Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Maxegon
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Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Guten Tag. :hello:

Des Wahnsinns kecke Beute oder wenn das Ertragen unerträglich wird:
Mittlerweile ist es mir egal, was bei mir diagnostiziert wird. Körperlich bin ich gesund, d.h. mechanisch funktioniere ich innerhalb der normalen Parameter, ein Arzt würde sagen, unauffällig oder ohne Befund.

Nur im Kopf wird's immer abstruser.
Probier' doch mal das oder jenes, kann ich nicht mehr hören oder "irgendwann (!) wird es besser werden, sie müssen sich nur Zeit geben", versetzt mich regelrecht in Zorn. :twisted:
Auch bin es mittlerweile leid, immer wieder, anderen Menschen immer wieder das Selbe zu erzählen - weil ... die müssen's ja verstehen, die wollen mir ja helfen.

Zahlt die Krankenkasse oder ich, privat, nennt man das professionelle Hilfe.
Oft werden Mittelchen verabreicht, meist in Tablettenform, die den Organismus erst Mal ordentlich durcheinander bringen.
Nach ein paar Wochen hat sich der Körper halbwegs daran gewöhnt und kann damit umgehen, mal recht, mal schlecht. Das nennt man dann Nebenwirkungen.

Ist man dann dieser Nebenwirkungen überdrüssig, schleicht das Medikament langsam wieder aus, oft erst nach Jahren ... schon wieder Chaos im Körper.

Man ist wieder am Anfang, zwar anders und ein paar Jahre älter.

Aber! Es hätte ja klappen können 🧐

Besonders Expermentierfreudige oder besonders Verzweifelte probieren dann ein anderes Medikament, das Spiel beginnt von Neuem.

Irgendwann ist man dann 100 Jahre alt und stirbt einach so. Hat die Existenz div. Fachkräfte gesichert, das Wachstum der Pharmabetriebe gefördert und etliche Buchverlage und Podcasts unterstützt.

Ich habe zum Wirtschaftswachstum beigetragen - na herzlichen Glückwunsch!💐

Verrückte gab es schon immer. Der Eine ein bisschen mehr, der Andere etwas weniger.🤪
Da diese aber lästig sind, ließ man sich der Satz einfallen:
"Such' Dir professionelle Hilfe. "
In neuer Industriezweig war geboren (böse Unterstellung) und sichert Arbeitsplätze (super Todschlagargument).

So richig kommerziell wurde es in den USA, wohl in den 50... 60er Jahren, da hatte fast jeder einen Therapeuten - die alten Woddy Allen-Fans und jüngeren Monk (Serie)-Fans kennen und schätzen diese Persiflage.

Früher, als es noch nicht diese professionelle Hilfe gab, hat man gesoffen oder Frau und Kinder terrorisiert oder beides.
Heute geht man zum Psyochologen in Therapie.


Weder der Alkoholkonsum noch die häusliche Gewalt nahm in den letzten Jahren merklich ab, die psychologische Betreuung aber stetig zu.

Wie haben das unsere Großeltern oder Urgroßeltern gemacht?
Wie konnten die überleben?
Ohne Psychopharmaka ohne professionelle Hilfe?

Einige haben sogar Kinder großgezogen und nicht alle waren missraten.
Wie ging das?

Viele überlebten sogar ohne Fernseher, ohne Handy oder Internet, zwischendurch gab es noch ein paar Kriege, Weltwirtschaftskrise und echten Hunger.

Was machten die damals besser oder anders, zudem wir heute nicht mehr in der Lage zu sein scheinen?

Falls es jemanden interessiert, ich bin Jahrgang 1963.

Anmerkung:

Dem aufmerksamen Leser fiel bestimmt eine gewisse Ironie auf, die vielleicht (?) eine leichte Tendenz zum Sarkasmus aufweist und manchmal nicht ganz sooo ernst genommen werden möchte.

Ich will nicht verspotten! Dafür ist die Depression zu ernst, doch ein bisschen Augenzwinkern sollte erlaubt sein, bitte, im immerwährenden Nachdenk-Kampf ...
Lana75
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Lana75 »

:D

Hallo Maxegon, du bringst mich zum schmunzeln. Ich weiß gar nicht, wie oft ich solche Gedankengänge schon hatte. Meist aus einer tiefen Verzweiflung heraus. Wie sagt man so schön, Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und ich mag Ironie & Sarkasmus, zumindest in meinem sicheren Umfeld.

Aber bei aller Ironie, steckt doch unglaublich viel Verzweiflung und Trauer in diesen, deinen Zeilen. Und eine unendlich erscheinende Kette von Fragen. Warum, wieso, wohin…

Wir hier im Forum gelten als „krank“, als etwas fehlerbehaftetes in dieser Welt, in der wir alle nur zu funktionieren haben und mit dem Strom schwimmen sollen. Egal, ob wir das nicht können oder wollen und aus welchen Gründen, wir sind „anders“ und damit quasi eine Fehlproduktion unserer Zeit.

Warum war früher manches anders? Na ich glaube schlicht, weil das Leben ein anderes war. Der Alltag, der Lebenssinn, die Welt an sich, alles. Vielleicht war es in diesen Zeiten etwas weniger befremdlich, wenn einer Dinge anders machte oder sah. Oder vielleicht war den Menschen noch nicht so extrem auferlegt, was wir heute als Normalität empfinden müssen. Status, Erfolg, Familie… so viele gesellschaftliche Vorgaben, die vermeintlich erfüllt werden müssten. Und die wir hier, oft nicht können oder wollen. Und so fallen wir auf und entweder werden wir dann als Mensch mit Makel „diagnostiziert“ oder wir drücken uns innerlich diesen Stempel des vermeintlichen „Versagers“ selbst auf. Verstehst du was ich meine?

Wir sind nicht das Problem, meiner Meinung nach ist es die Gesamtgesellschaft. Und da die Masse dem Irrglauben unterliegt, das eben Status, Erfolg und bla das Wichtigste sind, vergessen sie sowohl auf sich, als auch auf ihre Mitmenschen zu schauen. Sie vergessen neben all diesen Dingen auch frei und glücklich zu sein. Denn das ist ja nicht wichtig. Und man hat ja keine Zeit. Und diesen so vielen Menschen fällt es dann arg schwer anzuerkennen, das andere Menschen sich einen Ausgleich dazu suchen oder eben, wie wir, an diesen Standards unserer Gesellschaft verzweifeln und einen Ausweg suchen. So denke ich.

So vieles hat sich im Laufe von Jahrhunderten verändert, Erziehung, Wissenschaft, Technik. Davon wurde man immer und wird heute mehr denn je beeinflusst, nicht immer auf die gute Weise.

Es hilft uns also nicht, wenn wir überlegen, wieso es vermeintlich früher weniger Depressive gab. Die gab es sicher, aber aus diversen Gründen sind sie ein kaum erwähnter Teil der Geschichte. Man kann gern mal googlen, wann sich die Bereiche Hirnforschung und Psychotherapie angefangen haben zu entwickeln. Das ist sehr interessant, denn das muss ja Gründe gehabt haben. ;)

An dieser Stelle mag ich einem jedem hier mal Doras Tipp weitergeben. Schaut mal im Netz nach Dami Charf. Diese Frau ist Betroffene und Therapeutin zugleich. Ihre Worte erklären sehr gut, warum die Welt heute tickt, wie sie tickt. Und ihre Videos & Bücher sollten meiner Meinung nach ziemlich viele Menschen lesen, auch die vermeintlich Gesunden/Normalen.

Wow…viel Text, sorry. All das ist meine Sichtweise und sollte bitte auch nur so verstanden werden. :oops:


In diesem Sinne, Lana
Manuel999

Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Manuel999 »

Um Deine Fragen zu beantworten, so einfach war das auch früher nicht.

1. damals spielte der ALKOHOL eine riesige Rolle. Den nahm man her, wenn es einem psychisch nicht gut ging. Wenn ich in die 70er Jahre zurückdenke, an den Ort, wo ich aufgewachsen bin:

Der Klempner hat gesoffen, der Elektriker bis zur Leberzirrhose, der Bäcker hatte schon um 10.00 Uhr morgens einen roten Kopf, der Opa von nebenan hat zwei Schachteln "Reval-Zigaretten" am Tag geraucht, usw.
Das war die Kriegsgeneration!
Und die Nachkriegsgeneration langte ja auch kräftig zu. Ende der 60er mit LSD.
Wenn Du noch weiter zurück gehst, z.B. zu den Seemännern im Jahr 1860, die waren damals an Land meistens dauerbesoffen, mit Rum. Nicht immer aus Spaß, eher aus Leid und Sorge, wie diese ihre Familie durchbringen sollten.

Benzodiazepine gab es erst in den 1960er Jahren, eins mit dem Namen "Librium."
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Benzodiazepine

Antidepressiva auch erst später, in den 1950er Jahren.

Recherchiere mal, wie viele Menschen in den beiden Weltkriegen Selbstmord begannen.

Also die Probleme gab es schon damals. Nur traute man sich nicht darüber zu sprechen.
Der Begriff Psychiater wurde nicht angesprochen. Die waren auch kaum vertreten.

Also hat ein großer Teil der Menschen gesoffen.

Heute wird das aufgedeckt.

Deine Fragen:

Wie haben das unsere Großeltern oder Urgroßeltern gemacht?
Wie konnten die überleben?
Ohne Psychopharmaka ohne professionelle Hilfe?

Einige haben sogar Kinder großgezogen und nicht alle waren missraten.
Wie ging das?

Viele überlebten sogar ohne Fernseher, ohne Handy oder Internet, zwischendurch gab es noch ein paar Kriege, Weltwirtschaftskrise und echten Hunger.

Was machten die damals besser oder anders, zudem wir heute nicht mehr in der Lage zu sein scheinen?

Falls es jemanden interessiert, ich bin Jahrgang 1963.
Aurelia Belinda
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Egonmax,

Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Antworten du hier suchst. Ist es eher der Frust, weil dein Weg stockt, du keine Möglichkeit mehr siehst, etwas zu verbessern? Die fehlende Zuversicht?
Deshalb gebe ich mal einfach willkürlich meinen Senf dazu, was mir in den Sinn kam...

....dann hast du ja dieses Jahr deinen runden Geburtstag, oder schon gehabt? Wer weiß, wer weiß...
Über etwaige Zustände und Fortschritte, Entwicklungen....weltlich....aber auch speziell im Gesundheitswesen, nicht nur bezüglich psychischer Art, mach ich mir oft Gedanken.
Da ist vieles im Argen, wird nur oft schön geredet, weil es in anderen Ländern noch fataler ist. Aber det nützt uns hier ooch nüscht...

Zwei sehr anregende u. bewegende Postings von Lana und Brigitte, vieles sehe ich ähnlich...
Tabletten heilen nicht, und im Prinzip ist jede Krankheit NUR ein Signal, um etwas zu verändern, zu überdenken, Körper oder in unserem Fall, Seele zur Ruhe kommen zu lassen, die Zeit sinnvoll zu nutzen, in sich zu gehen....sich neu zu orientieren.
Wir sind Wesen, die sich oft anpassen wollen, in Systemen und Zwängen gefangen sind, durch äußere Umstände....viele depressive empfinden den Leistungsdruck und die Gesellschaft, als zu schwerfällig. Hinterfragen "Gott & die Welt", ich mache das regelmäßig, der Fortschritt, z. B. technisch, aber auch der angeblich "soziale" gefällt mir absolut nicht. Und da bin ich wohl in guter Gesellschaft. Der digitale ist Fluch & Segen, das steht fest. Die vermeintliche Entlastung dadurch, im Wirtschaftswesen.... wird uns allen zum Verhängnis, weil sich hier die Frage stellt, welchen WERT hat das Individuum Mensch überhaupt noch. Schon lange ist zu erkennen, dass dieser menschliche Wert im Sinkflug ist.
Wir sensiblen haben darunter einmal mehr zu leiden, das ist so bei Menschen mit "Herz & Verstand" :)

Du hast frühere Zeiten angesprochen,
aber da gab es auch psychisch Kranke, nur aus anderen Gründen....oder besser gesagt, der Umgang damit war anders, weil der Zusammenhalt in Familien oft vorhanden war, auch gab es Großfamilien, während heute viele alleine leben.... und da wurden die Kranken einfach "mitgeschleift" innerhalb des Familienkonstruktes. Umgekehrt ist es heute so, dass Kranke als sofortige Last gelten, unliebsame sind, als Aussätzige behandelt werden, weil sie doch keine Leistung mehr bringen....oooh arme Welt. Wer misst denn Leistung? Was ist genug?

Für mich habe ich meine Antworten gefunden.
Das SYSTEM LEBEN findet für mich so statt, dass ich es auch leben kann....und das Leben kann, was ich bin, und wonach mir ist.
Ich bin überzeugt davon dass die Schöpfung dies auch so vorgesehen hat....
Aber da hole ich nun nicht aus, sonst wird's ein Roman, haha....
das ist ein spezielles Thema, eher philosophischer Art....und auch spannend.
Auffällig bei seelisch Kranken ist, dass diese einfach nur feinfühliger sind, wie man im Forum auch erkennen kann, sich mehr Gedanken um weltliche Begebenheiten machen, Natur, Mensch, Tier, Fortschritt etc.... die Menschlichkeit, die sich jeder wünscht, hinterfragen, weil diese mehr und mehr verloren geht...und und...
Als Kind bereits habe ich mir oft Gedanken um das Universum gemacht, Sterne bestaunt, die Nacht geliebt, die Ruhe genießen können...
mehr Zeit als andere zum Trauern gebraucht...
Die Welt funktioniert in einer Kette, wir sind lediglich ein Glied dieser Kette, so sehe ich das....das Verhalten eines jeden, kann somit zur Verbesserung beitragen im Ganzen...oder eben negative Folgen haben....(für DAS GANZE), es entsteht fortlaufend eine Kettenreaktion, die WIR alle beeinflussen....
Was ich nicht mag, sind Menschen die sich über weltliche Geschichte und Entwicklung, keine Gedanken machen. Einfach so durch's Leben spazieren, und wieder gehen. Den Sinn nicht hinterfragen.
Aber das bin ich, ich suche immer nach Sinn und Zweck, beobachte kritisch Ursache & Wirkung, bei mir selbst, und handle dementsprechend...aber auch Ursache & Wirkung anderer, und des gesellschaftlichen Systems...
Nutzbarkeit ist auch eine Komponente, mit der ich mich beschäftige....was mir wenig nutzbar erscheint, lege ich früher oder später, ad acta...

Jetzt hab ich den Faden verloren...
wollte noch vieles sagen.
Aber für heute ist genug gelabert.
das ginge dann eher in die philosophische Richtung. Und das war nicht deine Intension glaube ich zumindest.
Du fragst eher nach Zusammenhängen, weltlich, wirtschaftlich, hinterfragst auch Systeme oder?
Und ziehst Vergleiche, früher und heute...
das ist auch interessant und oft wünsche ich mir, dass das Leben wieder ruhiger wird, der digitale Wahn...ist kritisch zu sehen, Menschen schauen sich nicht mehr in die Augen...das ist traurig, in Augen kann man sovieles lesen...jeder ist gehetzt, genervt, überfordert, das komische ist, früher gab es viel harte Arbeit, und dennoch mehr Zufriedenheit. Und das wiederum zeigt mir, dass die Menschlichkeit zentral ist.
Der Familien-Hafen, die Sicherheit, Geborgenheit...wonach wir soziale Wesen uns sehnen. Das fehlt heute vielen. Auch die Sicherheit eines Arbeitsplatzes u. v. m.
Alleine über diese Geschehnisse öfter zu grübeln ist ja keine Krankheit....und deshalb bezeichne ich mich auch nicht mehr als "Krank"....fur mich sind eher diejenigen krank, die sich dem System einfach beugen und nichts hinterfragen.

Leiden wir wirklich darunter, dass wir so sind, wie wir sind, oder ist es der gesellschaftliche Vergleich, der Druck, Geld verdienen zu müssen, funktionieren wir wirklich schlechter? diese Frage darf sich gerne gestellt werden....
Nur weil man nicht in ein System passt, sich angeblich nicht fügen kann, nicht anpassen kann, ist man noch lange nicht krank.
Das System ist aber krank.
Aber solange viele mitspielen im kranken System, wird sich nichts zum Guten verbessern. Weil jammern und sich doch fügen, nichts bringt.

Immer in jeder Epoche wird es aber Menschen geben, die das erkennen, so nicht mehr wollen, Aufständische!
Wo die aktuelle Problematik hinführt, mag ich mir nicht ausmalen....ich ging davon aus, daß immer mehr Bürgerkriege entstehen...sind sie auch.
Der jetzige Wandel der Zeit ist spürbar, zurück zur Menschlichkeit. Das wird in vielen Sparten einfach ganz klar deutlich. Auch durch den Flüchtlings Strom...
Aber dem stehen wie immer andere Mächte entgegen...was oder wer gewinnt, ist noch offen...weil es immer die Mehrzahl ist.
Und so lange die Mehrzahl sich dem System beugt....?? Global gesehen macht dies Furcht.

@ Lana, Dami Charf ist eine Wucht. Die ist wirklich klasse..

@ Maxegon, kennst du die Bücher von Manfred Spitzer? wenn nicht kannste mal googeln. Nur wenn du magst. Der beschreibt die Auswirkungen auf das Gehirn, die Umwelt usf. durch die digitale Welt sehr gut, finde ich zumindest...
technischer Fortschritt, schön und gut, aber auf wessen Kosten? Wo bleibt der Mensch. Und wer kann diese immense Kosten hierfür in Zukunft tragen?

Ich wünsche mir wieder mehr Menschlichkeit.
Dann gibt es auch wieder mehr von diesen sicheren Häfen...und weniger Anforderungen, denen der Mensch bald nicht mehr gerecht werden kann. Er ist nun mal keine Maschine. Und ausschließlich den Menschen durch Technik ersetzen wollen, sehe ich sehr kritisch.
Mein Wort zum Samstag :)

PS: Mein Lieblings Spruch ist oft:
"zurück zu Kutsche u. Pferd, haha...
Aber dann wiederum gäbe es so einen Austausch wie hier nicht, das wäre auch schade. Es hat wie immer, alles seine Kehrseite, und sein Gutes....immer schön positiv bleiben.

Liebe, nachdenkliche Grüße an euch alle, Aurelia
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 27. Mai 2023, 14:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Maxegon
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Haĺlo Lana75,

danke für den Tip "Dani Charf", ich habe mir vieles durchgelesen/ angesehen.
Bei mir blieb hängen: KONTAKT, Kontakt zu seinen Mitmenschen, wie komme ich mit ihnen zurecht, bekomme ich Anerkennung, fühle ich mich wohl?

Grundlage ist sicherlich die kindliche Prägung, da wird unser Empfinden geformt, unsere Gefühle, Prioritäten.
Manche, in einer halbwegs zufriedenen Kindheit aufgewachsenen, kennen gar nicht die Probleme derer, bei denen es nicht so war.

Erinnern wir uns an unsere Kindheit, Jugend, strebten wir immer nach Anerkennung und pflegten genau diese Kontakte.
Wir wollten, wenn schon nicht Prinzessin oder Ritter, wenigstens akzeptiert werden.
Irgendwann sind wir große Kinder, gehen in die Ausbildung, erste Schritte im Beruf und immer schliesst man ich den Menschen an, die einen schätzen, zu den suchen wir Kontakt.

Viele verlieben sich recht schnell, heiraten ... endlich Anerkennung, Wertschätzung in der "Zweiergruppe" in der man akzeptiert wird.
Nach ein paar Wochen, Jahren, wenn die "Liebesblindheit" sich legte, stellt man fest, diese Zweier-Kontaktgruppe ist auch nicht das Ideal. Aber, durchhalten, das wird schon ... alles braucht seine Zeit und schließlich sind da noch die Kinder, von den finanzellen Aspekten mal ganz abgesehen.

Wenn man Glück hat, hat man sich seinen eigenen Freundeskreis erhalten oder geschaffen, der nichts mit der Familie oder der Arbeit zu tun hat. Oft fehlt aber die Zeit, schließlich wollen ja alle versorgt sein.
Anerkennung ist oft Fehlanzeige, man funktioniert und alles ist selbstverständlich.
Meist betrifft es Frauen.

Man wird unausgeglichen, igelt sich ein (Selbstschutz), schafft sich seine kleine, eigene, unverletzbare Welt.
Oft wird man krank und das nicht nur im Kopf.
Wir werden immer kontaktärmer obwohl wir unter Menschen sind.
Das schägt meist auf die Psyche, weil .... ganz einfach ausgedrückt, man unglücklich ist oder sehr selten froh, die Anerkennung fehlt.
Kontakt bedeutet mittlerweile Stress, man muss funktionieren, man will ja gefallen.

Im Urlaub ist das anders, da kann man endlich machen was man will, wenn man es denn kann.

Ich brauche kein Google, Hirnforschung oder gesellschafts-historische Erhebungen, wenn ich denn weiß, dass ich nicht froh bin, dass mir mancher Kontakt mehr Pein als Frohsinn bereitet.
Alle haben kaum Zeit und hecheln irgendwelchen Zielen hinterher, sind diese erreicht, dreht sich das Hamsterrad auf neue.

Gelingt es uns nicht aus diesem Hamsterrad auszusteigen, wird's immer schlimmer, wir werden immer unbelastbarer.
Die Seele verkümmert, man versucht, wenn schon nicht anerkannt, dann wenigstens geduldet zu werden. Viele setzen sich eine Maske auf und schauspielern, mehr schlecht als recht.
Oder schaffen sich einen Hund an, der nimmt einen wie man ist, ist oft sehr empathisch, da muss man sich nicht verstellen und wird anerkannt.
Man hat Kontakt.
Auch der Therapeut, der gute, hat diese Funktion... man muss sich nicht verstellen.

Sich eine Welt schaffen mit Kontakten, die man will, ohne "muss", ohne Erwartungshaltung oder Erfüllungsdruck, so wie früher als man noch frisch verliebt war, unbekümmert, könnte ein Ziel sein.
Tolerant sein und gleichzeitig egoistisch, neben all den Pflichen die man erfüllen muss, auch Mal auf's permanent zu Verfügung stehen verzichten ... loslassen, das musste ich wieder lernen.
Lana75
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Lana75 »

Ach lieber Maxegon, du klingst verbittert in deinen Zeilen. Sie enthalten viel Wahrheit, ja, aber es gibt doch mehr…

Ich wünsche dir mehr Wärme im Innen.

Leise Grüße, Lana
Aurelia Belinda
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Jaaa, das finde ich auch Lana...
Es ist also doch der Frust, die Verbitterung....
Die fehlende Freude. Dachte ich mir. Aber weil du selbst ausgeholt hattest...egal...
Mäxchen, du betonst sehr oft, ich habe alles durch, alles ausgeschöpft, vieles probiert....
In dir fehlt der Glaube und die Zuversicht, dass sich dein Zustand, dein Leben, deine Freudlosigkeit, nochmal ändert, stimmt's?
Aber nur du alleine, kannst heraus finden, wie du das verbessern kannst. Niemand sonst. Kein Therapeut. Von Tabletten ganz zu schweigen. Im Forum gibt es lediglich Anregungen.
Wir sind hier bei der Sparte "Umgang" damit. Nicht umsonst. Viele haben einen langen Leidensweg hinter sich und vor sich.
Was bitte erwartest du?
Du klingst wirklich verbittert....
und das ist traurig und auch nicht förderlich, gibt der Depri noch mehr Futter :(
Aber dies hast du ja längst selbst erkannt, wie ich lese.
Die Gedanken ebnen sich aber ihren Weg.
Den Weg, den DU vorgibst.
Ich halte z. B. Nichts von Studien etc. obwohl diese sicher nützlich sind. Gerade im medizinischen Bereich. Und wer weiß, vielleicht der Geier... haha, ob die Forschung eines Tages Depression und etwaige Folgen, die seelischen Störungen, lindern oder heilen kann. Möglich aber für mich nicht vorstellbar, weil die Seele ein überirdisches "Objekt" ist. Finde gerade kein passendes Wort. Aber lassen wir das mal so stehen.

Du bist also weiter am verzweifeln, in deiner Situation. Und das spürt man auch.
Ich stelle mir die Frage, was versprichst du dir hier von den Usern?
Du hattest mal gepostet, einen ganz neuen Ansatz, neue Impulse...o.s.ä.
Mehr kann es hier nicht geben.
Jeder befindet sich in einer unterschiedlichen Lebens Situation. Auch in einem unterschiedlichen Stadium der "Krankheit" welche für mich keine ist.

Ich bin gespannt auf weitere Impulse hier...
Aurelia
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Maxegon
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Winfried 123 hat geschrieben: 27. Mai 2023, 08:57
... schon immer gab es psychische Krankheiten.
Liebe Brigitte,

Tollhäuser wie "Aplerbeck" gab es doch überall und gibt es auch heute noch, weltweit.

Auch ich kenne den Satz "Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen" aus meiner Kindheit.🤪 Im Grundsatz stimmt der auch.

Die biochemischen Abläufe im Körper mit einer Substanz beeinflussen zu wollen, ohne das Ganze überhaupt zu verstehen, wird wohl immer ein Experiment bleiben.

Die "Doofen" kann man auch nicht "heilen", schon gar nicht mit Pillen.
Man kann sie unterstützen, dass sie ein Gleichgewicht herstellen können, um ihren Körper die Chance zu geben es selbst zu regeln, eine Grundlage zu schaffen.

Liegt ein Mangel vor, z.Bsp. falsche oder fehlende Nahrung, kann man es ändern.

Doch der Einsatz von Hemmern, die nur das Andocken bestimmter Botenstoffe an die Rezeptoren verhindern sollen, die immer weiter produziert werden, bleibt doch fraglich.
Und wenn es gelingt, gelingt es nur temporär.

Dieses "geile Gerät" Organismus findet immer einen Weg, diese Hemmer, Barrieren zu umgehen bzw. sich daran zu gewöhnen, um sie zu umgehen.
Beispiel Alkohol, der funtioniert auch nur zeitlich begrenzt, erhöht man die Dosis, weil der Körper sich an diese Gift (Hemmer) gewöhnte, wirkt irgendwann nur noch das Gift, die Betäubung und zerstört die Kommunikation zwischen den Zellen gänzlich, ähnlich ist es bei elektischen Impulsen.

Ist der Mensch fröhlich und zufrieden, besteht ein Gleichgewicht.

Ist er nicht froh, hat es auch einen Grund, eine Ursache.

Es ist doch äußerst unklug anzunehmen, die Wirkung beeinflussen zu wollen/können ohne die Ursache zu beseitigen bzw. eine ordentliche Grundlage für eine gute Wirkung zu schaffen.
Es wäre so, als wolle ich mittels Chemie einen Dauerorgasmus produzieren.

Ich muss doch die Voraussetungen schaffen, die den Körper befähigt, es selbst zu vollbringen.
Wenn ich für optimale Lebensbedingungen sorge, bei einem Tier, entwickelt es sich pächtig. Sperre ich es ein oder quäle ich es, wird es komisch.

Dem Säugetier Mensch geht es nicht anders. Immer wenn das Tier oder der Mensch leidet, bekommt es eine Episode.

Was verursacht dieses Leid? ... da müssen wir etwas verändern!
Lana75
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Lana75 »

Maxegon hat geschrieben: 27. Mai 2023, 13:51

Was verursacht dieses Leid? ... da müssen wir etwas verändern!
Ich vermute stark, das du dich dabei auf die Umwelt, die Mitmenschen, die Gesellschaft beziehst? Und grundsätzlich gebe ich dir recht, allerdings haben gerade wir hier nicht die Kraft dazu. Unsere Priorität sollte es glaube ich eher sein uns selbst zu verändern. Und zwar so, das wir sozusagen inneren Frieden mit unserer Vergangenheit (incl. dem was sie uns für ein Leben lang mitgegeben hat) und ein gutes hier und jetzt erschaffen. Und was immer dazu nötig ist, muss nicht regelkonform, gesellschaftskonform sein, sondern ganz allein gut für uns sein.

Alles Liebe, Lana
Aurelia Belinda
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Dem stimme ich zu liebe Lana.
Der Blick nach innen ist wichtig.
Die Welt im Außen...tja..
andere Menschen.... tja...
Der innere Frieden gibt die Kraft.
Dennoch ist es so, dass unsere Prägung nicht einfach dadurch weggepustet wird....aber viel leichter zu ertragen. Und mit mehr Gelassenheit. Weniger hadern.
Aber Maxegon sucht noch Wege, die ihm Erfüllung bringen können...
Und da braucht es bei jedem etwas anderes...
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Manuel999 hat geschrieben: 27. Mai 2023, 10:46 Um Deine Fragen zu beantworten, so einfach war das auch früher nicht.

1. damals spielte der ALKOHOL eine riesige Rolle. ...

Also hat ein großer Teil der Menschen gesoffen.
Hallo,

meine Frage war: Wie haben die es damals hinbekommen? Ohne diese ganze psychiatrisch, medizinische Betreuung.
Nicht, ob es einfach war.


Abschließend zum Alkohol in der BRD:
Laut ESA 2021 saufen/ konsumieren 7,9 Millionen der Erwachsenen gesundheitlich riskant.
Ca. 9 Millionen haben eine problematischen Konsum.

= heute spielt der Alkohol eine bedeutende Rolle!
Zählt man noch alle anderen Drogen- und Tablettensüchtigen hinzu ...🤮
Lana75
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Lana75 »

Die Verbitterung wächst ob unserer Ansichten hmm? So empfinde ich das zumindest. ;)

Früher wussten Menschen NICHT, dass das was sie quält Depressionen oä. sind. Sie spürten das „mit ihnen etwas nicht stimmte“, egal wie immer sich das zeigte. Da es weder als Erkrankung, noch überhaupt wirklich ernst genommen wurde, gab es doch tatsächlich nur Alkohol, „Kräuter“ oder Suizid. Was möchtest du hören? Das diese Zeit besser war? Das es unsere heute Depression, BurnOut oder sonst wie genannten Diagnosen nicht gab? Es schlicht wirklich besser war? Nein, war es sicherlich nicht. Es war nur kein echtes Gesellschaftsthema, was noch lange nicht gut ist.

Und ja, heute trinken zu viele Menschen „selbsttherapeutisch“ Alkohol oder nehmen Drogen. Das bestreitet wohl niemand. Und wer glaubt, die sei sein Weg… dann ist das so.

Die allermeisten Menschen hier im Forum suchen sich aber zum Glück andere Wege, versuchen es anders für sich zu lösen und „Heilung“ zu finden. Gelingt mal mehr und mal weniger gut. Auch das gab es immer und wird es immer geben.

Verbitterung und Vergleiche zu „früher“ sind keine Lösung, das glaube ich ganz fest. Sie sind genauso hinderlich wie Vergleiche heute zu anderen, vermeintlich gesunden Menschen. Schau auf dich, zu erst auf dich und das meine ich sehr liebevoll. Und wenn du (d)einen Weg „zum Glück“ gefunden hast, wirst du vielleicht die Kraft finden, etwas am ursächlichen in der Gesellschaft zu ändern.
malu60
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von malu60 »

Lieber MaxEgon,tach Zusammen
.......ganz genau ,liebe Lana,lieben Gruß...
lese still bei Dir mit und hoffe es geht Dir soweit gut,
Dein Mann kommt doch auch über Pfingsten zu Euch,da wünsch ich Dir,dass Du es auch genießen kannst.Dein Zuhause,das gute Wetter wird vielleicht Ängste in Schach halten.

Zu dem was Du an MaxEgon schriebst,fällt mir ein Sprichwort ein...

.......Jeder ist seines Glückes Schmied...

Etwas provakant,wenn wir uns mit der Depression rumschlagen,ich weiß.Der Spruch hat mich früher geärgert

Heute weiß ich,ich bin dankbar,wenn es mir besser geht.Ich arbeite an mir,freue mich am Kleinen,Hauptsache klar im Kopf und ich fühl mich nicht mehr abgespalten von Mensch und Welt ....ich tauche immer ab,isoliere mich und bin todmüde.......Ein Jeder hat andere Ansprüche ans Leben......

Um wieder unter Menschen zu sein,bemühe ich mich um Menschen,pflege die Freundschaften,die schon lange bestehen,baue auch zaghaft neue,lose Bekanntschaften auf.Bin nicht verbittert und warte auf was,nein ich bin froh wieder im leben zu sein,bin offen,zeige mich und gebe was von mir.
Und ich nehme Gutes,was mir immer mehr auch entgegen gebracht wird,seit ich es sehe und annehmen kann.....lächeln ist ein guter Türöffner z.B.

Dankbarkeit,statt Überdruss und Anspruchshaltu

Wer will,kann sich vielleicht ein wenig selber helfen......alles andere wird meiner Erfahrung nach selten an der Tür klingeln.Gruß malu
Leben ist mehr
Maxegon
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Lana75 hat geschrieben: 27. Mai 2023, 14:01
Maxegon hat geschrieben: 27. Mai 2023, 13:51

Was verursacht dieses Leid? ... da müssen wir etwas verändern!
Ich vermute stark, das du dich dabei auf die Umwelt, die Mitmenschen, die Gesellschaft beziehst?
...
Unsere Priorität sollte es glaube ich eher sein uns selbst zu verändern. Und zwar so, das wir sozusagen inneren Frieden mit unserer Vergangenheit...
Die Umwelt, das Umfeld kann man nicht verändern! Zu mindest nicht in diesem Leben.

Nur wir können uns verändern.
Die Vergangenheit bleibt wie sie ist.
Nenne es inneren Frieden, vergeben oder bewältigen.

Man hat nur die Chance und so mit die Wahl, weiter so konfus durchs Universum zu dümpeln, ängstlich, steuermannlos, hoffend, dass ein Anderer sich erbarmt und alles für einen regelt (äußerst unwahrscheinlich) oder etwas zu verändern, auch wenn's weh tut, am Anfang.
Was gibt es zu verlieren?
Das Leben wird man füher oder später sowieso los.

Doch das darf jeder selbst entscheiden, ob er ein bisschen gesunden Egoismus wagt.
Aurelia Belinda
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo zusammen,

ich finde die Dankbarkeit auch einen wesentlichen Teil der Bewältigungs Strategie.
Diese führt zwar nicht zwingend zu mehr Freude (nicht bei jedem zumindest), führt aber zu einer anderen Sicht auf das Leid. Die Verluste...der Groll wird gemildert.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Maxegon
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Maxegon hat geschrieben: 27. Mai 2023, 13:51
Wenn ich für optimale Lebensbedingungen sorge, bei einem Tier, entwickelt es sich pächtig. Sperre ich es ein oder quäle ich es, wird es komisch.

Dem Säugetier Mensch geht es nicht anders.
HALLO Lana75,

gehe mir deinem "Tier" , also mit Dir, öfter mal raus, gehe Gassi.
Was kann dir schon passieren?
Lana75
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Lana75 »

Maxegon hat geschrieben: 27. Mai 2023, 14:52
Maxegon hat geschrieben: 27. Mai 2023, 13:51
Wenn ich für optimale Lebensbedingungen sorge, bei einem Tier, entwickelt es sich pächtig. Sperre ich es ein oder quäle ich es, wird es komisch.

Dem Säugetier Mensch geht es nicht anders.
HALLO Lana75,

gehe mir deinem "Tier" , also mit Dir, öfter mal raus, gehe Gassi.
Was kann dir schon passieren?
Hmm… ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie ich das verstehen soll? Tut mir leid…

Ich nehme es also einfach mal so, wie es da steht. Was mir passieren kann? Ne ganze Menge IST mir passiert da draußen, von dem du nichts weißt (was natürlich völlig ok ist und gut so), aber das mich beeinflusst hat. Unschöne Dinge, traumatische Dinge. Ja, Tiere in einem Käfig und sicher auch wir Menschen, die sich einen ganz eigenen Käfig erschaffen, leiden und entwickeln sich nicht gut, aber die Welt draussen ist leider alles andere als gefahrlos. Weißt du sicher. ;)

Als zweites - ich habe mir meinen Käfig nur bedingt selbst ausgesucht und lange nicht verstanden, wie das geht. Ich bin auf Ursachenforschung gegangen, wollte verstehen, um jetzt endlich einen Weg zu sehen, den ich gehen kann. Ja, auch in der Welt da draußen. Meinen Weg. Und da ich nicht mehr Schritt 3 vor dem ersten Schritt machen möchte, werde ich dein „Gassi gehen“ aufschieben.

Leise Grüße, Lana

PS: Bin übrigens Frauchen von 3 Hunden und entsprechend täglich Gassi, incl. mir. ;)
Maxegon
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 27. Mai 2023, 14:42
ich finde die Dankbarkeit ...
Sei dankbar, dass du laufen, sprechen, reden kannst, sogar Auto fahren, dir ein Eis bestellen kannst, sogar mit ganz viel Schlagsahne und es auch noch bezahlen kannst, freiwillig!😁
Irgendwann gibt's den Rollator oder ein Bett in der Pflegeeinrichtung oder noch gruseligeres.

Nutze es, auch wenn nach dir nicht die Sinnflut kommt, aber lebe, so lange du es kannst.👨‍🦼
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Egonmäxchen,

in Deinen Sätzen die an mich gerichtet sind, steckt erneut Verbitterung. Klingt fast schon neidisch. Uuups....ich hoffe nicht. Glaube kaum dass jemand mit mir tauschen mag.
Es sind nur halt völlig unterschiedliche Lebenswege....aber eines haben wir gemeinsam....den schwierigen Hintergrund, die Herkunft.....

Aber ich mag dir nichts unterstellen. Ob das nun aus dem Groll, der Verzweiflung heraus, geschrieben wurde, oder gut bedacht....
Ich erlebe dich hier als Zeitgenossen, der einfach frustriert ist, freudlos ist, und vielleicht doch noch auf der Suche? Manchmal wirkst Du als hättest Du einfach die Schnauze voll....siehst keinen Sinn mehr im öden Dasein, aber ich vermute mal schwer, das geht uns allen hier so....dieser Punkt kommt immer wieder. Leider.

Warten bis der Rollator einen einholt?
Da musste halt schneller sein, als das olle KlapperGestell....haha....

Dein Posting hat viel Zuspruch gefunden.
Vielleicht könnte man auch da, dankbar sein, können, wollen....tun? :)
Oder dafür dass du körperlich einigermaßen gut beieinander bist uff dene alten Tage, haha...

Ich weiß es nicht...
PS: Neid ist kein guter Begleiter.
Aber das wees der Egonmax, gelle...
er iss ja ein kluges Kerlchen :)
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 27. Mai 2023, 16:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Nachtrag:
Ich glaube dich immer mehr zu verstehen.
Also, was deine Intension betrifft....
Du suchst "nicht nur" Freude, oder?
Willst aber auch nicht demnächst im Pflegebett landen....ergo, was ist da zu tun....
Ausschau halten wie man das vermeiden kann...
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Maxegon
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 27. Mai 2023, 16:45
...
Manchmal wirkst Du als hättest Du einfach die Schnauze voll....siehst keinen Sinn mehr im öden Dasein, aber ich vermute mal schwer, das geht uns allen hier so....dieser Punkt kommt immer wieder. Leider.

Warten bis der Rollator einen einholt?
Da musste halt schneller sein, als das olle KlapperGestell....haha....
Sehr gut beobachtet, liebe BelindaAurelia,

ich hab' die Nase einfach voll!
Zudem bemerkte ich, ich werd' langsam alt.
Nun muss ich kein Prophet sein, um mir auszumalen, wie es die nächsten Jahre weiter geht, wenn es so bleibt wie es jetzt ist, was ja mehr als wahrscheinlich ist.
Wunder ... die gibt's im Märchen.
Und ich werde schneller sein als der Rollator, ich weiß nur noch nicht wie ich es anstelle, bevor mich das böse Siechtum überrumpelt.🤔
Ich gehe mir selber auch den ... Keks mit meiner Jammerei.
Ich suche nur Freude oder Frohsinn, die/der ging irgendwie völlig verloren, keine Motivation... ich werde langsam zum faulen Sack, dem alles egal ist und sich nur noch wünscht, dass das Elend ein Ende hat.🥳
Meine Selbstironie erhält mich noch am Leben, aber sonst ...?
Selbst mein Geier schüttelt schon den Kopf.
Auf der einen Seite zu hohe Ansprüche und gleichzeitige Perspektivlosigkeit auf der anderen Seite: nix, keine Idee.
Seitdem ich blöder Weise in ein baufälliges, äußerst unluxeriöses Haus in ein kleines Dorf zog, weit ab vom Schuss, keinen Alkohol mehr trinke und so langsam, aber merklich verblöde und vereinsame, wird's immer schlimmer.😬
Verbittert trifft's.
Aurelia Belinda
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Fauler Sack, haha.....ja, Vereinsamung ist kacke.
Anschluss finden schwierig....noch dazu wenn du abgelegen lebst.
Ja, so habe ich dich auch verstanden.
Du suchst schon einen "kleinen Sinn"....Freude, zumindest hin & wieder. Und bist Realist...Willkommen im Club der Realisten.
Bingo! Die Zukunft ist nicht rosig, nicht für unser eins, die Vorraussetzungen sind schwierig, um ein erfülltes Leben zu führen....das schaffen ja oft gesunde nicht mal, haha....

Der Frust ist nachvollziehbar. Kennt sicher jeder hier. Raus aus dem Elend, ist dein Motto.
Nur wie ist noch ungewiss...
Dein Bierchen ist kein Alkohol?
Ja ja, Aurelia weiß schon, wie es gemeint ist :)
keine Sorge...
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Wann feiern wir deinen runden Geburtstag?
Oder bin ich wie immer zu spät, ahaha...
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Aurelia Belinda »

Dein Geier als Therapeut wird wenig hilfreich sein vermute ich, da haste wohl recht.
Therapeuten können gut unterstützen. Aber nicht unser Leben führen.
Das müssen wir selbst in die Hand nehmen.
Übrigens, ich empfinde dich nicht als "Jammerer".
Du gehst dir aber selber uff den Sender, das ist nicht gut. Reicht schon, dass andere Menschen einem auf den Keks gehen...oder?
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Re: Grundsatzfrage oder albtraumhafter Zustand

Beitrag von Maxegon »

Maxegon hat geschrieben: 26. Mai 2023, 12:58 ...
Ist man dann dieser Nebenwirkungen überdrüssig, schleicht das Medikament langsam wieder aus, oft erst nach Jahren ... schon wieder Chaos im Körper.

Man ist wieder am Anfang, zwar anders und ein paar Jahre älter.

Aber! Es hätte ja klappen können 🧐

Besonders Expermentierfreudige oder besonders Verzweifelte probieren dann ein anderes Medikament, das Spiel beginnt von Neuem.

Irgendwann ist man dann 100 Jahre alt und stirbt einach so.
Wie funktioniert ein Psychopharmaka und tut es das überhaupt?
Je mehr ich studiere, je mehr ich Fachkräfte befrage, desto mehr fällt mir folgende Wortwahl auf:

- es kann (bewirken)
- es soll (helfen)
- es besteht die Möglichkeit ...

u.ä.

Alles ist vage, alles ist möglich - warum auch nicht?
Je verzweifelter ich bin, desto mehr wage ich, ähnlich dem Lottospieler.

Pychopharmaka funktionieren bei der Narkose ganz gut, man ist totalsediert und bekommt nichts mit, lässt das Mittel nach und man erwacht, schwindet langsam die Benommenheit, leichte Halluzinationen verschwinden, der Körper arbeitet wieder, immer besser, bis er "giftfrei", betäubungsmittelfrei ist.

Lt. renommierter Studien, Publikationen führen Placebos bei 20-40% der Probanden zur Linderung der Depression, bei der Gabe von AD's sollen es 40-60% sein.
Über Dauer, Zeitraum des Erfolges findet man keine Angaben, ebenso über Nebenwirkungen.

Alle die bisher AD nahmen, können darüber Auskunft geben.

Bewiesen ist, dass frohe, zufriedene Menschen selten an gedrückten Stimmungen leiden, diese werden auch nicht so oft krank und sind sogar freundlicher, zu sich und ihrer Umwelt.
Was hält sie im Gleichgewicht? Warum sind sie in der Lage, mittels ihrer Botenstoffe, nicht langsam mehr oder weniger doof zu werden? Trübsinnig?
Wenn ich zufrieden bin, denke ich doch nicht mal im Traum an einen Selbstmord oder den Weltuntergang.
Klar, jeder hatte eine mehr oder weinger glückliche Kindheit, manche erlebten Krieg, brutale Mitbürger o.ä. und so lange man sich in so einem Panikzustand befindet, wird man auch nicht froh werden können.

Wie kann ich also wieder froh werden oder überhaupt froh werden?
Gute Gefühle müssen her, Menschen, ich mag, Konakt, Erfolgserlebnisse, Anerkennung.
Ich weiss, was mir schadet, was ich nicht mag.

Ebenso weiss ich, was mir gut tut.

Ob da Tabletten helfen, wenn ich keine Voraussetzungen für Frohsinn schaffe?
Gesperrt