Rückfall - was kann ich tun?

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Darkshadow
Beiträge: 1
Registriert: 23. Mai 2023, 21:30

Rückfall - was kann ich tun?

Beitrag von Darkshadow »

Guten Morgen,

Ich bin seit einem Jahr in Therapie wegen einer mittelgradig depressiven Episode sowie generalisierter Angststörung. Eigentlich lief es recht gut.
In der Therapie wurde herausgearbeitet, dass der Verlust meines Hobbys wohl einer der großen Auslöser war. Ich habe mich sehr überwinden müssen, aber wieder damit angefangen. Seitdem ging es mir stetig besser und ich habe daher in Rücksprache mit der Hausärztin das Escitalopram ausgeschlichen.
Nun hatte ich aber im Rahmen des Hobbys einen schweren Unfall und kann seitdem nicht mehr da ran. Als ich das realisiert habe, dass es nun das zweite mal aus und vorbei ist, brach in mir alles zusammen. Nach anfangs extremer Traurigkeit bin ich nun eigentlich wieder am Anfang. Mir ist alles gleichgültig, ich fühle absolut nichts. Empfinde keine Freude, maximal tiefen Frust. Bin auch komplett antriebslos. Meine Arbeit schaffe ich derzeit noch einigermaßen, darüber hinaus aber so gut wie gar nichts. Den Therapeuten sehe ich erst Mitte Juni wieder. Ob der gleich einen Rat hat, weiß ich nicht. Sein Ansatz war immer mein Hobby, aber davor habe ich mittlerweile auf mehreren Ebenen zu viel Angst.
Wie kann es nun weitergehen? Ich merke wie ich immer tiefer in die Depression versinke, aber die bisher erlernten Strategien helfen einfach gar nicht.
Das Escitalopram möchte ich nicht wieder nehmen, im Nachhinein hatte das bei mir kaum positive Wirkung, allerdings war ich unglaublich müde und bin teilweise tagsüber einfach weggetreten.
Suchende2
Beiträge: 1182
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Rückfall - was kann ich tun?

Beitrag von Suchende2 »

Guten Morgen Darkshadow,

was Du erlebst ist eine normale Reaktion. Du trauerst um den Verlust Deines Hobbies! Das Ende Deines Hobbies, daß Dir viel gegeben hat, wurde nicht bewusst von Dir herbeigeführt, sondern kam von außen. Jetzt ist Zeit darüber zu trauern und sich danach im besten Fall neu zu orientieren.

Meine Therapeutin kann ich im Notfall per E-Mail oder über den Anrufbeantworter erreichen, geht das bei Deinem Therapeuten auch? Dann nutze das.

Wenn Du Medikamenten generell nicht abgeneigt bist, dann suche Dir einen Psychiater. Die kennen die Medikamente besser als Hausärzte und können einen auf dem medikamentösen Weg besser begleiten. Auch haben diese die Möglichkeit andere Sachen (Ergotherapie, APH, ...) zu verschreiben, wenn es sinnvoll ist.

Alles Gute,
Suchende
Lavendel64
Beiträge: 541
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Rückfall - was kann ich tun?

Beitrag von Lavendel64 »

Guten Morgen Darkshadow,
ich kann mich Suchende nur anschließen. Du erlebst einen herben Verlust, ein Ereignis, auf das Du keinen Einfluss hattest. Machlosigkeit, Kontrollverlust. Das wirft Dich um und das muss verarbeitet werden.

Auch ich kann meine Therapeutin per Mail erreichen und erhalte normalerweise schnell eine Antwort, ggfs einen "Notfalltermin". Ich bin vorsichtig damit und würde das Angebot nur im äußersten Notfall nutzen, aber mich beruhigt allein die Möglichkeit.

Du schreibst, Du schaffst Deine Arbeit, das ist eine ganze Menge in deiner jetzigen Situation - es ist nicht schön, aber vielleicht solltest Du das für den Moment einfach akzeptieren? Es werden sich irgendwann neue Wege auftun, ein alternatives Hobby, eine andere Beschäftigung, aber im Moment ist eben die Traurigkeit vorherrschend. Gib ihr bitte den Raum.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
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