Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

HarryH
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Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Hallo, das Morgengrauen mit Antriebslosigkeit ist sicher vielen hier bekannt aber mir geht es mal direkt um das Erwachen davor. Ich kann trotz schwerer Depression gut schlafen worüber ich sehr froh bin. Aber wenn ich erwache ist es für mich persönlich der absolute Horror. Es ist als träume ich noch aber ich bin längst wach. Der Traum ist wirr und böse für mich obwohl ich selbst nichts weiter davon erinnere. Das geht immer so eine Minute in der ich mir aber einbilde völlig wach zu sein und ich muss versuchen mich wie zu befreien von diesem Traum und aufzustehen, dann ist es vorbei. Aber es wirkt noch stundenlang nach, macht mir Angst. Ich bin froh dass es mir abends so gut geht dass ich mich ins Bett lege und einschlafe ohne einen Gedanken an dieses Erwachen was mir wieder bevorstehen wird. Ich habe mir auch schon versuchsweise den Wecker 2 Stunden vor meiner eigentlichen Aufstehzeit gestellt aber es war genauso.Ist das halt die Depression oder eine innere Angst die im Schlaf in mir ist und dann beim Erwachen diesen "Traum" erzeugt? Kennt das jemand und wenn ja gibt es etwas was dagegen hilft oder es wenigstens lindert?
Bittermandel
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Bittermandel »

Hallo
Zuletzt geändert von Bittermandel am 24. Mai 2023, 08:09, insgesamt 1-mal geändert.
Lana75
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Lana75 »

Hallo Harry,

auch ich kenne dieses Phänomen und es ist erschreckend. Medizinisch oder rein menschlich betrachtet, ist das Ganze gar nicht ungewöhnlich. Heute weiß man, das wir Menschen nicht nur in der sogenannten REM-Phase des Schlafes träumen, sondern auch im Leichtschlaf. Träume aus dem REM-Schlaf können wir oft gut erinnern, uns sogar nachts (sollten wir davon aufwachen) uns dazu Notizen machen. Die Träume aus der Leichtschlafphase hingegen sind für uns oft nicht greifbar. Lediglich körperliche Symptome spüren wir noch länger nach. Das glaube ich, macht sie so beängstigend.

Soweit ich mich dazu informieren konnte, sind auch diese Träume im Grunde normale Träume, können aber eben auch ungute Träume sein. Es scheint, als hätten wir (trotz vermeintlich gutem Schlaf) genug damit zu tun, einiges zu verarbeiten. Auch ungute Dinge oder latente Angst, die wir tagsüber vielleicht besser reguliert bekommen, als im Schlaf. Verstehst du was ich meine?

Vielleicht kannst du mal schauen, ob das für dich so passen könnte und dir das hilft. Ich wünsche es dir.

LG Lana

PS: Hab vergessen zu schreiben, wie ich damit umgehe, sorry. Im Moment gar nichts, ausser aushalten. Das hängt aber mit meiner Situation grade zusammen. Sonst mache ich meist direkt ein paar Atemübungen oder einige leichtere Yogaübungen, um Körper und Geist sozusagen auf ein besseres Level zu bringen. Das funktioniert ganz gut, wobei es auch etwas Übung erfordert.
Zuletzt geändert von Lana75 am 23. Mai 2023, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
hundethomas
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von hundethomas »

lieber Harry,

das kenne ich leider auch zu gut.....Seit längerer Zeit mache ich da am Morgen meine Entspannungsübungen, und körperlichen

Übungen. Meine körperlichen Übungen helfen mir am meisten in meiner Depri. Versuche meine Schwachheit der Depression,

mit mehr körperlicher Stärke auszugleichen. Gut, das klappt nicht immer. Und du musst auch versuchen dabei zu bleiben.

Aber mit der Aussicht auf ein gutes Frühstück.................


liebe Grüße,
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Danke für eure Antworten und eure Tipps. Wobei ich deine Sache Lana mit der Leichtschlafphase dann so umwandeln müsste dass diese "Träume" bei mir nach dem Erwachen noch weiter gehen. Das ist einerseits das was mir Angst macht aber am meisten macht mich dieser böse Zustand fertig. Wenn es an der Depression liegt dann ist das für mich an ihr das Schlimmste obwohl es nur so ein kurzer Moment ist. Diese Gedanken daran wieder aus dem Kopf zu kriegen kosten mich viel Kraft. Letzten Juni (meine derzeitige Depression geht seit 12/2021) habe ich dieses Erwachen nicht mehr ausgehalten und war nach einem Suizidversuch 4 Monate in der Klinik. Seltsamerweise war dieser Zustand beim Erwachen sofort weg, die ganze Klinikzeit über. Am 5. Tag danach daheim ging es wieder los und hält bis heute an. Weder in der Klinik noch mein Psychiater noch meine Therapeutin äußern sich dazu wenn ich es anspreche.
Aurelia Belinda
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen und ein freundliches
Willkommen hier Harry,

den abartigen Zustand kenne ich auch gut...
Aber in Zusammenhang mit Medikamenten eher...auch nach meinen Narkosen z. B. hatte ich das verstärkt, weswegen ich vor Eingriffen mittlerweile Halt mache...da entwickelt sich langsam Horror davor.
Es ist so eine Art von "Halluzinationen"...so mein Empfinden...kann das sein?
Festgestellt oder beobachtet bei mir hab ich, dass dies auch auftritt wenn die Psyche wieder mal "zu viel" Input hat, einem alles über den Kopf wächst, alles zu Kopfe steigt sozusagen...

Soviel erstmal...
welches sind denn die schlimmen NW durch Lithium welche du gerne loswerden willst?

Liebe Grüße an dich, Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Maxegon
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Maxegon »

Hallo HarryH,

auch ich kenne diese "Erscheinungen" , bei/nach Medikamentennahme.
Nun ist der Körper ja eine sehr clevere Einrichtung, div. Medikamente sollen als Blocker bzw. Hemmer funktionieren, die Botenstoffe werden ja trotzdem weiter produziert und suchen sich ihren Weg ... wohin auch immer ...
Vielleicht ist ja deshalb so vieles umstritten, auf der einen Seite die vorzüglich funktionierende Pharmaindustrie, die Empfehlungen der Gesundheitsorganisationen, die ausführenden (ratenden & hoffenden) Ärzte und die Patienten.
Keiner weiß, wie was 100% funktioniert, woher auch. Bei manchen scheint es zu funktionieren und sei es nur der Placeboeffekt (?), andere haut's mächtig aus der Bahn, besonders am Morgen, wenn der Körper langsam wieder hochfährt vom Ruhe- in der Betriebsmodus und oft Stunden benötigt, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen.
Ich habe auch keine Erklärung die befriedigt!
Ohne Medikamente geht es mir (!) 100%ig besser = keine Nebenwirkung, Halluzinationen o.ä..
Ich habe auch experimentiert, für mich war die Wahl ohne all diese Blocker und Hemmer immer die bessere Alternative, doch eine "Lösung" war es nie.
Es stimmt, es ist zum Verzweifeln und wir können es nur probieren.
Seit dem ich medikamentenfrei bin, geht es mir zwar nicht vorzüglich, doch besser, eine, meine subjektive Erfahrung.
Maxegon
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Maxegon »

Ich frage mich oft, was produziert die Botenstoffe, die uns froh machen, die unsere Biochemie zum positiven anregen?
Bei den meisten sind es kleine Erfolgserlebnisse, Anerkennung, sei es das gemeinsame Singen im Chor, was leckeres kochen und essen, buddeln im Garten, Katze streichel, Sex, ein toller Film ... etwas was uns angenehn berührt.
Fehlen uns diese positiven Reize, ist die Stimmung im Popo und es wird versucht, mittels Chemie ein Gleichgewicht herzustellen.
Doch niemand weiß, ob es gelingt, aber man kann es ja mal probieren ...
Guckt man sich auf div. Akutstationen um, wo Menschen mittels Medikamente "optimal eingestellt" sind, kommen mir meine Zweifel, man braucht die "eingestellten" Menschen nur zu fragen, oft genügt schon beobachtenden.
Ich will nicht bewerten, schon gar nicht urteilen, doch zweifeln darf ich schon, auch wenn ich keine Lösung habe...
Maxegon
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Maxegon »

Winfried 123 hat geschrieben: 24. Mai 2023, 06:33
Mir ging es abends immer sehr viel besser, aber auch dann hatte ich Angst vor dem nächsten Morgen.
" Immer wieder grüßt das Murmeltier."
Als ich noch Medikamente nahm, hat es ewig gedauert bis ich halbwegs funktionierte, Stunden oder gar den ganzen Tag ... heute, bin ich nach mehr oder weniger kurzer Zeit relativ schnell fit.
Bin ich besonders freud- und anrtiebslos, bin ich auch lethatgisch bewegungsarm, was wiederum meine Lahmarschigleit (Moivation) beflügelt.
Bewegung, den Körper auf Touren bringen hilft mir, eine halbwegs gesunde Ernährung sicher auch.
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Hallo Aurelia, danke für deine Zeilen. Das mit den Hallozinationen ist gut, ich würde sagen das trifft es auch weil ein Traum geht wohl nicht da ich wach bin. Aber nun bringst du das mit der Narkose ins Gespräch und daran hab ich bisher überhaupt nicht gedacht. Ich hatte bisher 2x OP mit Narkose und jedes Mal dachte ich ich sei dabei wach und erlebe die schlimmsten Dinge. Daher lehne ich Narkose jetzt ab. Bisher hatte ich das Glück dass seitdem alles unter örtlicher Betäubung gemacht werden konnte.

Zum Lithium: Da hat mich gestört dass binnen 6 Wochen meine Schilddrüse kaputt war und ich nun da noch ein Medi einnehme. Dann hatte ich in der Klinik das Zittern der Hände/Finger aber nicht zu arg und mein Psychiater hat dann die Dosis runter genommen weil er die zu hoch fsnd und da ist das Zittern auch weg.
Mich stört der Tinnitus aber der kommt wohl nicht vom Lithium sondern vom Venlafaxin.
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Dank an alle für die Antworten.

Zu den Medis: Ich nehme 2x150 mg Venlafaxin ret., 150 mg Bupropion und 2x 450 mg Quilonium.
Das Bupropion bekomme ich seit ca. 8 Wochen 8und nnach 2 Wochen ging es mir etwas besser, diese Aufwachphase war nicht gar so arg und das Morgentief auch nicht. Vor 3 WOchen erwachte ich früh und alles war weg, keine irren Träume, kein Morgentief, nichts. Das ging 10 Tage so und ich hoffte die Depri nach den 1,5 Jahren endlich los zu sein. Den nächsten Tag erwachte ich wieder wie oben beschrieben, voll in der Depression. Keine Ahnung was das dazwischen war bzw. was das jetzt schon wieder ist.
Aurelia Belinda
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Harry,

vielen Dank für die Rückmeldung, ach du Schande, innerhalb kurzer Zeit...mit der Schilddrüse...na ja, Schilddrüse ist aber auch bei Venlafaxin Thema, überhaupt hormonelle Schwierigkeiten, zum einen soll Venla die Stimmung verbessern, kann aber u. U. ins Gegenteil abdriften...also durch die hormonelle Komponente, die Stimmung tatsächlich verschlechtern...

Bei mir war es nach vielen Leidensjahren allerdings das einzige Mittel was nach einem Zusammenbruch hilfreich war, so hatte ich die NW in Kauf zu nehmen was die Hormonschwankungen betrifft, die echt nicht ohne sind....vor dem Zusammenbruch hatte ich es viele J. Ohne Medis probiert, war sehr lange stabil, durch beruflich & private Dauerbelastungen aber, war plötzlich der Ofen aus.

Signale habe ich lange ignoriert, hatte einen schwer Kranken Mann für den ich da sein wollte....das nur am Rande, weil du vom Tinnitus gesprochen hast durch Venla, den Tinnitus hatte ich über Jahre, alleine durch die seelische Last! Also ohne Venla, da nahm ich noch Fluoxetin, mein "liebstes" Mittel (Ironie natürlich) weil dieses mir auch öfter diese Halluzinationen beschert hatte :(

hinterher folgten als Versuch etwaige andere schöne Mittelchen, die ich stets nach Wochen der Verzweiflung und der abartigen Zustände, abgesetzt hatte, damals noch in ärztlicher Begleitung. Heute ist man klüger. Nach vielen J. als Versuchskaninchen....
der wichtigste Baustein für mich ist heute der Umgang mit dem Leid.
Bei 300 Venla war ich bereits schon, hab vor nicht allzu langer Zeit runter reduziert.
Abends schlucke ich nix mehr. Das hab ich aufgegeben, u. a. auch wegen des "schönen" Zustandes am Morgen...

Mit der Narkose, ich vermeide wirklich Eingriffe, die nicht lebensnotwendig sind aktuell...
Der Zustand hinterher ist nicht mehr auszuhalten, und vorstellbar. Allerdings hab ich das spezielle Problem, dass fast bei jedem chirurgischen Eingriff eine Vollnarkose statt findet, weil eine Spinalbetäubung z. B. bei mir nicht durchführbar ist, Seitens der Ärzte, abgelehnt wird, aufgrund der Problematik einer verzwickten Skoliose...
Aber auch Zahnbehandlungen zögerte ich lange hinaus, alleine aus dem Grund, der dünnen Nerven....die Erfahrung, das letzte Erlebnis reichte mir, hat mir nervlich zu arg zugesetzt, Empfindlichkeit verändert sich ja im Laufe der Jahre, und gerade wir "seelisch dünn" besiedelten, sind da empfindlich...

Erst neulich hab ich mit meiner Therapeutin über diesen abartigen Zustand nach der Narkose gesprochen, wir haben dann festgestellt, dass bei der ersten Narkose damals, noch keine Psycho Mittelchen im Spiel waren, dennoch sind die Narkose heute anders als vor 20 J. noch und sicher kann es hier Wechselwirkungen oder Zusammenhänge geben...denkbar ist für mich aber auch dass ich allgemein auf Mittel die ins Gehirn quasi eingreifen, so reagiere...mit anderen Patienten hab ich mich oft ausgetauscht, niemand hat diesen Zustand so beschrieben...
Meine Therapeutin fragte, ob ich den Zustand und den Horror davor, in Zukunft, auch bei den Anästhesisten ansprach. Nein, tat ich nicht. Nur den verdammten Zustand ausgehalten....in Zukunft, sollte wirklich Vollnarkose wieder anstehen, werde ich das aber klar äußern...
trotzdem, ob es vermeidbar ist?

Ich gehe mittlerweile davon aus, dass es an "meinem Geist" sozusagen liegt, an meinen dünnen Nerven...Seelenzustand. Sprich, Medikamente können zwar m. E. eine tragende Rolle spielen, aber nicht "die Hauptrolle" so glaube ich. Ich denke eher, wir nervlich lädierten, reagieren darauf sensibler....natürlich nicht jeder.
Aber das ist bei jedem chemisch eingreifenden Mittel von Mensch zu Mensch unterschiedlich...
Fakt ist, NW haben allesamt.
Weshalb ich mittlerweile Vorsicht walten lasse.
Aber oft geht es halt nicht ohne... gell...

Vielen Dank für deine Antwort zum Lithium. Habe öfter über Nierenproblematik gelesen in dem Zusammenhang, deshalb hat es mich interessiert.

Gute Besserung dir, einen Weg der für dich besser lebbar ist!

Schöne Grüße, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Hallo Aureliaa, ich antworte später zu dem andren nur mal kurz wegen Lithium und Nieren: Ich bin vorher beim Urologen untersucht worden ob die Nieren ok sind und auch wegen Zysten usw. und vierteljährlich werden irgendwelche Laborwerte Richtung Nieren gemacht und jährlich wieder so eine UNtersuchung beim Urologen. Da besteht wohl eine gewisse Gefahr auch Richtung Krebs. Ich hab Lithium jetzt erst seit September, mal abwarten. Ist das einzige Medi bei dem ich bisher einen Aufklärungsbogen ausfüllen musste und mein Einverständnis geben musste. Wird schon Gründe haben.
Bei mir hat angeblich ni9chts andres mehr gewirkt weshalb sie mich fragten ob ich damit einverstanden sei. Später dann mal mehr.
Aurelia Belinda
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen @ Egonmäxchen,

Deine Worte bringen mich zum Nachdenken...
Du sagst, du willst keine Chemie Keulen mehr, weil das nix großartiges verbessert hat, sondern dir den Morgen versaut hat, haha...du weißt wie ich das meine....
In dem Zusammenhang frage ich mich manchmal, wie schaffen es andere Betroffene, mit selber Problematik, dauerhaft beruflich tätig sein zu können....aber ich habe ja nun im Laufe der Jahre gelernt, mich nicht mehr vergleichen zu wollen...können...dürfen...sollen...:)
Und das wäre eigentlich ein Thema für sich...und gehört hier nicht hin...
Du sagst du hast keine Lösung (noch nicht, Zwinker), aber vielleicht braucht es die auch gar nicht? Vielleicht gibt es die nicht...deshalb sind wir wohl hier... der Umgang ist entscheidend, denke ich...neu justieren, neue Überlegungen anstellen, ist nie verkehrt, aber "Heilung" zu erwarten sehe ich kritisch, weil diese nicht für jeden möglich ist. Zu viele Faktoren spielen da einfach mit hinein. Alter, Lebensweg, Leidensjahre, Ausprägung, Wirkung der Therapien oder eben Nebenwirkungen..
Ich glaube das eine Heilung es ausschließlich für "leichte Fälle" der Depression gibt...eine schwere, oder immer wiederkehrende, oder als Beispiel, eine über J. erkannte, zu spät behandelte, über Jahrzehnte, erduldete...weis nicht. Ob da Heilung noch statt finden kann. Sicher kann sie mit den richtigen Werkzeugen und der "optimalen Lebensführung" zu einer heilsamen Art werden...
Oder zu einem Leben in Würde führen...
und da ticken wir ja unterschiedlich.
Der eine braucht dies, der andere jenes....und der nächste, ist mit nichts zufrieden.
Es kommt viell. manchmal darauf an, welche Dinge und was genau, benötige ich, um eine Art innere Zufriedenheit zu erlangen...

Das mit den Botenstoffen hat mich angeregt, und mich an den Edukations Kurs im letzten J. erinnert, da hat ein Fachmann einen guten Vortrag gehalten, einmal über Medikamente....und über diese Botenstoffe....das ganze auch sehr gut veranschaulicht, auf Leinwand....sehr bereichernd.
In 30 J. nun, in denen ich vieles gelesen habe über die Psyche, und ihre Gepflogenheiten, haha...
Dachte ich dass keine neuen Erkenntnisse mehr dazu kommen, und wurde durch diesen Fachmann eines besseren belehrt.
Das was du beschreibst hat ja alles mit den Synapsen zu tun, den Verbindungen der Nervenzellen....und diese Verbindungen und auch Nervenzellen, haben es in sich... speziell den TRANSPORT der Botenstoffe hat dieser Mensch sehr gut verdeutlicht. Leute mit Depression, bei denen ist dieser Transport gestört, verlangsamt...
Somit könnte man es dem Hirnstoffwechsel zuschreiben, viele Betroffene fühlen sich ja schuldig....(aus welchen Gründen auch immer, die liegen oft im Umfeld), aber er kann nichts dafür...so wurde uns klar gemacht, Funktionen im Gehirn, sind erstmal organisch....nicht geistig.
Insofern klingt das besser (die Kursteilnehmer) waren allesamt erleichtert, weil man als psychisch Kranker oft als "bekloppt" haha, gilt.
und von unwissenden als faul bei Antriebslosigkeit etc. Das hat vielen gut getan...
es hat eben nichts mit "mehr oder weniger" Anstrengung zu tun. Sondern ist eine Störung, warum auch immer, darüber kann man streiten, forschen, sich seinen eigenen Reim darauf machen, warum es den einen trifft, den anderen nicht. Ist bei jeder Krankheit so. Auch bei jedem Schicksal, Naturkatastrophe, weshalb ich für mich, die Antwort eher im schöpferischen sehe.
Natürlich kann die ein oder andere Baustelle, auch seelischer Art, mit Tabletten, eingedämmt werden, und gerade wenn es um diese BOTENSTOFFE geht, sind da einige Mittelchen fruchtbar. Beispiel: Stimmungsaufheller...
Aber wie man u. a. auch im Forum gut erkennen kann, ist bei vielen der Antrieb gestört...trotz Medis....der Alltag ein großer Kraftakt.
Es geht glaube ich "nicht nur" um die schönen Dinge, welche du genannt hast, die zweifelsfrei positives auslösen, in einer großen Anzahl zu haben (schön wär's allemal, Zwinker...) oder machen zu können, um freudig zu sein, sondern eher um den allgemeinen Umgang, die Sicht auf das Leid, der Umgang mit den Verlusten und Folgen dadurch....

Soviel gelabert, Phuuu...
zurück zum Thema!

LG Aurelia
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Aurelia Belinda
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Harry, okay....ich bin gespannt....kein Stress...
bis denne...
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Mal mein Weg insgesamt zusammen gefasst. Ich bin 57 und hatte vor 20 Jahrenn meinen ersten Zusammenbruch, war 8 Monate stationär und es nannte sich dann mittelgradig depressive Episode. Entlassungsmedikationn war dann Trevilor (Venlafaxin) ret. 150 mg die ich 9 Jahre nahm bis es mich wiedermal etwas mehr als nur weihnachts- oder frühjahrstiefmäßig erwischte. Mein Psychiater meinte da helfen die nach der langen Zeit nicht mehr und stellte mich auf Escatilopram um. Das ging alles insgesamt recht gut, richtig arg erwischte es mich nicht mehr bis vor 1,5 Jahren. Vor 5 Jahren wurde ich wegen Depression und Gen. Angsstörung berentet.

Im Dezember 2021 weitete sich mein übliches Weihnachtstief zu dem aus was ich heute noch habe, weshalb ich hier nach dieser Aufwachphase frage. Der Psychiater verschrieb mir Mirtazapin dazu aber die wollte ich dann nicht weil die mir so anhingen am nächsten Vormittag und das brauchte ich zu dem Morgentief nicht noch dazu. Ab März kam das Frühjahr dazu was mir auch jedes Jahr Probleme macht und mir gings immer schlechter, kein Antrieb mehr, öfter Angst und dazu kam mir bis dahin völlig unbekannt diese Aufwachphase. Ab Anfang Mai ging fast nichts mehr, ich schleppte mich von einem Liegemöbel zum nächsten. Der Psychiater nahm es vielleicht nicht ganz ernst wenn ich ihm sagte ich halte das nicht aus, jedenfalls blieb es bei dem Escatilopram. 4 Tage vor seinem Urlaub bestellte er mich nooch mal und ich sagte ihm dass ich nicht mehr kann aber nichts, nicht mal die Anfrage in all den Wochen ob ich nicht besser in die KLinik wolle.

4 Tage später als er in Urlaub fuhr hielt ich diese Aufwachphase nicht mehr aus und wollte mich suizidieren. Als ich später in der Geschlossenen aufwachte wurde mir dort das Escatilopram abgestzt und ich auf Venlafaxin (ja genau, das ist das MIttel was vor 10 Jahren nicht mehr wirkte) und Mirtazapin eingestellt. Dieses wurde dann wenigstens runter dosiert weil ich vormittags völlig neben der Spur war. Insgesamt fühlte ich mich so ab Mitte August besser aber die Docs waren nach Auswertung aller Tests die ich machen musste nicht zufrieden.

Anfang September hieß es dass Antidepressiva bei mir nicht mehr wirken und ich überlegen soll ob ich mich auf Lithium einstellen lasse. Nach einer Woche Bedenkzeit stimmte ich bei der nächsten Chefarztvisite zu und alle waren begeistert. Nur sollte ich mir plötzlich eins der beiden ADs aussuchen da Lithium allein keine Depression verscheucht. Ich traute mich zu fragen wieso eins von den beiden jetzigen wenn die doch beide nicht helfen aber da erklärte man mir unter Lithium helfen die meist. Nach 3 Wochen ging es mir wirklich gut und nach einer weiteren Woche wurde ich entlassen da die Station wegen eines Virus geschlossen wurde. Diagnose war diesmal schwere depressive Episode.

Nachdem ich 5 Tage daheim war ging es mir schlagartig wieder richtig schlecht, Antriebslosikeit und diese Aufwachphase. Das geht so bis heute. Anfang April gab mein Psychiater Bupropion 150 mg dazu weil ich es so nicht aushalte aber was es mit dieser Aufwachphase auf sich hat erklärte er mir nicht. Nach 2 Wochen ging es mir besser, aufwachen und Antriebslosigkeit nichtv mehr so schlimm. Dann vor knapp 3 Wochen war alles weg, keine Symptome mehr, nichts. Herrlich nach 1,5 Jahren. Das ging 10 Tage so. Am 11. Tag wachte ich wieder so auf wie ich es die Monate davor gewohnt war. Sowas hatte ich noch nie dass es so plötzlichb hoch aber auch wieder runter ging und das trotz Lithium. Ich weiß nicht was das war. Mein Psychiater macht grad wieder Urlaub. Meine Therapeutin bei der ich seit Januar bin kann oder will mir auch nciht erklären was es mit dieser Aufwachphase auf sich hat.
Aurelia Belinda
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Danke Harry für den ausführlichen Bericht...
phuu...da hast du auch ganz schön was hinter dir.
Dass die Fachleute explizit auf diese besorgniserregende Aufwachphase nicht näher eingehen wollen, wundert mich so gar nicht...
ist typisch oft.
Wenn Versuche nicht wie gewünscht Wirkung zeigen, man zu oft sagt, ich kann das so nicht aushalten, sind die oft selbst rat und tatlos!
Eigene Erfahrungswerte....
Verstehe, das Venla soll zusammen mit Lithium dann angeblich Wirkung zeigen, tut es aber nicht... oder?

Du hast ja praktisch schon lange damit zu tun, inklusive Zusammenbruch, inklusive Suizidversuch, welcher G. s. D. nicht gelungen ist, niemand kann dir aber den immer noch beschissenen Zustand nehmen, lindern....
Bei mir war es auch oft mal so, dass Ärzte, Psychiater, gerade dann nicht da waren, Urlaub etc.. wenn ich sie brauchte...
aber zurück zu dir, wie willst du weiter verfahren?
Den Zustand so hinnehmen ist ein "No go"!
Das scheint aber neu zu sein, neu dazu gekommen zu sein, mit der Aufwachproblematik...
Kennst du nicht von früheren Zeiten oder so.
Da ist guter Rat teuer. Aber irgend etwas muss passieren, um dir Erleichterung zu verschaffen..
Mit dem Mirtazipin ja...stimmt, das wirkt zu arg in den nächsten Vormittag hinein.

Komisch, wirklich. Dass sich da nun keiner mehr kümmern mag. Sehr unbefriedigend für dich.
Lebst du alleine, oder was sagen z. B. deine Angehörigen dazu?
Ein Dauertief, oder chronisch rezidivierende Depressionen, damit kann man notfalls leben, wenn auch sehr Kräfte zehrend....aber diese Phasen die du beschreibst, stelle ich mir grausam vor, eben weil ich den Zustand so auch nicht mehr aushalten will....wenn er wieder eintritt....
es hat ja nichts mit "halb tranig" oder noch verträumt zu tun, sondern ist furchtbar!

Wie wirst du weiter verfahren?
Und lieben Dank noch für deine Antwort zur Nieren Problematik...

Alles Gute dir, Gruß Aurelia
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 25. Mai 2023, 00:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Winterkind04
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Winterkind04 »

Hallo Harry, jetzt mal was ganz anderes dazu.Dieser extremer Zustand ist ganz neu - kam nie in der ganze Zeit vor?
Manchmal ist es ja so das man alles auf die Deppression schiebt… hast du einen guten Hausarzt? Wurde körperlich nochmal alles gecheckt? Vll. kommt es nicht von den Depressionen?

Nur einfach mal so ein Gedanken
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Hallo Winterkind, diese Aufwachphase habe ich erst seit einem Jahr, also während dieser Depression beommen. Die 4 Monate in der Klinik hatte ich das nicht, letztens in den 10 guten Tagen auch nicht. Ich gehe regelmäßig zum Hausarzt weil ich Diabethiker bin und Bluthochdruck habe und nun noch die kaputte Schilddrüse. Laborwerte sind immer zufriedenstellend wobei ich nicht weiß was noch alles kontrolliert werden könnte. Ich selber finde es seltsam dass ich in den letzten 2,5 Jahren 30 kg an Gewicht verloren habe ohne direkt wesentlich weniger zu essen und trotz all dieder Medis von denen man angeblich zunehmen kann. Da wurde anfangs mal eine Magenspiegelung gemacht auch weil ich oft Bauchschmerzen habe. Die sollen aber psychisch bedingt sein genau wie der Gewichtsverlust wie man mir letztes Jahr in der Klinik beibrachte. Durch den Gewichtsverlust ist mein Blutdruck nicht mehr so hoch was mir eine Tablette tgl. spart und mein Blutzucker ist fantastisch, da nehme ich seit Dezember gar kein Medi mehr.
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Tja Aurelia, ich weiß momentan alles nicht so recht. Diese 10 guten Tage sind noch so frisch und dieser Rückfall auch. Es ging ja von ziemlich unten bis hoch und dann wieder zurück nach unten jeweils über Nacht und ohne dass es allmählich kam. Ich warte auf meinen Psychiater, was der mir sagt und denkt. Gegen diese Aufwachphase werde ich wohl nichts machen können was mich sehr beschäftigt weils eben so grausam für mich ist. Geplant war eigentlich das Bupropion auf 300 mg zu erhöhen und das Venlafaxin auf 150 mg runter zu bekommen. Es hatte ja den Anschein dass mir das Bupropion geholfen hat und ich aber annehme dass mir das Venlafaxin nicht wirklich was bringt. Mal sehen was er nun über alles denkt.
Ich lebe mit der Frau zusammen in unsrem Haus die 2 Söhne sind inzwischen raus, leben aber in der selben Stadt und haben selber Probleme ... einer mit ADHS und einer mit Depression und Alkohol ... er geht am 7. Juni zur Entgiftung. So hatte die Frau 3 psychisch beeinträchtigte Männer im Haus und hält von allem trotzdem nichts. Krankheit gibts in ihrer Familie nicht und psychische sowieso nicht.Ich darf sie zu meiner Depression und meinem Befinden auch nicht ansprechen.
Aurelia ich danke dir für deine Erfahrungen, Hinweise, Fragen und auch wenn es nicht schön ist dafür wie du das bei dir beschreibst, dass du es auch furchtbar findest.
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Hallo Brigitte, danke für den Link, ich werde mal schauen. Ja momentan ist es noch so dass ich auf die Medis hoffe wobei mich letztens das auf und ab am Lithium bei mir zweifeln lässt. Ich muss mal abwarten was mein Psychiater zu allem meint. Ich mache auch eine Therapie. Irgendwie muss ich diese Aufwachphase los werden oder verarbeiten können die mir alles versaut damit ich wieder Kraft für das andere habe.
LG Jörg
Aurelia Belinda
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Harry,

Vielen Dank für deine Antwort und deinen etwas privaten Einblick...ich finde es schlimm, dass du zu Hause gar nicht drüber reden kannst :( ehrlich gesagt. Natürlich darf man die Stellung der Frau, mit drei psychisch Kranken auch nicht unterschätzen...nun, ich bin selbst eine Betroffene und Angehörige von Betroffenen, und beide Seiten sind mir geläufig.Und dir im Prinzip ja auch, deine Söhne haben auch damit zu tun...hoffentlich ist die Entzugstherapie erfolgreich...
Aber zurück zu dir.
du bist ja in Therapie, mich wundert immer noch, dass da nicht darauf eingegangen wird auf die Phase. Komisch. Welche Art von Therapie, wenn ich fragen darf?
Meine Therapeutin hat das sehr ernst genommen mit meinem Horror vor Narkosen,....
und wir haben intensiv drüber geredet.
Weiß aber gar nicht mehr, wie wir überhaupt drauf kamen, haha...oh Mann. Es sind bei mir soviele Themen, Baustellen, zu beackern...
wie bei vielen hier...
Sag mal, kann die Phase vielleicht mit dem Bupropion zu tun haben?

Grüßle, Aurelia
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 29. Mai 2023, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
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HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Hallo Aurelia, welche Phase meinst du jetzt? Die Aufwachphase kanns nicht sein denn das Bupropion nehme ich erst seit April, das Aufwachproblem habe ich aber seit einem Jahr außer der 4 Klinikmonate. Falls du die 10 guten Tage meinst denke ich mir fast dass die davon sein könnten denn es ging mir bereits 2 Wochen nach Einnahme besser. Die Frage wäre was mich dann wieder so runter gebracht hat. Ich selber habe keine Ursache gefunden.
Ich mache diesmal eine tiefenpsychologiscxhe Therapie um mal zu schauen ob sich da Anhaltspunkte ergeben. Wobei ich mir da eh einer Sache bewusst bin. Meine Mutter starb als ich 12 war im Krankenhaus während sie mit mir telefonierte und ich habe an die ersten 12 Lebensjahre bis zu diesem Telefonat keine Erinnerung.

Auch grüßle mach
Aurelia Belinda
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von Aurelia Belinda »

uups, wie schlimm das mit deiner Mutter..
Da warst du noch Teenager...
klar dass da die Seele streikt, Harry....und
die Erinnerung fehlt... dann viel Erfolg dass die Therapie dich weiter bringt. Ja gut, irgendwie wirst du herausfinden was es mit den Phasen auf sich hat. Kann ja kein Dauerzustand bleiben,...
Du hast in einem anderen Posting geschrieben dass du trotz Depression sehr gut schlafen kannst. Erstaunlich.
Meine aktuelle Therapie ist auch Tiefenpsychologisch. Früher mal Verhaltenstherapie, ist aber über 20 J. her...

Komm gut durch den Tag...
Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
HarryH
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Re: Albtraumartiger Zustand nach dem morgendlichen Erwachen

Beitrag von HarryH »

Ja Aurelia es muss irgendwas passieren, dieses Aufwachen ist mir am dringendsten da ich oft das Gefühl habe durchzudrehen und das Ganze auch soviel Kraft kostet in den Folgestunden die ich anderweitig gut gebrauchen könnte. Tja und mit der Depression weiß ich nicht wie das weiter gehen soll. Es waren 1,5 Jahre am Stück bis letztens diese 10 guten Tage kamen und dann wars ja wieder vorbei. Vielleicht war die Depression da wirklich vorbei und dann hat mich die nächste erwischt? Ich sehe nur keinen Auslöser für diesen Absturz. Ich muss alles mit dem Doc besprechen wenn er wieder da ist und mit der Therapeutin. Muss mal mehr Druck machen dass ich Antworten will. Möchte auch wissen was die Medis sollen wenn sowas vorkommt, zumindest das Lithium sehe ich da als wirkungslos und unnötig an zumal es ja kein Bonbon ist.

Das gute Schlafen finde ich auch erstaunlich und bin froh darüber dass ich da nicht auch Probleme habe. Darüber hat sich übrigens noch keine der Fachkräfte gewundert. Mir hat nur mal ein Mitpatient gesagt dass ich da keine Depression haben kann. Ich weiß nicht ob sich 2 Kliniken, meine bisher 3 Psychiater (nicht meine Schuld, sie gingen immer in den Ruhestand) und der Renten-Gutachter in der Diagnose irren.
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