Eltern junger Erwachsener - Austausch

3kids2cats
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von 3kids2cats »

Hallo ihr Lieben,
Ich bin neu hier und finde mich in vielen eurer Beiträge.
Die Hilflosigkeit macht einen als Mutter /Vater einfach kaputt.
Vorhin hab ich einen extra Beitrag verfasst, aber vielleicht ist der Austausch hier erst mal sinnvoller.
Muss mich hier im Forum erst zurecht finden.

Wenn mein Sohn nur wenigstens mal soweit wäre, sich in Behandlung zu begeben.
Wir stehen noch völlig am Anfang.
Und sein "ich passe nicht in diese Welt" zerreißt mir das Herz ...
Jeder gute Tag lässt mich hoffen... und dann kommen wieder schwarze Tage ...
Ich sehe, ich bin nicht allein mit dem Problem. Und das ist der erste kleine Schritt, hoffe ich.
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

Hallo in die Runde!

Ich habe mal eine Frage: Mein Sohn klagt über dauerhaft taube Finger an einer Hand. Weiß jemand ob es da einen Zusammenhang zwischen Depression und Taubheitsgefühlen in den Händen gibt?

Über Antworten würde ich mich freuen.
Vielen Dank und liebe Grüße
Yumyum
3kids2cats
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von 3kids2cats »

Taubheitsgefühle deuten auf verklebte/ blockierte Nerven /Sehnen /Muskeln hin ... (Karpaltunnelsyndrom)
Ich bin jetzt noch nicht ganz im Bilde... nimmt er Medikamente?
Sitzt er viel am PC?
Ob es einen direkten Zusammenhang mit der Krankheit gibt oder ob es eine Begleiterscheinung mit anderer Ursache gibt, kann ich schlecht sagen.

Vielleicht weiß jemand anderes mehr
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

Danke:)
DieNeue
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von DieNeue »

Hallo yumyum,

ich habe noch nie gehört, dass sowas von Depressionen kommen kann. Ich würde es auch auf keinen Fall einfach darauf schieben, sondern beim Arzt abklären lassen!
Sowas kann auch vom Handy/Buch halten kommen oder auch, wenn man nachts mit abgeknickter Hand schläft. Ein Neurologe kann das mit einer harmlosen Untersuchung ganz leicht abklären. Hab ich auch schon mal manchen lassen und seitdem eine Schiene fürs Handgelenk, die ich nachts nehmen soll. Ist auch besser geworden.
Bitte lasst körperliche Sachen abklären! Es kommt nicht alles von der Psyche, denn man kann auch zwei Sachen gleichzeitig haben.

Liebe Grüße,
DieNeue
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

Danke!
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

3kids2cats hat geschrieben: 12. Nov 2023, 17:50 Taubheitsgefühle deuten auf verklebte/ blockierte Nerven /Sehnen /Muskeln hin ... (Karpaltunnelsyndrom)
Ich bin jetzt noch nicht ganz im Bilde... nimmt er Medikamente?
Sitzt er viel am PC?
Ob es einen direkten Zusammenhang mit der Krankheit gibt oder ob es eine Begleiterscheinung mit anderer Ursache gibt, kann ich schlecht sagen.

Vielleicht weiß jemand anderes mehr
Ja, er sitzt viel und bewegt sich zu wenig, ist verspannt davon (logisch) und ich kann mir gut vorstellen, dass es vom Nacken/Schulter kommt.

Ich werde ihm auf jeden Fall raten, das abklären zu lassen, danke für eure schnellen Antworten!
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

3kids2cats hat geschrieben: 12. Nov 2023, 17:39 Hallo ihr Lieben,
Ich bin neu hier und finde mich in vielen eurer Beiträge.
Die Hilflosigkeit macht einen als Mutter /Vater einfach kaputt.
Vorhin hab ich einen extra Beitrag verfasst, aber vielleicht ist der Austausch hier erst mal sinnvoller.
Muss mich hier im Forum erst zurecht finden.

Wenn mein Sohn nur wenigstens mal soweit wäre, sich in Behandlung zu begeben.
Wir stehen noch völlig am Anfang.
Und sein "ich passe nicht in diese Welt" zerreißt mir das Herz ...
Jeder gute Tag lässt mich hoffen... und dann kommen wieder schwarze Tage ...
Ich sehe, ich bin nicht allein mit dem Problem. Und das ist der erste kleine Schritt, hoffe ich.
Das stimmt, hier ist ein guter Ort, weil man sich nicht mehr so allein fühlt.
Liebe Grüße!
3kids2cats
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von 3kids2cats »

@Yumyum: ich hatte das in der Corona Zeit ganz schlimm. Nacken und Schulterverspannungen und infolgedessen abgedrückte Nerven und verklebte Sehnen.
Am besten zum Physiotherapeuten mit Feingefühl und Fingerspitzengefühl schicken...
Mutterherz
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Mutterherz »

Diese Zerrissenheit ja... man möchte helfen, kann/darf aber nicht... Bei meiner Tochter ging es ehrlicherweise schon vor Corona los, aber C hat es eindeutig nicht besser gemacht. Ich frage mich oft, ob meine Tochter wirklich an Depressionen leidet (bisher wurde ihr nur eine depressive Episode diagnostiziert) oder ob es das ADHS ist, welches ihr in der Klinik voriges Jahr bescheinigt wurde. Sie nimmt ihr Ritalin nicht regelmäßig und ich denke, dass man da einen Zusammenhang erkennen kann. Denn sie hat eindeutig zwei Seiten. In Zeiten, in denen sie ihr Medikament nimmt und ausreichend schläft, läuft alles wie am Schnürchen. Dann kommt ein Wochenende mit durchgezockten Nächten oder Freunden, die da sind und man erst um 5 ins Bett geht... und zack merkt man, wie die Kurve wieder nach unten geht. Da führt dann eins zum anderen. Sie spricht aber von sich ganz klar, dass sie Depressionen hat und nutzt es manchmal (so mein Empfinden) auch als "Polster"... und drückt bei mir da auch Knöpfe... sie weiß um mein schlechtes Gewissen, ich mache mir grobe Vorwürfe, was wir denn falsch gemacht haben, dass es ihr so geht... Sie wollte sich jetzt am Freitag in die Klinik einweisen, aber dort wurde sie nicht genommen. Sie haben ihr einen Platz in der Tagesklinik angeboten, den wollte sie aber nicht. Hab dann, als sie noch im Klinikum war, mit ihrer Therapeutin telefoniert. Die meinte auch, dass es so eine Art Flucht ist, aber wenn der Arzt sie abcheckt und keinen Grund sieht, wird sie da keine Chance haben. Wir haben dann am WE darüber gesprochen und sie meinte, dass ihr ja nun nix anderes übrig bleibt. Ich hoffe so sehr, dass ihre Betreuerin, die mit ihr die Berufssachen gemacht hat, mit dem Arbeitgeber reden konnte und sie ihre Ausbildungsstelle nicht verliert, ist ja noch Probezeit...
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

LHJ_Sep2023 hat geschrieben: 26. Sep 2023, 11:33 guten Tag zusammen!

Wir sind auch mit einem Elternaustausch interessiert.
Unser Junge ist 21J und leidet auch seit mehr als 3 Jahren an diagnostizierter Depression. Er hatte Medikamente verschrieben bekommen, ging zu Psychotherapie und irgendwie trotz der Krankheit, seine Abi 20/21 noch gut geschafft. Nach Abi hatte er versucht ein Studium zu machen, diese aber nach eine Woche direkt abgebrochen und versuchte eine Ausbildungsstelle zu finden - ohne Erfolg, eine Vermittlungsversuche vom Job Center war auch nicht erfolgreich. In April/Mai 2023 hat er endlich freiwillig eine Tagesklinik besucht - die Zeit dort hat ihm gut getan. Wir dachten, es wird endlich wieder besser, aber nein - es ist weiter ohne Verbesserung zu merken. Er wird dieses Jahr wieder keine Ausbildung machen, da anscheinend keine gefunden. Und er redet mit uns zur Zeit gar nicht mehr!

Was ist mit ihm nur los? Was haben wir falsch gemacht? Mein Mann und ich sind am Ende und wissen nicht, was und wie wir ihm helfen können.

Gruße an Alle!
LHJ_Sep2023
Hallo LHJ,
Bitte entschuldigt, dass ich jetzt erst antworte.
Ich stelle mir dieselben Fragen, ständig. Gerade geht es wieder ganz gut, aber an arbeiten ist nicht zu denken. Ich sorge mich, ob, je länger diese Phase dauert, das Arbeiten immer unwahrscheinlicher wird..
Dann drehe ich immer halb durch und meine Geduld ist am Ende.. er verplempert dann in meinem Augen sein junges Leben und das halte ich nicht aus!
Ich frage mich dann immer - und vielleicht bekomme ich hier Antworten? - wie man da raushelfen kann, aus der Lethargie/Angst?

Liebe Grüße!
3kids2cats
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von 3kids2cats »

Yumyum hat geschrieben: 13. Nov 2023, 10:30

Hallo LHJ,
Bitte entschuldigt, dass ich jetzt erst antworte.
Ich stelle mir dieselben Fragen, ständig. Gerade geht es wieder ganz gut, aber an arbeiten ist nicht zu denken. Ich sorge mich, ob, je länger diese Phase dauert, das Arbeiten immer unwahrscheinlicher wird..
Dann drehe ich immer halb durch und meine Geduld ist am Ende.. er verplempert dann in meinem Augen sein junges Leben und das halte ich nicht aus!
Ich frage mich dann immer - und vielleicht bekomme ich hier Antworten? - wie man da raushelfen kann, aus der Lethargie/Angst?

Liebe Grüße!
Ich verstehe das so gut.
Mein Sohn ist noch im "safe space" der Uni (TH) , dort geht er hin, dafür reicht das Pflichtbewusstsein im Moment.
Bei uns wurde es im Frühjahr richtig schlimm, als die Bewerbung fürs Praxissemester anstand. Das hat er so lange verdrängt und ignoriert, bis es fast zu spät war. Die 15 oder 20 Bewerbungen waren ein Kampf, zu dem ich ihn immer wieder motiviert habe. Dann sogar 5 Vorstellungsgespräche.
Allerdings auch 5 Absagen, weil auf jede Stelle 10 oder mehr Bewerber waren und vermutlich immer einer dabei war, der sich besser verkaufen kann und selbstbewusster auftreten kann.
Jetzt hat er über einen Bekannten quasi die Praxissemester Stelle fürs Frühjahr quasi "geschenkt " bekommen. Trotzdem hat er riesige Panik davor. (Ganz davon abgesehen, dass es ihm nicht wohl dabei ist, auf "Vitamin B" zurück greifen zu müssen.)

"Mama, ich weiß, dass ich besser bin und mehr kann als die meisten anderen, aber die können sich eben tausend mal besser verkaufen "

Und was das Verplempern der Jugend angeht. Ich denk mir das so oft... der gleichaltrige Sohn meines Partners ist in Vereinen aktiv, geht auf Partys, hat einen riesigen Freundeskreis. Ist einfach ein komplett anderer Typ und war es auch vor C schon. Der kann später Schwänke aus seiner Jugend erzählen.
Und mein Sohn "vergeudet" seine Zeit mit Unglücklichsein.
Da könnte ich heulen bei dem Gedanken 😢
wirschaffendas
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von wirschaffendas »

3kids2cats hat geschrieben: 13. Nov 2023, 11:53
Ich verstehe das so gut.
Mein Sohn ist noch im "safe space" der Uni (TH) , dort geht er hin, dafür reicht das Pflichtbewusstsein im Moment.
Bei uns wurde es im Frühjahr richtig schlimm, als die Bewerbung fürs Praxissemester anstand. Das hat er so lange verdrängt und ignoriert, bis es fast zu spät war. Die 15 oder 20 Bewerbungen waren ein Kampf, zu dem ich ihn immer wieder motiviert habe. Dann sogar 5 Vorstellungsgespräche.
Allerdings auch 5 Absagen, weil auf jede Stelle 10 oder mehr Bewerber waren und vermutlich immer einer dabei war, der sich besser verkaufen kann und selbstbewusster auftreten kann.
Jetzt hat er über einen Bekannten quasi die Praxissemester Stelle fürs Frühjahr quasi "geschenkt " bekommen. Trotzdem hat er riesige Panik davor. (Ganz davon abgesehen, dass es ihm nicht wohl dabei ist, auf "Vitamin B" zurück greifen zu müssen.)

"Mama, ich weiß, dass ich besser bin und mehr kann als die meisten anderen, aber die können sich eben tausend mal besser verkaufen "

Und was das Verplempern der Jugend angeht. Ich denk mir das so oft... der gleichaltrige Sohn meines Partners ist in Vereinen aktiv, geht auf Partys, hat einen riesigen Freundeskreis. Ist einfach ein komplett anderer Typ und war es auch vor C schon. Der kann später Schwänke aus seiner Jugend erzählen.
Und mein Sohn "vergeudet" seine Zeit mit Unglücklichsein.
Da könnte ich heulen bei dem Gedanken 😢
Hallo 3cats2kids,


das ist schon krass zu lesen - was Du über Deinen Sohn schreibst, passt haargenau auf meinen! Auch "meiner" hat große Scheu vor persönlichen Gesprächen, neigt dazu, sich zu verkriechen, alles nur mit sich allein abmachen zu wollen, kann sich total schlecht verkaufen....Ja, und dann das, was Du zum Schluss schreibst - das kann ich total gut verstehen!!! Mir bricht bei dem Gedanken, dass mein Sohn, der früher doch so ein Strahlemännle war, heute derart durchhängt....:-(( Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, dass der Sohn Deines Partners seinen Stiefbruder irgendwie mitlotst zu einer Party oder zum Sport? Hängt natürlich davon ab, was die beiden für einen Draht haben.....verstehen sie sich denn gut?


Alles Liebe!
DieNeue
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr,

ihr tut ja grade so, als wäre mit 25 das Leben zu Ende ;) So alt sind eure Kinder jetzt auch wieder nicht, dass aus ihnen nichts mehr werden könnte!
Eure Kinder vergeuden nicht mit Absicht ihre Jugend mit Unglücklich sein. Sie können nichts dafür, dass es ihnen so geht und versuchen das Beste mit den Fähigkeiten, die sie haben.
Auch wenn man in dem Alter nicht ständig auf Partys geht oder ständig mit anderen abhängt, können aus euren Kindern noch tolle Erwachsene werden. Sie haben dann halt andere Erfahrungen als andere. Vielleicht werden sie durch ihre Erfahrung auch verständnisvollere Menschen als Leute, die in dem Alter noch nichts schlimmes erlebt haben?

Liebe Grüße,
DieNeue
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von 3kids2cats »

DieNeue hat geschrieben: 13. Nov 2023, 13:18 Hallo ihr,

ihr tut ja grade so, als wäre mit 25 das Leben zu Ende ;) So alt sind eure Kinder jetzt auch wieder nicht, dass aus ihnen nichts mehr werden könnte!
Eure Kinder vergeuden nicht mit Absicht ihre Jugend mit Unglücklich sein. Sie können nichts dafür, dass es ihnen so geht und versuchen das Beste mit den Fähigkeiten, die sie haben.
Auch wenn man in dem Alter nicht ständig auf Partys geht oder ständig mit anderen abhängt, können aus euren Kindern noch tolle Erwachsene werden. Sie haben dann halt andere Erfahrungen als andere. Vielleicht werden sie durch ihre Erfahrung auch verständnisvollere Menschen als Leute, die in dem Alter noch nichts schlimmes erlebt haben?

Liebe Grüße,
DieNeue

Das ist schon klar, dass sie das nicht mit Absicht tun, es tut mir eben nur so leid. Und vielleicht habe ich es etwas provokant ausgedrückt...

Deinen Ansatz, die Phase auch als "Lebenserfahrung " zu sehen, find ich übrigens gut und gewinnt dem Ganzen dann doch irgendwie noch was Positives ab.

Er muss ja nicht jedes Wochenende auf Party gehen, um glücklich zu sein, das ist mir völlig klar. Und auch ein anderes Extrem ist ja nicht unbedingt erstrebenswert.

Mir tut einfach weh, dass er "keine Lust aufs Leben" verspürt, keine Freude, keine Zukunftsperspektiven.
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

[/quote]

Mir tut einfach weh, dass er "keine Lust aufs Leben" verspürt, keine Freude, keine Zukunftsperspektiven.
[/quote]

Genau, so geht es mir auch.

Ich kann das auch einfach nicht nachvollziehen, das macht es vielleicht so schwer.
Zuletzt geändert von Yumyum am 13. Nov 2023, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von 3kids2cats »

wirschaffendas hat geschrieben: 13. Nov 2023, 12:17
Hallo 3cats2kids,


das ist schon krass zu lesen - was Du über Deinen Sohn schreibst, passt haargenau auf meinen! Auch "meiner" hat große Scheu vor persönlichen Gesprächen, neigt dazu, sich zu verkriechen, alles nur mit sich allein abmachen zu wollen, kann sich total schlecht verkaufen....Ja, und dann das, was Du zum Schluss schreibst - das kann ich total gut verstehen!!! Mir bricht bei dem Gedanken, dass mein Sohn, der früher doch so ein Strahlemännle war, heute derart durchhängt....:-(( Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, dass der Sohn Deines Partners seinen Stiefbruder irgendwie mitlotst zu einer Party oder zum Sport? Hängt natürlich davon ab, was die beiden für einen Draht haben.....verstehen sie sich denn gut?


Alles Liebe!
Leider haben die beiden wenig Kontakt (wir wohnen 50 km auseinander und im Grunde führen wir eine "kinderlose " Wochenendbeziehung. Unsere Kids sehen sich nicht so oft, obwohl wir schon bewusst ab und zu Patchwork Tage machen. Mit lauter fast Erwachsenen allerdings eher schwierig 🤷🏻‍♀️

Auch wenn es traurig ist, ich fühl mich nicht mehr so allein gelassen, wenn ich lese, dass es anderen ähnlich geht.
Mein Sohn war früher zwar auch nie so ein Strahlemann (meine beiden jüngeren sind das allerdings), aber er war meist gut drauf, hat sich viel mit Freunden getroffen, sowohl im Real life als natürlich auch beim Zocken. In der schlimmsten Phase, die ich noch erlebt habe, bevor er Mitte Juni ausgezogen ist, hat er nicht mal mehr den Rechner zum Zocken gestartet...

Jetzt bekomme ich das ja nicht mehr mit. Ob das gut ist oder nicht, kann ich nicht sagen.
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

Hallo in die Runde!

Frage an die, die schreiben, ihre Kinder wohnen nicht mehr zuhause: Wo wohnen sie?

Mein Sohn wohnt, wie gesagt, jetzt seit 1,5 Jahren , also seit seiner Krise, wieder bei mir. Die Krise ging schon - nach eigener Aussage - 4 Monate vorher los, aber es hatte sich erst so entwickelt, dass er mit etwas Verzögerung zu mir zog.

Nun ist es so, dass ich eigentlich schon länger mit der Situation überfordert bin und aber nicht weiß, wohin mein Sohn ziehen soll und was er braucht um den Schritt zu machen.

Würde mich gerne mit euch darüber austauschen.

Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von 3kids2cats »

@Yumyum: mein Sohn studiert und hat ein Appartement in einem Studentenwohnheim.
Er schläft nicht bei mir seitdem er die Wohnung hat. Er kommt zwar regelmäßig zu Besuch (auch zu seinem Vater), fährt aber immer abends wieder "nach Hause " .
DieNeue
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr lieben Eltern,

ich bin selber von Depressionen betroffen und bei mir ging es mit Anfang 20 los. Ich habe mir mittlerweile Hilfe durch Ambulant Betreutes Wohnen geholt. Das bedeutet, dass ich alleine in meiner eigenen Wohnung wohnen kann und einmal pro Woche eine Sozialarbeiterin kommt, die mir hilft, sei es durch Hilfe bei Erledigungen, Gespräche usw. Die Hilfe kann man über den Sozialpsychiatrischen Dienst beantragen.
Ich wäre froh gewesen, wenn ich diese Hilfe schon im Studium gehabt hätte, denn der Alltag war eigentlich mein größeres Problem als die Studieninhalte.

Ich wollte euch nur mal mitteilen, dass es diese Hilfe gibt, denn viele wissen das gar nicht. Auch gibt es z.B. Ambulante psychiatrische Pflege (APP), das ist wohl ähnlich wie Ambulant betreutes Wohnen, aber für einen kürzeren Zeitraum und auf Rezept vom Arzt. Auch gibt es die Möglichkeit ambulant Ergotherapie zu machen oder Hilfe im Haushalt o.ä. über das Persönliche Budget zu beantragen.
Ihr könnt euch beim Sozialpsychiatrischen Dienst über Unterstützungsangebote informieren.

Scheut euch nicht, euch da Hilfe zu holen.

Ich wünsche, dass eure Kinder bald wieder zurechtkommen und ihr wieder weniger Sorgen habt.

Liebe Grüße,
DieNeue
wirschaffendas
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von wirschaffendas »

Yumyum hat geschrieben: 30. Nov 2023, 18:14 Hallo in die Runde!

Frage an die, die schreiben, ihre Kinder wohnen nicht mehr zuhause: Wo wohnen sie?

Mein Sohn wohnt, wie gesagt, jetzt seit 1,5 Jahren , also seit seiner Krise, wieder bei mir. Die Krise ging schon - nach eigener Aussage - 4 Monate vorher los, aber es hatte sich erst so entwickelt, dass er mit etwas Verzögerung zu mir zog.

Nun ist es so, dass ich eigentlich schon länger mit der Situation überfordert bin und aber nicht weiß, wohin mein Sohn ziehen soll und was er braucht um den Schritt zu machen.

Würde mich gerne mit euch darüber austauschen.

Yumyum
@yumyum: Mein Sohn ist nach einem fiesen Vorfall Anfang August von selbst ausgezogen bzw. per Notaufnahme in die Klinik gegangen, weil er gemerkt hat, dass es so nicht mehr weitergehen konnte - er hatte wohl nur noch negative Gedanken. Das war hart, für alle Beteiligten - aber im Nachhinein schon richtig so.

Er wechselte dann nach einem Monat in die Tagesklinik und wollte dann auch gerne zu mir zurück kommen. Aber ich habe gemeinsam mit seinem Vater in der Klinik um ein Familiengespräch gebeten, das dann auch stattfand und wirklich unheimlich viel gebracht hat. Beteiligt waren mein Sohn, mein Ex-Mann, ich, die Therapeutin und die Sozialarbeiterin - und ich glaube, für meinen Sohn war es wichtig zu spüren, dass wir alle auf seiner Seite waren und eine faire, gute Lösung für das ganze Familiensystem finden wollten!

Seither ist mein Sohn teilweise bei seinem Vater, teilweise in verschiedenen Wohnungen, die er sich selbst übers Internet gesucht hat. Parallel geht es ihm nach meinem Eindruck auch deutlich besser! Zum Teil sicher, weil er ca. seit dem Familiengespräch Medikamente bekommt (ein heikles Thema für mich....). Aber wohl auch, weil er sich jetzt selbst organisieren muss, bis hin zu Problemen mit Hausverwaltungen und Nachbarn.....Ja, das tut ihm definitiv gut.

Ab diesem Wochenende haben wir nun wieder eine neue Situation: Aus finanziellen Gründen habe ich meinem Sohn angeboten, dass er eine gewisse Zeit doch wieder bei mir wohnen kann......und ich vertrau jetzt einfach mal darauf, dass das klappt.....

Lange Rede, und vielleicht ein Fazit: Ausschlaggebend für seinen Auszug war sicher meine Entscheidung, dass er so (also in seiner damaligen Verfassung) bei mir hier keinen Platz hatte und ich ihm nicht mehr helfen konnte. Und es war wichtig, dass ich immer wieder Leute auf meiner Seite hatte, die das ihm gegenüber auch vertreten haben und ihn bestärkt haben, dass er unabhängig werden muss, wenn er gesund werden will. Ich selbst war manchmal innerlich ganz schön unsicher, ob das alles so richtig ist, wie ich es handele.....

Bist Du vielleicht über das Thema auch mit dem Therapeuten im Gespräch? Oder dem Sozialpsychiatrischen Dienst? Wahrscheinlich ist es so wie mit Vielem: Man muss immer wieder nerven, bis sich endlich was bewegt!

Ich drück Dir die Daumen :-)
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

DieNeue hat geschrieben: 30. Nov 2023, 22:38 Hallo ihr lieben Eltern,

ich bin selber von Depressionen betroffen und bei mir ging es mit Anfang 20 los. Ich habe mir mittlerweile Hilfe durch Ambulant Betreutes Wohnen geholt. Das bedeutet, dass ich alleine in meiner eigenen Wohnung wohnen kann und einmal pro Woche eine Sozialarbeiterin kommt, die mir hilft, sei es durch Hilfe bei Erledigungen, Gespräche usw. Die Hilfe kann man über den Sozialpsychiatrischen Dienst beantragen.
Ich wäre froh gewesen, wenn ich diese Hilfe schon im Studium gehabt hätte, denn der Alltag war eigentlich mein größeres Problem als die Studieninhalte.

Ich wollte euch nur mal mitteilen, dass es diese Hilfe gibt, denn viele wissen das gar nicht. Auch gibt es z.B. Ambulante psychiatrische Pflege (APP), das ist wohl ähnlich wie Ambulant betreutes Wohnen, aber für einen kürzeren Zeitraum und auf Rezept vom Arzt. Auch gibt es die Möglichkeit ambulant Ergotherapie zu machen oder Hilfe im Haushalt o.ä. über das Persönliche Budget zu beantragen.
Ihr könnt euch beim Sozialpsychiatrischen Dienst über Unterstützungsangebote informieren.

Scheut euch nicht, euch da Hilfe zu holen.

Ich wünsche, dass eure Kinder bald wieder zurechtkommen und ihr wieder weniger Sorgen habt.

Liebe Grüße,
DieNeue
Das sind wertvolle Tipps - vielen Dank!
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

wirschaffendas hat geschrieben: 30. Nov 2023, 23:03
Yumyum hat geschrieben: 30. Nov 2023, 18:14 Hallo in die Runde!

Frage an die, die schreiben, ihre Kinder wohnen nicht mehr zuhause: Wo wohnen sie?

Mein Sohn wohnt, wie gesagt, jetzt seit 1,5 Jahren , also seit seiner Krise, wieder bei mir. Die Krise ging schon - nach eigener Aussage - 4 Monate vorher los, aber es hatte sich erst so entwickelt, dass er mit etwas Verzögerung zu mir zog.

Nun ist es so, dass ich eigentlich schon länger mit der Situation überfordert bin und aber nicht weiß, wohin mein Sohn ziehen soll und was er braucht um den Schritt zu machen.

Würde mich gerne mit euch darüber austauschen.

Yumyum
@yumyum: Mein Sohn ist nach einem fiesen Vorfall Anfang August von selbst ausgezogen bzw. per Notaufnahme in die Klinik gegangen, weil er gemerkt hat, dass es so nicht mehr weitergehen konnte - er hatte wohl nur noch negative Gedanken. Das war hart, für alle Beteiligten - aber im Nachhinein schon richtig so.

Er wechselte dann nach einem Monat in die Tagesklinik und wollte dann auch gerne zu mir zurück kommen. Aber ich habe gemeinsam mit seinem Vater in der Klinik um ein Familiengespräch gebeten, das dann auch stattfand und wirklich unheimlich viel gebracht hat. Beteiligt waren mein Sohn, mein Ex-Mann, ich, die Therapeutin und die Sozialarbeiterin - und ich glaube, für meinen Sohn war es wichtig zu spüren, dass wir alle auf seiner Seite waren und eine faire, gute Lösung für das ganze Familiensystem finden wollten!

Seither ist mein Sohn teilweise bei seinem Vater, teilweise in verschiedenen Wohnungen, die er sich selbst übers Internet gesucht hat. Parallel geht es ihm nach meinem Eindruck auch deutlich besser! Zum Teil sicher, weil er ca. seit dem Familiengespräch Medikamente bekommt (ein heikles Thema für mich....). Aber wohl auch, weil er sich jetzt selbst organisieren muss, bis hin zu Problemen mit Hausverwaltungen und Nachbarn.....Ja, das tut ihm definitiv gut.

Ab diesem Wochenende haben wir nun wieder eine neue Situation: Aus finanziellen Gründen habe ich meinem Sohn angeboten, dass er eine gewisse Zeit doch wieder bei mir wohnen kann......und ich vertrau jetzt einfach mal darauf, dass das klappt.....

Lange Rede, und vielleicht ein Fazit: Ausschlaggebend für seinen Auszug war sicher meine Entscheidung, dass er so (also in seiner damaligen Verfassung) bei mir hier keinen Platz hatte und ich ihm nicht mehr helfen konnte. Und es war wichtig, dass ich immer wieder Leute auf meiner Seite hatte, die das ihm gegenüber auch vertreten haben und ihn bestärkt haben, dass er unabhängig werden muss, wenn er gesund werden will. Ich selbst war manchmal innerlich ganz schön unsicher, ob das alles so richtig ist, wie ich es handele.....

Bist Du vielleicht über das Thema auch mit dem Therapeuten im Gespräch? Oder dem Sozialpsychiatrischen Dienst? Wahrscheinlich ist es so wie mit Vielem: Man muss immer wieder nerven, bis sich endlich was bewegt!

Ich drück Dir die Daumen :-)
Danke, das hilft mir weiter! Ich werde mir auf jeden Fall Unterstützung holen!
wirschaffendas
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von wirschaffendas »

DieNeue hat geschrieben: 30. Nov 2023, 22:38 Hallo ihr lieben Eltern,

ich bin selber von Depressionen betroffen und bei mir ging es mit Anfang 20 los. Ich habe mir mittlerweile Hilfe durch Ambulant Betreutes Wohnen geholt. Das bedeutet, dass ich alleine in meiner eigenen Wohnung wohnen kann und einmal pro Woche eine Sozialarbeiterin kommt, die mir hilft, sei es durch Hilfe bei Erledigungen, Gespräche usw. Die Hilfe kann man über den Sozialpsychiatrischen Dienst beantragen.
Ich wäre froh gewesen, wenn ich diese Hilfe schon im Studium gehabt hätte, denn der Alltag war eigentlich mein größeres Problem als die Studieninhalte.

Ich wollte euch nur mal mitteilen, dass es diese Hilfe gibt, denn viele wissen das gar nicht. Auch gibt es z.B. Ambulante psychiatrische Pflege (APP), das ist wohl ähnlich wie Ambulant betreutes Wohnen, aber für einen kürzeren Zeitraum und auf Rezept vom Arzt. Auch gibt es die Möglichkeit ambulant Ergotherapie zu machen oder Hilfe im Haushalt o.ä. über das Persönliche Budget zu beantragen.
Ihr könnt euch beim Sozialpsychiatrischen Dienst über Unterstützungsangebote informieren.

Scheut euch nicht, euch da Hilfe zu holen.

Ich wünsche, dass eure Kinder bald wieder zurechtkommen und ihr wieder weniger Sorgen habt.

Liebe Grüße,
DieNeue
Liebe DieNeue,


ganz ganz herzlichen Dank für Deine Infos und auch Deine anderen Kommentare.
Das, was Du schreibst, auch schon früher, ist für mich als Mutter echt wertvoll zu lesen!!
Du gibst mir einen anderen Blick auf die Situation meines Sohnes - natürlich ist sein Leben nicht verhunzt, weil er jetzt eine schwierige Phase hat! Hochs und Tiefs gehören zum Leben, und als Mutter kann ich ihn nicht davor schützen....Ja, es geht um Vertrauen....!
Auch für Dich alles Liebe:-)
wirschaffendas
DieNeue
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von DieNeue »

Hallo wirschaffendas, hallo alle,

danke, das freut mich, dass es dir und anderen hilft. Bei mir ist auch noch nicht alles in Ordnung, was die Depression betrifft. Aber seit meinem Zusammenbruch im Studium hat sich schon einiges getan. Ich kann z.B. mittlerweile wieder einkaufen gehen, mache das sogar wieder gerne, und auch Autofahren geht wieder. Das war lange unvorstellbar.

Man kann an vielen Dingen im Leben wachsen, auch wenn es nach außen hin aussieht, als würde man nichts schaffen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Antworten