Eltern junger Erwachsener - Austausch

ninnananna
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von ninnananna »

Ich melde mich auch mal wieder.

Hier hat sich irgendwie nichts geändert, mein Sohn hat jetzt ein ein Rezept für Ergotherapie bekommen, das er nur unwillig wahrnimmt, die Ergotherapeutin äußerte den Verdacht auf ADS, ich bin mir nicht so sicher, vieles passt nicht.

Aber ein Versuch wäre es wert. Am Montag hätte ich einen Termin zu einem Vorgespräch, aber den sage ich morgen ab.
Er will dort nicht hingehen. Die Testung am 2.Termin würde mich 180€ kosten, die kann ich mir dann auch sparen.

Zu seiner Psychiaterin möchte er auch nicht mehr gehen und sein AD wirke ja eh nicht (da muss ich ihm Recht geben), dann kann er es auch absetzen.
Ich werde morgen nachfragen, ob wir es trotzdem ausschleichen müssen, ich vermute es, aber wenn es eh keine Wirkung zeigt, vielleicht auch nicht..

Ich bin einfach nur wütend, er kommt aus seiner Komfortzone nicht raus, momentan schläft er ausreichend, er steht morgens auf und trifft sich auch mit Freunden. Nicht so oft, weil alle jetzt ein Studium angefangen haben, nur er eben nicht.
Aber jobben möchte er nicht, irgendetwas machen auch nicht. Ich kann manchmal gar nicht mehr "unterscheiden", ob wirklich alles von der Depressionen abhängig ist, oder ob er einfach generell keine Lust auf irgendwas hat.
So kann es jedenfalls nicht weitergehen.

Hat jemand Hoffnung oder Erfahrung, WANN es endlich mal besser wird??
Yumyum
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

Liebe ninnananna, liebe Alle

Diese Frage beschäftigt mich auch so sehr! Gestern hatten mein Sohn und ich wieder einmal ein Gespräch darüber wie es ihm geht und wie es weiter gehen kann, und er sagte mir wieder, er wäre zu erschöpft für eigentlich alles.
Was macht man denn da? Ich weiß auch echt nicht was ich darauf antworten soll, außer die immer gleichen Sachen: du musst dir Hilfe holen Blabla, aber er sagt, auch dafür ist er zu schwach. Er probiert gerade seit zwei Wochen ein zweites Medikament aus, das erste hatte nichts gebracht, und auch das zweite scheint nicht zu helfen, aber er sagt, er wäre zu schwach, den Psychiater zu kontaktieren.
Er würde gerne Arbeit suchen, auch damit er wieder unter Leute kommt, aber er sagt, eigentlich traue er es sich nicht zu, weil er so erschöpft ist.
Da hier nicht wirklich Konsequenzen drohen, weil ich mich nicht traue, vielleicht bewegt sich deswegen nichts?
Wie kommt er aus dem Teufelskreis bloß raus??
Also, ich stecke ähnlich fest wie du, ninnananna, vielleicht hat jemand anderes positivere Erfahrungen?
Liebe Grüße in die Runde!
wirschaffendas
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von wirschaffendas »

Hallo in die Runde,

ich bin zwar ein bißchen unsicher, ob es evtl. zu spät ist für eine Antwort, aber ich schreibe jetzt trotzdem mal drauflos. Denn, oh Freude, mein Sohn wird, wenn alles so weiter läuft, in 2 Wochen aus der Tagesklinik entlassen, und seinem Verhalten nach zu urteilen, hat er tatsächlich den Faden wiedergefunden, nachdem er so so so sehr am Boden zerstört und ohne Hoffnung war...
Ich glaube, geholfen haben die vielen vielen Gespräche, immer wieder das gleiche über lange Zeit, aber irgendwann, mit Beginn einer vernünftigen Medikation (anfangs hatte er sich monatelang geweigert, Tabletten zu nehmen), änderten sich die Gespräche bzw. seine Äußerungen, und ich habe gemerkt, er versucht sein Leben zu verstehen und auch die Gründe für seine Krise. Ziemlich parallel hat er angefangen in einem Fastfood-Restaurant zu arbeiten, hat eigenes Geld verdient und sich in dem Team dort auch wohl gefühlt. Dann ging er plötzlich regelmäßig ins Fitnessstudio, traf sich auch wieder mit früheren Schulfreunden - lauter kleine Puzzlesteinchen, die positiv gewirkt haben. Wahrscheinlich hat er auch in der Klinik Ansprechpartner gefunden, die ihm den Rücken gestärkt haben, damit er wieder an sich glaubt. Ich allein hätte das nie geschafft!!

Okay, die Entwicklung kann auch wieder anders herum laufen, wenn z.B. die Studienpläne, die er jetzt hegt, sich zerschlagen, weil er die Aufnahmeprüfung nicht schafft. Aber es tut schon mal gut zu merken, dass es Atempausen und Aufwärtsbewegungen geben kann.

Die wünsche ich Euch auch von Herzen - und würde mich freuen zu hören, wie es Euch seit Weihnachten ergangen ist....


Liebe Grüße an alle

wirschaffendas
Yumyum
Beiträge: 24
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

Liebe wirschaffendas,

Ich habe mich sehr über deine Nachricht und über deinen Bericht gefreut! Schön, dass es bei euch vorangeht!
Hier geht es in kleinen Schrittchen voran und das ist sehr kräftezehrend (für alle). Gerade sagt mein Sohn mir, dass er es nicht schaffe, was für sich grundlegend zu verändern. Dabei habe ich von außen einen ganz anderen Eindruck, und spiegele ihm das auch. Er möchte keine Medikamente nehmen sondern es mit Hilfe von Therapie schaffen, wieder in einen Alltag hineinzufinden, in dem er eine sinnvolle Beschäftigung aufnimmt, Hobbies nachgeht und soziale Kontakte aufbaut und hält. Doch es scheint so unendlich schwer zu sein.
Ich hoffe so sehr, dass es endlich „klick“ macht und er wieder der Alte ist.
Liebe Grüße an dich und alle die das lesen
Yumyum
Mutterherz
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Mutterherz »

Ich freue mich sehr für alle, die diese kleinen Schritte schaffen!
Lady-ds
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Registriert: 11. Jan 2024, 10:04

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Lady-ds »

Hallo,
ich bin neu hier und fühle mich gerade ziemlich hilflos. Seit 6 Wochen hat mein Sohn (18) die Diagnose Depression. Ich vermute, dass er aber schon länger damit kämpft. Schon vor 2 Jahren hatte er immer wieder Phasen, in der er nicht zu Schule ist. Sein Hausarzt stellt ihn gerade auf Escitalopram ein. Letzte Woche wurde die Dosierung erhöht, aber ich habe das Gefühl, es tut sich nichts.
Er hat letztes Jahr eine Ausbildung zum Steuerfachberater angefangen. Die Ausbildung ist bei einer Freundin in der Kanzlei und ein echter Glücksgriff. Die sind alle, gerade jetzt, sehr lieb und verständnißvoll und halten ihm den Rücken frei. Ich hab das Gefühl er weis das nicht zu schätzen. Er ist jetzt die 7.Woche daheim. Letzte Woche hat er noch gesagt, er würde es heute mal für ein paar Stunden versuchen mit dem arbeiten und heute Nacht hat er mir dann geschrieben, dass er es noch nicht kann. Mich macht das so fertig.
Ich habe ihm jetzt mal wieder seine PS5 abgenommen. Ich hab einfach das Gefühl dieses Zocken tut ihm nicht gut. Die nächsten Tage werden jetzt erstmal wieder schlimmer werden, da er jetzt bestimmt gar nicht mehr mit mir redet. Er sagt, er kann nur so mit seinem Freunden kommunizieren. Wobei das meines Erachtens auch über Whatsapp geht.
Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Einen Psychologen lehnt er strikt ab.
Liebe Grüße
wirschaffendas
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Registriert: 3. Sep 2023, 00:13

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von wirschaffendas »

Yumyum hat geschrieben: 11. Feb 2024, 17:30 Liebe wirschaffendas,

Ich habe mich sehr über deine Nachricht und über deinen Bericht gefreut! Schön, dass es bei euch vorangeht!
Hier geht es in kleinen Schrittchen voran und das ist sehr kräftezehrend (für alle). Gerade sagt mein Sohn mir, dass er es nicht schaffe, was für sich grundlegend zu verändern. Dabei habe ich von außen einen ganz anderen Eindruck, und spiegele ihm das auch. Er möchte keine Medikamente nehmen sondern es mit Hilfe von Therapie schaffen, wieder in einen Alltag hineinzufinden, in dem er eine sinnvolle Beschäftigung aufnimmt, Hobbies nachgeht und soziale Kontakte aufbaut und hält. Doch es scheint so unendlich schwer zu sein.
Ich hoffe so sehr, dass es endlich „klick“ macht und er wieder der Alte ist.
Liebe Grüße an dich und alle die das lesen
Yumyum
Liebe Yumyum,
es tut mir leid, dass ich jetzt erst dazu komme zu antworten! Vielen lieben Dank auf jeden Fall für Deine Nachricht - wobei ich natürlich nicht weiß, wie jetzt Eure Situation ist.....?!

Diesen Unterschied Außen- und Innenperspektive kenne ich nur zu gut von mir und meinem Sohn: Ich finde, es geht voran, aber er wiederholt immer noch die gleichen negativen Überzeugungen...fast, als WOLLTE er in der miesepetrigen depressiven Stimmung und damit in der Abhängigkeit steckenbleiben. Aber das geht nicht!! Wichtig ist auf jeden Fall, dass es reale Veränderungen gibt und Du schreibst ja, dass Du welche wahrnimst. Bei uns war das erst der Fall, als mein Sohn mit der Einnahme von Psychopharmaka begonnen hat. Aber natürlich ist jeder Mensch, jede Situation anders....Wovon ich mich allerdings schon sehr früh verabschieden musste war die Vorstellung, dass mein Sohn wieder der Alte wird - seine Therapeuton hat mir das klar gemacht, und es tat verdammt weh. Mittlerweile habe ich mich einigermaßen daran gewöhnt, was mir vielleicht auch deshalb gelungen ist, weil ich mich bewusst um mich und mein Leben gekümmert habe: Treffen mit Freundinnen, in die Sauna gehen, mich im Job engagieren - alles Dinge, die mir gut tun!!

Menschen verändern sich ---- auch die, die man liebt.....Ich habe keine Ahnung, wie es bei uns weitergeht. Aber ich mache jetzt das mit den kleinen Schritten zu meinem Mantra :-))

Toi toi toi für Euch alle und danke, dass ich das hier schreiben durfte :hello:
wirschaffendas
Beiträge: 16
Registriert: 3. Sep 2023, 00:13

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von wirschaffendas »

Lady-ds hat geschrieben: 19. Feb 2024, 11:00 Hallo,
ich bin neu hier und fühle mich gerade ziemlich hilflos. Seit 6 Wochen hat mein Sohn (18) die Diagnose Depression. Ich vermute, dass er aber schon länger damit kämpft. Schon vor 2 Jahren hatte er immer wieder Phasen, in der er nicht zu Schule ist. Sein Hausarzt stellt ihn gerade auf Escitalopram ein. Letzte Woche wurde die Dosierung erhöht, aber ich habe das Gefühl, es tut sich nichts.
Er hat letztes Jahr eine Ausbildung zum Steuerfachberater angefangen. Die Ausbildung ist bei einer Freundin in der Kanzlei und ein echter Glücksgriff. Die sind alle, gerade jetzt, sehr lieb und verständnißvoll und halten ihm den Rücken frei. Ich hab das Gefühl er weis das nicht zu schätzen. Er ist jetzt die 7.Woche daheim. Letzte Woche hat er noch gesagt, er würde es heute mal für ein paar Stunden versuchen mit dem arbeiten und heute Nacht hat er mir dann geschrieben, dass er es noch nicht kann. Mich macht das so fertig.
Ich habe ihm jetzt mal wieder seine PS5 abgenommen. Ich hab einfach das Gefühl dieses Zocken tut ihm nicht gut. Die nächsten Tage werden jetzt erstmal wieder schlimmer werden, da er jetzt bestimmt gar nicht mehr mit mir redet. Er sagt, er kann nur so mit seinem Freunden kommunizieren. Wobei das meines Erachtens auch über Whatsapp geht.
Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Einen Psychologen lehnt er strikt ab.
Liebe Grüße
....hmmm, so aus dem Stegreif fällt es mir schwer, etwas dazu zu sagen. Ist Dein Sohn vielleicht mit der Ausbildung nicht so wirklich glücklich und liegt ihm das auf der Seele? Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen, dass Ihr eine Lösung findet!
ninnananna
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Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von ninnananna »

Darf ich mal fragen, ob es bei euch, sofern die Kinder keine Ausbildung /Studium machen, Probleme mit dem Kindergeld gab?
Wir mussten eine ärztliche Bescheinigung vorlegen (Formular der Familienkasse) und noch ein Formular für volljährige Kinder, das mein Sohn auch ausfüllen musste. Danach wurde das Kindergeld weiter gezahlt, plötzlich bekommen wir Post (nachdem wir nach Monaten ein zweites Attest einreichen mussten), in dem uns mitgeteilt wurde, dass wir nun alles zurück zahlen müssen.
Wir erheben natürlich Einspruch und haben das auch mit einem Rechtsanwalt soweit besprochen, allerdings haben wir so gar keine Erfahrungswerte, ob wir eine Behinderung nach 6 Monaten nachweisen müssen oder wie oder was...
Weiß jemand was dazu?
ninnananna
Beiträge: 9
Registriert: 3. Okt 2023, 20:58

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von ninnananna »

Lady-ds hat geschrieben: 19. Feb 2024, 11:00 Hallo,
ich bin neu hier und fühle mich gerade ziemlich hilflos. Seit 6 Wochen hat mein Sohn (18) die Diagnose Depression. Ich vermute, dass er aber schon länger damit kämpft. Schon vor 2 Jahren hatte er immer wieder Phasen, in der er nicht zu Schule ist. Sein Hausarzt stellt ihn gerade auf Escitalopram ein. Letzte Woche wurde die Dosierung erhöht, aber ich habe das Gefühl, es tut sich nichts.
Er hat letztes Jahr eine Ausbildung zum Steuerfachberater angefangen. Die Ausbildung ist bei einer Freundin in der Kanzlei und ein echter Glücksgriff. Die sind alle, gerade jetzt, sehr lieb und verständnißvoll und halten ihm den Rücken frei. Ich hab das Gefühl er weis das nicht zu schätzen. Er ist jetzt die 7.Woche daheim. Letzte Woche hat er noch gesagt, er würde es heute mal für ein paar Stunden versuchen mit dem arbeiten und heute Nacht hat er mir dann geschrieben, dass er es noch nicht kann. Mich macht das so fertig.
Ich habe ihm jetzt mal wieder seine PS5 abgenommen. Ich hab einfach das Gefühl dieses Zocken tut ihm nicht gut. Die nächsten Tage werden jetzt erstmal wieder schlimmer werden, da er jetzt bestimmt gar nicht mehr mit mir redet. Er sagt, er kann nur so mit seinem Freunden kommunizieren. Wobei das meines Erachtens auch über Whatsapp geht.
Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Einen Psychologen lehnt er strikt ab.
Liebe Grüße
Wie geht es dir bzw euch mittlerweile?

Lg
bvs
Beiträge: 112
Registriert: 3. Jul 2023, 15:44

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von bvs »

Kindergeld: ist das nicht altersabhängig?
Flummili
Beiträge: 6
Registriert: 24. Mär 2024, 21:38

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Flummili »

Guten Morgen,

gerade habe ich diesen Thread gefunden, ich brauche eine Weile, bis ich alles lesen und für mich einordnen kann.
Aber beim ersten Überfliegen habe ich unsere Situation quasi schon wiedergefunden.
Klingt vielleicht doof, aber ich freue mich gerade, hier gelandet zu sein. Danke.

Liebe Grüße
Flummili
Yumyum
Beiträge: 24
Registriert: 22. Sep 2023, 08:26

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

Liebe Flummili,
Ja der Austausch hier tut sehr gut, auch wenn ivh lange nicht mehr geschrieben habe, bin ich immer noch am Austausch interessiert.
Herzliche Grüße an alle, die hier schreiben und mitlesen,
Yumyum
Yumyum
Beiträge: 24
Registriert: 22. Sep 2023, 08:26

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Yumyum »

ninnananna hat geschrieben: 27. Mär 2024, 19:15 Darf ich mal fragen, ob es bei euch, sofern die Kinder keine Ausbildung /Studium machen, Probleme mit dem Kindergeld gab?
Wir mussten eine ärztliche Bescheinigung vorlegen (Formular der Familienkasse) und noch ein Formular für volljährige Kinder, das mein Sohn auch ausfüllen musste. Danach wurde das Kindergeld weiter gezahlt, plötzlich bekommen wir Post (nachdem wir nach Monaten ein zweites Attest einreichen mussten), in dem uns mitgeteilt wurde, dass wir nun alles zurück zahlen müssen.
Wir erheben natürlich Einspruch und haben das auch mit einem Rechtsanwalt soweit besprochen, allerdings haben wir so gar keine Erfahrungswerte, ob wir eine Behinderung nach 6 Monaten nachweisen müssen oder wie oder was...
Weiß jemand was dazu?
Hallo ninnananna,

Also mein Sohn hat sich bis er jetzt 25 geworden ist, eingeschrieben um das Kindergeld zu bekommen. Einmal war er zu schwach und ich nicht genug hinterher, dass es für ein halbes Jahr entsprechend nicht gezahlt wurde. Eine andere Möglichkeit habe ich nicht gesehen als ihn zu bitten sich an der Uni einzuschreiben (und insgeheim hatte ich die Hoffnung er geht viel hin..)
Liebe Grüße
Yumyum
Anea
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Registriert: 16. Apr 2024, 12:38

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Anea »

Hallo liebe Alle,

ich habe gerade aktiv im Netz nach Gleichgesinnten gesucht, vielleicht auch nach einer Gruppe in der Nähe, die sich trifft.

Meine Tochter ist schon Mitte 20 und das Thema Depression (und ADS) zieht sich schon seit den letzten Schuljahren. Es war auch schon schlimmer und sie nimmt schon länger auch Hilfe an, ist in einer ambulanten Therapie angedockt, die ihr taugt. Das ist sehr sehr gut. Sie studiert auch noch.
Aber gerade jetzt geht mir viel im Kopf herum und es ist mir so schwer im Herz, dass ihr Leben so ein Kampf für sie ist und sie keine Hobbies hat, nicht rausgehen will, sich einigelt, an so gar nichts Freude zu haben scheint bzw. das ja auch formuliert. Alles ist eine massive Anstrengung.
Das ist für mich als Mama schwer auszuhalten. Wir wohnen schon lange relativ weit auseinander, ich bin also nicht wirklich täglich "live" damit konfrontiert. Vielleicht ist es im Moment auch einfach die Erkenntnis, dass es eben nicht eine (auch nicht jahrelange) Phase ist, sondern sie wahrscheinlich ihr Leben lang begleitet. Und das ich so wenig tun kann, um ihr mehr Leichtigkeit mit auf den Weg zu geben.

Ich werde hier auch weiter mich erstmal einlesen und auch mal nach Regionaltreffen schauen. Ich glaub, Kontakt und Austausch würde mir sehr gut tun. Ich kenne sonst niemanden mit sehr ähnlichen Sorgen, um mich herum gehen die erwachsenen Kinder scheinbar so relativ einfach ins Leben mit vielen Interessen und Plänen. Ich weiß, dass das täuschen kann und natürlich wünsche ich natürlich ja auch niemand anderem so eine schmerzliche Erfahrung. Aber Eltern von Kindern mit diagnostizierten Depressionen kenne ich tatsächlich bisher keine und fühle mich damit schon sehr alleine. Deshalb bin ich froh, diese Seite gefunden zu haben.

Ich möchte euch alle herzliche Grüßen und wünsche euch und euren Kindern von Herzen alles Gute!
Anea
Chiemsee2021
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Registriert: 22. Nov 2021, 19:04

Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch

Beitrag von Chiemsee2021 »

ninnananna hat geschrieben: 27. Mär 2024, 19:15 Darf ich mal fragen, ob es bei euch, sofern die Kinder keine Ausbildung /Studium machen, Probleme mit dem Kindergeld gab?
Wir mussten eine ärztliche Bescheinigung vorlegen (Formular der Familienkasse) und noch ein Formular für volljährige Kinder, das mein Sohn auch ausfüllen musste. Danach wurde das Kindergeld weiter gezahlt, plötzlich bekommen wir Post (nachdem wir nach Monaten ein zweites Attest einreichen mussten), in dem uns mitgeteilt wurde, dass wir nun alles zurück zahlen müssen.
Wir erheben natürlich Einspruch und haben das auch mit einem Rechtsanwalt soweit besprochen, allerdings haben wir so gar keine Erfahrungswerte, ob wir eine Behinderung nach 6 Monaten nachweisen müssen oder wie oder was...
Weiß jemand was dazu?
Ich war länger nicht hier, aber ich erinnere mich auch, dass es mega Stress mit der Familienkasse gab. Wenn in dem Attest steht, dass Dein Kind auf unabsehbare Zeit krank ist, dann führt das wohl zum Wegfall des Kindergeldes. Das würdest Du nur dann in anderer Form bekommen, wenn eine Behinderung festgestellt wird. Ich habe damals Einspruch eingelegt, und habe ein zweites Attest über einen begrenzten Zeitraum beigebracht. Und - das war echt ein Kampf - meinen Sohn, der eine Ausbildung abgebrochen hatte, dazu gebracht, sich als Arbeitssuchend zu melden. Da er ja immer wieder krankgeschrieben wurde, gab es auch nicht wirklich Druck seitens des JC. Die meisten Infos zu dem Thema hab ich im Netz selbst zusammengesucht. Die Familienkasse war wirklich schlimm, mir wurde vorgeworfen, wir wollten Leistungen erschleichen, mein Sohn wäre ja gar nicht krank … Wenn ihr das Geld wirklich braucht, kämpft. Wenn nicht, überleg Dir ob Du das wirklich durchziehen willst. Man hat ja schon genug Sorgen …
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