Schwierige Stimmung, trotz der „3 guten Dinge des Tages“?

[Luna1959]

Eure Beiträge lese ich später. Schreiben am Smartphone fällt mir schwer. Darum kommentiere ich kaum, obwohl mir eure Beiträge nahe gehen.
Aber eben hatte ich folgendes Erlebnis.
Vor einigen Tagen aß ich zusammen mit 2 jüngeren Leuten in einem Lokal, ein Mann und eine Frau, sindaberkeinPaar. Danach hatte ich das Gefühl, dass sie froh wären, mich los zu werden.
Heute traf ich sie wieder, sie freuten sich sehr, mich wieder zu sehen, sprachen davon, wie sehr sie das Gespräch mit mir mochten, wie wohl sie sich mit mir fühlten.
Ich teilte ihnen mit, dass ich es ganz anders fühlte, sie wollten ehrlich wissen, warum, aber ich sagte nur, es sei eine lange geschichte und hätte nichts mit ihnen zu tun.
Es schockiert immer wieder, wie krank mein Gefühl ist, ständig glaube ich zu stören, obwohl mir so oft von Menschen was anderes gezeigt wird.
Was kann ich tun, damit sich das ändert? Das ist jetzt meine Frage hier auf meinem Weg.
Es kann doch nicht ewig so weitergehen.

Ja, ich werde heute einen schönen Abend mit gutem Essen in einer schönen Gemeinschaft mit anderen Pilger verbringen und wirklich versuchen, mich darauf einzulassen.
Danke fürs lesen Eva

[malu60]

Hallo,liebe Eva,
ich kenne das ja auch,nenne es Wahrnehmungsstörung bei mir.ich bin aber nicht so sensibel wie Du und merke das während des kontaktes.
Den kann ich genießen....ginge dann auch,wenn ein Paar das signalisieren würde...dies war aber bei Dir eher ein Gedanke.
....Warst Du als Paar lieber ungestört,und mehr nur mit dem Partner...oh sorry,hab falsch gelesen,war ja gar kein Paar,sondern 2 Leute,die schon beisammen saßen....Egal,ich kenne das auch.Denke dann ,ich bin nix und rede uninteressantes Zeugs.Störe nur,bin nix.

Wobei,es kommt drauf an,ob die "Bewertungsgeschichte wieder in Gang ist....die sind doch viel besser als ich u.s.w

Gut ,dass Du da dran bist und auf dem Pilgerweg achtsam damit umgehst.Nimm es ganz tief auf:Die Menschen mögen Dich,Scham und Schuld ist uralt und gut in den Therapien angeschaut worden.Vielleicht können sie doch noch verschwinden....in kleinen Schritten.Dieses schöne Feedback mag sich für Dich falsch anfühlen,doch was für ein Glück,dass es Menschen gibt,die auch sagen,wie gut es ihnen gefallen hat,mit Dir zusammen geredet und beieinander gessen zu haben.....das wirklich zu glauben,wäre so ein 1.Schritt,sich zu freuen.

Ja,ich hab auch einige Erlebnisse in die Richtung gehbt z.Zt.Denke manchmal sehr negativ über meine Intelligenz und meine Optik.Ja und da hat man mir letzte Woche "richtige Geschenke" gemacht,ganz unverhofft.Ich konnte mich darüber freuen und fühlte mich plötzlich richtig "gut normal".

In meiner neuen Therapiegruppe wird es genau um dieses Thema gehen.Das 1.Vorgespräch,die Praxis,die Therapeutin,ja es war ein sehr guter 1.Eindruck.War zwar eigentlich zu lang 90Minuten,aber sie fand es wichtig,über die Traumageschichte zu erfahren,da es in der Gruppe Jemanden gibt,sogar in meinem Alter, mit ähnlicher Geschichte....wegen Triggergefahr gingen wir ins Detail,nicht einfach für mich.
Muß Ihr in einer Mail berichten,wie es mir ergangen ist,Träume,Gedanken ect.Find ich sehr gut,ist auch eine analytische Gruppentherapie

Dennoch werde ich nächste Woche einen weiteren Termin zum Vorgespräch in Köln wahrnehmen,und dann entscheiden.
Sonst war ich mir das nie wert,war schon froh,wenn man überhaupt mit mir arbeiten wollte.Nun will ich mitbestimmen,was für mich gut ist.

Hab weiter eine gute Zeit,besonders "gesunde Füße" wünsch ich Dir.Gute Gefühle und Gedanken und Begegnungen sowieso.Alles Liebe malu

[Luna1959]

Liebe Malu, danke für deine genau zutreffende, liebevolle Antwort.
Klopfe dir auf die Schulter und lobe dich seeehr, dass du jetzt ganz genau schaust, welche Gruppe für dich die beste ist.
Wir dürfen wählen, wir sind es uns selbst schuldig.
Alles Liebe deine dir sehr verbundene Eva

[Max_]

Hm, bei den drei positiven Dingen kann ich heute nichts reinschreiben, was von Herzen kommt. Ich machte schon was (z.B. Mittag mit Bekannten), aber ich bin dabei so freudlos.

Wünsche allen einen guten Start ins Wochenende!

[malu60]

Bin die letzten Tge etwas einsiedlerich.
Dabei weiß ich doch wie wichtig es ist in Beziehung "zur Welt " zu sein.Hab aber wieder ein tolles Buch erwischt,in der Bücherei:

Juli Zeh u.Simon Urban :Zwischen Welten.....sehr aktuell politisch,Freundschaftsbeziehung per Mail u.Whats App...gefällt mir,da kann ich schlecht aufhören.

Will seit gestern auch nicht telefonieren.Das ist wirklich manchmal zuviel und so verfliegt Zeit,wo ich was machen will,vor allem raus will.
Ich brauche definitiv Termine,da bin ich aktiv,ab aufs Rad und los....einfach ein Ziel finden,dann noch mit mir allein ist nicht immer fein.Nun hätte ich aber Besuch haben können....warum ich nicht wollte....ich liebe es,Tage zu vergammeln.....für mich gesund kochen,mich pflegen und nix müssen ....nur ist da eine Stimme,die fragt:Isolierst Du Dich,bist Du wieder depressiv und magst nicht sprechen...ist..das okay
die DepriAngst sitzt im Nacken und dieser Gedanke......alle tanzen in den Mai,Du weißt ,wo Du hinkönntest,aber......warum gehst Du nicht, egal!?

Nächsten Sonntag mach ich beim Dorftrödel mit,ist mein 1.Mal und ich schau und stell zusammen,was ich gern verhökern würde.Ob das eine gute Idee war,dieser Gedanke plobbt auch wieder auf,dabei bin ich doch gut am Vorbereiten.Samstag kommt meine neue Hilfe aus dem Urlaub,war ja auch ein kleiner Schubs von ihr...sie hat Tapeziertisch und wird mir unter die Arme greifen.Hab mich sehr gefreut,die Pflegeversicherung hat ihre Rechnung akzeptiert und ich hab noch ca.700 Euro Guthaben,also können wir jetzt öfter zusammen arbeiten.Haushalt mach ich alleine,aber Bewegung,Gymnastik,sie gibt auch Kurse,da wird sie mich unterstützen.Jetzt ist sie aber in Urlaub.Sie wohnt um die Ecke und arbeitet auch gern am Wochenende,was für mich,wie ich grad merke Struktur bringt.Kommt sie morgens 2 Std.ist der ganze Tag viel besser zu leben.Menschen brauchen Menschen,ich stelle es immer mehr fest.Hier seh ich tagelang Niemanden,schaue "nur" in herrliche Natur,sehe mal Rehe,Hund und Pferde.
Die Damen über mir höchstens mal im Keller ,oder an den Mülltonnen.Wie anders war mein Leben in der Stadt,da wimmelte es von Menschen.

Dennoch war der Umzug aufs Land sooo gut für meine Seele.Außerdem gibt es genug Leute ,die ich mag,ich muß mich nur verabreden,oder mit dem Rad unterwegs sein......hier sind die Menschen sehr freundlich,wenn man sich trifft.

Hier Kontakt zum Forum aufzunehmen tut mir grad auch gut....,ich fühl mich tatsächlich ein Stückchen weniger allein....
Nun wünsche ich einen schönen 1.Mai (Werde meinen kleinen Fächerahorn,wieder als Maibaum schmücken.ich liebe den Wonnemonat,denn da schlagen die Bäume aus...Vorsicht,Vorsicht,sagte mein Sohn immer..ha,ha,Gruß malu

[malu60]

Heute begann es wieder schwierig.
hab mich aber motiviert und was im Garten gemacht,es regnete leider immer wieder.
dann kam spontan eine Essenseinladung meiner älteren Freundin,mit Family.Erst wollte ich nicht,
hab,s offen gelassen,wollte wenn mit dem E-Bike dazu kommen.

Ja ,ich hab,s gemacht,auch Ihr zu Liebe,sie ist nun schon so alt,wer weiß wie oft wir
noch ins Lokal mit ihr kommen.Es war anstrengend,sie hatte einen Hörsturtz glaubte sie,
kurz bevor sie losfuhren und hat so gut wie nix gehört,schlimm und so schade für sie.

Es war sehr laut und voll im Lokal,auch am Tisch 10 Leute,Gespräche hin u.her,für sie
sehr unglücklich.Essen war lecker,auch nett mit den Enkeln/Partnerinnen zu reden.Nach
2 Stunden war es aber auch genug für die alte Dame sowieso,dennoch war sie froh,dass wir
alle da waren.Im Regen bin ich nach Hause geradelt.Gut,dass ich draussen war,unter Leute.
Unterweg sah ich einige Maibäume,alles ist so herrlich maigruen und duftet und blüht.
Draussen zu sein,bringt neue Impulse,ist wirklich wichtig,auch wenn es mir schwerfällt.

Morgen wieder ein Arztbesuch,da gehts wieder in die Kreisstadt,dannach besuch ich die
Freundin,denn da hat sie Geburtstag und ist wieder bei sich zu Hause wäre alleine sagte sie,
da bring ich Kuchen mit und feier etwas mit ihr.Das tut ihr gut,und mir auch.

[Luna1959]

Es ist 22.30 Uhr und in der Herberge schlafen schon die meisten. Und ich genieße die Ruhe alleine hier noch zu sitzen und im Forum zu lesen.
Liebe Malu, Jili Zeh mag ich auch sehr, finde ihre Bücher und ihre Sprache toll.
Du nennst es vergammeln, ich nenne es vertrödeln und wenns mir halbwegs gut geht, liebe ich meine Trödeltage nur mit mir. Kenn aber auch die immer wieder bange, eigentlich dumme Frage, isoliere ich mich schon wieder zu sehr? Anstatt dass mich darüber freue, mir selbst zu genügen.
Auch ich mag dann nicht telefonieren, auch nicht angerufen werden.
Auch hier am Camino separiere ich mich unter Tags und will nur mit mir sein. Selbst in den Pausen in einem Café bin ich liebe alleine.
Andererseits bringen mir die anderen so viel Wohlwollen entgegen, fordern mich auf, mich zu ihnen zu setzen, freuen sich sichtlich, mich wieder zu treffen. Hier fällt es mir leicht, mich ohne schlechtem Gewissen abzugrenzen, zu sagen, jetzt nicht, vielleicht später.
Hier fällt es mir leicht, zu mir zu stehen, mich in meiner Begrenztheit zu akzeptieren, wissend dass ich abends in der Herberge wieder "gefüttert " werde mit lieber Beachtung.
Wenn ich es zuhause in meinem alltäglichen Leben so mache, ist das ganz anders. Da gibt es natürlich abends dieses freundliche Willkommenheißen so nicht, dass mir vermittelt, dass ich o.k. bin, so wie ich bin.
Da gilt es, mir das selbst zu sagen. Das ist schon schwer.
Gute Nacht Eva

[malu60]

Danke liebe Eva,so ginge würde es mir bestimmt auch gehen.Ich möchte auch einmal ein Stück des Jaobswegs gehen.Gibt ja auch bei uns den Weg,geht sogar durch mein Kurstädtchen.Muschel und Pass hab ich schon länger.Aber die Fitnessss mußß ich noch verbessern.Im Moment fühl ich mich schlapp,brüte was aus.

Juli Zeh,schreibt echt gut,kann Dir dieses neue Buch von ihr nur empfehen.liebe Grüße Malu

[The Boogeyman]

Ich finde diesen Thread sehr interessant und man sollte sich gerade hier auch wirklich die Zeit nehmen jeden Beitrag zweimal, dreimal zu lesen um zu verstehen was will die Person sagen, was will sie ausdrücken, wo liegt ihr Schwachpunkt ?
Für mich lese ich hier wirklich starke Persönlichkeiten die eigentlich alles wissen, wie es ihnen geht, was sie tun müssen usw ja und auch wie sie sich vorstellen wie es weiter gehen sollte.
Für mich sind die drei guten Dinge des Tages, meine Katzen, die Zeit für mich und meine Depression.
Ich habe eine ja Handvoll Freunde und es ist okay. Klar habe ich auch Tage wo die Sehnsucht da ist das ich doch mehr Soziale Kontakte haben möchte.
Nur ich bin ehrlich zu mir selber. Wie oft wurde mir weh getan? Wie oft wurde ich verletzt? Wie oft musste ich erklären es gibt da etwas was du über mich wissen solltest? Möchte man sich das wirklich antun ? Auch wenn die Sehnsucht noch so stark ist auch wenn man damit riskiert das es einen dann wieder ein dunkles Loch wirft. Ja das Leben besteht nun mal aus Risiken und wir gehen im Grunde jeden Tag davon welche ein.
Romy Schneider sagte einmal im Leben kann ich nichts auf der Bühne alles. Das sagt doch viel aus.
Für viele bin ich ein Spinner ein Schwätzer ja dann ist das eben Ihre Meinung nur die Depression hat mir gezeigt das ich Lebe, das ich atme, das ich ein Mensch bin.
Es hat mir gezeigt wie Oberflächlich ich war, denn heute kann ich mich an Bäumen, Blumen erfreuen. An dem Regen der auf meine Haut fällt. Ich sehe Menschen ganz anders, ich nehme sie ganz anders wahr , habe ein ganz anderes Empfinden.
Höre ich andere ja wir waren in Amerika, Griechenland etc und ich dann ich war Bodensee. Ja ist auch schön. Frägt man dann nach warst du schon mal da nein. Für mich sind Urlaubsziele nur real die ich mit dem Auto erreichen kann. Doch seien wir mal ehrlich wer kennt seine eigene Heimat schon. Nordsee, Ostsee, Lüneburger Heide, die Seenplatten, der Harz, das Erzgebirge und und Nein es muss immer irgendwo ins Ausland.
Zeigt dir eine Depression nicht ähm hallo du hast zu wenig auf dich gehört, geachtet, hast zu wenig für dich getan. Ja oder es sind Dinge passiert wo du dir einfach nicht die Zeit genommen hast Sie zu verarbeiten.
Ich war eine tickende Zeitbombe weil ich alles in mich hinein gefressen habe.
In meinem Leben habe ich nichts gebacken bekommen, null Selbstbewusstsein, null Selbstvertrauen. Bei anderen jedoch da bin ich mutiert zum super kerl da gelang mir alles.
Vor ein paar Wochen war ich geschäftlich unterwegs in einem Hotel habe ich übernachtet. Es hat mich glatt umgehauen denn das Zimmer was ich bekam war ein Schwerbehindertenzimmer. Es war alles da sogar eine Notfall Klingel im Bad und Zimmer. Mega
Sorry das ich öfters mal abschweife oder nicht ganz beim Thema bin nur ich schaue auf zwanzig Jahre Depressionen zurück und eins möchte ich noch schreiben unter ein ding des Lebens denn ihr seit am Leben auch wenn wir uns dieses Leben anders vorgestellt haben und auch leben wollten viele von uns haben nicht mehr den Luxus am Leben zu sein weil sie nicht mehr konnten, weil sie keinen anderen weg gesehen haben, weil sie aufgegeben haben. Das kann man so oder so sehen. Denkt bitte daran wir haben nur dieses eine Leben und es gibt keine zweite Chance auch wenn ich selber es erst bei der vierten kapiert habe, das der da oben oder der da unten mich noch nicht haben will und ich anfangen sollte zu leben.

[Luna1959]

Hallo Boogeyman, danke für deinen starken Beitrag.
Gerade heute auf dem Weg fragte ich mich wieder mal, will ich wer anderer sein. Und wie immer war die Antwort nein.
Klar, ich wünschte mir mehr Leichtigkeit, etwas weniger Hochsensibilität, mehr Vertrauen in das, was mir Menschen an Gutem entgegenbringen, mehr Gelassenheit.

[Axel_22]

Wenn ich das von euch so lese, kommt mir das gerade extrem bekannt vor... :/ Ich habe Momente und Situationen, da funktioniere ich besser - und dann wieder hab ich Phasen (so wie seit gestern, und heute ist es nochmal schlimmer), da schleppe ich mich durch den Tag und bin einfach nur froh, wenn ich irgendwann nichts mehr muss. Gar nichts mehr. Ich habe seit zwei Tagen Workshop, werde mit Materie zugeballert, die für meine tägliche Arbeit so nicht wesentlich ist, habe immer wieder Probleme, mich zu konzentrieren, alles zu komplex, kein Durchblick. Und das, obwohl ich eigentlich eine recht gute Auffassungsgabe habe - solange nicht gerade alles in mir blockiert.

Mir klingeln die Ohren, und ich würde hier gerade auch am liebsten alles einfach nur mal wieder hinschmeißen. Nach Hause fahren, mich ins Bett legen, Decke über den Kopf - und hoffentlich schlafen und vergessen, obwohl ich gleichzeitig innerlich so aufgewühlt bin, daß ich meine Gedanken nicht zur Ruhe bekomme.

Müde... schlafen... Ruhe... alles so sinnlos...

Wenigstens im Augenblick.
Zum Glück gibt's auch die anderen Tage.
Und gleichzeitig weiß ich selbst nach zehn Jahren nicht, was mir immer wieder den Boden so unter den Füßen wegzieht.

Denkt bitte daran wir haben nur dieses eine Leben und es gibt keine zweite Chance

Ja, lieber Boogeyman, das ist auch schon seit ewigen Zeiten mein Motto - schon vor der Depression.
Und gleichzeitig frage ich mich seit der Depression immer wieder: Wozu? Warum? Zu welchem Zweck? Wäre ich glücklich und zufrieden, ja, dann sähe es anders aus. Aber so, immer wieder mit diesen extremen Tälern... wo ist das der Sinn?
Ohne Familie und Menschen, die mich brauchen, würde ich wahrscheinlich noch viel mehr in den Seilen hängen. Ob ich den Mut hätte, ganz aufzugeben, selbst etwas zu "tun", daran habe ich meine Zweifel. Aber ohne Frau, Kind und Freunde dürfte mir gern ein Ziegelstein auf den Kopf fallen - Hauptsache, es schadet und schmerzt niemanden anderen.

Und dann wieder kommt mir genau Deine Aussage in den Sinn:
Ich habe nur dieses eine Leben!
Wenn ich heute aufgeben würde, wüsste ich nicht, ob der Spuk nicht vielleicht morgen vorbei wäre.

Ja, wir sind stark. Warum auch immer.
Und doch freue ich mich auf den Tag, ab dem ich es nicht mehr sein muss.

Liebe Grüße an alle

[The Boogeyman]

@Luna glaub mir auch ich habe mir oft gesagt boah ich wäre gern der oder der weil ich dachte ach dem geht es gut der kennt bestimmt keine Sorgen und Probleme. Nur vielleicht hat er ein anderes Päckchen zutragen. Wir beurteilen Menschen nach dem was wir sehen ohne dahinter zu schauen, zu hinterfragen.
Auch ich habe für mich entschieden es ist okay so wie ich bin und entweder man liebt mich oder man hasst mich ganz einfach.

@ALex nur so am Rande niemand hat gesagt das das Leben einfach wäre denn dann könnte es doch jeder oder ?
Ich frage dich jetzt ganz frech heraus wenn man aufgibt und sich das Leben nimmt macht man es sich dann nicht ein bischen zu einfach??
Auch ich möchte gern nur schlafen und meine Ruhe haben und oft vor allem davon rennen weil mir alles zu viel wird.
Doch die Sonne geht auf und sie geht unter genauso wie der Mond und wir gehen jeden Tag ins Bett, stehen morgens auf trinken unseren Kaffee und versuchen irgendwie durch den Tag zu kommen so wie immer.
Alex ich habe zwei geliebte Menschen durch Suizid verloren sie haben die ewige Ruhe und schlafen jetzt für immer. Sie sahen das als einzigen Ausweg aber auch weil Sie sich nicht helfen lassen wollten.
Du jedoch bekommst Hilfe durch die Unterstützung deiner Familie und Freunde.
Sind Sie es nicht wert für Sie zu leben und da zu sein weil sie dich lieben.
Glaub mir ich schreib diese Worte nicht einfach so daher ,denn ein Freund von mir möchte Leben. Er hat Krebs und letztens sein Sarg und sein Grab ausgesucht.
Er kam eines Tages zu mir und schrie mich an du willst aufgeben, du willst Schluss machen dann sieh mich an ich will leben und kann es nicht mehr dann gib mir dein Leben und ich gebe dir meins.
Das saß und seitdem sage ich jeden Tag danke das ich am Leben bin. Das ich Vögel zwitschern höre, das ich meine liebsten um mich habe und und

[Axel_22]

@Boogeyman

Ja, Du hast damit 100% Recht. Durch meine nicht-depressive Brille sehe ich die Dinge genauso, wie Du es sagst.
Nur leider rutscht mir auch immer wieder der depressive Filter vor die Gläser - und um Deine Worte aufzugreifen: Wäre es einfach, würden wir uns hier nicht austauschen

Nichtsdestoweniger rufe ich mir auch immer wieder die guten und schönen Dinge ins Bewusstsein, und auch da gebe ich Dir gewissermaßen Recht: Ich kann mich wahrscheinlich sehr glücklich schätzen, daß mir das auch immer wieder gelingt, so daß ich mich wie Münchhausen am eigenen Schopf wenigstens einigermaßen über der Wasserlinie halte - wenn auch manchmal eben recht knapp. Ein bisschen mehr Wasser zu schlucken als andere gehört wohl bei ner Depression dazu - und hoffentlich wird es auch nie zuviel sein.

Trotzdem ist lustig grad anders, wenn ein lauter Teil in mir vor Hilflosigkeit und Frust schreit und ich ihm aber gerade nicht seinen Lauf lassen kann, weil das mit sieben Teilnehmern im Besprechungsraum sicher nicht so gut käme

Ich denke, neben dem melodischen Trällern unserer Amsel abends Zuhause braucht es manchmal auch ne gute Portion Galgenhumor, um sich durch solche Tage zu wurschteln

Und ja:
Einerseits heißt zwar immer, es gäbe kein relatives Elend, Leid, Schmerz.
Und doch ist mir absolut bewusst, daß es mir sehr sehr viel schlechter gehen könnte. Richtig scheiße, richtig dreckig

Und ich danke dem lieben Gott gerade dafür, daß es das nicht tut


PS, Nachtrag:
Irgendwo hat es mal jemand auch sehr schön auf den Punkt gebracht:
Depressive wollen nicht sterben!
Depressive wollen lediglich mit ihrem Leid und Schmerz so nicht mehr leben.
Ich denke, das ist auch ein wichtiger Unterschied zu dem immer schnell und platt dahingesagten "ich will sterben", und eine ganz wesentliche Erkenntnis. War es zumindest für mich. Denn sie macht mir deutlich, daß ich in den Zeiten ohne Leid und Schmerz eben sehr wohl gern lebe und auch weiterleben möchte
Und doch gibt's aber eben auch die anderen Zeiten, die leid- und schmerzvollen, in denen ich nicht weiß, wohin damit, kein Ventil groß und stark genug ist, und die Stimme der Depression alles andere (erstmal wieder) übertönt.

[The Boogeyman]

@Axel
erst einmal muss ich mich bei dir entschuldigen habe aus versehen Alex geschrieben. Eine Freundin von mir heißt so weiß auch nicht warum die da jetzt dazwischen kam.

Eine Freundin gab mir mal folgenden Spruch mit auf dem Weg:
Jeder Mensch wird als Zwilling geboren,
als der, der er er ist ,
und als der, für den er sich hält !!!! Martin Kessel

genau dann wären wir da draußen und würden wir all die Sachen von denen wir hier schreiben, wenn es denn do einfach ist.
Ja wenn das Leben so einfach ist.

Es war beeindruckend das du das mit dem Wasser geschrieben hast, denn ich kann das in anderer Form.
Ich kann gern unter das Wasser geraten doch niemals sollte ich vergessen das wieder auftauchen das nach Luft schnappen.

Axel und sei doch mal ehrlich schlucken wir depris eh nicht schon viel mehr als andere ? ertragen wir nicht schon viel mehr als andere ?

Auch musste ich mir vorstellen dank meiner Fantasie wenn du das wirklich machen würdest bei sieben Teilnehmern den Lauf der Dinge zuzulassen und zuschauen was passiert mmmmmh
ich gehe dazu eigentlich immer in den Wald und schrei meinen ganz Frust und die Hilflosigkeit heraus, aber ein Sandsack kann da auch Wunder wirken glaubs mir

Ich nehme mich nicht mehr so ernst kann über mich selber lachen und ja Axel Galgenhumor gehört einfach dazu

Du hast es auch auf den Punkt gebracht im Grunde wollen wir nicht sterben wir wollen doch nur das man uns hört, unseren Hilfeschrei, das wir Hilfe brauchen, das man uns die Hand reicht
Meine Psychologin hat es auf den Punkt gebracht meine Seele, meine Psyche mein Körper schrien um Hilfe. Ich war allein wusste nicht was war mit los, was passierte mit mir. Es schmerzte. Damals war das noch nicht so verbreitet mit Depressionen, Borderline, Bipo usw da stand man noch am Anfang.
Ich habe ein Ventil gefunden im Sport, im Zeichnen in meinen Katzen die mich oft genug runterholen.
Für mich gibt es auch noch ein anderes Ventil tränen.
Manchmal ohne Grunde gehe ich wandern und merke wie meine Wangen nass sind und die Tränen über sie laufen und oft geht es mir danach auch einfach viel besser.

Noch etwas zum schmunzeln zum Abschluß
du kennst ja bestimmt Terminator 2 den Film das ist ja ein richtiger Actionkracher. Ich heule da an den unterschiedlichsten Stellen und kann dir aber nicht sagen warum ich weine einfach weil es etwas in mir auslöst, etwas mit mir macht. Das ist doch grotesk aber es ist realität

[malu60]

Heute nochmal was zu Schwierigesm trotz der 3 guten Dinge des Tages,die ich freudiger Weise erlebe und auch spüre.

Der Samstag war echt anstrengend,4 Std .ÖPNV,ein unergiebiges Therpeutengespräch.Sie war empathisch,aber zu Beginn gings um Versicherungskarte,da ich privat versichert bin,und weiß,dass die gesetzl.mehr zahlen,war da schnell klar,das wird nix....sie nimmt einen hohen Satz,das ergibt für mich nicht nur 100 Euro Fahrtkosten (49Euro),sonder auch Selbstbehalte,die ich mit meiner Frühpension,erhöhter Miete,alleine auch noch,nicht stemmen will u.kann!.....Also haben wir uns unterhalten über Gruppentherapie allgemein,auch etwas über meine Biografie,sowie chron.Depression und immer noch "Trigger" mein Trauma betreffend......Ja,ne tolle Frau,arbeitete als Kriminalpsychologin,Sexualtherapeutin und macht nun im "Alter",mitte 60J.nur noch mit Gruppen und will kein Papier/Anträgen ausfüllen oder Ärger mit Krankenkassenerstattungen.....

Sie sagte zum Schluß,dass wir nun abbrechen sollen,sonst binde sie sich noch an mich.....fand ich schön,dabei war mir schon zu Beginn klar,ich will es nicht....Ein gutes Gefühl!! Dann gab sie mir noch mit auf den Weg,ich solle es mir langsam auch leichter machen,einfach wissen,wo meine Grenze ist,nein sagenr zu Überforderungen.......Ich wüßte das aus dem Bauch raus bestimmt genau,ginge aber trotzdem über meine Grenzen.........das beschäftigt mich seit gestern nun sehr,spüre ich doch auch die Erschöpfung,aber ich wollte ja hin..für mich....

So habe ich Sonntag,nachdem ein befreundetes Paar abgesagt hatte,auch den Trödelstand im Dorf abgesagt.Meine Hilfe unterstützte mich durch Gespräche und Begleitung,denn meine Gedanken fuhren seit dem frühen Morgen Achterbahn.Ich stand auf dem Trödelführer,war der einzige Stand in meiner Straße.....Von Abwertung,über Angst,die Leute kommen vielleicht durchs Gartentor gucken,wo denn der Trödel ist,u.s.w.
kreiste Alles, und wurde panisch.....Was denkt der Dorfverein über mich,ich Unzuverlässige (okay,meinen Obelus )hatte ich prombt bezahlt G.s.D.

Es ging soweit,dass ich den ganzen Sonntag im Bett untertauchen wollte.Auch Rollos runter,falls Jemand zu meiner rückwärtigen Einliegerwohnung käme.....was für ein Stress,wie krank ist das denn......

Nun hatte ich aber einen Termin,sollte ich Ihr absagen,wie komm ich dahin,an den leuten und ihren Trödelständen vorbei?????
Alles schrie,nein,nein,Du kannst das nicht...Scham,Scham,Du Arme,Du bist so allein,keiner hinter dem Du Dich verstecken kannst..Allein....

Mir fiel dann mein E-Bike ein,mein Black Beauty,das mich sicher und schnell durch die Straßen bringen wird,und ab da konnte ich Duschen und suchte den harmloseren Umweg,zu meiner Haushaltshilfe,mit der ich verabredet war,auf unseren (Hausberg 480 Meter) zu spazieren.

Uff,ich habs geschafft,hab mich natürlich,wie immer bei einem Nachbarn entschuldig,erklärt,warum ich nicht mitmache,wie (ein Kleinkind),dann aufs Rad und weg.......Sandra hat mir sehr gut geholfen ...sagte,die Anderen sind mit sich beschäftigt,bauen auf und verkaufen vielleicht auch gut,wenn Du nix anbietest.....okay,ist wohl so....
Ich konnte abschalten,es war Tag des Lachens,und so haben wir gelacht ,immer wieder was Lustiges uns überlegt. Affirmationen
hat sie mir noch ans Herz gelegt,damit das Abwerten,ängstliche Lähmung etwas aufhört.Dann tranken wir in Ihrem urigen Garten Kaffee und sie begleitete mich nach Hause,auf dem Weg,wo richtig viel Trödel Höfe waren,ich auch gefragt wurde....Du machst doch auch mit,ne.....

Zu Zweit sieht die Welt ganz anders aus,ich habs gut bewältigt,konnte auch Gespräche führen,blieb auch allein stehen,da sie auch Viele kennt und selbst nach Trödel schaute.Zuhause angekommen umarmte sie mich,erzählte auch noch Privates,was mich freute,un nächsten Samstag sehn wir uns wieder,machen dann Gymnastik......1 Std.ist schon toll,dass sie um die Ecke wohnt.....sie nimmt nur 25Euro,vorher waren,s 35Euro,mehr Zeit also

Schade,dass ich immer noch in diese Zustände komme und mich dann auch so mutterseelen allein fühle,da hab ich schon mein Leben lang mit zu tun,sogar als kleines Mädel....die Kehrseite,ich bin autonom und stark,doch zu welchem Preis.
Toll ist ,dass ich endlich gelernt hab mir ein Hilfenetz aufzubauen,das ist so toll,diese Menschen an meiner Seite zu haben.Ich kann annehmen,da es professionelle Hilfe ist,und es Ihre Arbeit ist,die ja auch bezahlt wird.

Gut,hier mal zu reflektieren,ich weiß garnicht,geht es Jemand ähnlich,kann das jemand mitfühlen,was da bei mir abgeht!?
Herzliche Grüße ,einen schönen Start in die Woche wünscht Euch malu

[Lana75]

Ein sehr interessanter Thread, Danke dafür!

Ich habe die Beitrage seit gestern mehrfach gelesen und viel darüber nachgedacht. Ich kenne es aus der Klinik, das in der Abendbegegnung (da treffen sich kurz alle Patienten zur Tagesauswertung) jeder einen positiven Moment des Tages äußert. Und das fällt vielen in Krisenzeiten ja schon schwer. Seit Jahren habe ich das aber für mich mit nach Hause, in den Alltag mitgenommen. Und so wie es hier im anderen Thread niedergeschrieben wird, so sage ich es mir abends bewusst - was war heute positiv. In halbwegs stabilen Zeiten ist das easy, weil ich diese Momente auch gut wahrnehmen kann. In schlechteren Zeiten ist das schon schwerer und in der echt fiesen Depression ohne Stupser oder Erinnerungshilfe von aussen kaum drin.

Und egal in welche Phase ich gerade bin… selbst wenn ich 10 positive Dinge erwähnen könnte, so muss mir dennoch nicht (alles) leicht fallen. Gerade aktuell achte ich sehr bewusst auf diese positiven Momente und doch schlittere ich Richtung Depression. Dennoch bin ich dankbar die Momente wahrzunehmen und auch fühlen zu können. Schlimm wird es doch erst, wenn die Gefühle gehen…

[Luna1959]

@Liebe Malu, soweit ich das mitbekommen habe, war das die 2. Möglichkeit bezüglich Gruppentherapie. Und eigentlich so viel schöne Rückmeldung von der Therapeutin
Trotz all der Anstrengung ist es super, dass du die 2. Möglichkeit getestet hast. Soweit ich mich erinnere, war die erste auch schon sehr gut, oder?
Einen Tag drauf der Druck wegen dem Trödelmarkt. Wenn ich deinen Beitrag lese, wundert es mich überhaupt nicht, dass du so ins straucheln gekommen bist. Ja, du bist stark, aber für mich liest sich das viel zu viel. Ich hoffe, ich darf das so schreiben.
Ich halte mit meiner Beeinträchtigung einfach nicht so viel aus. Es fällt mir oft nicht leicht, dies zu akzeptieren und muss mich bremsen, mich ausklinken.

Heute auf der Wanderung dachte ich mir, dieser Weg ist wie das Leben. Viele Aufs und Abs, mit wunderschönen Ausblicken, dann aber harte Aufstiege.
Manchmal regnet es, dann wieder ist es heiß. Und manchmal einfach nur angenehm. Ich fühle mich meist "normal " und merke, ich mag diesen Zustand.
Ich fragte mich heute, warum ich hier diese Anstrengung auf mich nehme. Ich könnte ja auch mit dem Bus ein Stück fahren.
Ich wünsche mir, dass ich ein wenig davon in meinem Alltag übernehmen werde.
Un abrazo Eva

[Luna1959]

Liebe Lana,
ich rede mir selbst oft gut zu. Versuche morgens mich freundlich zu begrüßen.
Gerade hier auf dem Camino in Spanien. Ich habe z.b. Angst vor fremden Hunden und rede mir immer wieder gut zu, dass ich sicher, geborgen und gut aufgehoben bin. Oder wenn ein Anstieg wieder besonders steil und anstrengend ist, bedanke ich mich bei meinem Körper, dass er so gut mitmacht. Ermahne mich auch liebevoll, dass ich ganz langsam gehen darf.
Kurz gesagt, tun mir diese freundlichen Selbstgespräche sehr gut.
Wenn ich wieder zurück in meinem Alltag bin, hänge ich mir überall Zettel hin, dass ich es nicht wieder vergesse.
Liebe Grüße Eva

[Max_]

Hi Eva, hast du denn insgesamt eine gute Zeit? Und bist zufrieden, dass du zu Fuß unterwegs bist? Ich wandere auch gerne, ist aber schon 4 bis 5 Jahre her, dass ich eine Mehrtagestour gemacht habe. Der Jakobsweg würde mir auch gefallen. Lieben Gruß nach Spanien!

[malu60]

Hallo Luna, ja es liest sich schon viel,aber wenn ich was unternehme sind die Wege auch weit und anstrengend,quasi Tagestouren.
Willl mich da nicht entschuldigen,aber um Menschen zu sehen,muß ich immer raus......,hier ist ja nur Wald u.Flur,eben Natur pur.

Der Dorftrödel,war schon geplant,aber echt zuviel....bin so froh,aus der Nummer rausgekommen zu sein.Scham und Angst war dann G.s.D. weg.
Bin jetzt die Tage ruhig mit Büchern,Garten und Essen zubereiten beschäftigt gewesen.Keinen gesehen,nur telefoniert.Heute wird,s vielleicht ein Spaziergang,etwas Gartenarbeit,wenn,s nicht regnet.Denn ab Mittwoch wieder Termine,längere Radwege.....da freu ich mich aber,wenn,s nicht regnet drauf..... Auch öfter Chorproben,Generalprobe,das Konzert naht.....

Ja,liebe Luna,die 1.Therapeutin für die neue Gruppentherapie war für mich "sehr" gut.Ich mußte einen Bericht mailen,hab das brav termingerecht gemacht,vor einer Woche und bisher nix gehört.......Ich find es überhaupt nicht gut,garnicht zu reagieren,mal sehen,werd wohl nachfragen müssen

Was mir sehr gut gefällt,sind Deine liebevollen Gespräche mit Dir selbst.Das werd ich auch mal versuchen.Sich bedanken,was der Körper alles so mitmacht......vielleicht kann ich so auch besser auf meine Grenzen achten...ihn fragen,ist Dir das zuviel z.B......im Vorfeld,nicht erst in der totalen Erschöpfung.Ich bin es gewohnt immer alles alleine zu stemmen,geht nicht gab;s nicht,Augen zu und durch.......

Jetzt will ich das Anders machen,hoffe da auch auf die Gruppe zu sehen wie Andere das machen,wie gute Selbstfürsorge geht,wie eine gesunde Mitte geht hab ich immer noch nicht total auf dem Schirm.Ich lebe zu gern,als mich zu bremsen,wenn,s grad gut läuft.Habe soviel Zeit im Bett und auf dem Sofa verloren......Aber das ist Quatsch,zuviel führt ja wieder in Zwangspausen....

Liebe Luna,weiter gute Erfahrungen auf Deinem Weg,übrigens jetzt am 14.Mai ist Muttertag,oder ist er in Spanieen früher?Schade,das Mütter so einen Tag brauchen,ich weiß noch,dass meine Mutter da endlich mal kochfrei hatte.Da leben wir doch ganz anders,Muttertag kann jeder Tag sein,kommt auf das "Innere" an.....Okay,die Floristen freut,s und Rituale sind ja auch ganz gut.Liebe Grüße an Euch hier malu

[Luna1959]

Lieber Max, ja bis auf einen kurzen Durchhänger an einem halben Tag geht's mir recht gut auf meiner Wanderung.
Oft fühle ich mich einfach "normal ", und merke, wie gut mir das gut. Diese ständige Fragerei, ob ich eh passe, also nicht störe ließ ziemlich nach. Wie auch das Schämen, z.b. dass ich schnarche oder dass ich mich wegen meinem Reizdarm manchmal am Weg entleeren muss. Für beides kann ich nichts dafür. Andere schnarchen auch oder husten viel in der Nacht usw.
Bei zweiterem sag ich mir, jedes Tier darf schei...., wenn es muss, also darf ich wohl auch
Aber all das hat schon einige Tage gebraucht, bis mich das Alte nicht mehr so plagte.
Wünschte dir, dass du dich über einen längeren Weg irgendwann mal drüber traust.
Liebe Grüße Eva

[Max_]

Liebe Eva, das liest sich gut und authentisch. Freut mich sehr für dich! Die alten Zweifel kannst du hoffentlich auch — wie den Hundestock — dezent am Wegesrand stehen lassen. Oder ist schon passiert…

[Luna1959]

In dieser langen Zeit hier am Camino del Norte wurde mir neben vielen guten Begebenheiten auch wieder sehr bewusst, dass ich "anders " bin. Ich empfinde viele Menschen als so übervoll, sie reden und reden. Das ist etwas, was mich sehr ermüdet.
Heute hier in dieser ruhigen Herberge sprach ich mit einer Ungarin, zwar ein bisserl anstrengend auf englisch, aber es war ein echter Austausch.
Sonst merke ich, dass ich weder reden noch zuhören mag.
Mir geht's zuhause auch oft so, dass Menschen zuviel reden. Es erstaunt mich immer wieder, wie detailliert sie völlig unwichtiges beschreiben oder mich mit Geschichten über irgendwelche mir unbekannten Personen zuschütten. Da verliere ich die Lust auf Kontakt.
Dann aber kommt wieder hoch, wie komisch ich bin, wie eigenbrötlerisch , es sollte mich doch interessieren, ich will doch dazugehören, ich sollte mich nicht so isolieren, usw.
Aber es interessiert mich einfach nicht in ausführlichsten Details, was wer wann wo vor Wochen zu Abend gegessen hat.
Manchmal habe ich das Gefühl, es wird nur geredet, um keine Stille aufkommen zu lassen.
Euch allen einen schönen Abend Eva

[Pummelchen]

Hallo Luna,

ich kann es gut nachvollziehen was du schreibst. Ich finde es auch sehr anstrengend und ermüdend wenn Leute so übermässig viel reden. Ich mag auch keine großen Gesellschaften da fühle ich mich nicht wohl. Ich sitze lieber mit ein paar Menschen am Tisch und unterhalte mich. Ich bin schon kommunikativ, musste ja auch in meinem Beruf als Krankenschwester ständig reden. Aber so wie du es beschreibst wenn jemand so detailliert alles erzählt, da denke ich mir auch innerlich Mensch komm doch bitte auf den Punkt. Ich ziehe mich auch öfters frühzeitig zurück (z.B. auf Geburtstagsfeiern usw.) weil es mir einfach zuviel wird. Also du bist keinesfalls komisch oder eigenbrötlerisch, ich finde es ganz normal das einen nicht alle Gespräche interessieren und manche langweilen. Aus Höflichkeit und Respekt versuche ich schon jedem zuzuhören und alle am Tisch mit in ein Gespräch einzubeziehen. Ich mag auf gar keinen Fall jemand ausschließen, aber es kostet halt bei manchen Menschen mehr Kraft. Ich denke du machst das schon richtig. Wir Menschen sind halt so unterschiedlich, jeder hat andere Erlebnisse und Interessen. Ich glaube auch, dass wir durch unsere depressive Veranlagung feinfühliger sind und deswegen belastet uns manches mehr als andere (ist meine Meinung).
Ich wünsche dir noch einen guten Weg und viele schöne Gespräche!!!
Liebe Grüße Pummelchen

[Aurelia Belinda]

Danke liebe Pummelchen,

ähnliche Worte wollte ich auch hinterlassen.
Es ist wie du es gut formuliert hast, vielleicht die eigene Sensibilität, dass man die oft belanglos erscheinenden, nur oberflächlich gehaltenen, Gespräche schnell überdrüssig ist.
Nicht nur das. Es laugt einen geistig völlig aus.
Allerdings hab ich noch eine Überlegung / Theorie, weshalb dies bei Menschen wie uns, so statt findet und so nervig ist.
Darüber will ich aber nicht öffentlich schreiben.

Gute Nacht Grüße an alle Lesenden,
Aurelia