da es bis zur Aufnahme noch dauern kann (Traumatherapie, keine Akutklinik), will ich zwischenzeitlich wieder arbeiten. Zu Hause geht es mir alleine auch nicht gut, Arbeit gibt mir Tagesstruktur und Sinn. Wenn ich mich einigermaßen erholt habe, mache ich mir regelmäßig erhebliche Vorwürfe, schon wieder krank geworden zu sein. So auch jetzt. Ich trau mich gar nicht mal, dort anzurufen. Von meinen Kollegen kam zuletzt auch keine Rückmeldung mehr. Ich überlege schon, um Versetzung zu bitten, obwohl ich meine Aufgabe gerne mache.

Wie geht Ihr mit „regelmäßigen“ Arbeitsunfähigkeiten um? Wie geht Euer Chef damit um? Was sagen Eure Kollegen? Sollte ich mich nur deshalb weiter „arbeitsunfähig“ melden? Ich glaube, ich rede mal mit der SBV. Es hat mir jetzt bereits geholfen, das mal aufzuschreiben.
SonneundDunkenheit
Beiträge: 697
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Wiederholte Arbeitsunfähigkeit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo lvonneSun,
dein Thema ist komplex und vieles liegt auch im Außen oder besser ausgedrückt auf den Schultern oder in den Reaktionen anderer.
Eine Versetzung ist meines Erachtens eine Flucht und dein Problem wird dich kurz über lang einholen.
Die Arbeitswelt fordert viel und letztlich muss ich mich als AN selbstkritisch fragen, ob ich meinen Job dem Grunde nach gewachsen bin oder nicht und zwar unabhängig davon ob ich einen GdB habe oder nicht. Krank (AU) wird jeder einmal...der eine länger, andere stecken es besser weg.
Wir leben im Zeitalter der Kostenmaximierung und vor allem dem Fachkräftemangel. Ich schätze mal, wenn du ausfällst, dann müssen deine Kollegen deine Aufgaben abfangen. Die Arbeitsverteilung ist Aufgabe des Chefs. Aufgabe deiner Kollegen ist es, eigene Grenzen zu benennen und zusätzliche Arbeit abzuweisen. Aber auch zu erkennen, dass nicht du als erkrankte Person das Problem bist, sondern eher die zu knappe Stellenbesetzung.
Manchmal ist es besser bei langen abzusehenden AU Zeiten dies offen zu kommunizieren. Das schafft die Möglichkeit, eine Krankheitsvertretung einzustellen..... vorausgesetzt es möchte jemand den Job haben. Also besprich mit deinem Arzt ob Arbeit vor der Traumatherapie sinnvoll ist (für dich, aber auch für den AG).
Ich bin auch schwerbehindert und habe mit einem GdB von 60 jahrelang in Vollzeit gearbeitet. Ab und an ein KH Aufenthalt, eine Reha, mit einer AU habe ich meist gewartet bis ein wenig Luft im Tagesgeschäft war. Meine Behinderungen habe ich nicht ständig kommuniziert. Und ja, ich habe auch immer daran gedacht, dass meine Arbeit nun auch noch die Kollegen machen müssen.
Irgendwann konnte ich nicht mehr mithalten, mein Körper und vor allem mein Geist haben gestreikt. Ich habe versucht mit meinem AL nach Entlastungsmöglichkeiten zu suchen. Das war nicht so einfach und ist an manchen Stellen auch zu Lasten der Kollegen gegangen, die selbst am Limit waren, aber eben nicht den Status der Schwerbehinderung haben. Auch mit meinen Kollegen hab ich offen über die unbefriedigenden Personalgespräche gesprochen und sie inständig gewarnt, sich Aufgaben von mir überhelfen zu lassen. Letztlich war es eine Gradwanderung. Ich habe versucht so gut wie möglich meine Aufgaben selbst zu erledigen, aber in Hochzeiten meiner Chefin signalisiert dass ich es alleine nicht schaffen werde Fristen einzuhalten ohne unzählige Überstunden (von denen ich ja eigentlich befreit bin). Sie sollte Kraft ihres Amtes als Abteilungsleiterin festlegen was liegenbleiben kann und was nicht. Oft kamen die Kollegen dann dem Hilferuf meiner Chefin nach und haben für mich "Vorarbeiten" übernehmen was mir zeitlich sehr geholfen hat. Im Gegenzug habe ich ausgeholfen wann immer mir möglich, wenn jemand anderes aus der Abteilung AU war. Geben und nehmen.
Ich glaube vieles liegt im Miteinander. Meine Kollegen möchten nicht mit mir tauschen und hatten eigentlich immer sehr viel Verständnis und auch Respekt vor meiner fachlichen Kompetenz. Wenn ich AU war, wussten sie dass es mir wirklich schlecht geht und haben mich in Ruhe gelassen. Im Gegenzug habe ich immer gut abschätzen können wie lange es dauert (max. 2-3 Wochen) und selbst Termine wenn möglich verschoben.

Eine Chefin zu haben, die will das der Laden läuft egal wie, kenne ich zu gut. Auch sie hat ja Druck von oben und gibt diesen an deine Kollegen weiter. Die SVB ist eine Anlaufstelle, aber erwarte dir nicht zu viel.
Deine Chefin kann den Kollegen letztlich nur sagen, dass du ausfällst und anfallende Arbeit aufteilen. Punkt. Du kannst für dich entscheiden, ob du den Kollegen in irgendeiner Form deine gesundheitliche Situation darlegen möchtest. Frag dich aber vorher, was du dir diesbezüglich erwartest.
Letztlich geht es um Verständnis untereinander und um den Mut es eben nicht allen recht machen zu können.
Du musst dich fragen, ob du wieder arbeitsfähig bist und deinen Aufgaben gemäß Stelle gerecht werden kannst. Und du solltest dich ehrlich fragen, ob es die Tätigkeiten an sich, der Umfang oder das Umfeld sind, was für dich schwierig ist und aus den Antworten deine Schlüsse ziehen.

Meine Konsequenz war nach langer Gradwanderung zwischen zuverlässiger Arbeitsleistung (die mir wichtig war) und permanente Grenzüberschreitung eigener Ressourcen der vorübergehende Ausstieg aus dem Arbeitsleben, weil nur das für mich die "saubere" Lösung war. Meine Stelle ist auch nach über 2 Jahren nicht gut nachbesetzt und meine Kollegen haben mehr Arbeit als ihre eigene. Dennoch bin ich als Person nicht die Schuldige. Ich trage weder die Schuld für die verfehlte Personalpolitik der Firma noch für die fachliche Kompetenz meiner Vertretungen. Übermorgen ist bei uns Sommerfest in der Firma und ich habe eine Einladung erhalten obwohl ich gerade in EMR bin. Ich freue mich auf die Kollegen und diese auf mich. Das ist glaube ich das Ergebnis vieler Arbeitsjahre und der damit einhergehenden sozialen Beziehungen. Längst nicht mit jedem der vielen Kollegen, aber eben mit denen wo die Werte, Interessen und Lebenseinstellungen ähnlich meiner gelagert sind.

Ich wünsche dir gute Besserung und eine für dich passende Entscheidung bezüglich des Arbeitsstartes.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
IvonneSun
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2022, 16:21

Re: Wiederholte Arbeitsunfähigkeit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz

Beitrag von IvonneSun »

Liebe Sonne und Dunkelheit,
ich danke Dir sehr für Deine sehr ausführliche Antwort. Diese hat mich den ganzen Tag bewegt und mir geholfen, etwas Klarheit in meine Gedanken zu bringen. Ich kann eigentlich schon lange nicht mehr. Vor 30 Jahren habe ich als Fachkraft in der Pflege angefangen, nach fünf Jahren war ich da schon echt platt, hatte nebenbei Magersucht, war sportsüchtig und habe dennoch nebenbei eine Leitungsqualifikation absolviert und später ausgeübt. Nach 15 Jahren in der Pflege habe ich mir bewußt eine Anstellung in der Verwaltung gesucht, weil die Erschöpfung immer mehr zugenommen hat. Berufsbegleitend habe ich auch hier noch eine zweite Ausbildung absolviert, um meine Arbeit gut und zuverlässig machen zu können. Wie Du schreibst, ist auch Dir das sehr wichtig. Ich habe mich immer über die Leistung definiert, was zählte, war unbedingte Anpassung, Funktionieren, Leistung ohne Rücksicht auf eigene Bedüfnisse. Mit dem Ergebnis, dass ich bis heute nicht weiß, was ich mit mir anfangen soll, wenn ich krank bin. Aber mein Geist und mein Körper fordern diese Selbstfürsorge immer häufiger ein. Eigentlich klingt das alles ganz logisch. Auch, dass ich so empfindlich bin, wenn meine Kollegen sich gerade nicht melden. Die versinken schon in der eigenen Arbeit. Ich will mich auch gegenüber meinem Lebensgefährten nicht „gehen lassen“. Er arbeitet ganz stabil und das in Vollzeit und in Schichten. Ich denke dann, warum kann ich das nicht, das muss doch gehen, ich schäme mich. Vor dem Hintergrund bin ich wahrscheinlich sehr oft viel zu früh wieder arbeiten gegangen. Auch habe ich, wie Du selbst auch, versucht, die Arbeit immer so zu erledigen, dass meine Kollegen während meiner AU nicht so viel in Vertretung erledigen müssen. Ich habe schon den Eindruck und bekomme auch die Rückmeldung, dass ich wegen meiner Kenntnisse geschätzt werde und nehme auch Arbeiten der Kollegen an, wenn diese nicht weiterwissen.
Meine bisherige (Über-)Lebensstrategie funktioniert jedoch mittlerweile immer weniger, die rezidivierenden Depressionen zeigen das deutlich. Obwohl ich lange Jahre Psychotherapie absolviert habe, bin ich gerade im Bereich der Selbstfürsorge nicht sehr weit gekommen und überschreite bis heute regelmäßig meine Grenzen, auch in der Partnerschaft. Ich will ihn nicht verlieren und denke, ich muss mithalten.
Danke Dir. Ich habe nicht das erste Mal daran gedacht, mich zumindest eine Weile aus dem Arbeitsleben zurückzuziehen, bisher habe ich es mir einfach auch nicht erlaubt. Ich war noch nicht „krank genug“. Bei uns im Referat gab es bisher drei Beamte, die wegen psychischer Erkrankung in den Ruhestand bzw zeitweiligen Ruhestand versetzt wurden. Über diese Menschen haben meine Kollegen teilweise ganz übel geredet, es ginge denen doch gut, sie würden es nur darauf anlegen, zu Hause bleiben zu können, ect. Ich habe dann immer zu bedenken gegeben, dass es denen ja vielleicht wirklich schlecht geht.? Jetzt bin ich diejenige (aber nicht Beamte) mit der psychischen Erkrankung. Warum soll über mich anders gesprochen werden? Ich glaube, auch das macht mir sehr zu schaffen. Ich weiß ja, dass ich die Menschen nicht ändern kann und für mich selbst sorgen muss.
In diesem Sinne, hab herzlichen Dank für Deine Hilfe. Ich sende Dir beste Grüße und gute Wünsche für Deine Gesundheit.
Angelika 1964
Beiträge: 322
Registriert: 15. Okt 2021, 20:10
Wohnort: Baden Württemberg

Re: Wiederholte Arbeitsunfähigkeit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz

Beitrag von Angelika 1964 »

Liebe IvonneSun
Auch ich habe jahrelang in der Pflege gearbeitet, nebenher zwei Kinder und einen Mann versorgt. Es ging mir eigentlich ganz gut, ich hatte keine Zeit und keine Lust über meine Empfindungen nachzudenken, ich wollte und musste für die Arbeit, die Kinder und meinen Mann da sein und funktionieren. Ich wurde und habe mich immer über Leistung definiert, nie zu Mehrarbeit nein gesagt. Als dann mein Rücken kaputt war und ich nicht mehr in der Pflege arbeiten konnte und lange krankgeschrieben war hat es auch Gerede gegeben. Das hat mich sehr verletzt. Ich arbeite jetzt seit 12 Jahren als Arztsekretärin und auch immer zu viel. Nach der ersten Krankschreibung über 3 Monate war noch viel Verständnis da doch im Laufe der letzten 4 Jahre bin ich mehrfach länger krank gewesen. Natürlich wird da auch getratscht. Es tut mir zwar nach wie vor weh aber allmählich kann ich meinen Frieden damit machen.
Ich wünsche Dir viel Kraft für Deine Selbstfürsorge
Liebe Grüße Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
SonneundDunkenheit
Beiträge: 697
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Wiederholte Arbeitsunfähigkeit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Liebe IvonneSun,
Deine Ängste und Zweifel sind mir bestens vertraut und es brauchte so manches klares Wort seitens meiner Therapeutin zu erkennen, dass ich mich selbst gegen die Wand steuere mit offenen Augen und eigentlich klarem Verstand. Mein Körper hat deutlich auf die Überforderung reagiert und von jetzt auf gleich seinen Dienst verweigert. Ich wollte noch ein Projekt beenden, meinen AG auf einen längeren Ausfall meinerseits vorbereiten... Pustekuchen. Ich bin zunächst in ein verdammt tiefes Loch gefallen und es hat Monate gedauert ehe der Sinkflug halbwegs steuerbar wurde. Meine Therapeutin hat gleich zu Beginn des Absturzes klar kommuniziert, dass sie mich mindestens für 9 Monate aus dem Verkehr zieht. Das hat mir unschöne Telefonate mit meinem AL erspart und die Kollegen wussten, dass sie zunächst nicht mit meiner Arbeitskraft rechnen können...klare Verhältnisse für alle Seiten.
Arbeit ist wichtig, gibt Anerkennung und ökonomische Sicherheit, aber es sollte eben nur ein Teil des Lebens sein. Warum es mehr für dich ist, wirst du sicherlich in der Therapie herausgefunden haben.
Ich arbeite (te) in einer Einrichtung für junge psychisch kranke Menschen und wie du habe ich viele Vorurteile diesbezüglich von den Mitarbeitern gehört.... krass, denn deren Erkrankungen/Leid/Wünsche/Sehnsüchte sind ja unsere Arbeitsgrundlage und wir sollten ihnen immer respektvoll gegenüber sein. Ich habe bezüglich meiner vielfältigen Erkrankungen auf Arbeit keine Diagnosen o.ä. bekannt gemacht. Ich wollte in keine Schublade gesteckt werden.
Meine Kollegen haben Verständnis und sind auch ein klein wenig neidisch, dass ich dem alltäglichen Arbeitswahnsinn gerade entkommen bin. Sie sagen mir ziemlich deutlich, dass ich mir sehr gut überlegen soll, ob ich das noch einmal wage (mir antue zurück ins Hamsterrad).

Wenn man plötzlich viel Zeit hat und irgendwann nicht mehr alle Energie für's Essen benötigt, dann bekommt man auch eine Idee wie man diese Zeit für sich nutzen kann. Anfangs habe ich stundenlang im Strandkorb gesessen und den Wolken nachgesehen, später Musik gehört, einige wenige Zeilen gelesen... Schritt für Schritt. Jetzt schaffe ich wieder Sport, lese mehrere Seiten am Stück und treffe mich hin und wieder mit Freunden. Es gibt auch heute noch Tage, wo meine Hauptaufgabe darin besteht mich einfach "auszuhalten".
Von dem was du geschrieben hast, kann ich entnehmen, dass du dich immer ge(über)fordert hast. Mehr Energie verbraucht hast als der Akku eigentlich hergab. Du dachtest, funktionieren zu müssen.
Ich habe gerade auf Empfehlung meiner Therapeutin das Buch "Bauchgefühle" gelesen von einem Herrn Bonelli. Wenn du magst, ergoogle es. War sehr erkenntnisreich.
Ich wünsche dir alles Gute und Verständnis auch im Äußeren (meine Familie und Freunde sind froh, dass ich aus dem "normalen" Leben ausgestiegen bin und jetzt mal an mich denken.... Selbstfürsorge betreibe).
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
IvonneSun
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2022, 16:21

Re: Wiederholte Arbeitsunfähigkeit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz

Beitrag von IvonneSun »

Liebe Angelika, liebe SonneundDunkelheit. Habt herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen. Das tut mir so gut, dass ich nicht alleine bin mit diesen Ängsten und Sorgen, dass es anderen auch so geht. Mir hilft auch sehr zu lesen, wie Ihr damit umgeht. Ich kann tatsächlich nur für mich selbst sorgen und für mich einstehen. Letztlich hilft auch das ja den Anderen. Und sei es nur, dass sie wissen, woran sie bei mir sind und dass jeder seinen eigenen Weg finden muss. Und ich will nicht schlecht behandelt werden, weil ich immer wieder krank bin und nicht leiste. Das bleibt für mich eine Herausforderung. Ich sollte endlich damit anfangen, mich selbst gut zu behandeln, wenn ich krank bin…. und auch im und neben dem Arbeitsleben..
Ich grüße Euch ganz herzlich und wünsche Euch Gesundheit.
Momo58
Beiträge: 2
Registriert: 29. Mai 2023, 17:32

Re: Wiederholte Arbeitsunfähigkeit Schwierigkeiten am Arbeitsplatz

Beitrag von Momo58 »

Hallo Yvonne,

ich arbeite ebenfalls 30 Stunden die Woche, allerdings in einer Bürotätigkeit. Auch für mich war die Arbeit immer sehr wichtig, vielleicht gerade wegen meiner psychischen Probleme, denn ich habe sonst wenige soziale Kontakte. In diesem Monat werde ich 65 Jahre und bin dann nur noch 12 Monate von meiner regulären Altersrente entfernt. Da ich mit meiner Arbeit immer gut klar kam, war ich jahrelang der Überzeugung, dass ich bis zum Schluss arbeite. Nun starb meine Mutter letztes Jahr und dies hat bei mir eine tiefe Krise ausgelöst. Ich überlege deshalb inzwischen, dass ich zumindest drei Monate früher in Rente gehe. Auch ich war in der letzten Zeit öfter krankgeschrieben. Auch bei uns gibt es Umstrukturierungen , die dazu führen, dass die Arbeit auf weniger Kollegen verteilt wird. Noch wichtiger war für mich allerdings die Erkenntnis, dass ich mir auch ein Leben ohne Arbeit vorstellen kann. Es gibt die Möglichkeit zum ehrenamtlichen Engagement, man kann sich ein Hobby zulegen und gegebenenfalls kann man auch einen Minijob aufnehmen.

Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg für dich findest!
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