Angst vorm schwarzen Hund

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Ifightdepression79
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Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hallo Zusammen,
habt Ihr auch Angst davor, dass der schwarze Hund wieder kommt?
Ich hatte eben eines meiner Kinder (8,Christopher) zu Besuch seit gestern.
Meine Jungs zocken gerne. Dürfen Sie auch. Nun hatte Christopher heute den Anspruch das den ganzen Tag zu machen...

Bei mir klopfte der schwarze Hund schon öfter an letzte Woche. Vom Minijob (morgens Zeitungen austragen) habe ich eine Woche Urlaub, weil ich mein Fahrrad in die Werkstatt bringen musste. Und schon bin ich erst Mittags statt morgens um 5 aus dem Bett. Dazu noch zuckrige, fettige Sachen essen und Tageslicht meiden und schon wittert der schwarze Hund seine Chance. Selbstschädigendes Verhalten, indem ich eine Sache kaufe, für die eigentlich kein Geld übrig ist. Der schwarze Hund wird größer.

Gerade eben habe ich Christopher von seiner Mama holen lassen. Ich hätte heute auch rausgehen gebraucht heute, er wollte non stop zocken. Dann habe ich ihm gesagt, dass kannst du auch zu Hause. Dafür brauchst du mich nicht. Eigentlich glaube ich gar nicht so verkehrt, aber Christopher geht... und der schwarze Hund legt auch auf mein Gemüt und flüstert mir ins Ohr:"Gib auf, leg dich hin. Steh nicht wieder auf. Steh nie mehr auf."

Ich glaube ich bekomme die Kurve heute noch. Ich bekomme Sie immer wieder und doch ist die Angst da, dass das nicht immer so sein wird und das innere Gefängnis mich irgendwann einholen wird.

Danke fürs Lesen, das musste mal raus.
Tut immer wieder gut hier zu lesen und festzustellen :" Ich bin nicht allein damit."
Viele Grüße

Malte

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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Gartenkobold
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Malte

heute ist der schwarze Hund auch bei mir zu Besuch, war er jemals abwesend... kann mich nicht erinnern.
Nach dem Mittagessen wollte ich ins Bett, gefroren, dass es mich schüttelt Gänsehaut. Ein Blick auf den Pillenblister....eigentlich sollte ich keine hormonellen Schwankungen haben seit dem ich die nehme, habe ich aber wohl doch (meine Erfahrung mit jetzt mittlerweile 5 Pillen...ne lässt sich nicht unterdrücken mein natürlicher Zyklus)...öhm ja Tag 14. Ein Schwung Pickel, hormonabhängige Neurodermitis an dem Augen was scheiße weh tut und hormonabhängige Migräne wovon mir schlecht wird. Wo nun die Dysphorie herkommt mir jetzt auch egal. Ich will ins Bett...Die Welt kann mich am Allerwertesten gepflegt mal lecken.

Also habe ich Ibu genommen und streiche nun meine Wand weiter.
Die Migräne ist zum Glück besser. Meine Stimmung immer noch unterirdisch aber ich kriege grade die Kurve.

Mal sehen vielleicht streiche ich noch ein Stück Zimmerdecke, das macht ja so viel Spaß :-).

@DieNeue: Abschlussstreicharbeiten nach Schimmelsanierung - yeah :-).

LG und ein schönes Wochenende, viel Erfolg beim Kurve kriegen und hoffentlich erlebst Du draußen was Gutes!

Gartenkobold
MissMikse
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von MissMikse »

Hallo Malte,

schade, dass es dir heute nicht gut geht. Ich kann da im Moment auch gar nicht viel dazu sagen, aber ein Gedanke kam mir sofort, als ich den Text gelesen hab und du vom inneren Gefängnis geschrieben hast.

Vergiss bitte nicht: für das Gefängnis, in dem du sitzt, bist du selbst der Wärter und hast den Schlüssel!

Dein Sohn ist jetzt weg, also mach das, worauf du Lust hast und was dir gut tut. Geh raus, genieß die Sonne. Nimm das schwarze Vieh mit, es mag keine Sonne und wird sich so klein wie möglich machen, während du draußen rum rennst. Und wenn du heim kommst, schick es noch vor der Haustür in den Zwinger in der Ecke und sag "Sitz" oder "Platz". Nimm den Köter nicht mit rein, da macht er nur Unordnung. ;)

Ich drück dich mal aus der Ferne! :hello:
Sunshine5678
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Sunshine5678 »

Hallo Malte,
Ich finde es gut dass du auf dich gehört hast.
Bei mir gibt es nicht den schwarzen Hund sondern eher den schnurrenden Kater der mich zu sich lockt und mich in die düstere Welt ziehen will. Daher fehlt mir öfters die Angst vor der Depression und ich fühle mich seltsamerweise eher wohl in der dunklen Welt.
Nichtsdestotrotz sollen wir nicht auf das Tier welcher Art die depri uns locken will hören.
LG Claudia
:hello:
Meridian
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Meridian »

Hallo Malte,

du bist definitiv nicht alleine damit.
Ich hatte heute einen schönen, wenn auch etwas anstrengenden Tag, viel gelaufen, in der Stadt, am Fluss, in der Sonne gesessen
und im Café und obwohl ich irgendwann merke, es reicht mir jetzt mit den vielen Menschen, der Lautstarke und den vielen
Eindrücken, wurde es erst wackelig, als ich wieder zu Hause war, da kippte dann die Stimmung....
Ja, die Angst ist da, dass es insgesamt kippen könnte und dann ist es gut, sich so wie du daran zu erinnern,
dass du bisher die Kurve immer gekriegt hast.
Und freundlich mit sich umzugehen.
Auch die schlechte Stimmung wird sich wieder ändern.

Alles Gute und LG,
Meridian
Aurelia Belinda
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Malte,

Na ja, anklopfen darf der schwarze Hund nicht wahr...du darfst ihm nur nicht öffnen, :)

Immer schön einen Platzverweis erteilen, wo kämen wir denn hin, kann sich nicht jeder ungebetene Gast einfach einschleichen..

Verriegele die Tür ordentlich und gut ist.
Der kann bleiben wo der Pfeffer wächst, ist das deines Erachtens weit genug weg?

Das ist natürlich schade dass dein Sohnemann bei dem Wetter den ganzen Tag zocken mag.
Vielleicht wäre ein Aufenthalt draußen für beide von euch besser gewesen? Aber wer weiß das....
Ja, die Angst dass es wieder kippen kann, davon können hier wohl die meisten ein Lied singen..
Speziell bei mir war eine gute, langanhaltende Stabilität vorhanden, und das trotz permanenter Belastungen...irgendwann kippte es, war einfach nicht mehr zu stemmen, seither geht es so immer haarscharf vorbei an einem Abgrund....wir wären wohl alle nicht hier, ginge es uns durchwegs gut!
Es ist ein auf und an. Ein Beobachten. Auf der Lauer sein. Die Angst vertreiben. Die Hoffnung dass kein tiefer Abgrund folgt, ist da.
Aber mit einem unbekümmerten Leben oder gar einer Lebensqualität hat zumindest mein Leben nichts zu tun.

Insofern, Ohren steif halten und das Beste daraus machen. Gutes Gelingen dir, den ungebetenen Gast immer wieder vertreiben zu können...
Vielleicht einfach so tun, als würdest du das Anklopfen gar nicht hören....:)

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Ifightdepression79
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Ifightdepression79 »

MissMikse hat geschrieben: 6. Mai 2023, 16:24 Hallo Malte,

schade, dass es dir heute nicht gut geht. Ich kann da im Moment auch gar nicht viel dazu sagen, aber ein Gedanke kam mir sofort, als ich den Text gelesen hab und du vom inneren Gefängnis geschrieben hast.

Vergiss bitte nicht: für das Gefängnis, in dem du sitzt, bist du selbst der Wärter und hast den Schlüssel!

Dein Sohn ist jetzt weg, also mach das, worauf du Lust hast und was dir gut tut. Geh raus, genieß die Sonne. Nimm das schwarze Vieh mit, es mag keine Sonne und wird sich so klein wie möglich machen, während du draußen rum rennst. Und wenn du heim kommst, schick es noch vor der Haustür in den Zwinger in der Ecke und sag "Sitz" oder "Platz". Nimm den Köter nicht mit rein, da macht er nur Unordnung. ;)

Ich drück dich mal aus der Ferne! :hello:
Danke MissMikse,
deine Bilder nehme ich mit in den Tag.
Das kann ich mir gut vorstellen.
Lieben Dank.
Viele Grüße

Malte

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Ifightdepression79
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Ifightdepression79 »

Sunshine5678 hat geschrieben: 6. Mai 2023, 17:12 Hallo Malte,
Ich finde es gut dass du auf dich gehört hast.
Bei mir gibt es nicht den schwarzen Hund sondern eher den schnurrenden Kater der mich zu sich lockt und mich in die düstere Welt ziehen will. Daher fehlt mir öfters die Angst vor der Depression und ich fühle mich seltsamerweise eher wohl in der dunklen Welt.
Nichtsdestotrotz sollen wir nicht auf das Tier welcher Art die depri uns locken will hören.
LG Claudia
Hi Claudia,
ja ich glaube es war gut so. Ich habe den schwarzen Hund nicht in die Hand meines Sohnes beißen lassen und war trotzdem ruhig und freundlich zu ihm.
Es war besser für bei sich zu trennen in dem Moment.
Vielleicht fühlst du dich dort wohler, weil du durch da gut auskennst.
Meine Ergotherapeutin hat mich mal gefragt :"Stell dir mal vor du wärst glücklich und gesund, nicht auszudenken oder?" Dafür fehlte mir wirklich der Weitblick.

Schönen Tag 👋
Viele Grüße

Malte

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Ifightdepression79
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Ifightdepression79 »

Meridian hat geschrieben: 6. Mai 2023, 17:29 Hallo Malte,

du bist definitiv nicht alleine damit.
Ich hatte heute einen schönen, wenn auch etwas anstrengenden Tag, viel gelaufen, in der Stadt, am Fluss, in der Sonne gesessen
und im Café und obwohl ich irgendwann merke, es reicht mir jetzt mit den vielen Menschen, der Lautstarke und den vielen
Eindrücken, wurde es erst wackelig, als ich wieder zu Hause war, da kippte dann die Stimmung....
Ja, die Angst ist da, dass es insgesamt kippen könnte und dann ist es gut, sich so wie du daran zu erinnern,
dass du bisher die Kurve immer gekriegt hast.
Und freundlich mit sich umzugehen.
Auch die schlechte Stimmung wird sich wieder ändern.

Alles Gute und LG,
Meridian
Hi Meridian,
im Café sitzen klingt gut. Und von der Seite aus die Leute beobachten, die vorbeiziehen.
Gefällt mir deutlich besser als beobachtet zu werden.
Schönen Tag 👋
Viele Grüße

Malte

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Ifightdepression79
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Ifightdepression79 »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 6. Mai 2023, 22:25 Hallo Malte,

Na ja, anklopfen darf der schwarze Hund nicht wahr...du darfst ihm nur nicht öffnen, :)

Immer schön einen Platzverweis erteilen, wo kämen wir denn hin, kann sich nicht jeder ungebetene Gast einfach einschleichen..

Verriegele die Tür ordentlich und gut ist.
Der kann bleiben wo der Pfeffer wächst, ist das deines Erachtens weit genug weg?

Das ist natürlich schade dass dein Sohnemann bei dem Wetter den ganzen Tag zocken mag.
Vielleicht wäre ein Aufenthalt draußen für beide von euch besser gewesen? Aber wer weiß das....
Ja, die Angst dass es wieder kippen kann, davon können hier wohl die meisten ein Lied singen..
Speziell bei mir war eine gute, langanhaltende Stabilität vorhanden, und das trotz permanenter Belastungen...irgendwann kippte es, war einfach nicht mehr zu stemmen, seither geht es so immer haarscharf vorbei an einem Abgrund....wir wären wohl alle nicht hier, ginge es uns durchwegs gut!
Es ist ein auf und an. Ein Beobachten. Auf der Lauer sein. Die Angst vertreiben. Die Hoffnung dass kein tiefer Abgrund folgt, ist da.
Aber mit einem unbekümmerten Leben oder gar einer Lebensqualität hat zumindest mein Leben nichts zu tun.

Insofern, Ohren steif halten und das Beste daraus machen. Gutes Gelingen dir, den ungebetenen Gast immer wieder vertreiben zu können...
Vielleicht einfach so tun, als würdest du das Anklopfen gar nicht hören....:)

LG Aurelia
Danke Aurelia,
haarscharf am Abgrund zu sein, da habe ich Wiedererkennung. Oft habe ich das Gefühl die Kurve wirklich erst auf den letzten Drücker zu bekommen.
Und du hast Recht, es ist bei gesunden Menschen ja schon ein Auf und Ab und bei uns halt noch ein bisschen mehr. Und bei vielen wird das auch so bleiben. Aber je öfter wir aus unseren Löchern wieder rauskommen, desto mehr wächst auch das Bewusstsein dass alles nur eine Phase ist, die vorbei geht.

Nicht "anzuhaften" und "fest halten wollen", wenn es gut läuft und nicht "weg haben wollen", wenn es nicht gut läuft, ist für mich eine Lebensaufgabe.
Darauf verzichten eher erdachte Stabilität zu bauen.

Liebe Grüße an Dich
Viele Grüße

Malte

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Kassettenkind
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Re: Angst vorm schwarzen Hund

Beitrag von Kassettenkind »

Hallo Malte,

ich habe das Thema gerade gefunden und mich hat es angesprochen, da ich auch ein kleines Buch über den schwarzen Hund zu Hause habe.
Wie geht es dir?
Mein schwarzer Hund wollte mich heute bei der Arbeit einschüchtern und verunsichern. Eigentlich habe ich ihn vor der Bürotür gelassen.
Nach Feierabend ist er kurz zu Hause gewesen, da unsere Katze sehr dominant ist, hat sie den schwarzen Hund verjagt.

Leckerlis werde ich morgen nicht ins Büro mit bringen, bestimmt findet der schwarze Hund ein anderes Herrchen. Oder ich lege den schwarzen Hund an seine Leine und binde ihn irgendwo fest?

Meine Ängste versuche ich im Rucksack zu verstauen, ab und zu nehme ich kleines Päckchen Angst aus dem Rucksack und schaue es mir an.

Liebe Grüße und einen schönen Abend

Kassettenkind
Ich lerne, das Geräusch meiner Schritte zu lieben, wenn ich mich von Dingen entferne, die nicht für mich gedacht sind.
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