Das erste Mal Depression

[Mario81]

Update.

Hallo zusammen.

Der neue Rehaantrag wurde innerhalb von zwei Wochen genehmigt. Voraussichtlicher Termin für die Reha ist August 24. Ich hatte mich da auf die Warteliste setzen lassen, falls jemand kurzfristig abspringt, könnte ich schnell mal angerufen werden.
So war es auch. Bin jetzt eine Woche bei der Reha und es tut mir gut. Mal Abstand von allem gewinnen. Ich bin extra knapp 500km von zu Hause weg.

Mittlerweile gibt es die ganz dunklen Tage nicht mehr. Ich sehe manchmal optimistischer in die Zukunft.
Und das Beste... ich fühle wieder etwas. Ich muss dazu sagen, das ich ein sehr rational denkender Mensch war. Gefühle zeigen war eine Schwäche... so hatte ich es gelernt.
Jetzt bin ich unglaublich dankbar dafür endlich Gefühle zulassen zu können und sie teilweise auch zu fühlen. Ich fühle Dankbarkeit... ich kannte das nicht. Ich kann Emotionen zeigen. Hab ich früher nie gemacht...

Alles geht noch nicht oder selten, z.B. Freude... das fühle ich eher selten und Liebe leider noch gar nicht.

Was ich aber eingesehen habe, und ich kann es selbst kaum glauben das zu sagen, ist das das letzte Jahr nicht nur negativ war. Die Depression hat mich soviel gelehrt.
Ich möchte keine Erfahrung davon missen. Nicht die positiven und auch nicht die negativen Erfahrungen. Ich bin wesentlich demütiger geworden.

Die Kontakte zu dem ehemaligen Mitpatienten haben sich sogar noch vertieft. Auch dafür bin ich unheimlich dankbar, diese Menschen kennen gelernt zu haben. Wir geben uns unglaublich viel Halt.

Die Wiedereingliederung hatte ich kurz vor der Reha begonnen. Musste sie aber dadurch schnell wieder abbrechen. Also werde ich diese hinterher starten.

Liebe Grüße Mario

[Mario81]

Hallo zusammen.

Ich bin grad mitten in der Wiedereingliederung und bin nach 4h Arbeit eigentlich k.o. Ausserdem wurde ich in eine andere Abteilung versetzt (Produktion). Dort ist es sehr laut, auch mit Gehörschutz...
Ich muss mir einen anderen Job suchen. Gibt auch einiges was mich interessiert, aber es ist fast alles Vollzeit. Ich habe keine Ahnung ob ich das wieder schaffe. Daher weiß ich nicht ob ich mich überhaupt da bewerben soll. Auch bin ich mir unsicher ob ich das dann alles schaffe. Ich hab mit Veränderungen so meine Probleme...

Dazu kommt das jetzt noch PTBS diagnostiziert wurde und mir eine Traumaklinik empfohlen wurde. Die Wartezeiten hier in der Nähe beträgt ca. 2 Jahre... ich muss mich weiter umsehen... bin mir aber grad nicht sicher ob ich das möchte. Die ganze Aufarbeitung... davor graut es mir. Ich weiß das es sein muss... aber ich hab grad keine Lust dazu. Ich hoffte das es langsam mal "normal" wieder losgehen kann.
Dazu die Jobsuche... was wenn es gesundheitlich wieder nicht funktioniert?

Ausserdem wurden im EEG Auffälligkeiten entdeckt... In dem Moment konnte ich gar keine genaueren Fragen stellen. Diese fielen mir erst am nächsten Tag ein. Es muss nochmal kontrolliert werden. Ich weiß nur das sie was von Ohnmachtsanfällen und Epilepsie redete... hatte ich beides bisher nicht. Bin aber auch wieder extrem müde. Könnte sobald ich nichts zu tun hab direkt einschlafen...

Und wie ich mich fühle weiß ich auch nicht... finde keinen Zugang. Nicht schlecht, nicht gut, nicht gleichgültig... keine Ahnung... ok vielleicht, aber dieses ok nervt mich... Da muss doch mal mehr sein ...

Zur Zeit steht eben viel neues, unbekanntes an, was mich wieder sehr verunsichert. Auch diese dauernden ersten negativen Gedankengänge... immer muss ich dagegen vorgehen... kann nicht mal ein positiver Gedanke zuerst kommen?

Leider finde ich bei mir auch keinen Tiefenpsychologen. Jetzt wird bei der Verhaltenstherapie erstmal der Antrag auf Langzeittherapie gestellt. Dazu hab ich ab Juni das Psy RENA Programm der Rehanachsorge. Ergotherapie mach ich auch. Die Kunsttherapie hilft mir. Darauf kann ich mich tatsächlich etwas freuen...

Liebe Grüße Mario