Schwierige Stimmung, trotz der „3 guten Dinge des Tages“?

[Max_]

Hallo zusammen,

meine Stimmung ist in den letzten Tagen schlechter geworden. Auch Ängste haben wieder zugenommen. Ich spüre es auch körperlich an der angespannten Muskulatur und der Atmung.

Gestern habe ich einen alten Freund getroffen. Die gemeinsame Zeit war schön, aber danach war ich mental und körperlich k.o. Und heute eine Radtour mit einem anderen Freund… eigentlich was Tolles, aber ich war freudlos und sogar irgendwie anti, wenigstens gedanklich. Und nebenbei zunehmend Angst-Grübeleien.

Vielleicht habe ich mich in den letzten Wochen überfordert. Ich hatte mir viel vorgenommen und mir neue Ziele gesetzt, vorallem, um die negativen Erfahrungen der letzten drei Jahre weiter hinter mir zu lassen und das Leben wieder bunter und reicher zu gestalten. Auch wollte ich viel an mir optimieren, was mich unter Druck gesetzt hat.

Danke für‘s lesen und schönen Abend.
mAx

[Aurelia Belinda]

Lieber Max,

Ich denke du hast es schon richtig erkannt, vielleicht dich selbst überfordert....du wolltest zu vieles auf einmal angehen...und das ist mir sehr, sehr bekannt. Als meine therapeutische Arbeit mit meiner Pädagogin los ging, wollte ich lange Zeit an jedem Thema arbeiten, was verbessern, wieder neu aufnehmen, neu gestalten...und es war zuviels in kurzer Zeit...vielleicht war es bei dir auch so...ich wurde dann eines besseren belehrt, durch immer neue Rückschritte, und den Verlust der Freude wie du gut beschreibst....so hab ich dann die Themen an denen ich arbeiten will, und wieder anknüpfen will, besser sortiert, manches nach hinten angestellt, funktioniert besser...
du warst sehr bemüht...auch aktiv wie man lesen konnte, aber deine Seele braucht vermutlich mehr Ruhephasen...wobei das mit der Freudlosigkeit auch mal Tages Form abhängig sein kann...aber du schreibst auch von Anspannung etc.

Liebe Grüße an dich, Aurelia

[Max_]

Danke, liebe Aurelia, das kann es wirklich sein. Es fällt mir echt schwer, weniger zu tun, mich rauszunehmen, weil ich schon so lange auf Sparflamme leben muss. Und dabei habe ich das Gefühl, dass mir das Leben zwischen den Fingern zerrinnt, es an mir vorbeizieht. Dabei habe ich viele Pläne, Wünsche und Ideen… und bin eben noch nicht „angekommen“.

Dass es dir mit der eigenen Überforderung ähnlich ging, wusste ich nicht. Ich habe den Eindruck, dass du eine gewisse Gelassenheit gegenüber den Launen der Erkrankung entwickelt hast… aber vielleicht war das dein Lernprozess.

Lieben Gruß!

[Winterkind04]

Hallo Max,

ja, manchmal will mal Zuviel oder für mich ist es einfach das Gefühl zu sein wie die anderen und alles zu schaffen/ oder das Wochenende voll zu verplanen.

Ich musste für mich auch lernen - dass, ich Samstag/Sonntag nicht nur unterwegs sein kann. Schaffe ich kräftemässig einfach nicht bzw. tut mir nicht gut.
Aber dann ist das alleine sein - dass, musste ich auch lernen. Für mich sein und mir was gutes tun und wenn ich am Sonntag den ganzen Tag Serie schaue, oder Buch lese, schlafe. Aber das brauche ich. Heute habe ich drei Stunden gepuzzelt, gekocht und in der Sonne gesessen.
Dass, war lange Thema in der Therapie - da ich auch lange stille um mich rum nicht aushalten konnte…
Oder allein sein - aber viele Therapeuten raten ja Aktivitäten. Aktivitäten…
Meine ist eher so rausfinden was mir gut tut und wenn es mal ein Tage nur Fernsehe schauen ist - ist das auch in Ordnung. Dürfen nur keine 5 drauß werden…

[Winterkind04]

Aber soziale Kontakte habe ich auch - war gestern mit einer Freundin Kaffee trinken…

Die Mischung irgendwie finden - bzw. Nicht in Überforderung kommen

[Luna1959]

Danke euch beiden, Pummelchen und Aurelia für eure Antwort. Es hat geholfen, die letzten Tage meine Unlust von allzuviel smalltalk besser anzunehmen.

[Aurelia Belinda]

.... Menschen halt, liebe Eva
erschrecke sie doch einfach mal mit einem ganz verzwickten Thema....haha..
Viel Kraft dir weiterhin und gute Begegnungen!

LG Aurelia

[Luna1959]

Lieber Max,
Mir geht's so wie du das beschreibst.
Und doch
Nur ein kurzer Gedanke, eine Frage, die in mir auftauchte beim Lesen deiner Zeilen:
Leben wir wirklich auf Sparflamme?

Liebe Grüße Eva

[Aurelia Belinda]

Lieber Max,

stimmt schon, eine Gelassenheit ist in mir längst gut verankert, das hast du gut erkannt, mein Verlauf erstreckt sich über 25 Jahre...und die immer wiederkehrenden schlimmen Episoden sind dann der bevorstehende Fall...aber ich hab sozusagen dauerhaft, chronisch, damit zu tun...und da hilft mir die Gelassenheit sehr gut.

Vor Überforderung bin ich jedoch nie gänzlich geschützt, weil ich einen anerzogenen Perfektionismus habe, und mich dann auch mal falsch einschätze...hin und wieder, und dann auf die Schnauze falle, und wieder einen Gang runter schalten muss...
Spass macht das nicht gerade, aber die Geduld ist mein ständiger Begleiter, wohnt bei mir als Dauergast. Frust versuch ich zu vermeiden, es ist einfach wie eine Dauerschleife bei mir, ständig noch mehr reduzieren zu müssen, geliebte Gewohnheiten oder Wünsche, ad acta zu legen, und immer wieder neu abwägen, orientieren, was bleibt noch, was geht noch, und vor allem wie...

die Umstände sind es...auf die es ankommt...abwägen, ob Aufwand und Nutzen sich lohnen...wenn nicht, dann lieber anders orientieren, so verfahre ich zumindest.
Die Stimmung kann bei mir schnell auch kippen, wenn ich nicht genügend acht gebe, deshalb plane ich von vornherein Tage ein, an denen ich nur vor mich hin gammel, das konnte ich mir über J. gar nicht mehr erlauben aufgrund meiner Lebenssituation...aber jetzt hat Körper u. Seele mir deutlich gezeigt, dass nicht ich Herrscher meiner Wünsche und Bedürfnisse bin, bzw. die Erfüllung derer...sondern ich mich zu fügen habe. Weil ich wohl zu lange und zu oft, über Grenzen ging...

soviel dann...einen Gang runter schalten, ist manchmal nicht verkehrt...
Deine Tage waren schon ziemlich vollgepackt, Zwinker...
Dann üben wir mal weiter, nicht wahr!?

Ich kann sehr gut verstehen, dass du endlich nach vorne preschen wolltest, und so kamst du mir auch vor, ich dachte "hoppla"...ob sich da nicht einer verzettelt , weil ich das tatsächlich mit meinem Pensum, welches ein viel kleineres Kaliber ist, verglichen habe und oft gestaunt habe, was du alles so anpackst und wie aktiv du bist...

...wegen der genannten Sparflamme... und das ging mir eben genauso so. Ich hab zwar vieles akzeptieren müssen im Laufe der Jahre, und reduzieren müssen, vieles eingebüßt...was LEBEN bedeutet, aber das konnte ich nach und nach annehmen u. akzeptieren...aber jetzt hab ich mir neue Ziele gesetzt, befinde mich in einer völligen Neuorientierung, anderen Situation. Und habe mir wohl zu viele Ziele auf einmal vorgenommen, das wurde mir zum Verhängnis. Was genau meinst du mit "noch nicht angekommen"?
Geht es da um deine Stabilität die du erreichen willst, eine Art Zufriedenheit auch, oder ist da ein besonderes Ziel damit gemeint?

Alles Gute, Aurelia

[Max_]

Hallo Ihr Lieben,

nach eurem Feedback und meiner eigenen Wahrnehmung des Zuviels nehme ich mir heute und morgen frei. Auch habe ich einen Termin für eine Zahnreinigung gecancelt und werde noch andere Termine in dieser Woche canceln.

@Winterkind
Das machst du sicher richtig, dass du dir diese Auszeiten bewusst nimmst. Ein genüssliches Alleinesein habe ich auch nur schwerlich… wenn, dann in der Natur.

@Luna
Das mit der Sparflamme kann ich nur für mich so sagen. Bei vielen hier im Forum glaube ich schon, von einem erfüllten Leben lesen zu können, trotz der Erkrankung. Deine aktuelle Unternehmung finde ich auch was Tolles und sehr lebendiges! Also „Sparflamme“ war erstmal rein subjektiv gemeint.

Ich merke gerade, dass mich das Schreiben überfordert…

@Aurelia
Werde mich später nochmal dransetzen und auf dich eingehen. Da sind viele interessante Punkte drin, mir fehlt gerade nur die Kraft, mich richtig auszudrücken… sei aber schon mal lieb gegrüßt!

[Aurelia Belinda]

Alles gut Max, eilt nicht. Ruhig Blut, Zwinker...

[Aurelia Belinda]

falscher Thread...

[malu60]

Hallo Zusammen,lese gerade wieder im Forum(bin erkältet).Ganz oft könnt ich sagen:Genau,so ist es,wenn ich Euch lese!!

Die Depression ist bei mir eine Vollbremsung gewesen.Mein Leben war wohl auch jahrelang auf der Überholspur.
ich wollte viel vom Leben,nie materiell,aber in meinem Umfeld,meist aktiv in der Natur,oder im Kulturangebot der
Stadt,dabeisein.Allein mit Kind hatte ich da einige gute Freundinnen auch zeitweise Partner und da ging freizeitmäßig
auch immer was.......Heute bin ich froh,das erlebt zu haben,wenn da keine familie ist,dann soll man raus unter Menschen,Freunde
haben,damit kommt Halt u.Sinn in ein Singleleben.Es kann sehr einsam sein,alleine aufzustehn u.ins Bett zu gehen.

Was für manche Menschen selbstverständlich ist,ist mir nie lange gelungen....(da wurde Einiges mit mir falsch gemacht...kindheit)

Deshalb verstehe ich das sehr gut,mit dem Sparflammengefühl,insbesondere bei jungen Betroffenen kann das quälend sein.
Statt froh zu sein nach Unternehmungen fühlt es sich an,als sei man total ausgepouwert.

Bei mir ist es leider immer noch der Kontakt,der mich fertig macht.Dieses Kopfkino....warum guckt der komisch,ist was falsch an mir u.s.w.
In meiner neuen analytischen Gruppentherapie(9 Leute),wird es darum gehen.Woher es rührt,weiß der Kopf,wie ich aus den Gedanken aussteigen könnte,ist alles im Notfallkoffer,aber da liegt es gut....meist rutsch ich da rein,merk es zwar gut,..... nun bin ich durch Therapeuten Gespräche sehr beim Thema und habe bei Kontakten richtig gespürt,wie Menschen mich fertigmachen können,bezw.meine Gedanken vor,drin und nach den Gesprächen....einfach schlimm...bewerten,abwerten,einsortieren,das volle Programm. Was für ein Stress....statt Freude u,Lockerheit.

Aber ich übe,weiß schon,wo es hin soll

Nun hab ich meine Chorkonzerte gut hinter mich gebracht.....seit Donnerstag Bühne aufbauen,Halle dekorieren,Generalprobe u.2 Konzerte.
Das alles unter sehr vielen Menschen....zusätzlich eine Übernachtungsfreundin.....große Herausforderung,aber die Karte hatte sie schon länger zum Geburtstag von mir bekommen...........sowas werde ich definitiv nicht mehr machen.........


Bei den Klamotten,alles in schwarz,weingstens aber rot/oranger Schal,hatte ich echt Probleme,zu weit,zu eng,oder ich fühlte mich verkleidet.
Hab Samtag erst geputzt wie ne Wilde,....wollte eine" gute Bewertung der Freundin,"wie bescheuert,ja und dann hab ich mich die letzte halbe Stunde um s Outfit,Haare ect.gekümmert.Sowas mach ich immer,zögere alles raus.....will aber dennoch gut aussehen,wie soll das gehen!?

Hab mich durch alles Schwarze gequält,die Freundin (Kopf im Smartphone )sollte beurteilen....kam wenig,weiß aber auch,ich muß das entscheiden und fühlen.(Tatsächlich war ich aber wieder in der Kindheit,es war nie einer freundl.beratend da für mich,der mir wirklich Interesse entgegengebracht hat,mir geholfen hat.....ob ich das garnicht zulassen kann,obwohl ich es mir so wünsche,gesehen,gefördert,ja geliebt zu werden

Such mir aber auch Leute,die das garnicht geben können.Ich berate und helfe gern,kann auch gut Komplimente machen,beim Stylen helfen.......für mich macht dass keiner......Oh,wieder ein Thema was in die Therapie muß.
Zu hause war ich unter Brüdern,mit einer Mutter,die am Stock ging,(Kinderlähmung),begnadete Schneiderin,die mir Geschmack absprach:: OTon
Ich wär besser ein Junge geworden......alles Quatsch,bin eine weibl.Frau mit Locken,so what.....aber der Stich sitzt.
Ich bin ein SecondHand Liebhaber,Farben sind meine Welt,Improvisieren auch,bloß nicht perfekt u.mainstream,ich weiß warum,dass konnte/wollte meine Mutter nicht,sie war akurat,normal bis perfekt.

Nun,es gibt soviel Gutes,wenn nicht die "schwierige Stimmung "die Depression mit schwingen würde.

Da hilfft wirklich nur die dosierte Lebensführung,nicht zuviel.aber auch Gesellschaft,die richtige,da geht es relativ easy.

Schöne Grüße an Euch hier,besonders an Dich,liebe Luna auf Deiner Wanderschaft alles Gute, Malu

[Max_]

So, jetzt versuche ich es nochmal.

Heute habe ich mir nochmal freigenommen und weniger gemacht. Auch hatte ich Therapie, und da konnten wir direkt auf die Delle nach unten eingehen. Ich habe wohl etwas zu intensiv "trainiert".

Liebe Aurelia,
danke für dein Feedback! Wusste nicht, dass meine Aktivitäten so rüberkommen. Aus meiner Sicht sehe ich immer eher die Defizite und die viele Luft, die bei mir noch nach oben ist. Aber ja, ich bin viel und kontinuierlich am Machen. Ich habe einen heftigen Weg hinter mir, vor zwei Jahren war ich aufgrund von Ängsten quasi handlungsunfähig. Ein furchtbarer Zustand, den ich letztendlich nur durch eigene Initiative wirklich verbessern konnte... ich schreibe bewusst nicht "überwinden konnte". Daher pushe ich mich so, weil ich einerseits da unbedingt raus will, wieder hin zum Erleben, Tun, Gestalten... und andererseits es mir niemand abnehmen kann. Aber es kostet nachwievor sehr viel Kraft und Aufmerksamkeit, die mir an anderen Stellen wiederum fehlt.

Magst du etwas über deine neuen Ziele, die du angedeutet hast, schreiben? Eine Neuorientierung?

Über das "Ankommen" hatte ich Zeit, nachzudenken Es betrifft leider viele Bereiche. Ja, mentale Stabilität ist definitiv ein wichtiger Punkt: mehr ruhiger Strom, weniger reissender Bergbach... muss sich denn jeder Tag existenziell anfühlen? Ändern sich das nie?? Und "Ankommen" auch in einer neuen Partnerschaft, in Liebe, Verbundenheit und neuen Zielen. Und zuletzt auch örtlich. Viel, ne?

Ich bin übrigens auch perfektionistisch. Da ich darum weiss, werde ich diesen Text jetzt so abschicken und ihn später nicht mehr korrigieren oder ändern.

Liebe Grüße
mAx

[Max_]

Deshalb verstehe ich das sehr gut,mit dem Sparflammengefühl,insbesondere bei jungen Betroffenen kann das quälend sein. Statt froh zu sein nach Unternehmungen fühlt es sich an,als sei man total ausgepouwert.

Das beschreibt es gut, Malu. Es ist wirklich fies, wenn das Leben JETZT geschmiedet werden könnte oder müsste, aber es an der Kraft dafür fehlt. Aber aufgeben geht nicht, ich tue weiter alles dafür, um meinen Wünschen und Bedürfnissen für mein Leben näherzukommen.

[Aurelia Belinda]

Inhaltlich sprichst du mir aus dem Herzen Liebe Brigitte...

Dankeschön für die Rückmeldung lieber Max,
ich komme darauf zurück. Ich möchte dir u. a. auch schildern wie ich dich hier erlebt habe, (wenn ich darf...), ja, gut erlebt ist das falsche Wort ...gelesen natürlich! Und "meinen Senf" dazu geben wenn es gestattet ist!
Es ist erstmal gut dass du dir frei genommen hast, und auch dass du Therapie hattest um dies zu besprechen...
bis dann, ich grüsse dich lieb, Aurelia

[Max_]

Liebe Aurelia,

deine Ankündigung macht mir gerade etwas Angst, was da kommen mag? Aber ja, ich freue mich über konstruktive Rückmeldungen, da das eigene Erleben doch nur subjektiv ist.

Nur vorab: ich habe gerade keine Ressourcen für einen intensiveren Austausch, der ans Eingemachte geht (meine ängstliche Erwartungshaltung). Zum Stimmungsabrutsch kommt nämlich noch der Druck hinzu, dass ich am Samstag verreise(n) muss/darf. Mein Kopf schwirrt deshalb, und die Angst, das aufgrund der aktuellen Verfassung nicht zu schaffen, macht mir massive Probleme…

Liebe Grüße an dich,
Max

[Aurelia Belinda]

Lieber Max,

vor mir brauchst du absolut keine Angst haben...wirklich nicht. Wir können das auch nach hinten anstellen, ich denke ich schätze deine Verfassung ziemlich gut ein, und ich wollte gar nicht "schlimmes" oder negatives posten...im Gegenteil...
Kann sehr gut nachvollziehen, dass du gerade empfindlich bist vom Gemüt her. Deshalb nochmal der Hinweis, ich habe wahrgenommen, dass du sehr, sehr bemüht warst....
das andere was ich alles sagen wollte, lassen wir einfach mal, es macht dir Druck, Angst...
Für mich ist das völlig okay, weil du es ganz ehrlich kommunizierst, auch das ist mir bei dir aufgefallen und gefällt mir an dir sehr gut....
im Prinzip war es also nichts negatives was ich dir sagen will....
Aber in Anbetracht dass du nun verständlicherweise große Angst hast, in dir Druck entsteht wegen dem Verreisen, lass ich dich erstmal in Ruhe, atme gaaanz tief durch, und versuche dich um dich zu kümmern. Okay?
Wie gesagt, alles gut soweit...

Ich habe vollstes Verständnis dafür.
Mach dir keinen Kopf...

Liebe Grüße an dich, Aurelia

[Max_]

Danke für dein Verständnis, liebe Aurelia. Deine freundlichen Worte haben den Druck aufgelöst…

Ich würde mich freuen, wenn wir diesen Faden nach meinem Urlaub wieder aufnehmen könnten. Denn ich finde es was sehr Wertvolles, eine authentische Rückmeldung zu erhalten. Danke für dein Angebot!

Liebe Grüße
Max

[Aurelia Belinda]

Ja lieber Max,
gerne, so machen wir das.

Danke für die Rückmeldung...
Ich wünsche dir sehr dass deine Stimmung etwas besser wird, damit du auch den Urlaub genießen kannst. Vielleicht schaffst du es, die aufkommende Angst etwas zu regulieren...
wie schwer das jedes mal ist, weiß ich zu gut.
Eine gute Zeit, und schöne Momente wünsch ich dir erstmal....und baldige Besserung!

Grüße dich lieb, Aurelia

[Max_]

Hallo Ihr Lieben,

ich hab’ jetzt die ganze Woche „frei“ genommen und dadurch weniger Pflichten und mehr Zeit zum Ausruhen. Seid gestern Abend ist der Kopf nicht mehr so diffus, das erleichtert mich enorm hinsichtlich der Reisevorbereitungen. Heute werde ich versuchen, das meiste zu packen, so dass der Tag vor der Abreise nicht gehetzt ausfallen wird. Hetze und Druck ist Gift für mich. Mache daher heute regelmäßig Pausen und Atemübungen.

@Aurelia
So machen wir‘s. Danke für deine guten Wünsche… und auch dir das Beste!

@Brigitte
Danke für deine aufmunternden, analytischen und zugewandten Worte. Manchmal braucht es ein bisschen Trost von Menschen, die wissen, was man durchmacht.
Ich weiß noch gut, dass deine Italienreise im Vorfeld sehr aufregend war. Dass du‘s diesmal trotzdem getan hast, war super und ich hatte den Eindruck, dass es sich gelohnt hat. Und eure Reisepläne für November zeigen, dass du Feuer gefangen hast!? Sei lieb gegrüßt!

@Malu
Gute Besserung!

[malu60]

Hey Max,
auch ich wünsche Dir eine gute Reise und dort eine gute Zeit.
Du sorgst für Dich,nimmst den Druck raus,machst Pausen,es wird Dir gelingen,den Kopf frei zu kriegen.

Ist schon pannend,wie wir Alle verschieden ticken

Ich mach Alles auf den allerletzten Drücker,kann mein zu Hause nur total "sauber" verlassen und putze wie ne Wilde.
Entsprechend fertig bin ich dann auf der Fahrt.....aber schalte gut um auf Entspannen.Leider hab ich so auch
schon Manches vergessen,und dann eben dort besorgt......sind später Urlaubserinnerungen (z.B Badeschuhe,Badetuch u.a.)positiv sehen!!!!

Eine spannende Zeit,gute Begegnungen ,wünscht Dir malu

P.S.es geht heut schon besser,danke Dir

[Luna1959]

Lieber Max,
ich hoffe, du hast meine kurze Nachricht bezüglich "Sparflamme" nicht negativ aufgefasst.

Weißt du, wenn ich die vielen Beiträge hier durchlese und auch meine Aktivitäten von "Außen" anschaue, frage ich mich, warum ich dieses Gefühl habe, mein Leben verläuft ständig so gebremst.
Es ist gar nicht zu wenig, was ich mache. Das Problem ist, dass die Aktivitäten so oft von meinen Ängsten und Zweifeln, ob ich schon o.k. bin für die anderen begleitet sind. Das war auch bei der Wanderung so: kam ich durch eine kleine Ansiedlung, stieg die Angst vor freilaufenden Hunden. Diese Anspannung verhinderte das neugierige Durchgehen und Schauen dieser kleinen Weiler mit manchmal so hübschen Häusern.
Dann das Zusammensein mit den Mitpilger*innen. Ich schnarche (andere auch). Klar, jeder der in einer Herberge schläft, weiß, dass das normal ist. Es war eigentlich nur eine Frau, die mich etwas ungut am nächsten Morgen ansprach, aber das ging rein und hob alle anderen Stimmen auf, die meinten, sie hätten kaum was gemerkt und gut geschlafen. Diese Frau benutzte keine Ohropax. Ich schaffte es nicht sehr gut, das ihr Problem sein zu lassen.
Dann das Rauchen. Immer wieder Bedenken, es könnte sich jemand belästigt fühlen, obwohl ich eh immer sehr achtsam war.
Oder auch, wenn ich mich vom gemeinsamen Abendessen früher abseilte, weil mir das Gerede zu viel wurde. Ich genoss das gemeinsame Essen (hab ich ja zuhause nicht) und auch die Gemeinschaft, aber halt nur für gewisse Zeit.
Ich habe versucht, mir immer gut zuzureden, sowohl bei den Ängsten vor Hunden, als auch bei meinen Zweifeln, nicht in Ordnung zu sein. Das hat schon geholfen. Ich spürte eine gewisse Akzeptanz über mein So-Sein, das tat mir gut.

Noch was dachte ich mir: viele Menschen konsumieren heutzutage Kontakte und Erlebnisse. Sie können gar nicht mehr für einige Tage nur für sich sein, ja kaum mehr einen Tag lang. Ständig muss was los sein, Ruhe und Stille wird beängstigend empfunden. Nein, so will ich eigentlich nicht leben.

Dir wünsche ich jetzt eine gute Reise. Gut, dass du dir freigenommen hast. Wo geht's eigentlich genau hin und wie lange? Ich wünsche dir, dass du freundlich zu dir bist, deine Nervosität (ich bin bei An- und Abreise immer sehr nervös, ein "Nerverl") und deine Ängsten an die Hand nimmst, so wie du mit einem kleinen Kind sprechen würdest.

Alles Liebe Eva

[malu60]

Hallo,liebe Eva,
was Du Max schriebst,kenn so gut.Schade,dass es noch so ist,dennoch können wir reflektieren und bestimmt auch noch was "besser" mit uns umgehen.......Wir geben uns sehr viel Mühe......das mit dem Kontakte und Erlebnisse konsumieren,fällt mir im Freundeskreis auch eher unangenehm auf.....auf meiner Alm,mit Buch,Blumenpflege und hin u.Wieder ein Schwaetzchen am Gartenzaun,bin ich oft zufrieden im hier u.jetzt.

Ich wünsche Dir und Allen hier Frohe Pfingsten

[Max_]

Hallo!

Liebe Malu, putzen will ich auch immer noch vor der Abreise. Zum Glück war ich zuletzt fleißig, da ist das jetzt zügig geschafft. Mein Nachbar kümmert sich um die Pflanzen, da putze ich auch noch ein bisschen für ihn mit… mein angeschlagenes Selbstwertgefühl fordert das. Dir weiterhin gute Genesung! Ps: deine Sicht auf Vergessenes (Badehandtuch etc.) finde ich inspirierend.

Liebe Eva, alles gut mit der Sparflamme, ist in keiner Weise negativ bei mir angekommen. Was du zum Erleben beschreibst, finde ich interessant: dass das Erleben zwar quantitativ reichhaltig sein kann, aber – bedingt durch das ängstliche und gehemmte Gehirn – die Qualität nicht immer hoch sein muss. Ja! Und dazu fällt mir ein: neulich bin ich sechs Stunden neben einer Familie zuggefahren. Fünfeinhalb davon war ich mir nicht sicher, ob die mich stören, ob die auf mich genug Rücksicht nehmen, und ob die mich wegen meiner Maske und überhaupt komisch finden, etc. Also sehr viele Gedanken. Dann… kamen wir durch Zufall doch noch in direkten Kontakt und hatten bis zur Ankunft einen unheimlich netten Austausch. Hätte mich Stunden mit denen unterhalten können, sehr liebe Menschen. Nur die Scheuklappen meiner Angst, Hemmungen und Selbstzweifeln haben verhindert, dass das schon früher so hätte sein können, und dass die ganze Fahrt noch entspannter hätte verlaufen können. Naja, nächstes Mal. Aber ich finde es inspirierend, dass und wie du deinen Trip gemeistert hast. Lieben Gruß.