Nicht mehr belastbar

Ostsee11
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Ostsee11 »

Mir geht es ähnlich. Am liebsten nur zu Hause. Selbst zum einkaufen muss ich mich zwingen; Kühlschrank ist ja leer. Mein Ehemann ist vor neun Jahren verstorben. Ich komme aber bis heute nicht darüber hinweg. Inzwischen sind leider auch meine Eltern verstorben ( ich habe sie zu Hause gepflegt ). Seitdem wurde die Depression wieder schlimmer. Alles schein zu viel. Seit neuestem hab ich noch nicht mal Lust zu kochen, Was ich früher gern getan habe. Auch ich lebe von Tag zu Tag. Ich kann keine Freude empfinden, habe zu Nichts Lust. Das Leben macht keinen Spaß mehr. Bei mir kommt dazu dass ich gesundheitlich eingeschränkt bin und daher auch kaum rausgehe. Geht es Jemandem auch so? Habt Ihr Ratschläge. Meine Psychologin hatte mir eine Antidepressivum verschrieben, welches ich wegen Nebenwirkungen absetzen musste. Seitdem nur Medis für die Nacht, welche kaum wirken. Mir hatte sie nicht getan. Ihre Aussage: " Ich weiß nicht, Was ich mit Ihnen machen soll".Wer ist denn hier der Arzt???
MissMikse
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von MissMikse »

Hallo Ostsee11,

das tut mir leid, dass du nach dem Tod deines Partners und deiner Eltern nun ganz alleine bist und die Trauer dich auffrisst. Dazu gesundheitliche Einschränkungen - ja, da kann man den Spaß am Leben verlieren. Ich bin zwar Single, aber auch gesundheitlich so angeschlagen, dass es mir jegliche Kraft raubt.
Nur: aufgeben ist keine Option. Weiter suchen und schauen, was dir hilft.

Von einem Arzt darf man halt keine Wunder erwarten. Manchmal wissen auch sie nicht so recht weiter. Warst du mal bei einem anderen Arzt, eine 2. Meinung einholen? Nicht jeder Arzt kennt und weiß alles, was dir ggf. helfen könnte.
Und gegen Depressionen kann dir der Arzt auch nicht unbedingt helfen, auch kein Therapeut. Gegen die Depression musst du selbst ankämpfen, alle anderen können dich lediglich begleiten und unterstützen. Ich selbst hab auch lange gedacht: ich geh zur Therapie und der Therapeut macht mich gesund. Aber das funktioniert nicht. Ich weiß, das klingt jetzt sehr hart... Es liegt allein an dir, dich aus den Depressionen raus zu kämpfen und alles zu versuchen, damit es dir besser geht. Das kann leider niemand anderer für uns übernehmen.

Liebe Grüße an dich - und auch an alle anderen hier, die tagtäglich diesen Kampf kämpfen :hello:
lost of horizont
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von lost of horizont »

Nun ich überleg schon die ganz Zeit in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Nur ist es gerade wenn man Kinder hat, nicht so einfach. Zumal die Gruppe wo ich hin gehen könnte, total schlechte Zeiten haben für mich.

Nun ich drück dir die Daumen , dass die Chemie zwischen dir und der Psychologin gut ist. Was erhoffst du dir eigentlich von deiner Psychologin?
Lilofee62
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Guten Morgen,

Ostsee11, das kann ich sehr gut verstehen. Bei dir haben sich ja auch große Lücken in deinem Leben aufgetan.

Der Verlust deines Mannes wiegt sicher sehr schwer.
Und der Verlust deiner Eltern genauso, denn die Pflege hat sich einen großen Teil deiner Zeit eingenommen. Nun fehlt das plötzlich und du bist mit dir und deinen Gedanken allein.

Fühl dich ganz lieb gedrückt. :hello:

Da meine Depressionen mich schon sehr lange begleiten, hab ich auch mit Ärzten und Therapeuten Erfahrungen gemacht.

Ich hab das Glück schnell einen gut Psychiater gefunden zu haben.

Auch mehrere Psychologen hab ich durch. Nicht alle waren in der Lage mir zu helfen. Das ist nicht einfach.

Könnte deine Psychologin nicht ein anderes Medikament ausprobieren?
Lilofee62
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Guten Morgen,

Ich komm einfach nicht zur Ruhe. Bin seit 8 Wochen krank und habe mich kaum erholt.

Ich weiß auch nicht wie ich aus dieser Mühle wieder raus komme.

Mein Vater erholt sich einfach nicht mehr richtig....

Fast jeden Tag ist wieder irgendwas passiert....

Dazu kommt seine Alterssturrheit. Meine Mutter kann ich ja auch nicht ganz alleine lassen mit den Problemen.

Manchmal bin ich nur noch genervt....

Danke fürs zuhören
hundethomas
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von hundethomas »

liebe Lilofee,

DU ich kann dich gut verstehen. Habe eine geistig behinderte Schwester, vermutlich vom Vater missbraucht.

Und die kann auch ganz schön nerven..................

DU, sage Dir immer wieder, das Du wichtiger bist als alle deine voll nervigen Beziehungen.

Oft weiß man nicht, ob die Beziehungen uns bewusst nerven, oder ob das echt ist........

Ich muss da auch immer wieder lernen, gelassener zu bleiben.....

Wenn wir schlecht drauf sind, spüren das die anderen Menschen, und nerven noch mehr.

Versuche mehr los zu lassen.........mehr auf dich zu schauen, dir etwas Gutes tun.......

Was DU in Liebe zu Dir selbst tust, davon profitieren auch deine Beziehungen.


In guten Gedanken an Dich,

liebe Grüße an Dich,
Insa40
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Insa40 »

Hallo Lilofee,

gerade hatte ich einen Beitrag zu Deinem Thema über Deinen Papa verfasst und nach dem Abschicken kommt die Info „ das Thema existiert nicht“.

Jetzt bin ich verwirrt.

Liebe Grüße
Insa
The Boogeyman
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von The Boogeyman »

nur kurz dazu etwas :
in meinem Beitrag schrieb ich ja auch von meinem Freund Schlaganfall, leichte Demenz wo ich immer noch sage das ist Alterssturheit wie bei dir.
Letztes Jahr bin ich einen ganzen Monat von der Arbeit 150 km zu meinem Freund gefahren um für Ihn da zu sein. Sieben Stunden auf der Arbeit dann weitere sieben Stunden bei meinem Freund. Morgens dann wieder die 150 km zurück zur Arbeit.
Ich war am Ende, nur noch ein Schatten meiner selbst und wäre fast drauf gegangen.
Hinzu kommt das ich leider keine Rechte habe da ich mit meinem Freund nicht verheiratet bin Gott sei dank haben wir vor Jahren eine Patientenverfügung die ich hiermit jeden empfehle und eine General Vollmacht gemacht die alles geregelt hat.
In mir hatte seine Familie einen dummen gefunden der alles macht und die konnten sich zurück lehnen.
Im Dezember letzten Jahres zogen Freunde von mir Ärzte und Psychologen die Reißleine.
Ich solle endlich loslassen kürzer treten.
In mir schrie alles auf es war wie verrat an meinem freund den ich nicht allein lassen konnte. Er brauchte mich doch, ich musste für Ihn da sein.
Den ganzen Dezember war ich nicht bei Ihm telefonierte nur mit Ihm. Ich erholte mich und ihm ging es auch gut ohne das ich ständig bei ihm wie auch immer war.
Das loslassen war hier das entscheidende und das ich auch noch ein eigenes Leben hatte/habe.
Was soll ich dir schreiben auf einmal hat sich auch seine Familie gekümmert.
Es ist schwer aber ja du hast ein Anrecht auf dein eigenes unabhängiges Leben.
Lilofee62
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo Boogeyman,

Das war ja eine unglaubliche Leistung, die du jeden Tag erbracht hast. Ich hab da wirklich Respekt.

Die Familie hat es sich h wirklich leicht gemacht.

Ich hoffe es geht dir jetzt besser.

Du hast vollkommen recht, loslassen wäre das richtige.

Fällt mir schwer. Da hab ich noch einen langen Weg vor mir, und wie ich was loslassen kann...

Ich hoffe das mir meine Psychologin dabei helfen kann.

Liebe Grüße
Reiseonkel87
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Reiseonkel87 »

Hallo Lilofee62,

das Gefühl kenne ich gerade nur zu gut. Zumindest das man nur noch Gegenwind bekommt. Beim ausrasten bin ich hellhörig geworden, hast Du eine Art "Ritual" wie Du wieder runterkommst oder es unterbinden kannst? Ich versuche es meist zu unterdrücken. Bis ich an einen Punkt komme, wo das Ventil nicht mehr hält. Leider bekommen es dann die Leute ab, die am wenigsten dafür können. Bin auch nicht stolz darauf.

Lilofee62 hat geschrieben: 8. Apr 2023, 08:57 Hallo in die Runde,

lange hab ich gut funktioniert. Dachte ich jedenfalls. Seit einigen Wochen geht kaum noch was. Ich hab das Gefühl, nur noch Gegenwind zu bekommen, raste auch immer wieder aus.
Eigentlich weiß ich nicht wie ich meinen Zustand beschreiben soll.
Traurig, müde, nutzlos?
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Lilofee62
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo Reiseonkel,

Nein, da muss dir leider recht geben. Ich unterdrücke es so lange es geht, und dann platze ich förmlich aus de Haut.
Das letzte mal hat es zwar den Richtigen erwischt, aber wir waren nicht allein um die ey war am Ende peinlich.

Leider, gab es auch keinerlei Verständnis oder Unterstützung.

Am Ende hab ich mich schlechter gefühlt als vorher.

Ein Ventil wäre gut oder eine Atemübung. Ich arbeite noch dran.

Liebe Grüße
Lilofee62
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo insa40,
Das ist ja seltsam.

Würdest du mir deine Gedanken evtl in diesem Thread mitteilen oder gern Auch als private Nachricht.

Liebe Grüße
Insa40
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Insa40 »

Hallo Lilofee,

mach ich, schreibe Dir nachher eine PN :-)

Liebe Grüße
Insa
Reiseonkel87
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Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Reiseonkel87 »

:( manchmal muss es eben raus.

Ich hatte heute nur mal in meiner Inbox geschaut, ob was gekommen ist. Mein AG hat auch nicht reagiert. Jetzt suchen Sie aber alle Fehltage zusammen. Von einen Kollegen weis ich, der ebenfalls mal seinen Unmut erst im normalen Ton versucht hat, das ein oder andere zu klären. Jetzt wird er von Teamleitung gemobbt. Da wird jetzt wirklich aufs kleinste Detail geachtet und aus einer Mücke wird ein Elefant gemacht.

Verständnis und Unterstützung - ist so ein Thema, so lange man im Auge des AG funktioniert ist alles gut. Ist dann aber mal der AG in einer Sache falsch und/oder schuldig, dann sind diese beiden Begriffe leider Fremdwörter. Erlebe ich gerade aktuell auch.

Mein Ventil war mal sport. Aber aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen war das mit dem Job nicht mehr vereinbar. Jetzt, wo das Wetter wieder besser wird, setze ich mich gerne auf dem Balkon, Kopfhörer auf, dazu ein kühles Erfrischungsgetränk und es ist erstmal für geraume Zeit ok.

Es kann nur noch besser werden.
Lilofee62 hat geschrieben: 4. Mai 2023, 11:30 Hallo Reiseonkel,

Nein, da muss dir leider recht geben. Ich unterdrücke es so lange es geht, und dann platze ich förmlich aus de Haut.
Das letzte mal hat es zwar den Richtigen erwischt, aber wir waren nicht allein um die ey war am Ende peinlich.

Leider, gab es auch keinerlei Verständnis oder Unterstützung.

Am Ende hab ich mich schlechter gefühlt als vorher.

Ein Ventil wäre gut oder eine Atemübung. Ich arbeite noch dran.

Liebe Grüße
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Lana75
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Re: Nicht mehr belanglos

Beitrag von Lana75 »

Liebe Lilofee,

während ich deinen Thread eben las, musste ich tatsächlich etwas schmunzeln. War mir doch, als würde ich mich selbst hören. ;)

Kann es sein, das du mit dir selbst sehr ungeduldig bist? Dir selbst, vielleicht unbewusst, Druck machst, das es dir doch nun aber bitteschön, doch endlich mal besser gehen müsste?

Ich ticke so, ganz oft. Ich kann mit anderen soooo geduldig sein, aber mit mir selbst? Neee, geht nicht.

Auch wenn BurnOut nicht unbedingt das gleiche wie Depressionen sind, so gibts da doch ziemlich viele Parallelen, besonders bei Depressionen durch Überbelastung. Deshalb schreibe ich dir jetzt mal, was die Psychologin heute zu meinem Mann (wegen BurnOut gerade akut in der Klinik) gesagt hat: Die Genesung kann so lange dauern, wie es gedauert hat, sich in diesen Zustand zu bringen.

Klingt hart hmm? Bei meinem Mann traten die ersten eindeutigen Symptome vor einem Jahr auf… er solle aufhören sich unter Druck zu setzen, das er doch jetzt mal Besserung spüren müsste. Er solle sich Zeit geben und lernen, das es ok ist, nicht zu funktionieren. Mein Mann liebt Segelschiffe und sagte mir heute, er solle nun lernen zu akzeptieren, das so manches Schiff eben länger in die Werft müsste, als andere.

Ich hoffe, meine Worte sind ok… ich wünsche dir alles Liebe, Lana
Lilofee62
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo Lana,

lieben Dank. Deine Worte sind absolut OK, und du hast leider total recht.
Ich erwarte von mir immer gute und schnelle Ergebnisse.

Die Genesung dauert lang, klingt hart, ist aber so.
Vielleicht ist auch nur eine Besserung drin.

Ich hab schon lange Depressionen. Mal stark, mal leicht.

Wie du schon sagst, bei anderen kann ich geduldig sein.
Dir auch alles Gute
Lilofee62
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo in die Runde,

Ich bin nach wie vor müde. Es lösen sich zwar langsam einige Probleme. Unser Sohn zieht wieder in eine eigene Wohnung.
Der Nachlass meines Onkels geregelt. Endlich.

Jetzt fängt mein Mann wieder an abzuschalten. Er steht nur auf um möglichst viel Fernsehen zu schauen.
Er erledigt zwar Dinge hier uns da, aber im Haushalt... Pustekuchen.

Manchmal hab ich das Gefühl nur rumzujammern
Ich muß ja irgendwie funktionieren.
Dabei merke ich immer wieder, wie es mir eigentlich geht.

Erwartungen, Erwartungen, Erwartungen.

Wer stellt sie.

Ich vielleicht?
Aber was passiert wenn ich auch alles liegen lasse. Und ich rede nicht vom Haushalt, sondern Administratives. Ämter, Finanzen usw...

Seufz
Reiseonkel87
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Reiseonkel87 »

Hey Lilofee,

schön zu hören das es etwas ruhiger bei Euch wird. Das mit den Erwartungen ist gerade bei mir so ein Thema. Hatte letzte Woche ja ein weiteres Personalgespräch. Da kam auch das Thema Erwartungen. Meine Teamleitung kennt mich inzwischen auch fast 5 Jahre. Den alten Kunden den wir betreuten, war alles super und ich gehörte zu den Leuten, auf den 200% verlass war. Inzwischen ist es so, das ich zu hohe Erwartungen an mich selbst habe, setze mich tatsächlich selbst zu sehr unter Druck. Aber warum mach ich das? Natürlich haben wir auch beim neuen Kunden einen gewissen Leistungsstandard. Prozesse sind komplexer, doppelt so lang etc. Man versteht nicht alles sofort. Das ist aber dann nur ein Stück vom ganzen.

Was das Thema Haushalt etc betrifft, fühle ich mit Dir. Ist bei meiner Frau nicht anders. Das meiste mache ich alleine. Teilweise sieht das hier aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Mehrmals schon angesprochen, da kommt dann immer nur, ich habe auch einen harten Job, Du bist jeden Tag zuhause (Homeoffice). Natürlich mache ich nebenbei einige Sachen. Staubsaugen, Wischen, Treppenhaus. Aber die Basics schaffe ich je nach Schicht auch nicht immer. Man kann es drehen und wenden wie man möchte, aber ende habe ich für eine wichtige Person überhaupt keine Zeit mehr, nämlich für mich selbst, da ich nur für andere da bin, mein Job mich zu sehr belastet, so das ich selbst am Wochenende, keine Kraft habe, mal Hobbys nachzugehen.

Bei mir ist es dann so, das ich mir denke, mensch Dennis, Du bist ja nur am jammern. Dann halt von außen der Druck (Schwiegereltern) - man muss ja natürlich funktionieren.

In diesem Sinne, ich fühle total mit Dir. Aber eine Lösung habe ich (für mich) noch nicht gefunden. Leider.
LG von der Küste
=============
Reiseonkel
Lilofee62
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo Reiseonkel,

Du sprichst mir aus der Seele. Ich hab auch keine Ahnung wie ich das ändern soll.

Es hilft mir schon sehr, mich hier austauschen zu können.

Was mich zusätzlich fertig macht, ist was mein Mann mit seiner Gesundheit macht, bzw. nicht macht.

Er hat einen falsch zusammen gewachsenen bruch im Lendenwirbel. Es wäre notwendig sich zu bewegen, und Gewicht zu verlieren.

Das passiert aber nicht, im Gegenteil er bewegt sich möglichst gar nicht und Schaufel Süßigkeiten in sich rein. Wiegt immer mehr. Somit werden die ohnehin stärker werdenden Schmerzen noch mehr. Und die Laune schlechter.

Wenn ich dann versuch darüber zu sprechen, komm: hast Du ihn schon gesagt....
Hast Du ihn in einem Fitnessstudio angemeldet...
Hast DU denn kein Verständnis für ihn....
DU musst ihn ja auch unterstützen...

Also sag ich oft einfach nichts mehr.

Lg Lilofee
Rose
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Rose »

Hallo alle zusammen.
Das mit dem nicht mehr belastbar ist. Im Moment für mich auch ein sehr schwieriges Thema.
Ich habe all die Jahre so gut funktioniert und irgendwie alles gemacht bekommen. Dachte ich zumindestens. Klar war ich mal eine Zeit lang gestresst oder konnte ich nicht schlafen, aber ich hab
Gedacht, dass das ab und zu mal vorkommt. Dann im Februar diesen Jahres der große Knall. Corona, wahnsinnige Rückenschmerzen und eine Panikattacke nach der anderen☹️ Das wurde so schlimm, dass mein Mann Urlaub nehmen musste, um bei mir zu sein, bis das ich in die Klinik kam. Plötzlich musste ich abgeben., Weil ich zu nichts mehr fähig war. Ich muss dazu sagen, dass mein Mann mich in dieser Zeit sehr umsorgt hat. Sonst wäre ich wahrscheinlich verhungert.🥴 auch während des Klinikaufenthaltes hat er sich trotz seiner Arbeit zu Hause um alles gekümmert, sogar meine Wäsche aus der Klinik gewaschen, die ich am Wochenende heimgebracht habe. Jetzt bin ich circa drei Wochen wieder zu Hause, und irgendwie ist alles anders. Ich kann einfach nicht mehr meine gewohnten Abläufe erledigen. Sobald ich irgendetwas zu viel mache, sagt mein Körper mir in welcher Art und Weise auch immer .STOPP. und da hilft dann leider nur hinlegen, versuchen runter zu fahren und es hinzunehmen. Wenn ich es nicht tue, artet es leider zu wahnsinnig körperlichen Schmerzen aus, die ich dann nur mit einer Tablette in den Griff bekomme. Also muss ich einiges liegen lassen, und es für den nächsten Tag aufheben. Viele Sachen, die ich früher getan habe, so am ganzen Tag, bekomme ich jetzt eventuell in einer Woche geschafft. Einfaches einkaufen, fernsehe schauen, angeregt unterhalten oder eine Unterhaltung zu zu hören, strengt mich schon schwer an. Momentan kämpfe ich extrem damit umzugehen und es anzunehmen. Leider habe ich gedacht, als ich aus der Klinik kam. Ich bin wieder so belastbar wie früher. Ich weiß gar nicht, wie ich auf diese Idee kam.🙄🙄 Zum Glück hat mein Mann sehr viel Verständnis für meine Situation. Er unterstützt mich, wo er nur kann. Und er hat mir den letzten drei Monaten gezeigt, wie sehr er mich liebt🥰🥰. trotz alledem fällt es mir schwer, vieles liegen zu lassen oder um Hilfe zu bitten, wenn es nicht geht. Gerade an Tagen wie heute, wo das Wetter schön ist, ich im Garten noch so viel zu tun hätte und es schön machen will, aber leider körperlich nicht schaffe. Ich werde noch lange daran zu nagen haben, dass meine körperlichen Grenzen jetzt so kurz gesteckt sind, und dass ich selbst das was ich sonst gerne gemacht habe, jetzt nicht hinbekomme. So wie heute. Ich würde so gerne mein Hochbeet fertig machen, liege aber auf meiner Couch und habe nervöse Rückenschmerzen. Es ist so verdammt schwer, damit umzugehen. Dass man jetzt ein anderes Leben führt als das, was man gekannt hat. Und ich bin dankbar, dass ich dieses Forum hier gefunden habe. Eigentlich wollte ich nur kurz schreiben. Aber sorry, es ist ein längerer Text geworden. Ich muss es mir einfach von der Seele reden. Schreiben, meine ich.😊😊 ich hoffe, ich habe keinen damit auf die Füße getreten.
Allen trotzdem noch einen wunderschönen Tag
Viele liebe Grüße, Rose
Lilofee62
Beiträge: 124
Registriert: 12. Feb 2021, 13:15

Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo Rose,

Du hast absolut Niemanden auf die Füße getreten. Tatsächlich macht es mich sehr betroffen und gibt mir zu denken.

Ich versteh dich so gut. Ich leide lange nicht so wie du. Trotzdem bin ich nicht gut drauf und habe wirklich Angst mal so weit zu kommen.

Seit 9 Jahren versuch ich meinem Mann zu unterstützen. Jetzt bin ich durch und es bleibt immer noch an mir hängen.

Er meinte das nicht böse, ist aber so in seinem "Elend" versunken, dass er es gar nicht mehr merkt wenn es mir zu viel wird.
Was passiert wenn es mal ganz vorbei ist, möchte ich mir gar nicht vorstellen.

Das macht mir Angst.

Ich wünsche dir, dass du bald wieder mehr Kraft und weniger Schmerzen hast.
Rose
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Rose »

Hallo Lilofee
Mit Sicherheit leidest du genauso wie ich . Du leidest nur anders. Ich kann deine Sache sehr gut verstehen, denn das ist bestimmt nicht leicht über so lange Zeit seine Partner zu unterstützen. Das geht bestimmt ziemlich an deine Reserven. Man muss viel zurückstecken. Dazu gehören auch bestimmt die eigenen Interessen, Wünsche und Träume. Und man richtet seine Aufmerksamkeit mehr auf den andern selbst. Ich weiß, wie sowas ist. Nur hat es bei mir mit meiner Kindheit zu tun. Ich habe halt immer dafür gesorgt, dass daheim Frieden herrschte. Und habe als Kind alles dafür getan. Das hat sich leider in meinem weiteren Leben so fortgesetzt. Leider, ohne dass ich es bemerkt habe. Ich wollte es jedem Recht machen, wollte immer Friede, Freude Eierkuchen in meiner Ehe haben. Bin jede Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen. Streit konnte ich gar nicht ertragen. Ich glaube, ich würde heute noch meine 28-jährigen Tochter sagen, dass sie sich bitte melden soll wenn sie irgendwo angekommen ist. Und ich bekomme heute noch graue Haare, wenn sie längere Zeit nicht online ist.🙄🙄 ich hab versucht, es meinen Eltern recht zu machen, meinen Arbeitskollegen, meinem Chef, meinen Freunden. Und irgendwann hab ich vergessen, was ich eigentlich wollte, wer ich eigentlich bin und was mir Spaß macht.
Dann kam der große Knall. Und jetzt? Jetzt kann ich erst mal darüber nachdenken, was in meinem Leben falsch gelaufen ist. Und wie ich aus dieser Situation wieder rauskomme. Ich habe in sieben Wochen.Klinikaufenthalt viel über mich und mein Verhalten gelernt.Und es waren harte Wochen.
Jetzt erst fange ich an über meine Wünsche und Träume nachzudenken und eventuell auch umzusetzen.Jetzt wo ich nicht mehr so kann wie ich eigentlich will,weiß ich was ich ändern müsste.
Die Umsetzung ist gar nicht so einfach. Aber ich habe die Hoffnung das ich das mit den Antidepressiva auch schaffen werde. Ich muss dazu sagen, dass ich einen liebevollen Mann zu Hause habe, der sehr viel Verständnis für meine Situation hat. Er unterstützt mich in allem und ist einfach für mich da, wenn ich ihn brauche. Und das nehme ich nicht für selbstverständlich. Für ihn ist es sicherlich auch eine schwierige Situation. Deswegen bitte ich dich, Pass auf dich auf und denk auch mal ein wenig an dich. Erfülle dir den ein oder anderen Wunsch oder ein Bedürfnis. Auch wenn es nur ein kleines ist. Vielleicht kannst du dir ja irgendwo ein wenig Hilfe holen, damit du auch mal eine kleine Auszeit bekommst. Vielleicht hast du ja auch mal eine gute Freundin mit der du mal in Ruhe reden und dein Herz ausschütten kannst.Das tut auch manchmal gut.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und drücke dich von hier aus ganz fest.
Vlg Rose
Reiseonkel87
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Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Reiseonkel87 »

Hey Lilofee,

ich fühle mit Dir. Mit deinen Mann ist übel. Am ende muss es bei Ihn selbst klick machen. Ich weis, das es für Dich eine enorme zusätzliche Belastung ist und Hut ab, wie Du das meisterst.

Außenstehende haben meist immer nur kluge Ratschläge, kennen wir hier nur zu genüge. Aber meist wissen die dann auch nicht, wie es wirklich ist oder können Sich das nicht wirklich real vorstellen.

Das gleiche habe ich mit meinen Cousin. Er möchte immer das ich vorbeikomme, zocken, saufen (ja... er hat da ein Problem mit) etc. Ich möchte es nicht, bzw ich habe dafür keine Zeit und auch keine Lust zu. Er meint dann auch immer, Du musst hier..., du musst da etc. Aber er bekommt sein Leben, welches gerade eher suboptimal ist nicht in den griff. Aber muss auch klick machen. Durch diese sauferei hat er seine Lebensgefährtin und seinen Sohn wohl auch verloren (wer weis was da noch so war).

Wir gönnen uns jetzt eine kleine Auszeit, Kraft tanken. Und dann schauen, ob man ein besseres Zeitmanagement hinbekommt. Denke das ist mitunter bei uns ein Problem.

we will see
Lilofee62 hat geschrieben: 25. Mai 2023, 14:23 Hallo Reiseonkel,

Du sprichst mir aus der Seele. Ich hab auch keine Ahnung wie ich das ändern soll.

Es hilft mir schon sehr, mich hier austauschen zu können.

Was mich zusätzlich fertig macht, ist was mein Mann mit seiner Gesundheit macht, bzw. nicht macht.

Er hat einen falsch zusammen gewachsenen bruch im Lendenwirbel. Es wäre notwendig sich zu bewegen, und Gewicht zu verlieren.

Das passiert aber nicht, im Gegenteil er bewegt sich möglichst gar nicht und Schaufel Süßigkeiten in sich rein. Wiegt immer mehr. Somit werden die ohnehin stärker werdenden Schmerzen noch mehr. Und die Laune schlechter.

Wenn ich dann versuch darüber zu sprechen, komm: hast Du ihn schon gesagt....
Hast Du ihn in einem Fitnessstudio angemeldet...
Hast DU denn kein Verständnis für ihn....
DU musst ihn ja auch unterstützen...

Also sag ich oft einfach nichts mehr.

Lg Lilofee
LG von der Küste
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Reiseonkel
Lilofee62
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Registriert: 12. Feb 2021, 13:15

Re: Nicht mehr belastbar

Beitrag von Lilofee62 »

Hallo Reiseonkel, :hello:


da hast du leider recht. Ich muß jetzt wirklich lernen für mich selbst da zu sein.

Gar nicht so einfach.

Das mit deinem Cousin ist echt problematisch. Menschen mit dieser Art von Problemen neigen leider dazu auch ihr Umfeld mit sich runter zu ziehen.

Gute Entscheidung das du dich da erstmal zurückziehst.

Schöne Pfingsten
Antworten