Hilfe suchen

Antworten
brokenwings
Beiträge: 5
Registriert: 10. Mai 2023, 09:08

Hilfe suchen

Beitrag von brokenwings »

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und leide seit meiner Jugend an endogenen Depressionen und SAD.
Nachdem Tabletten nie wirklich geholfen haben ( nsri,ssri) und Therapie lebensbedingt immer schwierig war, habe ich mich immer allein durchgekämpft, Copingstrategien entwickelt usw.

Nun ist arbeitsbedingt noch ein Burnout dazugekommen und das erste Mal im Leben brauche ich dringend Hilfe und schaffe es nicht, mir diese zu holen Ich bin in den letzten Wochen vom Hausarzt belächelt worden,da ich highfunctional bin und man mir nicht wirklich ansieht,dass ich nach der Arbeit ins Bett falle und drinbleibe und ausser Essen und Schlafen nix mehr mache.
psychosomatische Beschwerden werden aufs Übergewicht geschoben und Therapieplätze gibt es so gut wie keine.
Ich bin so oft belächelt oder weggeschickt worden, dass ich den Glauben mit jedem Anruf etc mehr verliere Hilfe zu bekommen
Und es kostet mich immer mehr überwindung überhaupt noch wo anzurufen, es macht mir mittlerweile schon Angst.

Ich bin noch nicht suizidial,weswegen es mir schwerfällt in der Krisenambulanz anzurufen.


Kennt ihr dieses Gefühl? Wie seid ihr an Eure Hilfe gekommen, wie habt ihr es geschafft nicht den Mut zu verlieren?
Hattet ihr Anlaufstellen, Freunde etc.die euch geholfen haben?
Nordi
Beiträge: 43
Registriert: 28. Apr 2023, 12:35

Re: Hilfe suchen

Beitrag von Nordi »

Hallo Brokenwings,

ersteinmal schön, dass du hier den Mut gefunden hast zu schreiben.

Mir hat eine Tagesklinik gut geholfen. Hatte auch vor längerer Zeit ein Bornout. Ich wollte aber nicht ganz aus meinem Alltag raus. Dort kannst du viele Möglichkeiten zum entspannen lernen, mit anderen den Austausch finden und hast Ruhe um gesund zu werden.

Ich kenne das, wenn man die Fassade schlecht ablegen kann und zeigt was dahinter steckt. Das kann ich bei Fremden auch nicht.
Hast du einen Hausarzt dem du vertrauen kannst? Vlt. einen Termin ausmachst bei dem er wenigstens ein bisschen Zeit hat?
Meist sind die Ärzte ja sehr eilig, da sie viel zu tun haben.

LG
Nordi
Beiträge: 43
Registriert: 28. Apr 2023, 12:35

Re: Hilfe suchen

Beitrag von Nordi »

Kennt ihr dieses Gefühl? Wie seid ihr an Eure Hilfe gekommen, wie habt ihr es geschafft nicht den Mut zu verlieren?
Hattet ihr Anlaufstellen, Freunde etc.die euch geholfen haben?
[/quote]

Über die Krankenkassenärztliche Vereinigung kann man sich Therapeuten heraussuchen. Auch kannst du dir über die Hotline einen Termin für ein Erstgespräch geben lassen. Dann dauert es meist trotzdem bis man einen Platz bekommt, aber man hat eine erste Anlaufstelle. Vlt. hilft dir das etwas weiter erstmal einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Mir haben auch Gespräche mit Freunden und der Familie geholfen.

Die Gespräche mit den anderen in der Tagesklinik waren auch sehr hilfreich.

Verliere den Mut nicht! Du bist nicht alleine.
brokenwings
Beiträge: 5
Registriert: 10. Mai 2023, 09:08

Re: Hilfe suchen

Beitrag von brokenwings »

Danke für die lieben Antworten
Am Freitag habe ich einen Termin bei einer neuen Hausärztin.
Ich hoffe,die nimmt das Thema ernster und speist mich nicht mit " Spazieren" ab

Ich hatte auch an den psychosozialen Dienst gedacht,hat damit jemand Erfahrung?
hundethomas
Beiträge: 1192
Registriert: 28. Aug 2022, 21:04

Re: Hilfe suchen

Beitrag von hundethomas »

liebe brokenwings,

Danke das DU den Mut hattest hier zu schreiben. Am Wichtigsten finde ich auch gute Beziehungen in der Depression.....

Beziehungen haben uns verletzt, gute Beziehungen können uns auch helfen, heilen. Verständnis geben, Liebe, Annahme,

Wertschätzung. Freunde, Bekannte, Ärzte, Therapeuten.................................................................................

Nicht jede Beziehung passt....Weil wir Menschen unterschiedlich sind, auch Freunde, Ärzte, Therapeuten........

Es kann auch ein längerer Weg werden...............Aber lasse dich da bitte nicht entmutigen......

Auch ich musste längere Zeit suchen............doch es lohnt sich.


liebe Grüße an Dich,
Lilofee62
Beiträge: 127
Registriert: 12. Feb 2021, 13:15

Re: Hilfe suchen

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo Brokenwings,

einen großen Schritt hast du schon getan. Hast dich hier angemeldet.
Willkommen bei uns.

Mir ist es auch lange gelungen die Fassade aufrecht zu erhalten, man sah es mir nicht an.
Und dann ist mir immer öfter der Kragen geplatzt und ich funktionierte nicht mehr.
Da war ich bei einigen Mitmenschen dann nicht überlastet sondern zickig.

Ich hab mich dann krank gemeldet.

Das Forum hier ist für mich sehr wichtig, da mir hier nicht gesagt wird, Reiß dich zusammen, krieg das in den Griff. Usw.

Nach langer Suche hab ich nun auch einen Therapieplatz.

Ich danke du solltest die Kriesenambulanz kontaktieren, bevor du suizidale Gedanken hast. Da hab ich jetzt doch Angst um dich.

Vielleicht versuchst du mal eine Selbsthilfegruppe?

Pass auf dich auf.
Liebe Grüße
Lilofee
brokenwings
Beiträge: 5
Registriert: 10. Mai 2023, 09:08

Re: Hilfe suchen

Beitrag von brokenwings »

Lilofee62 hat geschrieben: 10. Mai 2023, 18:20
Ich danke du solltest die Kriesenambulanz kontaktieren, bevor du suizidale Gedanken hast. Da hab ich jetzt doch Angst um dich.

Vielleicht versuchst du mal eine Selbsthilfegruppe?

Pass auf dich auf.
Liebe Grüße
Lilofee
Ich habe mit 15 einen Suizidversuch überlebt und damals mit mir einen Pakt geschlossen,als ich merkte,wie erleichtert ich war, dass es nicht geklappt hat.
Dieser Pakt und meine drei tollen ( erwachsenen) Kinder haben mich einige Krisen durchstehen lassen.
Und wenn das zu bröckeln beginnen sollte,bin ich schneller in der Ambulanz, wie man gucken kann.
Da solltest du keine Angst haben.


Ich glaube auch, die Entscheidung hier mitzulesen und zu schreiben, war gut...Ich habe jetzt schon gute Impulse und Feedback bekommen und viel gelesen.
Danke für euren offenen Empfang.

Eine Selbsthilfegruppe wäre ne gute Idee,bis ich einen Therapieplatz gefunden habe.
Ich schaue mal,was wir in unserer Stadt so haben.
Lana75
Beiträge: 122
Registriert: 1. Mär 2009, 18:42

Re: Hilfe suchen

Beitrag von Lana75 »

Hallo :)

Herzlich Willkommen und einen guten Austausch wünsche ich dir.

Mein Mann hat die Erfahrung gemacht (erst im Februar), das der Hausarzt ihn krankschrieb, was von Spaziergängen sagte und nach 2 Wochen meinte, er könne ihn nicht weiter krank schreiben auf BurnOut (diese Diagnose bekam mein Mann von eben diesem HA), weil das nur Fachärzte dürfte. Er bekam eine Überweisung und die dringliche Suche ging los. Zum Glück fand mein Mann eine FÄ und nun ist er endlich in Betreuung, nimmt AD und ist sogar jetzt einige Wochen in der Klinik.

Wenn dein HA sich da so doof anstellt, vielleicht kannst du dann einen Facharzt suchen? Oder guck mal, ob es bei dir eine Institutsambulanz gibt. Das sind meist an Kliniken angeschlossene Zentren mit Ärzten und Psychologen. Eine Zwischenform der Betreuung, wenn Klinik nicht nötig ist, aber nur FA oder ambulante Psychotherapie (mit langwierigen und stundenweisen Anträgen) nicht reicht. Vielleicht ist so etwas für akut zumindest ein erster Anlaufpunkt.

Ich wünsche dir sehr, das du bald Hilfe findest. Hier, da bin ich sicher, auf jeden Fall. 🤗

LG Lana
Antworten