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Neuer Job und Angst es nicht zu schaffen

Verfasst: 25. Mai 2023, 23:11
von Kringel09
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Re: Neuer Job und Angst es nicht zu schaffen

Verfasst: 27. Mai 2023, 10:59
von Nachtmensch
Hallo Kringel09,
ich finde es nicht ungewöhnlich, diesen Bammel zu haben wenn nach einer Zeit ohne Job nun eine Vollzeit Beschäftigung ansteht. Zielführend ist es aber auch nicht. Mir ging es mal ähnlich als ich nach 10 Monaten AU einen neuen Vollzeit Job antrat.
Du hast nun quasi einen Monat, indem Du Dich daran gewöhnen kannst 8 Stunden leistungsfähig zu werden. Vielleicht kannst Du durch strukturiert angewendete Aktivitäten dein Leistungsvermögen bis dahin steigern und idealerweise erkennen, dass Du in der Lage bist, auch einen normalen Arbeitstag zu bewältigen.

Ich weiß ja nicht was das für ein Job ist und wie gut Du für diesen präpariert bist, seitens der Kenntnisse und Fertigkeiten, die dafür benötigt werden, aber eine gewisse Zeit um Dich einzuarbeiten, wird man Dir sicher zugestehen. 40 Stunden sind viel, das stimmt. Ich hatte im Laufe meines Arbeitslebens je nach Job mal 37 mal 45 Wochenstunden zu leisten und das war nunmal normal. Im Hinblick auf eine möglicherweise zu bekommenden Rente, ist es aber je nach Verdienst auch nicht zweckmäßig, in jüngeren Jahren Teilzeit zu arbeiten. Für mich hab ich festgestellt, dass solange mein Job sinnstiftend erschien und die Kollegen und der Chef okay waren, kam ich bis 55 gut durch den Arbeitstag, trotz Depression, bzw. Dysthymie. Ich war aber auch nicht von der heute so oft gewünschten work life balance angefixt.

Du wirst sicher feststellen, wie Leistungsfähig Du sein kannst, wenn Du den Job ausübst und eingearbeitet bist. Dir jetzt schon Gedanken zu machen, überfordert sein zu können, macht wenig Sinn. Auch im Hinblick auf den Aspekt der bei an Depression erkrankten so beliebten, selbsterfüllenden Prophezeiungen und der anschließenden „Erkenntnis“, dass man das ja vorher schon wusste. Mir half immer, nicht selbst gleich eine Höchstleistung von mir abzufordern. Vor allem dann nicht, wenn diese seitens des Arbeitgebers garnicht gefordert wurde. Durch Routine steigert sich die Produktivität sowieso automatisch. Das war für mich die eigentliche Herausforderung, da die Depression ja gerne suggeriert, man müsse „mehr“ leisten, oder wäre nicht gut genug.

Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass Du das leisten kannst, was nötig ist und Du gut damit leben kannst.

VG Nachtmensch