Neuzugang stellt sich vor

Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Guten Morgen zusammen,
Gestern war es dann Mal wieder so weit... Ich bin um 20:30 schlafen gegangen. Dank des Pramis habe ich aber wunderbar geschlafen.

Meine Abgrenzung bei der Arbeit funktioniert nur bedingt. Man redet halt miteinander. Manchmal passieren Dinge im Privatleben der Kollegen die sie teilen möchten, manchmal passieren Dinge die unmittelbar durch die Arbeit ausgelöst werden und Kollegen betreffen. Manchmal passieren aber auch mir dinge sie ich nicht unbedingt abgrenzen kann. Die Arbeitsbelastung bei uns allen steigt. Ich hätte gestern locker noch zwei Stunden bleiben können. Habe mir aber stattdessen kurz Zeit genommen für die Sorgen einer Kollegin. Wenn ich so rückblickend an dieses Gespräch denke... Ich glaube die war auch schon Mal raus wegen depris...
Immer über Dinge zu reden, die man nicht ändern kann, bringt nichts und zieht mich runter. Viel zu weit runter. Ich würde meinen VG so gerne an die Hand nehmen lassen. Oder an die Hand nehmen.

Nach wie vor bin ich erstaunt, wie viel viele von euch wahrnehmen oder was euer Gehirn so macht. Gefühlt verbringe ich viel Zeit im Autopilotenmodus und Bekomme gar nicht so viel mit. Gerade wenn sich jemand mir gegenüber nicht Korrekt Verhält.
Aber das war immer schon so. Meist mussten mir andere Leute erklären, dass XYZ gerade unfair zu mir war. Warum merke ich sowas denn nicht? 😅
Ich wollte eigentlich mit dem Neuro klären ob hochdosiertes Johanniskraut mit meinen anderen Media klar kommt. Termin beim Orthopäden müsste ich auch machen. Vorsorge beim Gyn vereinbaren. Vorsorge beim Zahnarzt vereinbaren. Aber ich kümmere mich einfach nicht.

Ich wollte Bilder aufhängen... Und konnte mich nicht entscheiden wie und wo. Jetzt stehen die fertigen Rahmen in einer Ecke und warten. Entscheidungen sind also wieder schwierig.

Und - Konzentration... Ja, wo ist sie denn?
Gerade auf der Arbeit fällt das auf. Zugegeben da kommt gerade viel zusammen, viele Kleinigkeiten, dann große Dinge und dazu das Tagesgeschäft. Im Hintergrund brodelt die ganze Zeit ein großes Projekt. Deren Umsetzung scheitert gerade an externen Gegebenheiten. Aber sobald das los geht - keine Ahnung wie ich im roll Out den Rest noch stemmen soll. Wenn das Ding ausgerollt ist, wird mein Tagesgeschäft in unglaubliche Höhen schießen.
MissMikse
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von MissMikse »

Hallo Charlotte,

danke für dein Update.

Das Leben und auch das Arbeitsleben (wo sich oft Berufliches mit Privatem mischt) sind alles andere als leicht.
Wie sieht denn dein Arbeitsplatz aus? Einzelbüro? Großraum? Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten (ich glaube, du hattest mal geschrieben, dass das nur 1 Tag pro Woche geht)? Falls du dir bisher ein Büro mit anderen teilst, könnte es helfen, wenn du um ein Einzelbüro bittest, wo du auch einfach mal die Tür zumachen kannst, um dich gegen alles andere abzugrenzen und einfach in Ruhe arbeiten zu können.
Und wenn das Großprojekt kommt und das Arbeitsvolumen steigt, dann bitte um Hilfe. Dann muss hier jemand 2. für den Bereich her.
DU BIST NICHT VERANTWORTLICH FÜR DAS WOHL UND WEHE DEINER FIRMA! Mach was geht und lass den Rest liegen. Wenn dich jemand unter Druck setzt, dann sag, dass das alleine nicht zu schaffen ist. Da müssen sie entweder warten bis du es fertig hast oder dir Unterstützung schicken. Denk an dich, nicht an die Firma.

Mit Kollegen (oder überhaupt mit anderen Menschen) reden hat durchaus auch positive Seiten. Ich hab auch erst kürzlich mit einer Kollegin gesprochen und erfahren, dass es ihr eine Zeit lang alles andere als gut ging und es klang auch nach Depressionen. Und schon wird bei mir der Druck weniger weil ich merke, dass ich nicht alleine bin damit.

Ja, über Dinge nachgrübeln, die man nicht ändern kann, bringt nicht wirklich was. Da hilft nur akzeptieren und an die Dinge dran gehen, die man sehr wohl ändern kann. Es gibt ja diesen Spruch: "Gott gab mir Kaffee um die Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und er gab mir Wein um die Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann." Gut, ob Wein jetzt unbedingt hilft sei dahin gestellt. ;) Aber das Prinzip ist klar. Dass, was ich nicht ändern kann (vielleicht auch nur IM MOMENT nicht ändern kann), erst mal so stehen lassen. Und mich dann erst mal um die Dinge kümmern, die ich selbst in die Hand nehmen kann. Wenn wir die Probleme nicht immer wie ein Tiger umkreisen, dann werden sie auch nicht mit jeder Runde größer und größer. Einfach ignorieren, am Rand stehen lassen, links liegen lassen oder wie auch immer. Manchmal findet man plötzlich eine Lösung oder eine Idee, was man daran vielleicht doch ändern kann, ganz unverhofft. Und plötzlich kommt man wieder einen Schritt weiter. :)

Wegen dem "nicht merken, dass mich jemand unfair behandelt hat", das kenn ich so ähnlich auch. Liegt bei mir viel an meiner Erziehung. Ich bin so erzogen worden, dass sich bei mir festgesetzt hat, dass ich und meine Wünsche und Bedürfnisse nicht so wichtig sind wie anderes. Dass ich lernen muss zurück zu stecken, mich nicht in den Vordergrund zu stellen usw. Dass ich zwar Wünsche äussern kann, aber mich nicht lautstark dafür einsetzen. Und das wurde bei mir zu einem völlig automatischen "normalen" Verhalten, so dass es mir auch nicht aufgefallen ist, wenn andere das ausnutzen. Ich habe nur irgendwann die Folgeerscheinungen wahr genommen (z.B. dass ich mich klein oder wertlos oder ungeliebt fühle), aber ich hab nicht gesehen, warum das so ist. Objektiv betrachtet bin ich nicht klein und wertlos, aber ich habe mich so gefühlt. Warum? Bis mir nach und nach klar geworden bin, dass ich mich selbst klein mache und nicht für meinen Wert einstehe gegenüber anderen. Mich also selber "abwerte" - und andere das natürlich "dankend annehmen". Das war so, als würde ich eine Rolex-Uhr für 50 Euro verkaufen, nur damit ich den anderen nicht enttäusche. Dass ich mich damit aber selbst enttäusche (weil ich weiß, dass die Uhr mehr Wert ist und ich auch mit einem besseren Verkaufspreis gerechnet habe), das war mir lange nicht bewusst. Wenn andere nun enttäuscht sind von mir, dann ist das deren Problem, dann sind es deren verkehrte Erwartungen die sie haben, nicht meine Böswilligkeit. Ich darf auch NEIN sagen - und das sogar laut und deutlich. Und ich darf zu diesem NEIN stehen. Oder anders gesagt: lieber behalte ich die Rolex und freue mich über sie, als dass ich sie unter Wert verkaufe. ;)

Ich lass dir mal ein paar ganz liebe Grüße da! :hello:
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Hallo Mikse,
ich habe ein Büro in dem wir meist nur zu zweit wirt sitzen. Einzelbüros sind bei uns nicht üblich. Das ist mit sensible Daten arbeite, scheint egal zu sein. HO geht nur einmal die Woche. Meinstens schaffe ich auch einen Tag in der Woche zu nehmen.

Der Laden gehört mir nicht und ich bin da auch Recht unemotional. Ich bin dem gegenüber loyal der mir mein Leben finanziert. Also dem jeweiligen Unternehmen für das ich arbeite.
Das Projekt... Tja... Das wird besonders in der Einführung ne krasse Nummer. Parallel habe ich da gerade noch ein kleineres am Start. Neben dem Tagesgeschäft welches immer umfangreicher wird. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Aber ich kenne diesen Laden mittlerweile. Bis da etwa entschieden wird in der Richtung verbrennt man die Leute. Momentan klagen alle bei uns das die Belastungen gestiegen sind. Man kann halt nicht einstellen und annehmen ohne die Verwaltung mit aufzurüsten.

Heute bin ich einfach nur fertig. Wahnsinnig früh aufgestanden, über ne Stunde Auto gefahren, den ganzen Tag bis Mittags Veranstaltung mit eigenem Redenanteil und dann ewig für den Rückweg gebraucht. Eigentlich ist freitags immer mein entspannter Ponyhof Tag... Jetzt sitze ich gerade daheim und will eigentlich nur noch schlafen.
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Guten Morgen zusammen,
Achtung: jetzt folgt jammern...

Mich nervt die Erkenntnis, dass ich mich nicht lange genug raus genommen habe.
....dass ich nicht so belastbar bin wie ich gerne wäre
... ich Langeweile bei der Arbeit nur mit einem Aufstieg/Fortbildungen vermeiden könnte. Ich dafür aber nicht belastbar genug bin
... meinen eigenen Ansprüchen einfach überhaupt nicht gerecht werde
... Nicht richtig abschalten kann
... Erkenntnisse da sind in großer Zahl, aber ich keinen Weg finde meinen Umgang damit zu finden
...diese Episode in ihrer schlimmsten Version vorbei zu sein scheint, aber immer noch anhält
... Dieser einer Mensch in meinem Leben, der mich so sehr Triggert sich entzieht. Und mich das noch mehr triggert.
... Diese emotionale unerreichbarkeit mir seit Jahren bewusst ist, ich aber keinen Weg da raus finde
.... Ich gerne einen Partner hätte, aber (siehe oben)
... Diese ewigen Optimierungen in meiner Umgebung mit gut tun, aber Geld kosten
... Mein Körper wieder deutlich zeigt, durch diverse Symptome, das ich noch nicht durch bin
Ich könnte noch weiter machen...

Das liest sich jetzt schlechter als ich eigentlich drauf bin.
Mein Normalzustand ist ja ohnehin nie Himmelhochjauchzend. Ich habe immer Angst, das mich Mal jemand fragt, wann ich das letzte Mal richtig glücklich war. "Keine Ahnung" wäre die ehrliche Antwort.
Das miese an der Dysthymie ist nämlich genau das. Die Definition wann ich glücklich bin, ist bei mir anders als bei anderen.
Ich würde das aber gerne Mal wieder fühlen. Ohne Nebelgefüllte Glocke um mich herum.
Wir gesagt, es liest sich sicher schlimmer als es ist. Ich hatte gestern einen tollen Abend, habe gerade meinen Balkon verschönert und wenn ich Lust habe, fahre ich gleich noch Blumen kaufen. Drei tolle Dinge, aber ich fühle es einfach nicht.
MissMikse
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von MissMikse »

Liebe Charlotte,

kann es sein, dass du dich zu sehr unter Druck setzt? Mit allem? Auch mit dem "unbedingt was fühlen wollen"?

Zieh dich raus, wenn es dir zu viel ist. Lass Dinge liegen, die nicht wichtig sind. Das läuft alles nicht weg.

Du hast vielleicht mein Motto schon gelesen: "Ich MUSS gar nichts - da sein und atmen reicht."

Dass du wirklich gar nichts fühlst, glaub ich fast nicht, denn dann würdest du nicht genervt reagieren auf die Umstände und jammern. Ich kenne es, wenn man wirklich GAR NICHTS mehr fühlt. Keinen Schmerz, keine Langeweile, kein Jammern, keine Trigger, keine Ängste, natürlich auch nichts Gutes. Da standen auch die Gedanken völlig still. Ich war nur in diesem Moment unterwegs, z.B. "Ich hab Hunger, also ess ich was." Was ich gegessen hab oder wann, wie man das zubereitet, ob es mir schmeckt - keine Ahnung. Danach: einfach da sitzen, nichts denken, nichts fühlen. Und plötzlich, als ich eines Tages im Auto unterwegs war, überkam mich auf einmal ein Lächeln, weil die Sonne so schön gescheint hat an diesem kalten Januar-Tag. Und in dem Moment wusste ich "Ich leb doch noch."

Hast du mal deine Erkenntnisse aufgeschrieben? Oder trägst du die einfach in deinem Kopf spazieren?
Ich hab das schon öfter gemacht, alles aufzuschreiben (wie beim Brain-Storming, ohne Sortierung oder Bewertung). So geht es nicht verloren. Du musst es aber auch nicht permanent im Kopf hin und her schieben und versuchen zu ordnen. Für manch eine Erkenntnis findet sich auch nicht direkt eine Lösung. Lass es auf dem Papier ruhen. Schau von Zeit zu Zeit drauf, vielleicht hebt sich ein Punkt von den anderen ab. Und vielleicht merkst du auf einmal, wie eine Idee das Rückenmark hinauf in dein Hirn krabbelt und sich dort formt. ;)

Versuch vielleicht auch einfach mal, die Gefühle die da sind, nur wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Du bist traurig? OK, dann bist du traurig. Zur Kenntnis nehmen, aber nicht anfangen zu grübeln oder zu jammern. Du bist müde? Zur Kenntnis nehmen, wenn möglich hinlegen und ausruhen, aber nicht anfangen zu jammern, weil du nix geschafft kriegst. Weißt du, was ich meine? Man könnte auch sagen: den Ist-Zustand erst mal wahrnehmen und akzeptieren, damit quasi "ins Reine kommen", dass es aktuell so ist. Dann entspannst du dich mit der Zeit und hast nicht dauernd den Druck, was verändern zu müssen. Meistens kommen die Veränderungen dann wie von selbst.

Ich drück dich mal aus der Ferne! :hello:
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Hallo Mikse,
so sehr setze ich mich tatsächlich gar nicht unter Druck. Doch vielleicht etwas. Dieser Zustand in dem man wirklich einfach nur noch atmet - der ist vorbei. Aber einen krassen Unterschied Stelle ich halt nicht fest. Ich finde der sollte schon spürbar sein.

Schreiben mache ich tatsächlich viel. Auch nachlesen und und und...

Heute, nein eigentlich seit gestern dreht mein Körper wieder anderweitig durch. Das mir Stress auf den Magen schlägt, war immer schon so. Mittlerweile bin ich aber so weit, dass ich mich kaum noch traue auswärts zu essen. Gestern haben wir uns ein Eis geholt und gemütlich auf dem Balkon gegessen. Eine Stunde später sah ich Bereits aus wie ein Luftballon. Der Zustand hält auch netterweise bis jetzt an. Milchprodukte waren zumindest bisher eigentlich nicht mein Problem. Also wieder ein Rätsel meines Körpers. Ist es der Kopf oder der Körper?

Gefühle oder Emotionen - ja, ich bin genervt. Aber irgendwie sollte ich nicht nur merken wenn ich genervt bin. 🤷😂 Es gibt eine ganze Paletten von Emotionen und nur diese eine nehme ich war. Das frustriert mich. Das ich Mal richtig wütend bin, kommt auch selten vor. Finde ich auch gut eigentlich. Vielleicht triggert mich dieser eine Mensch deswegen so sehr, weil er mich wütend werden lässt? Niemand weiß genaueres. 😂
Axel_22
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Axel_22 »

Guten Morgen Charlotte,

obwohl ich auch noch ziemlich neu bin im Forum, hab ich dieses Jahr im November "10-Jähriges" meiner Depris...

Und ich kann vieles von dem, was Du schreibst und beschreibst, nachfühlen.

Ich hatte in all der Zeit zwei richtig akute Phasen - die erste, mit der es ausbrach, und eine zweite ein Dreivierteljahr später.
Insgesamt waren die ersten zwei bis drei Jahre am mühsamsten - seitdem wurschtel ich mich durch - mal ist es besser, mal schlechter, mal (gemessen an den Umständen) richtig gut, mal eher düster.
Offiziell ist es noch immer als rezidivierende, mittelgradige Depression diagnostiziert. Aber natürlich spielen da auch ab und zu Angstzustände mit rein (vor allem damals in den akuten Episoden), und ich hab früher auch oft überlegt, ob es nicht vielleicht doch eher eine Dysthymie sein könnte...

Um konkreter auf Deine Situation einzugehen:
Mich nervt die Erkenntnis, dass ich mich nicht lange genug raus genommen habe.
....dass ich nicht so belastbar bin wie ich gerne wäre
... ich Langeweile bei der Arbeit nur mit einem Aufstieg/Fortbildungen vermeiden könnte. Ich dafür aber nicht belastbar genug bin
... meinen eigenen Ansprüchen einfach überhaupt nicht gerecht werde
... Nicht richtig abschalten kann
... Erkenntnisse da sind in großer Zahl, aber ich keinen Weg finde meinen Umgang damit zu finden
...diese Episode in ihrer schlimmsten Version vorbei zu sein scheint, aber immer noch anhält
... Dieser einer Mensch in meinem Leben, der mich so sehr Triggert sich entzieht. Und mich das noch mehr triggert.
... Diese emotionale unerreichbarkeit mir seit Jahren bewusst ist, ich aber keinen Weg da raus finde
.... Ich gerne einen Partner hätte, aber (siehe oben)
... Diese ewigen Optimierungen in meiner Umgebung mit gut tun, aber Geld kosten
... Mein Körper wieder deutlich zeigt, durch diverse Symptome, das ich noch nicht durch bin
Ich könnte noch weiter machen...
=> Du bist damit absolut nicht allein, sehr vieles davon kann ich (leider) nur für mich bestätigen, z.B.
- daß ich nicht mehr so belastbar bin;
- daß mich meine Arbeit langweilt bis frustriert, weil sich in dem großen Laden einfach nix bewegt und alles tot diskutiert wird;
- meine eigenen Ansprüche wahrscheinlich auch zu hoch sind;
- ich mich auch immer wieder schwer damit tue, richtig abzuschalten;
- ich bzgl. solcher Erkenntnisse lange Zeit das Gefühl hatte, eine Riesen Kiste mit Legosteinen ohne Bauanleitung vor mir liegen zu haben;
- mich einzelne Menschen und Situationen so schnell triggern, daß es echt sauschwer bis unmöglich für mich ist, dagegen anzugehen
- und auch mein Körper immer wieder alte und neue Symptome produziert, die mich verunsichern, von denen ich nicht weiß, was sie jetzt wieder zu bedeuten haben, etc.


Mir hilft dabei schon seit langem zu lernen zu akzeptieren, daß die Dinge so sind, wie sie sind:
- Dann bin ich eben nicht mehr so belastbar. Wo ist objektiv gesehen das Problem, solange es irgendwie weitergeht?

- Ja - und ich hätte gern einen interessanteren Job, der mir auch richtig Spaß macht und mir richtig Anerkennung einbringt. Fakt ist aber auch: Was ich richtig gut kann, kann ich nicht zu Geld machen. Und was ich zu Geld machen kann, macht mir eben nicht so viel Spaß. Is' so. Ich will seit Jugendzeiten gern mal einen Roman schreiben - aber wenn ich durch die Buchhandlung gehe, sehe ich nur, daß eigentlich schon alles geschrieben ist. Ich wollte mal einen Modellbauladen aufmachen - aber "dank" Onlinehandel und Preiskampf wäre auch das am Ende alles andere als spaßig. Und seit ein paar Jahren würde ich unheimlich gern LKW-Fahrer sein, vielleicht auch mal für ein halbes Jahr in den USA, quer durch's Land touren und Frachten ausliefern - praktisch hab ich aber keinen Bock, die meiste Zeit meines Tages in Staus auf der Autobahn zu verbringen und jede Nacht auf einem anderen Rasthof zu verbringen anstatt Zuhause in meinem eigenen Bett - von einer Aufrechterhaltung des Familienlebens ganz zu schweigen.
Also: Change it, take it, or leave it... => Ich kann und will es nicht ändern, also akzeptiere ich es, wie es ist. Auch, wenn das oft genug Frust und Ärger mit sich bringt. Dann sage ich mir immer wieder: Ich bin seit 15 Jahren in dem Unternehmen, mit ner starken Gewerkschaft dahinter => da kickt mich so schnell niemand (mehr) raus.

- Was die (eigenen) Ansprüche angeht: Wir sind nun mal in einer Leistungsgesellschaft geboren. Im Guten wie im Schlechten. Einerseits geht's uns im Schnitt sicher besser als den meisten anderen Menschen auf diesem Planeten. Andererseits lernen wir blöderweise von Kindesbeinen an praktisch nur "schneller, höher, weiter".
=> Ich mache mir da immer wieder bewußt, daß das nicht der Maßstab des Lebens ist! Wir sind nicht dazu da, den Planeten zu fegen, wie ich mal ganz zu Beginn meiner Depri in einem Hörbuch gehört habe. Und das ist mir hängengeblieben: Ich darf auch lockerlassen. Es muß nicht alles perfekt sein. Irgendjemand sagte mir viel früher auch mal: Im Prinzip reicht Durchschnitt.
Natürlich fällt mir das nicht (immer) leicht, ich bin auch anders erzogen worden, und ich bin ein Perfektionist. Aber: Je öfter ich mir das bewußt mache, daß ich das nicht zu machen und zu sein brauche, umso besser wird es. Heute kann ich schon viel eher mal Fünfe gerade sein lassen als noch vor ein paar Jahren. Und da, wo mir das gelingt, stört es mich auch nicht mehr - so what? Das war früher teilweise arg anders...

- Das mit den Triggern wiederum ist so ne Sache, bei der mir auch durch zahlreiche Gespräche mit meiner Frau in den vergangenen Jahren immer deutlicher wird, daß jeder von uns einfach einen ordentlichen Packen an Altlasten aus Jugend und frühester Kindheit mit sich herumschleppt. Zumindest für mich sind mir dabei viele Ereignisse aus der Kindheit durchaus noch in Erinnerung - aber daß diese teilweise eine solche Sprengkraft beinhalten, die sich (erst) heute noch so massiv auswirken kann, überrascht, irritiert und verunsichert mich doch sehr. Das ist dann wohl das viel zitierte "innere Kind", das wir auch bis zu unserem Tod noch in uns tragen - das verletzt wurde, sich nie ausheulen, nie heilen durfte, und das wir alle dann im Zuge des Erwachsen-Werdens (in einer Leistungsgesellschaft) immer weiter an den Rand gedrängt haben. "Ach, so wild war das alles damals nicht", sagen wir mit 30 oder 50 und tun die Klagen unseres jüngeren, verletzten Ichs immer wieder als unwichtig ab. Irrtum!
=> Hier wird vielfach empfohlen, den Triggern auf die Spur zu kommen: Warum triggert mich das? Und warum so sehr? Wo kommt das her? Was ist mir irgendwann damals mal wiederfahren, was mich verletzt, geängstigt und geprägt hat?
Dabei gilt: Je heftiger die Reaktion auf den Trigger, umso weiter liegt das Ereignis wahrscheinlich zurück.
Ich für mich kann da nur bestätigen, daß mir diese Sichtweise schon vielfach weitergeholfen hat - auch, wenn die Trigger immer noch da sind und oft genug trotzdem noch explodieren. Aber jutt: Eine Sache, die teilweise über 40 Jahre Zeit hatte zu reifen, entschärft man nicht über Nacht und mit einmal drüber nachdenken. Ist leider (auch) so.
Und dann: Mit dem inneren Kind reden. Es beruhigen. In den Arm nehmen. Versuchen, ihm die Beachtung, das Verständnis und die Liebe zuteil werden zu lassen, die es jahr(zehnt)elang nicht erhalten hat.
Das hilft.
Mit der Zeit.
Jedesmal ein bißchen mehr.
🙂

- Ähnlich ist es schließlich mit den Gefühlen (und dann mache ich mal langsam Schluß für den Moment 😉): Ich hatte auch meine Phasen, in denen ich wenig bis gar nichts gespürt habe. In denen mir noch nicht einmal langweilig war. Wenn ich aber tiefer in mich hineingehorcht habe, dann war da doch etwas: Schmerz. Leid. Frust. Qual. Und zwar teilweise so unerträglich, daß es mich praktisch betäubt hat.
=> Diese Phasen gehen vorbei, wenn Du ihnen Zeit und Ruhe gibst. In der Tat hilft mir da vor allem: Ruhe. Viel Ruhe. Schlafen. Viel schlafen.
In meiner ersten akuten Episode 2013 hab ich es zwei Wochen lang vor nachmittags um 15/16/17 Uhr herum praktisch kaum aus dem Bett geschafft. Und selbst dann mußte ich mich zwingen.
Mir hat da geholfen, in den "guten" Stunden auch wirklich nur das zu machen, wozu ich wenigstens ansatzweise Lust hatte - selbst, wenn ich mich etwas dazu treten mußte. Und dabei hab ich mir dann ganz bewußt immer und immer und immer wieder selbst gesagt, daß ich gerade etwas mache, was mir früher eigentlich immer Spaß gemacht hat. Daß diese Lust- und Gefühllosigkeit nur ein Symptom der Depression ist, das vorübergehen wird. Und ich habe mir wirklich so Sätze gesagt wie "Komm, eigentlich ist das jetzt doch ganz gut und macht doch Spaß, oder?" - Dann kam meist erst die "Nein"-Stimme der Depression - also hab ich sofort dagegen gehalten und gesagt "Doch, ein bißchen Spaß macht es schon. Vielleicht nicht so viel wie früher. Aber das kommt schon wieder 🙂".
Wir gesagt, es liest sich sicher schlimmer als es ist. Ich hatte gestern einen tollen Abend, habe gerade meinen Balkon verschönert und wenn ich Lust habe, fahre ich gleich noch Blumen kaufen. Drei tolle Dinge, aber ich fühle es einfach nicht.
Im Prinzip machst Du es genau richtig, und wenigstens verbal schreibst Du auch von "toll", "verschönern" und "Lust haben" - ich denke, das ist doch ein ganz wichtiger Anfang, Du nimmst da doch schon die richtige Perspektive ein 🙂
Laß Dich davon nicht entmutigen, daß das nicht ganz ins Gefühl durchkommt, und bleib dran. Mach weiter an den Dingen, die Du grundsätzlich schön findest, sag es Dir (innerlich) auch immer wieder, sprich mit Dir selbst und argumentiere entsprechend gegen Deine Depri-Stimme an - und ich verspreche Dir, daß es mit der Zeit wieder besser werden wird.


Insgesamt kann ich Dir nur den abschließenden Rat geben, den ich auch selbst damals bekommen habe und bis heute beherzige:

Mach langsam und in Ruhe! 🙂

Es wird auch wieder Phasen geben, in denen Du belastbarer bist, mehr positive Dinge fühlst und besser durchstarten kannst.
Aber in (abklingenden) Phasen wie der jetzigen darfst Du Dir sehr viel mehr Ruhe und Entschleunigung erlauben. Entwickle Verständnis und Mitgefühl für Dich und die Situation. Sie ist da, und sie wird auch wieder weggehen. Aber zu sehr gegen sie anzukämpfen kostet noch viel mehr Kraft, als es ohnehin schon kostet...
Mit Depris umzugehen, ist nicht einfach, alles andere als das. Aber es wird beherrschbarer, mit der Zeit, man lernt, die Dinge einzuordnen, zu sortieren, zu akzeptieren, nachsichtiger, verständnisvoller, mitfühlender und liebevoller mit sich selbst zu sein.
Nicht immer. Aber immer öfter 😉

Versprochen 🙂✊🍀


Liebe Grüße,
und ich wünsche Dir trotz allem einen guten und schönen Start in eine neue Woche, in der hoffentlich alles noch und wieder ein bißchen besser wird 🙂✊🍀

Axel
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Guten Morgen alle zusammen,
Es ist an der Zeit mich Mal wieder zu melden schätze ich.
Heute ist der letzte Tag meines Urlaubs und der Abstand tut gut.

Vor dem Urlaub hatte ich noch einen Termin bei meiner Therapeutin. Unkonzentriert, sprunghaft in meinen Gedanken - ich Habe es während der Sitzung erstmals selber deutlich gemerkt. Danach bin ich aber quasi direkt in den Urlaub gegangen, daher hoffe ich es war einfach ein Zeichen von Überlastung.

In der Woche davor habe ich mich tatsächlich nochmal drei Tage krankschreiben lassen wegen Erkältung. Ohne schlechtes Gewissen. Das war ein gutes Gefühl!

Mein Zustand... Ich denke die Hochphase der Episode ist nun wirklich endgültig vorbei. Mal kommt noch für ein paar Minuten max. Stunden ein kleines Tief, aber absolut händelbar und nicht beängstigend.

Ich habe mit ein Malbuch gekauft und kann tatsächlich darin mehrere Stunden versinken. Die Entscheidungen die ich dort treffen muss sind nur welche Farben ich nehme und wenn es nicht so aussieht wie gewünscht - tja... Dann ist es halt einfach nur ein Malbuch.
Der einzige Part in meinem Leben in dem Entscheidungen nicht relevant sind. Perfektion in einem solchen Bereich hatte ich glücklicherweise noch nie sonderlich ausgeprägt.
Dafür schreibe ich weniger Tagebuch. Etwas was ich eigentlich unbedingt weiter machen wollte und will. Aber heute Abend Versuche ich dies wieder.

In meinem Urlaub habe ich nur zwei Mal mit einer Kollegin telefoniert. Da ging es aber viel um Privatkram und weniger um die Arbeit. Ein bisschen natürlich schon. Da sie aber in einem anderen Bereich arbeitet, haben wir beruflich weniger Überschneidungen und ich kann distanzierter damit umgehen.

Vor dem Urlaub war ich auch wieder Kummerkasten für eine andere Kollegin. Diese hat das allerdings nicht eingefordert, sondern es hat sich aus der Situation ergeben. Ich hoffe das ihr unser Gespräch geholfen hat in dem Moment.

Natürlich kann ich nicht leugnen dass ich immer noch auf der Suche nach meinen Emotionen bin. Intensiv sogar, aber nicht mehr so fokussiert und mit Priorität. Dennoch ist dieses Thema immer ein bisschen in meinem Hinterkopf.

Morgen lasse ich auf mich zukommen und schaue was passiert.
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Tja.. hallo zusammen, ich mal wieder...

Ich bin immer wieder erstaunt wie leicht ich aus dem Gleichgewicht zu bringen bin. Es erstaunt mich immer wieder wie naiv ich mach wie vor an diese Sache mit herangehe. 😂
Nach außen hin, bin ich stark und die mit dem Breiten Kreuz, die Starke die sich nicht so leicht aus der Fassung bringen lässt. Diese Maske kann ich so gut tragen, weil ich sie gewohnt bin. Und weil ich zu wenig mitbekomme von den Dingen im mich herum und wie Menschen mit mir umgehen.
In den letzten Tagen ist am Ponyhof einiges passiert. Schönes, aber vor allem weniger schönes..
Arbeit...naja... Reden wir nicht drüber. Aber sie Frage "warum arbeitest du da noch?" Wird im Freundes+ und Bekanntenkreis häufiger gestellt.
Der Chef ließ nun verlauten: wer unzufrieden ist, kann ja gehen. Mitarbeiterbindung im 21. Jahrhundert... Nicht sein größtes Talent offensichtlich. 😂
Humor hilft. Humor hilft immer.

Ansonsten: ein anderer (quasi externer/intern) beschert sich bei Kollegen über mich. Hat aber nicht die E*** in der Hose mich anzusprechen. Sichert mir in Gesprächen Dinge zu und "vergisst" diese dann wieder. Kommt mit einem Projekt an, welches ich nur umsetzen kann, wenn ich Zahlen erhebe. Er untersagt mir aber diese Zahlen zu erheben....
Wie man es schafft aus motivierten Mitarbeiter, unmotivierte Mitarbeiter zu machen...
Ich sollte ein Handbuch schreiben und es kostenfrei an unsere Chefetagen verteilen. Falls die untereinander Ihre Techniken nicht teilen. Dann wird in dem Laden wenigstens an einer Stelle mit einem einheitlichen Prozess gearbeitet... 😂

Jobtechnisch Zweifel ich an mir selber. Vertraue meinem Bauchgefühl nicht mehr. Das sollte ich wieder mehr machen. Aber wenn man irgendwo weg will, hört man nicht unbedingt aufs Bauchgefühl bei einem Vorstellungsgespräch. 🤷

In der Phase, dass die Woche für mich ab Donnerstags eigentlich wegen akuter Erschöpfung wieder vorbei ist, bin ich gefühlt nun seit einiger Wochen schon wieder.

Die Depression ansich zu akzeptieren fällt mir nicht schwer. Es ist mittlerweile auch okay für mich, anzuerkennen, dass ich einfach nicht so belastbar bin. Die große Schwierigkeit ist scheinbar zu erkennen wo die Grenze liegt. 😅

Manchmal Frage ich mich, wo ich ohne meine Humor gelandet wäre.
Mir wird häufig nachgesagt, ich wäre eine echte Persönlichkeit und hätte Charisma. Das mag durchaus sein, aber meine liebste Eigenschaft an mir selber ist tatsächlich mein Humor. 😁
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Hallo zusammen,
es fühlt sich sehr weit weg an, als ich zuletzt hier geschrieben habe.
Ich habe immer noch, oder ein noch mehr erhöhtes Schlafbedürfnis momentan. Ab Donnerstag ist meine Woche Mal wieder vorbei.
Heute wäre es nach der Arbeit drei Stunden in denen ich einfach gepennt habe..Mario sagte schon es läuft am Wetter, aber hier sind nur knapp über 20 Grad die letzten Tage. Ich habe schätze eher, ich habe mich Mal wieder übernommen.

Momentan ringe ich mit dem Gedanken mich von meiner Reitbeteiligung zu trennen. Das Mädel ist total lieb und bemüht, aber ich denke das sie meinem Pferd reiterlich einfach nicht gut tut. Und dann kommt mein Gewissen. Vielleicht habe ich sie. Anfang einfach zu viel alleine gelassen, hatte mehr unterstützen müssen. Daher habe ich da nicht sofort einen Cut gemacht... Aber wie war das, wenn man sich einmal Gedanken gemacht hat...
Ich habe sie nun erstmal drum gebeten nur noch zu reiten wenn ich dabei bin. Vielleicht habe ich das etwas undiplomatisch formuliert, aber sie hat auch natürlich sofort angegriffen gefühlt. Die Chance muss ich ihr noch geben schätze ich. Aber ich habe meine Zweifel, ob sie das hinbekommen wird. Lieb haben, reicht halt nicht immer.

Und mein Schmied hat mir eben geschrieben, dass er Katzenbabys hat...
Ich habe ja hier zwei aus dem Tierheim wohnen die dezent traumatisiert sind. Der eine ist mittlerweile entspannter, da kann ich auch Mal dran vorbei laufen, der andere rennt immer noch weg sobald ich mich bewege. Alles mögliche bereits Versucht um da irgendwie dran zu kommen an die beiden. Die leben jetzt 1.5 Jahre bei mir. Ich würde die nie weggeben deswegen. Dennoch fehlt mir was...
Daher natürlich die Überlegung, ob ich etwa kleines dazu hole, damit ich auch Mal jemanden zu kuscheln habe. Aber was ist wenn die sich nicht Verstehen? Oder ich am Ende drei habe die mich nicht mögen?
Andererseits weiß ich das mich Katzenkontakt immer beruhigt und geerdet hat, mir fehlt das schon sehr.
Und nun?

Alltagsprobleme... Ausnahmsweise mal ganz normale Alltagsprobleme...
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Guten Morgen zusammen,
Aktueller Status - keine Ahnung.
Seit Wochen wache ich Morgens extrem früh auf. Das trägt nicht zu voller Energie bei. Ich habe auch Tage gehabt, an denen ich morgens aufgewacht bin und mich daran erinnert habe geträumt zu haben. Das kommt alle Jubeljahre mal vor, dass ich mich an einen Traum erinnere. Aber gleich ein paar Tage hintereinander - vermutlich seit meiner Kindheit nicht mehr. Die Träume waren nicht schlimm, aber verwirrend.

Bei der Arbeit wird häufig in scherz über mich gesagt, dass ich unterschiedliche Persönlichkeiten habe. Am Telefon bin ich locker und entspannt, live kann ich Leuten alles mögliche vorspielen. Ein Kollege fragte mich dann neulich "wie bist du denn wenn du alleine bist?" Oh, mein lieber, wenn du wüsstest.
Dieses extreme spiegeln und Schauspielern ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich vermutlich selten bin wie ich bin wenn andere Leute dabei sind.

Ansonsten - meine Gedanken kehren momentan häufig zu einem Mann zurück. Komplizierte Geschichte, natürlich. Der Kontakt privat ist auf Null, beruflich momentan nur knapp über Null. Aber ich forciere momentan weder das eine noch das andere. Ich weiß nicht wie ich mit ihm umgehen soll, wenn wir uns wieder hören / treffen sollten. Er hat mir die Sterne versprochen und die tollsten Dinge über mich gesagt, nun versucht er, mich beruflich auszuschalten und weg zu bekommen. Mal wieder dem falschen Menschen vertraut.

Vertrauen - ich dachte ich könnte den Leuten wo mein Pferd steht vertrauen. Nun haben eine andere und ich rausgefunden, dass dem nicht so ist. Und plötzlich ergeben sich logische Erklärungen für das eine oder andere. Auch hier - erstmal vertraut.
Meinem Pony geht es soweit gut und ich werde ich erstmal nicht mit ihr umziehen. Weil ich keine Alternative habe. Aber ich werde in Zukunft wieder jeden Tag da sein und genau beobachten.

Ich habe das Gefühl es wird mir schon wieder zu viel alles.
Habe aber auch gerade noch keine Option dagegen an zu arbeiten. Weil ich viele der Dinge verarbeiten muss oder abwarten muss, wie die Situation sich entwickelt.

Ich schreibe seit Monaten Bewerbungen... Bei jeder Stelle in meinem Bereich die halbwegs in der Nähe und interessant ist. Aber bislang - will mich einfach niemand. Das lässt den Gedanken aufkommen, vielleicht doch noch eine Weiterbildung zu machen. Aber - wie soll das denn gehen, wenn ich Donnerstag schon fertig bin von der Woche?
Maxegon
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Maxegon »

Charlotte13 hat geschrieben: 27. Mär 2023, 10:26 Diagnose: Dysthymie.
... haben wir die nicht alle?

Sobald es an Anerkennung mangelt, ist die Freude pfutsch, wir werden melancholisch, ziehen uns zurück oder werden "böse", intregieren, versuchen besser dazustehen indem wir andere schlecht machen.

Letztere werden zum Ekel, für erstere hat man sich div. Krankheitsnamen ausgedacht ... das kann man ja behandeln.😊

Menschen finden, die ähnlich verrückt oder normal sind, wie man selbst, wäre die beste Medizin, die beste Therapie.
Dann kommt die Freude zurück, man schläft besser und wird nicht so oft "richtig" krank.
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Hallo Brigitte,
manchmal habe ich das Bedürfnis alles zu packen und zu gehen. Mega das deine Tochter das durchgezogen hat.
Ich fürchte ich habe dafür zu viele Haustiere. Und auch die unterschwellige Angst, dass mich das zu sehr Destabilisieren würde.
Aber ein neuer Job wäre auch schon Mal eine Perspektive.

Hallo Maxegon,
Mit deinem Beitrag weiß ich leider wenig anzufangen.
Bin ich jetzt nicht "richtig" krank aufgrund dieser Diagnose?
Eine Depression zweiter Klasse?
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Nachdem es erst Haufenweise absagen gegeben hat, habe ich heute innerhalb von einer Stunde gleich zwei Termine zu Vorstellungsgesprächen vereinbart.
Mittlerweile habe ich auch die Stellenanzeigen zu den Terminen wieder gefunden. Die eine Stelle wäre echt Premium... Würde mich in eine ganz andere Position befördern und wahrscheinlich auch deutlich mehr Geld. Mal abgesehen davon, klingt die Aufgabenbeschreibung auch wirklich interessant!
Natürlich würde das einen Umzug bedeuten. Vielleicht wäre das schon Neuanfang und Neustart genug. Statt Ausland vielleicht erstmal nur ein anderes Bundesland 😅
Ich merke zunehmend wie meine Reserven sich leeren... Meinen letzen Therapietermin habe ich einfach verschlafen... aus 20 Minuten wurden 2.5 Stunden... Die Situation auf der Arbeit zerrt auch wirklich an meinen Nerven...
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Hallo Brigitte,
lieben Dank für deine Nachricht. Du hast meinen Kopf angeworfen. Ich denke nach, ich google (ja, manchmal doofe idee, ich weiß :lol: )

Vielleicht ist es tatsächlich die Mischung. Ich muss Mal darüber nachdenken...
Krankschreibung wäre eine Option. Aber - wie bei den vielen von uns. Ich traue mich einfach nicht. Ich habe mittlerweile keine Angst mehr, das Arbeit liegen bleibt. Eher davor wie lange ich die wahre Ursache verstecken kann. Zu Anfang des Jahres während meiner ersten Krankschreibung hatte ich noch überlegt meinem Chef zu sagen woran es wirklich liegt. Aber mittlerweile - keine Chance mehr.
Ich werde einfach versuchen in den nächsten Wochen weniger mit Kollegen zu sprechen. Vielleicht bringt das schon die erste akut Verbesserung.

Aber mir persönlich würde eher die Kombination Angst machen. Mittelschwer und revizidierend, dann noch eine kleine Dysthymie dazu und dazu noch Erschöpfung..?

Wo ist das Huhn und wo ist das Ei?

Sollen wir vielleicht Mal ein Sammelthema körperliche Symptome aufmachen? Ich habe das Gefühl das könnte für uns alle manchmal Licht ins Dunkel bringen und vielleicht auch für neue User hilfreich sein.
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Hallo zusammen,
ich habe momentan wieder verstärkt Muskelschmerzen. Wie gewohnt besonders in den Beinen.
Mein Magen / Darm hat auch immer wieder Anfälle bzgl. Dessen das er auf bestimmte Nahrungsmittel extrem reagiert. Allerdings lang nicht mehr so extrem wie noch vor ein paar Monaten.
Das ist allerdings nicht das körperliche Symptom was mir gerade Sorgen macht. Ich habe seit Wochen immer wieder Probleme mit Entzündungen im und am Auge (Gerstenkörner und Hagelkörner).
Habe nun erstmal antibiotische Augentropfen bekommen, aber wirklich verbessert hat sich sie Situation nicht. Bei jedem Blick in dem Spiegel entdecke ich mehr Poren die sich verschlossen haben.
Handdesinfektion ist mein ständiger Begleiter, ich fühle mich unwohl, erschöpft und würde mich am liebsten daheim einschließen damit mich Niemand so sieht.
Google ist in solchen Fällen kein guter Berater... Sollte man nicht machen.
Dennoch sagt mir mein Bauchgefühl, dass da mehr hintersteckt.
MissMikse
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von MissMikse »

Hallo Charlotte,

das tut mir leid, dass du solche Probleme hast. Was sagt der Arzt dazu?

Wenn du Probleme mit Magen/Darm hast und dann auch noch Entzündungen im Körper - könnte es sein, dass du irgendwelche Nahrungsmittel nicht verträgst? Hast du mal ein Ernährungstagebuch gemacht und gleichzeitig mit aufgeschrieben, wie es dir an dem Tag rein körperlich ging? Ob man daran irgendwas erkennen kann? Ich musste mit der Zeit auch feststellen, dass ich manches, was ich früher en masse gegessen habe, nun nicht mehr wirklich vertrage. Kann ja alles passieren im Lauf des Lebens.

Liebe Grüße und gute Besserung!
Maxegon
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Maxegon »

Charlotte13 hat geschrieben: 6. Aug 2023, 13:39 Ich habe seit Wochen immer wieder Probleme mit Entzündungen im und am Auge (Gerstenkörner und Hagelkörner).
Das kenne ich auch: Gerstenkorn (!), immer wieder, bis hin zu nicht richtig scharf sehen können.
Der (die) Augenärzte verschrieben das Übliche ... Salbe, etwas Ruhe, keine Zugluft u.s.w..
Zu dieser Zeit hatte ich Mega-Stess auf der Arbeit, Mobbing, alles war aussichtslos = ich war fertig mit der Welt!
Dann, stessfrei (Job beendet), war wie durch Zauberhand das Gerstenkorn weg und kam auch nie mehr wieder in den letzten 4 Jahren.
Einen Spezialisten fragte ich, ob die Ursache auch psychosomatomisch sein könne, wie Magen-Darmprobleme oder Hörsturz etc., die Anwort war: Ja.

Wenn es zu viel wird, reagiert der Körper und zwingt uns (gewissermaßen) zur Ruhe.
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Das es psychosomatisch sein könnte, ist mir klar.
Aber - deswegen können die Biester ja trotzdem Mal weg gehen. 😅
Unscharfes sehen ist leider schon im Programm. Termin beim Augenarzt muss ich dringend morgen versuchen. Aber wir das mit den Fachärzten so ist.

Ernährungstagebuch habe ich versucht. Leider mit unklaren Ergebnis. Ich halte mich größtenteils von Milchprodukten fern, meide fettiges Essen und verzichte echt größtenteils auf Fleisch. Damit geht es so halbwegs. Aber ich vermisse Backofenkäse 😅
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Tja... Und nun?
Die Frage stellen ich mir häufiger.
Das Gespräch auf das ich mich so wahnsinnig gefreut habe, hätte ich mir sparen können. Die wollten eine Abteilungsleiterstelle mit einem Jahresgehalt vergüten - unterirdisch.
Schade. Ja, ich habe auch noch Optionen offen. Aber, ob das klappt? Ich bin da gerade eher pessimistisch. Kann ich auch gerade nicht abstellen.
Bei der aktuellen Arbeit habe ich ein riesen Thema losgetreten. Welches auch bis ganz nach oben gewandert ist. Ausgerechnet zu dem Typen bzw. Betreffend des Typen der mich ohnehin loswerden möchte. Natürlich gibt es zwischen uns eine Vorgeschichte die nicht nur mit der Arbeit zu tun hat. Einer der größten Fehler meines Lebens.
Auch wenn er mich jetzt bzgl. Dieses Themas nicht an die Wand nageln kann, er wird sich ein anderes Thema suchen. Das verbessert meine Situation nicht unbedingt.
Bei meinem Kollegen läuft es gerade richtig gut. Ich freue mich sehr für ihn, aber natürlich verstärkt das auch meine Selbstzweifel. Warum läuft es bei ihm? Warum werden seine Leistungen übergreifend anerkannt? Warum erfährt er Unterstützung? Warum er die Förderung die ich mir auch wünschen würde?
Das macht es nicht leichter. Und - ja, wie soll es für mich weitergehen?
MissMikse
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von MissMikse »

Huhu,

sowas ist leider "normal". Ich hab auch manchmal das Gefühl, dass ich zu oft den Mund aufgemacht hab und als "schwierig" gelte. Und deswegen klein gehalten werde, während fachlich weniger helle Köpfe Karriere machen. Klingt bei dir ähnlich.

Sei's drum. Ich mach mir nix mehr draus. Aus meiner Position heraus kann ich meckern so viel ich will, ohne selbst allzuviel Verantwortung tragen zu müssen. Und wenn mal wieder was schief geht, kann ich sagen: "Ich hab's ja gesagt, aber wenn ihr nicht hören wollt, dann müsst ihr jetzt eben sehen wie ihr klar kommt." 8-)
Ich mach mir keinen Stress mehr und investiere meine Energie lieber dort, wo sie gebraucht und vor allem geschätzt wird, nämlich in erster Linie bei mir privat.

Liebe Grüße
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Aber mikse - warum?
In meinem ersten Mitarbeitergespräch wurde äußerst lobend erwähnt, dass ich mich nicht scheue Probleme anzusprechen. Ein Jahr später wurde mir dann vorgeworfen ich würde mich mit zu vielen Leuten streiten.
Einerseits wollen AG das MA selber selber denken, Probleme lösen und ansprechen, Prozesse entwickeln oder verbessern. Aber nur in einem gewissen Rahmen. Der Rahmen wird aber dadurch gesetzt bis die Chefs genervt sind von einem. Zur Sicherheit sagen sie einem auch erst wenn sie genervt sind, das sie genervt sind. Erst wird man gefeiert, dann wird man für dasselbe Verhalten abgewatscht. Wie soll man denn da bitte wissen, wann man was richtig macht? Und wie lange?
Einen meiner Chefs habe ich neulich getroffen. Hat mich gefragt,ob ich zu ihm wollte. Nein, ich weiß nicht, ob dir das aufgefallen ist, aber seitdem ihr mich zu zweit am Telefon fertig gemacht habt, habe ich nicht mehr freiwillig mit dir gesprochen.
Mit meinen anderen Vorgesetzten Versuche ich es gelegentlich. Weil ich muss. Aber sobald ich anfange von der Arbeit zu sprechen, versucht der ernsthaft zu flüchten.
Warum gibt es so viele Führungskräfte auf dieser Welt die nicht mit ihrer Rolle zurecht zu kommen scheinen?
Ja, dieser komische Teil meines Gehirns hat wahnsinnig hohe Erwartungshaltungen an andere Menschen. Wirklich irrsinnig hoch, aber das von Führungskräften im allgemeinen erwarte, liegt wirklich in einem absolut tolerierbaren Rahmen.

Es ist leider wie du sagst Mikse - irgendwie kommen die weiter, die geschmeidiger sind. Wenn man so ist wie wir, ist man eher unbequem.

Meine Energie die ich da rein stecke, ist darin begründet das ich schon gerne noch ein paar Euro mehr verdienen würde. Müsste. Eigentlich ganz klar müsste. Das ist momentan mein Hauptantrieb.
MissMikse
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von MissMikse »

Tja, warum...

Ich hab manchmal das Gefühl, weil sich der ein oder andere auf den Schlips getreten fühlt und Angst um seinen Posten hat, wenn er/sie merkt, dass da jemand ist, der "klüger" ist als er/sie selbst, jemand der Ideen hat und weiter denkt als viele andere.

Ich stelle bei uns in der Firma manchmal Fragen, die sich seit 10, 15 oder 20 Jahren keiner (mehr) gestellt hat. Die aber durchaus ihre Berechtigung haben und wo manch einer dann sagt: "Ach so, ja stimmt, was ist denn mit...?" Ganz hart gesottene alteingesessene Mitarbeiter belächeln mich dann manchmal und tun so, als wäre das doch selbstverständlich oder kommen mit: "Früher war das Gang und Gäbe, da wusste das jeder Mitarbeiter." Nun ja, ist ja schön. Aber da in unserer Branche ständig neue Leute nachkommen und ich mit meinen 5 Jahren schon fast zum "alten Eisen" gehöre, sollte man sich halt mal fragen, ob es nicht besser wäre, diese "Selbstverständlichkeiten" weiter zu geben. Sonst geht dieses Wissen irgendwann verloren, je mehr langjährige Mitarbeiter die Firma verlassen.

Gerade heute hatte ich wieder ein Gespräch und habe mitgeteilt, dass da in einem neuen Prozess etwas gehörig schief läuft. Der Verantwortliche war nicht gerade amused, als er das gehört hat. Gab mir aber recht und wird das am Montag quer durch alle Abteilungen nochmal ansprechen, eskalieren, klären oder wie auch immer man das nennen möchte.

Der Chef von meinem Chef ist ein fachlicher Idiot, entscheidet aber über uns Mitarbeiter und darüber, ob wir einen guten Job machen oder nicht. Auch so etwas, was nicht richtig ist. Aber ich hab ihm mittlerweile indirekt "gesteckt", was ich von ihm halte und was er mich mal kann. Respekt habe ich jedenfalls keinen mehr vor ihm. Respekt muss man sich durch seine Arbeit verdienen - und das hat er nicht. Seitdem hab ich mir vorgenommen, dass ich ihn bei erstbester Gelegenheit auflaufen lasse, wenn es sich ergibt. Rein fachlich kann er mir nicht das Wasser reichen und seinen Führungsstil finden viele in der Firma fragwürdig. Ist also vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis es auch hier eskaliert und Köpfe rollen.

Ich hatte mich vor einiger Zeit auch für eine höhere Stelle beworben - und war im Endeffekt froh, dass nix draus geworden ist. Weil SOO viel mehr verdient z.B. mein Chef auch wieder nicht, hat dafür aber mehr Verantwortung, muss den Kopf hin halten - sitzt aber zwischen allen Stühlen und kann auch oft nicht so, wie er vielleicht gerne will. Das wäre mir das Geld nicht wert. Und ich habe erkannt, dass meine Firma noch nicht wirklich bereit ist für jemanden wie mich in einer Führungsposition. ;) Ausserdem wäre dann der oben beschriebene Idiot mein neuer Chef - und diesen "Arschengel" wollte ich mir ersparen. :lol:

Hättest du stattdessen die Möglichkeit, dir einen Nebenjob zu suchen und ein paar Euro dazu zu verdienen?
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Moin,
Einen Nebenjob würde ich mental tatsächlich nicht packen. Habe da schon viel drüber nachgedacht, aber ich weiß das es mich überlasten würde.
Momentan schwanke ich wieder ganz stark. Hochs und Tiefs wechseln sich ab. Sicherlich tut der Rücken und die Folgeschmerzen nicht ein bisschen was dazu, aber grundsätzlich habe ich Angst, das die nächste Episode wieder vor der Tür steht. Ich muss ungefähr noch 3 Wochen durchhalten, dann habe ich Urlaub. Alle Fragen mich in ich weg fahre, eine Entscheidung die mich völlig überfordert.
In den nächsten Tagen habe ich noch ein Bewerbungsgespräch. Ich weiß leider jetzt schon, dass es an Geld scheitern wird. Ich verdiene realistisch gesehen nicht schlecht, auch wenn ich für die Verantwortung die ich habe definitiv nicht gut genug bezahlt werde. Dennoch muss ich auf dem Level bleiben, möglichst mit Tendenz nach oben.

Das Ding ist einfach - ich weiß das bei der Arbeit für mich wahrscheinlich bald der große Knall kommen wird. Ich habe nichts falsch gemacht, das weiß ich auch. Aber ich weiß, das ich eine Lawine ausgelöst habe, für die ich ein Echo bekommen werde.

Ansonsten: es wird kalt und nass und wieder früher dunkel. Das frustriert ml ich unfassbar.
Charlotte13
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Re: Neuzugang stellt sich vor

Beitrag von Charlotte13 »

Guten Morgen alle miteinander,
Ich habe hier ewig nichts geschrieben. Aber gerade das Bedürfnis meinen Status hier... Ich weiß nicht... Vermutlich zu dokumentieren. Nach außen kommunizieren funktioniert doch anders als ein Tagebuch.
Ich war in meinem Urlaub ein unfassbar glücklicher, zufriedener und ausgeglichener Mensch. Ich mochte mich und mein Leben.
Kurz vor Ende hat mein Körper gestreikt. Komplett. Ich lag mit Fieber flach, der Arzt hat stark erhöhte Entzündungswerte festgestellt, mir ein Antibiotikum verschrieben und mich ziehen lassen. Wo die Entzündung war wusste man nicht und hat auch nicht interessiert.

Ich merke das ich wieder in die Spirale komme. das ich mit Sommer und gutem Wetter besser zurecht komme, wusste ich immer schon. Aber das es so schnell geht ist neu. Zumindest in dem Ausmaß. Nur was mache ich nun mit dieser Erkenntnis?
Ich werde Zeitnah den Hausarzt wechseln (siehe oben) und dann anfangen es mit hoch dosiertem Johanniskraut versuchen.
Meine Therapeutin ist grundsätzlich nicht gegen eine Medikation im Sinne von AD, sagt aber auch, dass es bei disthymie selten so anschlägt wie erhofft.
Dennoch... Meine Stimmung wandert nach unten. Das es die letzten Tage dauerhaft geregnet hat, hat es nicht besser gemacht. Ich mache nun Mal Outdoorsport der abhängig von Bodenverhältnissen ist.
Mir kommen zunehmend häufiger die Tränen. Ohne reell greifbare Ursachen.

Die Arbeit triggert mich. Viel mehr als sie sollte. Aber ich weiß auch, dass ich mich jederzeit rausziehen und krankschreiben lassen kann. Ich denke der Zeitpunkt ist nicht mehr weit weg.
Ich wünsche mir einfach das mich jetzt sofort ein recruiter anruft mit einem tollen Job, in einer tollen Firma die mich psychisch nicht fertig macht. X Bewerbungen habe ich mittlerweile verschickt. Die Ergebnisse sind bislang enttäuschend.
Mittlerweile habe ich einer Kollegin erzählt warum ich krank geschrieben war. Wir stehen uns recht nah und ich habe genug Vertrauen zu ihr mittlerweile.
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