Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

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sunshine94
Beiträge: 46
Registriert: 16. Feb 2023, 11:15

Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von sunshine94 »

Hallo zusammen, ich bin neu hier und war zunächst eine stille Leserin. Es tut gut zu sehen, dass andere ähnliche Symptome haben und es tolle Unterstützung aus der Community gibt. Daher versuche ich es.

Bei mir wurde 2017 von meiner Psychotherapeutin eine mittelschwere Depression diagnostiziert. Damals hatte ich noch ganz andere Probleme/ Belastungsfaktoren weshalb ich eine Therapie aufgesucht habe.

Ich habe seit meiner Kindheit depressive Symptome (meine Mutter hat Depressionen) zudem ist meine eineiige Zwillingsschwester an Borderline und Depression erkrankt. Ich habe viel mit ihr durchmachen müssen.
Ich selbst war sehr viel unterwegs, jedes Wochenende feiern, habe viele Kontakte gehabt und unternommen. Das alles neben der Schule und Ausbildung.

Das schulische und berufliche habe ich gut gemeistert. Bis der erste Job und die erste Krise kam. Mir wurde alles zu viel, auf der Arbeit unkonzentriert und und und… mithilfe der Therapie und meiner medikamentösen Behandlung konnte ich an mir arbeiten bis es mir lange Zeit deutlich besser ging.

Inzwischen bin ich heute das Gegenteil von früher: eher ziehe ich mich lieber zurück und möchte meine Ruhe.

Aufgrund meiner Vergangenheit und dessen, dass ich Zwilling bin, hatte ich sehr viele Beziehungen. Ich konnte offensichtlich nie wirklich allein sein da ich nie lange Single war.

Seit drei Jahren führe ich eine toxische Beziehung. Wir sind aufgrund meiner Symptome quasi in eine Art Teufelskreis gerutscht. Ich habe große Verlustängste und mich extrem von meinem Partner abhängig gemacht. Ich habe immer weniger Lust und Energie gehabt, meine sozialen Kontakte zu pflegen.

Da ich in der Beziehung sehr eifersüchtig war, habe ich versucht sehr hart daran zu arbeiten. Leider ohne Erfolg. Mein Partner verheimlicht mir Dinge. Bis es eskaliert ist und er mich vor kurzem verlassen hat.

Kurz dazu. Jetzt kommt noch hinzu, dass ich im Januar eine neue Vollzeitstelle angefangen habe und nebenbei noch studiere.
Vor zwei Wochen haben die Symptome schleichend angefangen. Ich war auf der Arbeit produktiv und sobald ich nach Hause kam bin ich total müde, erschöpft, kaputt in ein Loch und mein Bett gefallen.
Ich habe jetzt erst richtig wahrgenommen, dass es sich um depressive Symptome handelt (körperliche Ursachen wurden medizinisch ausgeschlossen).
Jetzt hat mich zusätzlich wie oben erwähnt mein Partner verlassen von dem ich so abhängig war, er war meine Stütze.

Jetzt falle ich im Moment noch tiefer in das Loch, bin arbeitsunfähig, weine nur noch und könnte den ganzen Tag schlafen. Ich bin sehr traurig, fühle mich sehr einsam und verlassen und jeder Gedanke an ihn verletzt mich…

Meine Therapeutin hat mir 2 Wochen AU empfohlen. Mein Problem ist aber, dass ich mich noch in der Probezeit und einem befristeten Arbeitsverhältnis befinde und extreme Angst habe, meinen Job zu verlieren - wenn ich mich sehr lange krank schreiben lasse.
Ich muss dazu sagen, dass ich im Januar Pfeiffersches Drüsenfieber hatte und deshalb schon für 2 Wochen weggefallen bin….. Dieser Druck lastet auf mich…

In Absprache mit meiner Psychiaterin haben wir mein Paroxetin von 20mg auf 30mg erhöht.
Aber im Moment fühle ich mich wie eine Versagerin und habe einfach nur noch Angst. Hinzu dieser Trennungsschmerz und diese Trauer….
Ich weiß gerade einfach nicht wie es weiter gehen soll. Bekomme kaum den Haushalt gemacht und habe keine Energie mir etwas zu Essen zu kochen…

Ich habe Freunde, die sind auch für mich da - aber wie gesagt, es ist super anstrengend für mich und im Moment ist mir nach Rückzug….

Daher meine Frage an Euch, ob ihr vielleicht noch Anregungen/ Tipps für mich habt - wie ich am Besten mit meiner beruflichen und privaten Situation umgehen könnte.

Vielen lieben Dank vorab und
Ganz viele Grüße
sunshine94
Beiträge: 46
Registriert: 16. Feb 2023, 11:15

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von sunshine94 »

Hallo Brigitte,
vielen lieben Dank für deine Worte und vor allem für die Buchempfehlung! Klingt wirklich gut.
Ganz LG
SundayMan
Beiträge: 327
Registriert: 8. Sep 2022, 19:12

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von SundayMan »

Hallo sunshine94,

bin gerade über deinen Thread gestolpert und möchte dich ebenfalls herzlich im Forum willkommen heißen.

Zu erst einmal finde ich es toll, dass du dich hier angemeldet hast und dich öffnest.
Deine Sorge bezüglich des neuen Berufs kann ich sehr gut nachvollziehen - ich bin selbst in einer Lage wie du: neuer Job, Probezeit, rezidivierenden Depression Phase, wenig Energie, Gedanken des Versagens...

Während der letzten Monate im neuen Job war ich viel krank. Und diese Zeit der Krankheit hat bei mir bewirkt, dass ich umso verbissener wieder "funktionieren" wollte. Ich wollte anderen Menschen (sowohl auf Arbeit als auch im Umfeld) beweisen, dass ich die Depression besiege und schnell alles wieder normal ist.
Vor einer längeren Ausfallzeit bzw. dem Verlust des neuen Arbeitsplatzes hatte ich große Angst.
Das Ende vom Lied ist: die Depression ist durch mein erzwungenen Funktionieren wollen umso länger und stärker geblieben.

Dem, was Brigitte geschrieben hat, kann ich mir anschließen: du bzw. deine Gesundheit sollte jetzt oberste Priorität haben. Wenn du dich krank bzw. halbgesund zur Arbeit zwingst, ist damit niemandem geholfen.
Du darfst erspüren, was deine Bedürfnisse sind, was dir gut tut. Und wenn es soweit ist, du wieder mehr bei dir bist und Energie hast, wirst du wissen, wohin dich dein Weg führt und das aktiv gestalten.

Eine Beobachtung zum Mutmachen noch: ich finde, aus der Art wie du schreibst lässt sich Reflektionsfähigkeit und auch der Wille dazu herauslesen - das sind ganz hilfreiche Werkzeuge zur Bewältigung deiner Depression.

Alles Gute wünscht dir
SundayMan
"You asked me what's my pleasure, a movie or a measure
I'll have a cup of tea and tell you of my dreaming
Dreaming is free"
(Blondie)
sunshine94
Beiträge: 46
Registriert: 16. Feb 2023, 11:15

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von sunshine94 »

Hallo Sundayman, hallo Brigitte,

danke nochmal für Eure Rückmeldungen.
Aktuell geht es mir von Tag zu Tag schlechter seit dem mein Paroxetin verdoppelt wurde. Meine Therapeutin vermutet, dass war zu schnell. Ich erkenne mich nicht mehr wieder. Ich frage mich ernsthaft wer ich bin. Ich bin müde, antriebslos, wie sediert. Hab keine Interessen. Plötzliche Heulattacken, wütend und aggressiv. Zum ersten Mal auch an Suizid gedacht, weshalb Sanitäter da waren. Ich konnte mich nicht beruhigen, hatte Angst.
Ich bekomme nur einfache Dinge hin, aber sind anstrengend und mühselig. Und dann der Druck, dass Montag wieder die Arbeit losgeht. Dabei hab ich Selbstzweifel, fühl mich unsicher und habe Angst. Ich erkenne mich eben nicht mehr.
Dazu zittere ich und habe Zuckungen, fühl mich schnell reizüberflutet. Und habe garkeinen Appetit mehr.
Meine Therapeutin hat heute am Telefon gesagt, ich soll ab sofort das Medikament auf 30mg reduzieren.
Es ist so anstrengend und traurig… Ich möchte einfach mein altes Leben, die Motivation, das Interesse,.. zurück. :(
747er
Beiträge: 386
Registriert: 10. Jul 2022, 10:20

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von 747er »

Pfeiffersches Drüsenfieber kann auch ein psychosomatisches Symptom sein. Meine Schwester bekam es als Kind, nachdem unsere Oma gestorben war, und sie die Trauer nicht zulassen wollte.

Ich kann verstehen, dass du Angst hast, den Job zu verlieren, aber in deinem derzeitigen Zustand bist du definitiv nicht arbeitsfähig. Auch wenn dich die Arbeit von deiner Trauer um die Beziehung und deiner Einsamkeit ablenken könnte.
Aber du brauchst jetzt Zeit für dich, um zur Ruhe zu kommen.

Wenn du nicht allein sein kannst, vielleicht kannst du ja vorübergehend bei jemandem aus deiner Familie, oder Freunden, unterkommen? Alternativ wäre, in eine Klinik zu gehen.
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Sunshine 94,

es tut mir echt leid das es dir gerade so schlecht geht. Aber ich denke auch wie 747er so kannst du auf keinen Fall arbeiten. Ich verstehe es das es für dich gerade äusserst ungünstig ist wegen dem neuen Job.

Ich nehme auch schon sehr lange Paroxetin 20 mg. Ich kann mir schon vorstellen das wenn du die doppelte Dosis eingenommen hast, dass das Auswirkungen hat. Ich merke es auch sehr wenn ich im umgekehrten Falle Paroxetin einmal ein paar Tage nicht genommen habe, da stellt sich gleich vermehrtes Grübeln ein und vor allen Dingen habe ich auch sehr unangenehme Alpträume mit Angstzuständen. Da merke ich immer wieder wie das Paroxetin den Körper und die Psyche beeinflusst im positivem Sinne.
Ich glaube durch die Erhöhung bei dir sind halt leider die unschönen Nebenwirkungen wie man sie am Anfang hat wieder verstärkt aufgetreten.
Ich denke wenn du krank schreiben lässt das nimmt den Druck ein wenig, es hilft ja nichts wenn man mit sich selber nicht klar kommt, wie soll man dann eine Leistung erbringen?
Ja das glaube ich das du dir nicht sehnlicher wünscht als dein altes Leben zurück. Einfach ganz "normal leben"!!!
Ich wünsche dir von Herzen gute Besserung, es wird wieder anders da bin ich mir ganz sicher.
Liebe Grüße Pummelchen
sunshine94
Beiträge: 46
Registriert: 16. Feb 2023, 11:15

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von sunshine94 »

Hallo zusammen,

danke für Eure Antwort und Anregungen.

Ich denke auch, wenn ich ab Montag arbeiten gehe, dann nur aus dem Grund, dass ich mich damit unter Druck setze, wieder funktionieren zu müssen, Geld verdienen zu müssen damit ich mich finanzieren kann. Ich fühle mich sonst nicht bereit.
Ich bin noch viel zu emotional. Und mir fehlen Antrieb und Motivation um irgendwas zu machen. Ich finde es sogar anstrengend, Freunde zu treffen.
Meine Therapeutin hat mir gestern am Telefon gesagt, dass ich das Paroxetin auf 30mg reduzieren soll.

Wie es jetzt am Montag weitergeht, weiß ich noch immer nicht…Ich befinde mich in der Probezeit und möchte denen ungern von meiner Depression erzählen. :/
Ich denke auch, ich habe Angst davor, was kommen wird wenn ich weiter krank geschrieben bin.
Auf der anderen Seite auch Angst davor, was kommen wird wenn ich schon wieder arbeiten gehe….

Ich weiß, dass mir niemand diese Verantwortung abnehmen kann…Aber irgendwie kann ich mich nicht entscheiden.
Liebe Grüße
Überdosis
Beiträge: 251
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von Überdosis »

Hallo Sunshine 94,

wie geht es dir denn mittlerweile so?

Und wie lange wäre denn noch die Probezeit?

Dass du dich nicht traust, dich deinem Arbeitgeber anzuvertrauen kann ich total gut nachempfinden.
Oft endet das nicht so gut. Du tust mir richtig leid, das ist so schwierig.

Klingt zwar voll mies, aber erstmal arbeitslos melden ginge nicht, damit du dir die Zeit zum genesen nehmen könntest, die du bräuchtest?


Mitfühlende Grüße
Susan
sunshine94
Beiträge: 46
Registriert: 16. Feb 2023, 11:15

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von sunshine94 »

Hallo Susan,

danke deiner Nachfrage, das ist lieb.
Es hat sich einiges getan in den letzten Wochen weshalb ich hier nicht mehr aktiv war.
Im Moment geht es mir so lala. Es ist ein Auf- und Ab.
Ich war dann zwischenzeitlich wieder arbeiten bis ich dann doch gemerkt habe, dass es so nicht weitergehen kann. Meine Symptome sind geblieben.
Ich bekam am Wochenende neben der Erschöpfung und dem sozialem Rückzug Panikattacken weil ich wusste, dass etwas nicht stimmt, ich Hilfe brauche, es aber nicht schaffe und eben Angst hatte den Job zu verlieren.
Also schrieb mich meine Psychiaterin für vier Wochen krank, gab mir eine Einweisung für eine stationäre Klinik und ein neues Medikament. Meine Therapeutin empfahl mir zunächst „nur“ eine Tagesklinik. Hatte bei zwei angerufen die mir wiederum einen stationären Aufenthalt empfahlen.
Dann habe ich gemerkt wie ernst meine Lage ist.
Das Medikament (Venlafaxin) nehme ich erst seit vier Tagen.
Kommende Woche wurde ich zum Personalgespräch inklusive Geschäftsführung eingeladen. Dann werde ich dort offen über die schwere Depression berichten.
Ich habe Angst aber denke mir inzwischen, die Gesundheit geht vor. Entweder Sie kündigen oder unterstützen mich.
Hab daher schon mit meiner Kasse telefoniert und einen Termin bei der Agentur gemacht.
Zudem habe ich ein Urlaubssemester beantragt und mich bei einer Klinik angemeldet, bei der die Wartezeit 3-4 Wochen beträgt.
Im Moment tu ich mich schwer damit zu akzeptieren, dass ich aus Beruf+Uni ausbrechen muss. Das war für mich bisher immer sehr wichtig und existenziell. Dort konnte ich gute Leistungen erbringen die ich mit meinem Selbstvertrauen gekoppelt habe.
Und nun bin ich Zuhause, isoliere mich, jeder Tag ist herausfordernd und ich habe Angst vor dem was kommt.
Aber bin sicher, dass ich die Klinik brauche.
Ich denke nach dem Personalgespräch kann ich mich erst wieder „entspannen“ und mich richtig auf mich besinnen, wenn ich mehr Gewissheit habe.

Wie geht es dir?

Ganz liebe Grüße
sunshine
sunshine94
Beiträge: 46
Registriert: 16. Feb 2023, 11:15

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von sunshine94 »

Hallo zusammen,

wollte nochmal gern eine Rückmeldung zu meinem aktuellen Stand geben.

Das Personalgespräch war wirklich gut, auf Augenhöhe und sie haben großes Verständnis gezeigt womit ich nicht gerechnet habe. Ich bin jetzt quasi für ein Jahr auf stumm geschaltet, erhalte bald Krankengeld. Denen ist wichtig, dass ich die Klinik besuche und erst wiederkomme wenn ich wieder gesund bin.

Seit Ostern geht es mir stetig besser. Ich bin viel aktiver und auch motivierter. Ich versuche mich gerade ein wenig auszutesten indem ich Freunde treffe etc. Ich merke aber auch hier, dass das noch teilweise anstrengend ist und vor allem fällt mir auf, wie sensibel ich bin. Nach einem Treffen bin ich oft überreizt weshalb ich noch immer 1-2 Tage habe an denen ich meine Ruhe und meinen Rückzug benötige.

Aber ich habe meine Situation angenommen und akzeptiert und kann die Zeit sogar etwas wieder genießen. Glaube auch, dass das Medikament da wirkt.

Ende Mai soll es ungefähr in die Klinik gehen.

Mit meinem Freund ist es eher auch immer wieder nochmal angespannt, aber haben trotzdem zwischendurch eine tolle Zeit.

Ich hoffe euch geht es gut.

Viele Grüße
Sunshine
Vivl22
Beiträge: 13
Registriert: 8. Mär 2022, 14:02

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von Vivl22 »

Hallo sunshine,

ich bin 29 und leide seit meinem Jugendalter an chronischer rezidivierender Depression.
Ich bin auch noch in einem befristeten Arbeitsverhältnis und jetzt die 4te Woche krank. Ich bin zum Betriebsrat und bin offen mit der Krankheit umgegangen. Ich denke das ist dann ganz wichtig. Sich eben nicht einfach nur krank zu melden. Ich nehme auch venlafaxin. Und bin auch immer sehr bemüht mich um Besserung der Erkrankung etc zu kümmern. Manchmal sogar ZU bemüht. Ich bin eben ein sehr ehrgeiziger Mensch und auch sehr organisiert und möchte am liebsten immer gleich alles lösen. Und dann stört es mich umso mehr wenn die Depression sich dann trotz allen Bemühungen meldet. Aber die erbliche Komponente schert sich darum natürlich nicht.
Ich glaube du bist auf einem sehr guten Weg und dein Arbeitgeber scheint dich auch zu unterstützen. Das ist ein wahnsinns Glück sag ich dir!

Viele Grüße
Vivi
The Boogeyman
Beiträge: 40
Registriert: 28. Apr 2023, 15:37

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von The Boogeyman »

mich würde eins interessieren was bedeutet wenn ich wieder gesund bin dann soll ich zurück kommen.

Ich gehe ganz offen auch mit meiner Erkrankung um und versuche wirklich auf zu klären. Grad was die Arbeit angeht in der heutigen Zeit sehr schwer da der Arbeitgeber auch oft deine Krankheit gegen dich verwendet.

In der Hinsicht mache ich mir nichts mehr vor und für mich ist das einfach Realität.
Auch ich kenne den Satz nehmen sie sich die Zeit die Sie brauchen und dann wenn Sie wieder fit sind können Sie wieder angreifen.
Tja nur musste ich meinem Arbeitgeber auch mal klar machen ähm >Entschuldigung ich habe nicht eben mal ne Grippe oder eine Erkältung das braucht sehr intensive Arbeit und Zeit.
Grad wenn die Depression kommt schlecht Wetter oder wegen irgendeinem Ereignis in der Familie das mit dem Umgehen mit der Krankheit ist das Entscheidende und das Sie auftaucht wenn du Sie am wenigsten gebrauchen kannst.
Nicht mehr die Angst davor haben und auch nicht mehr sich darin ergeben in der Depression, Sich aufraffen dagegen ankämpfen.
Es kommt auch auf die art und schwere der Depression an.
Aber ich bewundere jeden Menschen der dagegen angeht und sich nicht unterkriegen lässt egal in welcher Art und Weise.
Geh deinen Weg und sieh wohin er dich führt. #
Ich für mich schaue nicht nach vorn und auch nicht nach hinten sondern lebe jetzt in dieser Sekunde, in dieser Minute, in dieser Stunde an diesem Tag.
Die Depressionen haben mich ein viertel meines Lebens gekostet. Und Warum? Weil ich es zugelassen habe.
Good Luck
sunshine94
Beiträge: 46
Registriert: 16. Feb 2023, 11:15

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von sunshine94 »

The Boogeyman hat geschrieben: 2. Mai 2023, 17:34 mich würde eins interessieren was bedeutet wenn ich wieder gesund bin dann soll ich zurück kommen.
Hallo @Boogeyman

damit meinen sie, dass sie nicht wollen, dass ich zwischendurch nochmal komme und dann wieder für 3 Wochen wegfalle usw….
Aber denen war dennoch von Anfang an klar, dass das bis zu einem Jahr oder länger dauern kann. Vorteil ist, ich arbeite als Heilerziehungspflegerin in einer Werkstatt für psychisch erkrankte. Also kennen die sich mit Depressionen aus…

Aber ja, ich verstehe was du meinst. Da es nichts körperliches ist, kann man es nur schwer einschätzen.
Meine Therapeutin und meine Psychiaterin wollen auf keinen Fall, dass ich ein Jahr ausfalle.

Ich gehe am 23.05. in eine Klinik und meine Vorstellung ist, zum Ende des Jahres wieder arbeiten zu gehen, dann aber nur noch in Teilzeit und noch ein Urlaubssemester in der Uni zu beantragen sodass ich nicht direkt wieder mit der Doppelbelastung anfange.
Aber dann sag ich mir auch „denke jetzt noch nicht an die Arbeit!“ und versuche die Zeit jetzt wirklich nur für mich zu nutzen, mich auf mich zu besinnen mit all den wichtigen Themen die mich beschäftigen.
Ich werde in der Klinik vermutlich auch die Arbeit ansprechen und hoffe, dass ich im Laufe der Zeit vor Ort ein Gefühl bekommen werde, wann der richtige Zeitpunkt ist.
Aber jetzt ist noch garnicht daran zu denken.

Viele Grüße
Sunshine
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: Depression zum ungünstigen Zeitpunkt, neuer Job

Beitrag von MissMikse »

Huhu, hab dir ja eben schon geschrieben.

Aber hier dann noch als Ergänzung: denk jetzt noch nicht so viel an später, ans wieder Arbeiten, an die Uni usw. Konzentrier dich ganz auf dich und auf das hier und jetzt. Du wirst es merken, wenn der Zeitpunkt da ist, wieder etwas mehr an die Zukunft zu denken - und dann auch zu planen und die nächsten Schritte zu gehen.
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