Sisu

[MissMikse]

Definition:
Das finnische Wort "sisu" beschreibt eine positive Lebenseinstellung. Hierbei geht es darum, nicht aufzugeben und beharrlich weiterzumachen, egal wie die äußeren Umstände sind. (Quelle: Faktastisch.de)

Guten Abend, ihr Lieben!

Diese Definition habe ich heute bei Facebook gelesen - und fand es ein gutes Motto für mich.

"Positive Lebenseinstellung" muss nicht immer heißen, dass wir freudestrahlend durchs Leben gehen. Es reicht schon, weiterzumachen und nicht aufzugeben und einen Schritt nach dem anderen zu gehen, egal wie lange wir dafür brauchen oder wieviel Pause wir dazwischen machen müssen.

Genau mit der Einstellung habe ich die letzten Tage in meiner Wohnung gewerkelt. Hier sieht es aktuell aus wie Kraut und Rüben, es liegt viel zu viel Zeug rum so dass ich auch nicht richtig putzen und sauber halten kann usw. Aber: ich bin es angegangen. Jeden Tag ein bisschen. Und wenn es mir zu viel wurde, hab ich eben Pause gemacht - oder auch Feierabend für den Tag. Es spielt keine Rolle, wie schnell ich hier vorwärts komme. Wichtig ist, DASS ich vorwärts komme und was mache.

Und ich bin dabei sogar Sonderkram angegangen, der schon lange im Weg war. Zum Beispiel 2 Schachteln mit allerlei Zeugs, was bei meinem letzten Umzug (vor fast 4 Jahren) völlig wahllos da rein geflogen ist, Hauptsache, ich krieg die Möbel leer. Ca. 90% davon hab ich weggeworfen, weil es sich überwiegend um (mittlerweile) alte Kosmetika und abgelaufene Medikamente gehandelt hat. Dazu noch einiges an Tand und Nippes, den kein Mensch braucht, was man aber mal geschenkt bekommen hat und nicht wusste, wohin damit usw.
Ich hab auch 2 Schachteln mit Papierkram vor sortiert und hab heute angefangen, mir Ordner dafür herzurichten, um die Sachen endlich abzuheften. Da ich feststellen musste, dass ich wesentlich mehr Platz brauchen werde für die ganzen Ordner, als ich das bisher im Büro eingeplant hatte, werde ich dafür mein Büro umstrukturieren. Ich weiß sogar schon wie.

Diese Woche war ich noch krank geschrieben, ab Montag hab ich vor wieder arbeiten zu gehen. Bin mal gespannt, wie das wird. Aber ich hab fest vor, mich nicht mehr so sehr stressen zu lassen von allerlei Ansprüchen. Denn die meisten Ansprüche, die an mich gestellt werden, die stell ich mir eh selbst. Kann ich also getrost weglassen. Wird keiner vermissen. Ich will mir auch kein schlechtes Gewissen machen lassen wegen all den Sachen, die die letzten Tage ausfallen mussten wegen meiner AU. Wenn mir einer dumm kommt, fahre ich mein Engagement in dem Bereich deutlich zurück oder lass es ganz sein. Sollen die sich nen anderen Dummen suchen.

Ab sofort stehe ICH an erster Stelle. Denn wenn ICH mich nicht um mich kümmere, tut es keiner. Ich werde ab sofort für mich selbst die beste Gesellschaft sein. Me, myself and I - die neue WG.

Ihr merkt, es geht mir wieder besser und ich habe neue Kraft und neuen Mut gefunden.

Ich wünsche euch allen, dass ihr ebenfalls Kraft und Mut und Hoffnung findet, um euer Leben "sisu" zu meistern.

Viele liebe Grüße und eine gute Nacht!
Eure Mikse

[Charlotte13]

Das klingt fantastisch!
Die eigene Wohnung strukturieren und sich von nutzlosem trennen, kann so befreiend sein.

[MissMikse]

Hallo allerseits,

heute war ein guter Tag. Ich hab zwar morgens wieder ewig gebraucht, um mal aus dem Bett zu kommen, dann erst mal ausgiebig frühstücken und nebenbei am PC Zeit vergeuden usw. Aber nachmittags ging dann doch wieder was weiter und ich hab heut fast meine komplette Küche auf Vordermann gebracht. Es fehlt noch der Boden, aber den mach ich morgen.
Jetzt bruzelt grade mein Abendessen auf dem Herd - hab ja wieder Platz zum Kochen.

Nachher noch duschen und dann will ich heute Abend noch ein wenig daddeln - hab ich auch schon lange nicht mehr gemacht und heute Nachmittag in der "Küchenpause" wieder angefangen. Ein schön entspannendes 3-gewinnt-Spiel.

Zum Einschlafen gibt es dann wieder eine 20 Minuten Meditation mit Naturklängen. Hab ich mir als CD und Download zugelegt und war gestern gut, als ich das zum 1. mal ausprobiert hab. Könnte beim Einschlafen helfen.

Liebe Grüße und einen schönen Abend allerseits!

[MissMikse]

Hui - welch ungewohnter Anblick morgens! Eine saubere, aufgeräumte Küche - könnt ich mich glatt dran gewöhnen.
Wenn's nur nicht so anstrengend wär, das auf Dauer zu halten... Aber gut, ich geb mein Bestes und hab mir Putzpläne geschrieben - mal schauen, wie weit ich damit komm.
Den Flur hab ich gestern auch leer geräumt und gesaugt. Und meine Bodenvase aus dem Keller hochgetragen - da kommen die (künstlichen) Blümchen von meiner Oma rein (Sonnenblumen und Zweige und so). Dann krieg ich in Zukunft gute Laune, wenn ich den Flur betrete.
2 Ordner Papierkram sind auch abgeheftet. Bleiben noch 3528 übrig...

Heute werd ich es ganz gemütlich angehen und kaum was machen, Kräfte sparen für morgen. Ich bin gespannt, wie es wird, wieder zu arbeiten nach fast 3 Wochen. Ob mein Chef nachfragt, wie es mir geht und so.

Es hat sich sonst ja wirklich keiner gemeldet in der Zeit und mal nach mir gefragt. Gestern hab ich meine Nachbarin im Keller getroffen - die hat zwar nach mir gefragt, dann aber direkt angefangen zu erzählen, was bei ihr alles so los war. Das war mir schon fast wieder zu viel. Zum Schluss hat sie dann doch nochmal nach mir gefragt und ich hab ein wenig erzählt. Ich bin ihr gegenüber mittlerweile vorsichtig geworden, da sie manchmal über andere im Haus lästert. Sowas mag ich gar nicht.

Nun ja, soweit das Wort zum Sonntag von meiner Seite. Ich wünsch euch einen guten Tag!

[Charlotte13]

Ich drücke dir die Daumen für morgen.
Bei mir geht's ja auch wieder los.

Ich glaube dieses Fragen "geht's dir besser"- "schön das du wieder da bist" ist schlimmer als die Tatsache das zwei Wochen viel liegen geblieben ist. Ist das bei dir auch so?
Da muss ich mir fur morgen nicht eine Taktik überlegen.

[MissMikse]

@Charlotte: da ich bei meinem Hauptberuf etwas arbeite, wo nix liegen bleiben kann, kann mir das relativ egal sein. Bei meinem Nebenjob sieht es da schon etwas anders aus und da muss ich mich die kommende Woche abends dann auch mal dran setzen und ein paar Dinge nacharbeiten.
Mir graut eher vor den Nachfragen der Kollegen, weil man bei uns auch so aufpassen muss, was man sagt. Die Gerüchteküche ist immer fleißig am Brodeln und wenn man der falschen Person zu viel erzählt, weiß es nach 2 Tagen die ganze Firma. Das bedeutet vermutlich: wieder die Maske aufsetzen und die Starke spielen - oder mich doch etwas mehr ins Home Office verkrümeln. Mal schauen.
Ich drück dir für morgen auch die Daumen, dass die Rückkehr gut klappt bei dir!

@Samsara: ich denke auch, dass die äussere Ordnung und die innere Ordnung zusammen hängen. Ich hatte ja auch schon geschrieben, dass der Haushalt als erstes leidet, wenn es mir psychisch nicht gut geht. Umgekehrt gilt das aber wohl genau so. Ich hoffe, dass ich durch die äussere Ordnung auch mehr "Seelenfrieden" bekomme und mich vor allem besser entspannen kann, weil mich in meiner Freizeit nicht permanent das Chaos auffordert, mich darum zu kümmern von wegen "nix da Couch, es gibt hier noch so viel zu tun". Da hab ich immer ein schlechtes Gewissen wenn ich trotzdem auf der Couch rum fläze und dann kann ich auch nicht wirklich entspannen.
Meine Nachbarin gehört halt zu der Sorte "laut und quirlig", die kann glaub ich nicht wirklich ruhig sein und gut zuhören und so. Naja, aber sie ist ansonsten ne Nette. Immerhin.

Noch ein Nachtrag zu Sisu:
Ich glaube, ein Stück weit ist das auch eine Trotzreaktion von mir. So nach dem Motto: wenn mir keiner hilft, dann LMAA, irgendwie schaff ich es auch alleine. Ätsch. Ich brauch euch doofen anderen Menschen nicht.
Meine Therapeutin würde mich jetzt fragen, wie alt ich grade bin.
Naja, aber wenn's hilft, stell ich das erst mal nicht in Frage.

Danke euch für's mitlesen und antworten!

[Charlotte13]

Manchmal muss man seine Eingebungen einfach mitnehmen. Das kann erstaunlich hilfreich sein.
Wie oft darfst du denn HO machen? Nutzt du das regelmäßig?

Bei uns dürfen wir leider nur einen Tag in der Woche. Aber der Tag hilft mir schon ungemein. Das Problem ist weniger die Arbeit, als die Menschen.
Das mit der Gerüchteküche kenne ich auch. Ich Frage mich immer in die Leute nachdenken, bevor sie Fragen stellen... Niemand weiß was dem anderen passiert ist. Es kann von Schnupfen bis Zusammenbruch der persönlichen sein Welt alles sein. Ich hab ne große Klappe, aber es gibt Dinge bei denen Frage ich nicht mehr nach.

Die Innere und die äußere Ordnung hängen durchaus zusammen. Bei mir kann man nicht vom Boden essen, aber es ist abnehmbar sauber und ich kann fast immer Menschen unangekündigt in meiner Wohnung empfangen. Das ist mir wichtig.

[MissMikse]

Unangekündigt Besuch rein lassen??? NO WAY!!! Soweit bin ich noch lange nicht.
Aber immerhin: ich hab heut wieder ein paar Häkchen setzen können auf meinem Putzplan.
Ich hab schon vor längerem ein ziemlich detailliertes System entworfen und unterteilt in Aufgaben, die ich täglich machen sollte, 1-2 mal pro Woche, 14-tägig, einmal im Monat oder einmal im Quartal. Ich hab mir dafür eine Excel-Tabelle gemacht und alle Aufgaben eingetragen, die mir so eingefallen sind, egal, ob SpüMa anwerfen/ausräumen, Dusche putzen, Türen abwischen, Fenster putzen, Abflüsse reinigen, Böden saugen oder wischen, Handtücher wechseln usw. und hab es dann geordnet, was wie oft erledigt werden sollte. Und dann hab ich es noch so verteilt auf's Quartal, dass nie zu viel auf einmal anliegt. Mit dem Umsetzen hab ich aber erst gestern angefangen (weil neues Quartal und mal die halbe Wohnung soweit ok, dass ich auch Routinen entwickeln kann). Ich bin gespannt, ob ich das durchziehen kann und wie sich das auf meinen Haushalt auf Dauer auswirkt. Allein in der Küche und im Bad merke ich schon, dass mit ein paar Handgriffen in ein paar Minuten Ordnung gemacht ist, so dass ich mir die großen Putzaktionen weitestgehend sparen werde können.
Für die kommende Woche will ich zumindest mal die eine Hälfte vom Büro schaffen und in den Plan mit integrieren. Und die Hälfte von meinem Wohn-/Esszimmer soll wieder ordentlich werden für Ostern. Da ich diese Woche noch "Schongang" arbeite, bin ich guter Dinge, dass ich das schaffen kann.

Home Office kann ich theoretisch bis zu 50% meiner Arbeitszeit machen. Aber ich nutze es nicht so gerne, weil ich nur einen Laptop hab zu Hause und 8 Stunden dran arbeiten ist einfach anstrengend und tut meiner Wirbelsäule wieder nicht gut. Da ist Büro mit 2 großen Bildschirmen und höhenverstellbarem Stuhl und Schreibtisch schon angenehmer für die Körperhaltung und die Augen. Es gab aber auch schon Wochen, wo ich fast nur HO gemacht hab. Wann anders dafür wieder nur Büro. Ausser an ein paar wenigen Tagen (die vorher bekannt sind) muss ich nicht zwingend im Büro sein. Das ist bei uns zum Glück sehr flexibel.

Ansonsten kann ich vom heutigen Tag noch berichten, dass mich am späten Nachmittag doch nochmal der Kummer heimgesucht hat und ich auch geweint hab. Beim Daddeln am PC hab ich wohl einfach zu viel Zeit zum Nachdenken. Deswegen hab ich dann vorhin auch noch meine Aufgaben gemacht, statt weiter zu heulen. Gleich geh ich noch mein Bett frisch beziehen und dann duschen und Haare waschen. Danach vielleicht noch ein wenig lesen und früh schlafen, weil ich morgen ja früh raus muss.

Deswegen: schönen Abend noch an alle, bleibt tapfer, haltet das Köpfchen über Wasser und später eine gute Nacht!

[Charlotte13]

Wie war dein erster Tag?

[MissMikse]

Uff, erster Tag geschafft! Danke der Nachfrage, Charlotte!

Tja, wie war mein erster Tag nach fast 3 Wochen AU...
Irgendwie komisch. Mein Chef hat diese Woche Urlaub, von den anderen Teamleitern hat keiner gefragt wie es mir geht, von den Kollegen auch nur einer und der auch nur so halbherzig und mit dem Nachsatz verbunden: "Dann hättest du uns heute ja unterstützen können (bei einem Projekt)." Fühlt sich irgendwie seltsam an. Genau so blöd wäre es aber gewesen, wenn jeder gefragt hätte, was los war und ob es mir besser geht oder nicht oder wie oder was. Schlussendlich hab ich aber gemerkt: im Grunde genommen ist es mir egal.
Die Arbeit an sich war anstrengend, gerade weil ich durch die Nackenschmerzen auch noch ein Rauschen und Pfeifen im Ohr hab und wenn man viel telefoniert, ist das schon unangenehm auf Dauer. Aber es war auch gut, so langsam wieder ein "produktiver Teil der Gesellschaft zu sein" - obwohl ich diese Formulierung furchtbar finde.

Ansonsten gab es heute noch "Ostergeschenke" auf der Arbeit und ich hab mich tierisch gefreut über was bestimmtes, was ich bekommen hab.

Im Briefkasten lagen dann 2 Päckchen von Amazon - ich hab mir 2 Malbücher bestellt, weil ich mal wieder zum Entspannen malen will und mein Mandala-Malbuch mich ein wenig anödet. Ausserdem die CD mit den Naturgeräuschen, die ich zum Meditieren und als Einschlafhilfe nutzen möchte.

Per Aushang wurde angekündigt, dass nächste Woche jemand zu mir in die Wohnung muss - Mist... das wirft meinen Putzplan ein wenig durcheinander, hat mich aber nicht ganz so arg in Panik versetzt, wie das sonst schon manchmal der Fall war... Es gab schon Zeiten, wo ich 3 Tage und 3 Nächte durch gerödelt hab, um die Wohnung halbwegs begehbar zu bekommen...

Da ich früh raus musste und nicht ganz so gut geschlafen habe, bin ich relativ müde und werde wohl auch nicht allzu lange machen heute. Vielleicht les ich eins der Bücher weiter, hab mir unter anderem eins über Depris gekauft, was relativ interessant klang. Mal schauen, wie das so ist.
Ach so, und bei Deprexis will ich mich heute mal noch registrieren und rein schnuppern. Viel zu tun für einen Tag.

Wie war dein Tag Charlotte?

[Charlotte13]

Lass dich von deinem Besuch nicht aus der Bahn werfen. Du bist gerade auf einem guten Weg deine Wohnung zu organisieren. Da ich Katzen habe, brauche ich eine gewisse Ordnung. Da daa Zusammenleben mit den beiden so ist, als hätte man zwei Teenager...

Arbeit klingt bei dir doch eigentlich ganz gut. Ich weiß was du meinst mit dem sich seltsam anfühlen...
Es haben sich viele gefreut, dass ich wieder da war. Allerdings bin ich auch kaum durchs Gebäude gekommen, ohne das übliche "hast du Mal ne Minute?"
Nein, eigentlich nicht, mein Schreibtisch ist voll, mein Posteingang ist voll und das Telefon hat so oft geklingelt das der Akku nachher leer war und mich Kollegen über Teams angeschrieben haben, weil die mich nicht erreichen konnten. So viel telefonieren mit einem klingeln im Ohr wie du es hast... Ich hätte das Telefon aus dem Fenster geworfen.

Das mit dem Malen ist eine gute Sache. Ich habe wieder angefangen zu zeichnen. Perspektivisches zeichnen könnte ich Mal ganz gut. Jetzt habe ich Knoten im Hirn, wenn ich es versuche.

[MissMikse]

Oh weh, klingt ja auch nach einem spannenden Tag bei dir. Aber du hast es geschafft, ist doch super. Die Arbeitswelt hat uns (zumindest vorerst) wieder.
Da ich im Callcenter arbeite haben unsere Telefone keine Akkus, sondern Stromanschluss... Zum Glück war es heute zeitweise relativ ruhig, so dass meine Ohren immer wieder ein wenig Entspannung hatten. Ich musste halt auch öfters die Lautstärke runter regeln, wenn mein Gegenüber das Telefon mit einer Brüllbox verwechselt hat... Aber die Technik hilft dann ja.

Malen kann ich irgendwie nicht so wirklich. Was ich selber hin krieg geht eher in die Richtung "Naive Malerei", also Strichmännchen und Co.
Geometrische Formen und Muster hab ich eine Zeit lang gerne verwoben und mir quasi eigene Mandalas gebastelt mit Zirkel und Lineal. Ich bin daher aber eher der Typ: Ausmalen kann ich - und ich mal auch selten über die Linien. Wobei ich das bei dem einen Malbuch heute eine Herausforderung finde, so kleinteilig wie das teilweise ist...

[Mario81]

Hallo MissMikse!

Da sind wir schon zwei. Ausmalen kann ich auch, dann hört es schon auf. Ich erkenne nicht mal selbst was ich male. Ich würde es nicht mal malen nennen.

[MissMikse]

Mario
Ich stell mir grade vor, wie du was malst, und dann kommt einer und fragt, was es sein soll (wie man das bei kleinen Kindern manchmal macht) und du sagst: keine Ahnung. Mir ist der Stift auf dem Papier ausgerutscht oder so...

[Mario81]

So oder so ähnlich würde es ablaufen. Also wenn ich was nicht kann, dann definitiv malen.

[Charlotte13]

Boah Leute - was denkt ihr wie das bei mir gerade aussieht?
Parallele Linien überfordern mich gerade schon völlig...
Aber ich merke wie mein Gehirn echt damit beschäftigt ist.

[MissMikse]

Na, Hauptsache wir haben alle einmal gelacht oder wenigstens geschmunzelt.
Gute Nacht!

[Überdosis]

Per Aushang wurde angekündigt, dass nächste Woche jemand zu mir in die Wohnung muss - Mist... das wirft meinen Putzplan ein wenig durcheinander, hat mich aber nicht ganz so arg in Panik versetzt, wie das sonst schon manchmal der Fall war... Es gab schon Zeiten, wo ich 3 Tage und 3 Nächte durch gerödelt hab, um die Wohnung halbwegs begehbar zu bekommen...

Ich kann dich da so gut verstehen.
Bei mir war es auch mal so, dass ich auch echt 3 Tage brauchte um die Wohnung in Ordnung zu bekommen.
Jetzt zwinge ich mich jeden Samstag oder Sonntag dazu und obwohl ich es jede Woche mache und unter der Woche schon versuche Ordnung zu halten (Müll direkt in den Mülleimer werfen, Geschirr nach Benutzung direkt weg spülen, Einkäufe gleich aus dem Taschen packen und dorthin weg räumen, wo es hin soll, Wäsche die getrocknet ist, auch gleich ins Kleiderschrank räumen) brauch ich jedesmal dennoch nur fürs Staubsaugen, Boden nass wischen und Bad putzen jedesmal Stundenlang.

Ich glaube echt, man darf sich da echt nicht unter Druck setzen und auch sich mal ne Pause gönnen.
Wenn es Tage oder Stunden braucht, ist es halt so.

Wegen Besuch kann ich aber verstehen, wenn da Stress aufkommt, aber da solltest du dir auch kein Druck mit machen.
Mach was du kannst, dass was du schaffst ist schon super toll und sei es nur Kleinigkeiten.

Es tut mir total leid, dass du kürzlich weinen musstest, kenne das auch nur zu gut.
Schön aber, dass du dennoch dann auch lachen oder grinsen konntest und es auf der Arbeit okay war.


Liebe Grüße
Susan

[MissMikse]

Liebe Susan,
danke für's Mitlesen und Antworten.

Das mit dem "gleich Ordnung halten" ist bei mir nicht so einfach. Mein Kontrollzwang macht mir da immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Z.B. Müll gleich in den Mülleimer oder den Wertstoffsack oder was auch immer. Schön und gut. Wenn der Mülleimer oder der Sack dann aber ein paar Tage da steht oder hängt, kommt es immer wieder vor, dass ich mir plötzlich nicht mehr sicher bin, ob das wirklich alles Müll ist - und ich leere das Ding nochmal aus und fange wieder von vorne an mit wegwerfen. Vor allem offene Müllbehälter (z.B. Papierkorb) sind für mich ein Horror - da könnte ja was rein gefallen sein, was da nicht rein sollte... Obwohl der Korb völlig frei mitten im Raum stand oder so unterm Schreibtisch, dass gar nichts reinfallen konnte. Ist egal. Mein Hirn tickt da ganz eigen und ich bring es dann oft nicht über mich, das Altpapier trotzdem einfach in die Tonne zu kippen (ohne nochmal zu kontrollieren). Wenn ich viel ausmiste hab ich mir schon angewöhnt, dass ich die Sachen gleich zur Tonne bring, wenn ich fertig bin. Dann ist es weg, und auf die Idee, es aus der Tonne nochmal raus zu holen, kam ich bisher zum Glück nie (schon allein, weil da ja nicht nur mein Müll drin liegt).

Mit den Klamotten ist das bei mir auch ein riesen Problem: ich hab im Moment einfach viel zu viel. Das heißt: der Schrank ist voll. Also bleiben die Sachen auf dem Wäscheständer oder im Wäschekorb oder landen auf der 2. Bett-Hälfte. Die Sachen im Schrank hatte ich aber schon wochenlang nicht mehr an, teils monatelang. Ich nehm mir dann immer vor, dass ich da mal eine Großaktion machen müsste. Alles raus räumen, durchsortieren was weg kann und was bleiben soll, dann alles ordentlich einräumen und endlich einen funktionierenden Kleiderschrank haben. Mein Kontrollzwang sagt dann aber: wenn du alles raus räumst und die Sachen so lange nicht an hattest, dann muss auch alles frisch gewaschen werden. Dann fang ich an zu waschen wie ein Weltmeister, komme aber nicht dazu, alles gleich ordentlich in den Schrank zu räumen, es liegt wieder wo anders rum, staubt wieder ein, muss wieder gewaschen werden (obwohl ich es nicht getragen hab inzwischen) usw. Bügelwäsche ist ganz schlimm! Die liegt ewig rum. Ich hab mir vor fast 2 Jahren ein neues Bügeleisen gekauft. Das hab ich noch nie benutzt... Angezogen werden also nur Sachen, die ich nicht (unbedingt) bügeln muss... "Flick-Wäsche" liegt auch immer ewig rum. Eigentlich sind das Sachen, die ich auch einfach wegwerfen könnte...

Papierkram: selbes Problem. Einen Katalog einfach weg werfen? No way - könnte ja ein Brief zwischen die Seiten geraten sein, der super duper mega wichtig ist...

Ach ja... all das verdanke ich - mal wieder - meiner lieben Mama... Einiges wurde mir so ähnlich vorgelebt - und ich habe das dann "perfektioniert" zum endgültigen Tick bzw. Zwang. Ich muss mir also Strukturen und Hilfsmittel schaffen, damit ich mich und mein Hirn überlisten kann. Deswegen auch die Idee mit diesen super ausführlichen Putzlisten. Wenn ich ein Häkchen gesetzt hab, signalisiert das meinem Hirn: das ist erledigt. Brauchste dich nicht mehr/nicht nochmal drum kümmern. Und ich hab die "Kontrolle", dass ich nur ja nicht das kleinste Fitzelchen vergessen hab...

Kämpft hier sonst noch jemand mit einem Kontrollzwang? Würde sich ein eigener Thread dafür lohnen?

Liebe Grüße und einen schönen Tag an alle!

[Charlotte13]

Hallo Mikse,
ich fände einen eifenne Thread sehr interessant.
Ich habe beim lesen nur gedacht "ist das anstrengend"!
Also nicht du, sondern dein Leben, bzw was deine Zwänge mit dir machen.
Ich neige in Ansätzen dazu. Aber kein Vergleich zu deinem Struggle.

Es hilft dir wahrscheinlich auch nicht, wenn jemand bei den Klamotten bei ist, oder? Mal einen Mädchen Tag mit einer guten Freundin und die nimmt das was du aussortierst direkt mit aus der Wohnung?

[DieNeue]

Hallo Mikse,

Dann fang ich an zu waschen wie ein Weltmeister, komme aber nicht dazu, alles gleich ordentlich in den Schrank zu räumen, es liegt wieder wo anders rum, staubt wieder ein, muss wieder gewaschen werden (obwohl ich es nicht getragen hab inzwischen) usw.

Vielleicht würde es helfen, als Provisorium die gewaschene Wäsche, die du nicht einräumst, zumindest mit einem Laken o.ä. abzudecken, damit sie nicht gleich wieder vollstaubt. Es ist zwar nicht das Ziel die Wäsche so auf Dauer stehen zu lassen, aber meiner Erfahrung nach hilft es manchmal, wenn man erstmal akzeptiert, dass man es nicht hinkriegt, das Zeug einzuräumen und dann versucht es vorübergehend anders zu verbessern, um diesen Kreislauf (ich wasche, schaffs nicht einzuräumen, dann steht es so lang rum, bis ich es wieder waschen muss und ich bin ständig nur am Waschen) zu durchbrechen.
Bei mir sind diese Blockaden oft bei den immer wieder gleichen Dingen (auch oft beim Wäsche einräumen) und manchmal lösen sie sich irgendwann von selbst und plötzlich geht wieder was, wo es vorher voll der Krampf war.
Irgendwann kommt wieder der Tag, wo du das Wäsche einräumen leichter hinkriegst und dann kannst du die sauberen Sachen unter dem Laken vorholen und sie einfach einräumen.
Ich hab manchmal auch, wenn die Wohnung total unordentlich war und ich es nicht geschafft habe, richtig aufzuräumen, alles auf einen Haufen in ne Ecke und dann ein Laken drüber, oder hinter meinen Raumteiler gestellt, dann sieht man es nicht, die Wohnung wirkt ordentlicher und gemütlicher und man kann einfacher entspannen, als wenn man ständig im Chaos sitzt. Wenn man dann wieder durchgeatmet hat und wieder fitter ist, kann man das ja wieder in Angriff nehmen. Aber man muss irgendwie diesen doofen Kreislauf unterbrechen, dass man nur noch am rödeln ist und gar nicht mehr hinterherkommt.
Man könnte zwar natürlich auch sagen, in der Zeit, in der ich alles in die Ecke räume, könnte ich es auch gleich richtig aufräumen, aber genau das funktioniert ja nicht, auch wenn ich noch so sehr mit dem Kopf durch die Wand will. Also muss halt ein Umweg her, um die Wand herum quasi
Vielleicht hilft es dir ja so eine vorübergehende "Lösung" zu probieren.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Mikado83]

Mh kenne das Problem bei meiner Mutter, da stand im Haushaltsraum noch Jahre nachdem wir rausgewachsen waren "Flickwäsche". Auch sie sammelt schriftliches, aber sie macht sich mit dem ganzen nicht so einen Stress. Es ist halt so bei ihr.

ich hab da eher das Problem ich quetsch die wäsche in Schrank rein obwohl net wirklich Platz ist. Von Wäsche trennen kann ich mich auch schwer. mit Loch drin, ist ja noch gut genug für Arbeitseinsätze oder zum Schlafen

[MissMikse]

Hallo zusammen,

zunächst ein paar Antworten zu euren Beiträgen:
@Charlotte: ja, das ist verdammt anstrengend. Es kostet vor allem wahnsinnig viel Zeit, man kommt nur schwer voran und das schafft dann wieder Frust und ich werde manchmal wütend auf mich selbst, weil ich es einfach nicht anders hinbekomme. Aber das hilft mir natürlich auch nicht wirklich weiter. Wobei Wut bei mir auch manchmal ein Antreiber sein kann, endlich Dinge anzupacken, und dann putz ich um mich abzureagieren. Klappt aber nicht immer.
Mädelstag wär irgendwie schon cool... aber so eine Freundin hab ich leider nicht. Ausserdem würde ich mich viel zu viel schämen. Zumindest vor den Leuten, die ich derzeit so kenne. Da ist niemand dabei, dem ich so sehr vertraue, dass ich mich dazu überwinden könnte.

@DieNeue: ich bin mir nicht sicher, ob mein Hirn ein schnödes Laken als Abdeckung akzeptieren würde. Da könnte theoretisch vielleicht ja doch auch wieder was dran kommen, es könnte eine Spinne drunter krabbeln oder eine Fliege... Das müsste vielleicht eher ein Koffer sein oder eine abgeschlossene Tasche. Die darf aber nicht müffeln, sonst müffeln die Klamotten auch wieder - und wenn da länger "keine Luft dran kommt"... Du merkst schon, mein Hirn spinnt sich da gewaltig was zusammen. Ne, ich glaube, mir bleibt echt nur der Weg, dass ich das nach und nach angehe und auch immer nur so viel wasche, dass ich es direkt ausmisten und den Rest bügeln und weg räumen kann. Und dann erst die nächste Maschine machen. Und wenn ich für jedes Kleidungsstück extra zum Altkleider-Container muss... Oder ich schmeiß es einfach in die Mülltonne. Hauptsache weg.
Die Lösung mit den "Krusch-Ecken" kenne ich schon und auch zur Genüge... ich wohne in "Kistenburghausen", weil überall Kartons rum stehen, wo bei solchen Aktionen alles rein geflogen ist, was rum lag. Aber irgendwann waren es dann auch so viele Kartons, dass die halt überall rum stehen und Platz weg nehmen und nerven. Man findet nix, wenn man was braucht (was in einem der Kartons gelandet ist), dann krusch ich rum, leere teilweise aus, es liegt wieder Zeug rum, dann fliegt es in einen anderen Karton rein - und die Schränke und Regale sind mindestens zur Hälfte leer... Auch hier wird mir nur helfen, Kiste für Kiste anzugehen - und gleich ausmisten oder aufräumen. Und dann die nächste Kiste. Ansonsten räum ich nur hin und her und von einer Ecke in die andere und von einer Kiste in die nächste. Das hab ich schon versucht. Aber trotzdem danke.

@Mikado: bei meiner Mama ist das ähnlich. Da liegen noch Zeitungen aus den (keine Ahnung) 2000er Jahren oder so rum. Flickwäsche seit Jahren. Und selbst, wenn man die nicht flickt, kann man vielleicht noch nen Fetzen raus trennen und was anderes damit flicken und so. Meine Mama hat mir das auch beigebracht, Kleidung zu flicken, weil wir früher eben nicht so viel Geld hatten. Und wie du schreibst: zumindest als "Hausklamotten" oder für den Garten oder zum Streichen kann man das doch noch anziehen. Nur: wenn man irgendwann so viele Klamotten hat, dass man 3 Monate zu Hause bleiben könnte, jeden Tag was frisches anziehen und man müsste nicht einmal waschen (oder höchstens die Unterwäsche): dann hat man eindeutig viel zu viel. So viel bin ich ja nie zu Hause und falls doch, kann man ja waschen. Also, es macht einfach keinen Sinn. Und die meisten Sachen sehen noch nicht mal mehr schön aus und ich schäm mich sogar, wenn mich jemand (z.B. die Nachbarn) darin sieht. Wozu tut man sich das an? Wie gesagt, es macht einfach nicht wirklich Sinn.

Meine Eltern haben über Jahre auch Berge an Zeug gesammelt, das ganze Haus ist voller Kram. Meine Mama hat es von ihrer Mama irgendwie übernommen und als meine Großeltern ins Heim mussten und das Haus verkauft werden sollte... mein lieber Schwan, das Ausräumen hat gedauert! Und das meiste ist dann bei meinen Eltern gelandet, weil sich keiner so richtig davon trennen konnte/wollte... Meine Eltern versuchen nun schon, ein wenig Ordnung zu machen und Dinge weg zu geben. Aber mir graut es davor, dieses Haus irgendwann ausräumen zu müssen, wenn es so aussieht wie jetzt. Ich hab zum Glück nur eine große Wohnung und einen Kellerraum. Aber auch hier hat sich schon so viel angesammelt, dass es einfach mühsam ist, sich da durch zu kämpfen. Noch dazu muss ich das ja neben allen anderen Sachen irgendwie schaffen (also neben Arbeit, Nebenjob, aktuell noch Fortbildung bis Jahresende, "normaler" Haushaltskram usw).
Aber gut, ich hab mir selbst diverse Challenges ausgedacht, wovon wieviel raus muss und bis wann. Und ich freu mich jedes mal, wenn ich wieder was eintragen kann und wieder was geschafft ist.
Es gibt z.B. eine 30-Tage-Challenge, von der ich mal gelesen hatte. Da wirft man am 1. Tag 1 Sache weg, am 2. Tag 2 Sachen usw. Klingt erst mal nicht viel, aber nach 30 Tagen sind 465 Dinge weg. Ich halte mich nicht in allen Dingen streng an die 30 Tage. Manchmal dehne ich das aus auf ein halbes Jahr. Oder sogar das ganze Jahr (bei den vielen Büchern, die ich hab z.B.). Und ich vermeide, dass all zu viel neue Sachen rein kommen. So reduziere ich nach und nach und kämpfe um jeden mm² Platz.

Ansonsten kann ich berichten, dass ich die ersten 3 Tage arbeiten geschafft hab nach der AU. Kaum einen hat es interessiert, warum ich krank war oder wie es mir jetzt geht oder was auch immer. Meine Schmerzen sind heute wieder relativ stark und ich bin total geschafft und müde. Deswegen werde ich auch gleich schlafen gehen.

Danke an alle für's mitlesen und dass ihr versucht, mir mit euren Tipps zu helfen! Ich weiß das sehr zu schätzen!
Liebe Grüße!

[DieNeue]

Hallo Mikse,

warum wäscht du denn eigentlich die Klamotten vor dem Aussortieren? Ich würde zuerst aussortieren und dann nur das waschen, was ich behalte (und vielleicht maximal noch das, was ich in den Secondhandladen bringe). Aber keine Sachen, die ich hinterher vielleicht wegschmeiße.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Charlotte13]

Moin Mikse,
Ich steh voll auf solche Mädelstage!
Letzte Woche habe ich genau das bei einer Freundin gemacht. Inkl. Zieh das Mal Mal an.

Dieses "Klamotten für schlecht" habe ich auch x mal gemacht...
Und dann habe ich mich gefragt wie oft ich eigentlich streiche... Das war eine interessante Rechnung die mich dazu gebracht hat einen Sehr großen blauen Sack zu befüllen. Garten habe ich auch nicht. Wofür also Sachen für die Gartenarbeit?

In meinem Kleiderschrank gibt es die ein Jahres Regel. Alles was ich ein Jahr nicht anhatte, brauche ich auch nicht mehr. (Extrem schicke kleider etc mal ausgenommen). Zum einen ziehe ich nun nicht mehr immer dasselbe an und zum anderen wird alles andere wirklich aussortiert. Wegwerfen oder aussortieren ist etwas was man sich angewöhnen muss, glaube ich.