Termin REHA steht fest

Secret
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Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,

ich war jetzt länger nicht mehr im Forum unterwegs, ich habe aber mal immer an das Forum gedacht oder gelesen.... In letzter Zeit ist die Zeit schnell wie im Flug umgegangen, ohne das sich im Alltag viel verändert hat... Sport, Haushalt, Partnerschaft, Hobbies... Ich habe eine kreativere Phase - stricke oder mache mal Deko mit Blumen. Die REHA Klinik hat angerufen und mir nochmals den Termin für den 08.03.23 mitgeteilt. Obwohl ich selber eine REHA beantragt habe und wollte setzt mich das auch unter Druck. Ich merke das ich mich daran gewöhnt habe nicht mehr zur Arbeit zu müssen und mit meinen Alltag genauso sehr beschäftigt und ausgelastet zu sein wie ein Rentner. Ich fühle mich auch teilweise schon so alt.
Die Angst vor der Zeit danach rückt näher, der Arbeitgeber wurde heute von mir per email informiert. Zurück will ich da nicht. Der Aufnahmebogen ist schon für mich eine Herausforderung mit seinen 9 Seiten und vielen Fragen. Aber den habe ich gestern mit zu meinem Psychologen genommen und mit ihm besprochen. Er fand einige Fragen auch sehr schwierig und hat mich so gut beraten wie er konnte. Wir haben in den letztn Monaten schon wegen meinem Verschlimmerungsantrag auf GDB einiges in meiner Patientenakte was hilfreich war.
Die Frage: was muss geschehen damit ich wieder arbeiten gehe bzw. wie sollte der Arbeitsplatz denn dann sein beschäftigt mich schon emotional sehr.
Den Aufnahmebogen sehr ich schon wie eine Aussage darüber ob man mich wieder zurück zu einer Arbeit schicken kann und ich dann wieder so weit bin wie vor meinem Zusammenbruch auf der Arbeit. Die REHA ist psychosomatisch weil mein Körper auch zuletzt auf der Arbeit gestreikt hat da ich dem Chef möglichst alles Recht machen wollte obwohl so einiges für mich nicht mehr da in Ordnung ist...
Der Psychologe wird für die Zeit nach der REHA weitere Sitzungen für eine Traumabehandlung beantragen, auch da habe ich einen Fragebogen von ihm mitbekommen, aber mit dem Hinweis mich beim Ausfüllen nicht zu sehr unter Druck zu setzten. Ich habe mir den noch nicht angesehen. Er hat mir einige Fragen zur "Vorwarnung" vorgelesen, darunter war die Frage ob ich Erinnerung an meinem Leben im Alter von 0 bis 3 Jahren habe. Er meinte daran könne sich ja sehr seltlen Jemand erinnern als man so klein war. Vielleicht würde ich mich ja an etwas erinnern was Familienangehörige aus dieser Zeit von mir berichtet haben. Ich sagte ihm meine Schwester hätte mir gesagt, sie sei von zu Hause im Streit mit unserer Mutter ausgezogen weil sie sich über die DErziehung mit ihr handgreiflich gestritten habe. Meine Mutter habe mich geschlage und getreten da ich noch nicht sauber wurde (Einnässen) und die Schwester sei dazwischen gegangen und habe sich mit der Mutter handgreiflich auseinandergesetzt. Ich kann mich daran nicht erinner, aber das ich lange Zeit brauchte um sauber zu werden, bis ins Grundschulalter rein. Der Psychologe sagte das meine Schwester mich damals im Stich gelassen habe, sie hätte besser mich getröstet als sich mit der Mutter körperlich auseinanderzusetzten. Das habe ich noch nie so gesehen und fühle mich nach dem gestrigen Gespräch befreit. Denn ich habe mir selber auch die Schuld gegeben das sie dann nicht mehr den Kontakt zu den Eltern hatte. Sie hatte mir oft genug gesagt das es mich nur gebe weil sie auf die Mutter gegen eine Abtreibung damals eingwirkt habe und der Mutter versprochen habe sich um mich mit zu kümmern. Die Schwester ist 16 Jahre älter als ich.
Und ich sagte dem Psychologen das diese Erinnerung für mich besondert hat in der Zeit war als mein zweites Kind ebenfalls erst im Grundschulalter sauber wurde und ich bis dahin auch das Bett teilweise täglich bezogen habe. Ich habe mein Kind nicht geschlagen, aber es war eben sehr schwer für mich. Ich hatte an meine Zeit gedacht und mein Kind damals zu einem Psychologen gebraucht (auch Urologen) weil ich mich an meine Zeit erinerte und es bei mir auf jeden Fall wegen meinen damaligen Problemen so war und ich das für den Sohn auch für möglich gehalten habe. Der Fall war zwar anders, da wir eine sehr enge Beziehung hatten und er mir viel Liebe gab die ich als Kind nicht hatte, aber irgendwie hatte er ja wegen meinen Depressionen trotzdem gelitten. Der Psychologe sagte auch das war schon so eine Art Traumaterapie damals für mich. Und das er es gut findet das ich ihn nicht geschlagen habe, das ich dadurch auch gegen das was mir damals passierte gehandelt habe. Ich hatte schon immer Wut auf Leute die sagten das es ihnen früher nichts geschadet habe ein paar Schläge zu bekommen. Für so eine Bemerkung sollte so jemand direkt eine Strafe bekommen, aber was wäre da wohl angemessen wenn ich selber gegen Gewalt bin? Stille Bank bei Brot und Wasser für eine seehr lange Zeit zum Nachdenken? Wenn da bei solchen Leuten nicht schon mit dem Denken Hopfen und Malz verloren ist :twisted:
Da kommt wieder mein Gerechtigkeitssinn raus, aber auch das ich wieder Angst habe mir zu viel zuzumuten. Ich bewundere Menschen die anderen helfen. Aber für so einiges was ich gerne tun würde fehlt mir der Mut und die Kraft.
LG

Secret
Katerle
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe Secret,

das ist nachvollziehbar, deine Angst vor der Zeit nach der Reha. Nur ist das noch zu früh, das kannst du alles dort in der Klinik mit der Psychologin/Psychologen besprechen, wie es danach mit dir weitergeht, arbeitsmäßig und auch mit der Traumabehandlung. Du wirst sowieso erst mal dort eingeschätzt von erfahrenen professionellen Leuten. Komme erstmal dort an und dann versuchst du dich auf den Klinikalltag einzulassen.

Da hast du einiges durchgemacht in deinem frühen Kindesalter... Und was Schläge betrifft, sehe ich auch so, wie du schreibst und wie dein Therapeut. Auch wenn man selbst Schlimmes erfahren hat, muss das nicht an seine Kinder weitergegeben werden...

Alles Gute und viel Kraft bei deinem Weg,
Katerle
SonneundDunkenheit
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Liebe Secret,
primäres Ziel einer Reha über die DRV ist nun einmal die Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit. Entsprechend sind auch die Formulare gestrickt.
Die Klinik prüft damit natürlich auch wie du dich selbst einschätzt, wie motiviert/ veränderungsbereit du bist, wo Hilfen erforderlich sind...
Dass du nicht zu deinem AG zurück möchtest, ist nachvollziehbar. Die Klinik muss aber eine Einschätzung in Bezug auf Belastbarkeit/ Arbeitsfähigkeit abgeben (unabhängig vom konkreten AG). Sie können aber im Ergebnis der Reha auch Vorschläge bezüglich beruflicher Rehabilitation machen, empfehlen den Arbeitsplatz zu wechseln, nur halbtags zu arbeiten oder...
Versuch alles in der Reha mitzunehmen, was dir gut tut. Ich wünsche dir gute und vor allem objektive Behandler und Mitpatienten mit denen du einen guten Draht findest.

Zum Thema Traumatherapie: ich habe aus der Klinik und aus dem Gutachten, welches für die EMR im Auftrag der DRV erstellt wurde die Empfehlung für eine Traumatherapie erhalten. Gemeinsam mit meiner ambulanten Psychotherapeutin haben wir beschlossen die Finger davon zu lassen. Ich habe die Diagnose chronisch komplexe PTBS (gibt es im neuen ICF 11) . Sie (selbst Traumatherapeutin) rät davon ab 40 Jahre nach dem ganzen Scheiss alles im Detail hochzuholen. Die Gefahr dass ich damit komplett "zerfalle" ist ihr zu hoch im Vergleich zum möglichen Nutzen. Ich denke die Gefahr hat dir dein Psychologe benannt. Wir schauen uns in meiner Therapie schon an was Auslöser für mein momentanes Verhalten/ Denken ect. ist. Eine Traumatherapie ist aber noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Wünsche dir viel Mut und Kraft mit der Vergangenheit konstruktiv umzugehen.

Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Gertrud Star
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Secret,

na das ging ja jetzt doch zügig mit der Reha.
Ich frage mich heute auch, was manche Fragen in Fragebögen für einen Zweck haben sollen. Die Frage nach den frühen Erinnerungen kenne ich auch, und ich habe tatsächlich einzelne Erinnerungen. Bei manchen bin ich mir nicht sicher, ob ich da schon 4 Jahre war, bei manchen weiß ich, dass ich höchstens 3 war. Das sind denke ich Ausnahmen und bei mir ausnahmslos Erinnerungen an stinknormale Alltagsbegebenheiten. Bei einer sitze ich auf Mutterns Arm, wie sie ein Schwätzchen mit der älteren Nachbarin hielt, nur als Beispiel. Echt belastende Sachen - daran wird man sich wohl eher weniger konkret erinnern, wenn sie sich in so jungem Alter zugetragen haben.
Die Frage nach dem Arbeitsplatz wird allen so gestellt, egal ob derjenige kurz vor der Altersrente steht oder noch sehr jung ist. Und sie ist wirklich ganz allgemein gehalten, unabhängig vom aktuellen oder letzten Arbeitgeber oder Arbeitsplatz. Ich hatte immer das Gefühl, mir bei der Beantwortung etwas aus den Fingern saugen zu müssen. Heute weiß ich, warum.
Andere Fragen würde ich mir sogar noch im Nachhinein dringend wünschen, weil sie Aufschluss über Belastungen geben, an die ich mich viel zu sehr gewöhnt hatte.
Manche Fragen findet man ab einem gewissen Alter seltsam, weil weniger relevant. Gerade Leute, die eh nicht mehr weit von der Altersrente entfernt sind, viele Jahre krank sind und vielleicht viele Jahre belastenden Umstände haben - da wirken manche Fragen dermaßen deplatziert. Da ist die Frage gerechtfertigt, ob man in Zukunft einfach noch in Ruhe gelassen werden sollte, egal ob mit Arbeit oder aufreibenden Therapiemethoden. Auch letzteres kann ziemlich schlauchen. Das Gefühl, zu "zerfallen", kommt ja auch von zuviel Stress allgemein und nicht nur von Traumas.

Ich wünsch dir eine schöne Zeit in der Klinik, und ein brauchbares Ergebnis in Richtung Erwerbsfähigkeit und Therapieempfehlungen.
Einrücktag ist ja bei dir der Ehrentag der Frauen, klingt schonmal nicht schlecht ;)

LG von hier aus dem Süden.
Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,

ich weiss das ich erst nach der REHA weiss wie es weiter geht, aber die Gedankenkreise kann ich nicht stoppen. Vielleicht bin ich demnächst mehr abgelenkt weil mein Mann ab Freitag 2 Wochen UrlIaub hat. Heute war ich zum letzten Mal beim Fitnesstudio.
Die Fragebögen habe ich schon ausgefüllt, das der Bogen mit der Traumatherapie mich unruhig hat schlafen lassen hätte ich nicht gedacht, aber das sagte der Psychologe schon voraus das dies passieren könne und auch bereits vor mir andere Patienten hatten. Aber auch das lasse ich auf mich zukommen, dieser Psychologe ist viel ruhiger als wen ich vorher hatte.
Ich merke nur das ich zur Zeit etwas sehr sensibel geworden bin und mich schon belastet wenn jemand im Straßenverkehr hupt, auch wenn ich nicht gemeint war mich das aufregt. Oder ich mich ärgere wenn mir jemand nicht zugehört hat usw.
Das ich zwar nicht komplett gerne allein bin aber zur Zeit viel Ruhe brauche, mir eine Stunde unter Menschen beim Sport schon reicht.
Donnerstags ist Laufgruppe mit Senioren, vor zwei Wochen hatte meine Laufpartnerin einen Unfall: sie ist gegen meine Stöcke getreten und gefallen. Aber ohne jede Regung nach vorne und reagierte auch dann nicht, ich war völlig geschockt und hilflos. Fühlte mich auch schuldig obwohl ich verstandsmässig weiss das ich da nichts für kann. Aber ich hatte auch nicht so gute Nerven wie die 2 Herren vor mir, einer kümmerte sich um sie und beruhigte sie, der andere hat mich abgelenkt, Der Rest der Gruppe war weg und hat nichts bemerkt.
Letzte Woche hat sie sich nicht gemeldet, und ich möchte eigentlich auch morgen nicht mehr mitlaufen. Komme mir aber auch irgendwie doof vor dabei das ich es so empfinde. Irgendwie triggerte mich das auch das ich schon so oft keinen guten Abschied von anderen Menschen hatte, sei es die Ursprungsfamilie, der letzte Psychologe oder frühere Schulklassen und Arbeitsplätze. Sie wohnt 2 Häuser neben uns, ich hatte heute mal da geklingelt aber es war keiner zu Hause um zu fragen wie es morgen aussieht mit Laufen.
Na ja, zur Zeit habe ich eben Dinge die mich belasten wo andere überhaupt nicht darüber nachdenken, ist mir irgendwie peinlich mit diesen Gefühlen umzugehen. Aber das ist halt die Depression. Heute habe ich beim Sport versucht mich an Gesprächen zu beteiligen und eine Frau sagte zu den anderen hin "ich versteh kein Wort". Eine andere antwortete das die Musik auch sehr laut sei, das hat mich schon mal irgendwie entlastet. Aber ich versteh mich selber gerade nicht das ich mich über so etwas ärgere, ich hatte keine Lust mehr auf Gespräche und mich da ausgeklinkt, entweder versteht man mich in normaler Zimmerlautstärke oder lässt es. Es hätte mich auch nicht so gestört wenn sie mich direkt angesprochen hätte und nicht so in dritter Person von mir gesprochen hätte. Das musste ich mal so loswerden weil ich früher so etwas einfach hingenommen habe, das hat mich auch kaputt gemacht nicht zu meinen eigenen Gefühlen zu stehen. Geht es jemanden hier ähnlich wie mir oder ist jede Depression so anders?
Der Psychologe meinte ich sei auch jetzt in einer anderen Phase als am Anfang meiner Krankschreibung, mehr aufnahmefähig. Ich merke das auch in anderen Bereichen: das ich zu Hause einiges umdekoriere was mir früher egal war.
LG

Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,

auf meinen letzten Post hat sich keiner gemeldet, ich habe vielleicht zu sehr durcheinander geschrieben.

Heute war das letzte Mal für mich Laufgruppe und ich fühlte mich seit gestern schon unwohl und wusste nicht ob ich nochmal hingehen soll oder nicht.

Ich will das es nicht mehr so läuft wie bisher und habe bei mir selber eine Konfrontationtherapie gemacht: ich bin aber auch froh als heute morgen mein Mann auf der Arbeit für mich telefonisch erreichbar war als es mir sehr schlecht ging.

Ich habe die Nachbarin angerufen und gefragt ob sie heute mit läuft, wir hatten bisher Fahrgemeinschaft zum Treffpunkt gemacht. Sie ist vor 2 Wochen gefallen, ich hatte noch gesagt wie leid mir das tat und ob ich noch zu Ihr nach Hause gehen soll und sie Hilfe brauche. Hat sie abgelehnt, es sei alles OK.

Ich fühlte mich schlecht und schuldig, obwohl wir beide nicht aufgepasst haben und über die Walkingstöcke fielen, ich war geschockt und mit meiner Depression auch überfordert, es hatte sich ein Mitläufer vor ihr bei ihr eingehakt und sich gekümmert und beruhigt.

Nun sagte sie mir am Telefon das ich mich hätte früher mal melden können, sie sei dann doch noch beim Arzt gewesen und habe einen Zahn verloren.
Ich wollte nicht schon wieder ein Opfer sein, ich habe erst diese Tage in einem anderen Post geschrieben das man sich oft wegen häufiger fehlender Selbstwirksamkeit und Hilflosigkeit schlecht fühlt.
Sie sagte mir das sie von mir enttäuscht sei. Ihr habe ihr geantwortet da sie mich auch besser kennt und über meine Depression Bescheid weiss das ich jetzt ebenfalls von ihr enttäuscht bin und ihr erklärt das ich nicht so belastbar bin wie gesunde Menschen und mit der Situation auch überfordert. Ich habe sie darauf aufmerksam gemacht das das nicht wegen gar nichts monatelang nicht arbeitsfähig bin. Sie legte auf. Ich war entsetzt, habe nochmal angerufen, sie sagte ich könne mit ihr zusammen fahren aber ihr neuer Lebensgefährte würde fahren und mitlaufen. Ich habe dann abgelehnt und wollte erst zu Hause bleiben. Dann hätte ich mich aber bestimmt schlecht gefühlt, das hat mich auch getriggert, bei früheren Situationen war ich dann auf der Arbeit immer auf der Flucht. Ich habe meinen Mann auf der Arbeit angerufen und er hat mir geraten walken zu gehen.
Habe ich gemacht und sie nur gegrüßt und mich zu anderen Läufern gesellt und mit jemand anderen gut unterhalten. Mein schlechtes Gewissen hat sich in Wut gewandelt..
Sie verlangt von mir Rücksicht wegen ihr Alter - ist aber im Gegenzug Depressiven gegenüber Rücksichtslos und intolerant :evil: Die ist bei mir unten durch.
Ich bin froh das ich mich getraut habe hin zu gehen.
LG

Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

P.S. Nach einem halben Jahr Menopause habe ich gestern meine Periode bekommen und bin daher auch auf mehr Konfrontation und Krawall gebürstet 8-)
LG

Secret
SonneundDunkenheit
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Liebe Secret,
du bist momentan ziemlich durcheinander, anstehende Reha, der Unfall, die Auswirkungen der Depression....da kommt viel zusammen.
Der Unfall (= Verkettung unglücklicher Zusammenspiele) muss recht heftig gewesen sein. Du hast reagiert wie du es in dem Moment konntest.... richtig oder falsch liegt immer in der jeweiligen Perspektive.
Opfer/ Täter .... darum geht es doch gar nicht, sondern um ein Miteinander. Sie hätte sich gewünscht du erkundigst dich eher nach ihrem Befinden. Du möchtest, dass deine "Einschränkungen" durch die Depression stärker berücksichtigt werden....ihr beide fühlt euch in eurem Sein nicht ausreichend vom Gegenüber gesehen. Das ist der Stand der Dinge. Da ihr beide Berührungspunkte im Alltag habt, wäre ein persönliches Gespräch sicherlich hilfreich füreinander, aber ob du dich dem gewachsen fühlst momentan, kannst nur du entscheiden. Sie wird wahrscheinlich mehr Mitgefühl von den Anderen bekommen, einfach weil sie offensichtliche Verletzungen davon getragen hat. So ist die Realität.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Reha. Hoffentlich ist dort viel Raum für deine Anliegen.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,

ich komme gerade von einer Beerdigung eines Onkels meines Mannes nach Hause und bin ziemlich platt. Eigentlich sollte der Ärger über die Nachbarin sich darüber auch relativieren, ist aber bei mir nur zum Teil der Fall.
Dennoch habe ich vor dem Termin die zwei Posts von Winfried und Sonneunddunkelheit gelesen, nachts war noch nichts, ich konnte von 2 bis 3 Uhr nicht schlafen.

@Winfried: ich hatte am nächsten Tag nach dem Unfall überlegt ob ich anrufe und mich erkundige aber nicht den Mut gehabt. Und mit meinen Mann darüber gesprochen und er meinte es sei ja gut gegangen, alles so wie Telefonate nimmt er mir auch nicht ab und verlangt da mehr Selbständigkeit. Ich bin nicht der Meinung das ich mich auch noch bei der Nachbarin entschuldigen müsste, ich fühle mich abgekanzelt und gekränkt und die kann sich ja bei mir entschuldigen. Ich habe auch noch nicht alles von ihr erzählt: Sie ist seit einem Jahr Witwe und hat einen neuen Lebenspartner und mich damals auch gefragt wie ich dazu stehe. Und ich war tolerant und sie war erleichtert, wir haben schon häufig etwas zusammen unternommen. Sie hat einen psychich kranken Enkel, sie hat früher Fahrdienst für Behinderte gemacht und ich verlange etwas mehr Toleranz von ihr. Ich habe ihr am Tag des Unfalls übrigens mehrfach gesagt das mir die Sache sehr leid tut und sie nach Hause gefahren und gefragt ob ich mit reinkommen soll und sie noch Hilfe brauche was sie verneinte. Ich habe ja keine Wahrsagerkugel für die nächsten Tage :evil:
Und zu Mitgefühl bin ich durchaus fähig, das war ich auf der Beerdigung. Ich frage mich nur, Brigitte, ob du mir gegenüber Empathie empfinden kannst. Denn du kennst mich nicht und weisst nicht was ich schon durchgemacht habe und warum ich mich nicht getraut habe anzurufen. Das wäre auch eine zu lange Geschichte.
@SonneundDunkelheit: du kannst beide Seiten verstehen und das akzeptiere ich auch. ist OK.

@all: ich hätte mir aber mehr Trost und Zuspruch von der Community gewünscht und bin auch von Euch etwas enttäuscht, auch wenn das vielleicht jetzt Shitstorm und Mobbing gegen mich bedeuten kann. Ich bin es satt mich für andere immer zu verbiegen und stehe zu mir.

Mein Mann ist auf meiner Seite und nur das zählt. Er sagte ich könne das ja nicht wissen das nicht alles in Ordnung war, ich hatte ja am gleichen Tag mich erkundigt Das habe die Nachbarin vergessen. Er fragt mich auch jetzt was ich im Forum schreiben, über die Beerdigung? Als ich ihm sagte das Winfried schreibt ich solle mich bei der Nachbarin entschuldigen fragter auch gerade: WOFÜR????

Als ich heute Nacht enttäuscht war das mich keiner aufbaute habe ich mir gedacht ich müsste erst mal zu mir selber gut sein, das habe ich beim Kümmern um das innere Kind schon mal gehört:

Etwa:

Liebe Secret,

lass dich mal drücken und sei nicht traurig. Nimm dir die Sache nicht so zu Herzen, die Nachbarin hat ihre eigenen Probleme mit dem Alter und ihr fehlt daher die Empathie für Dich und deine Dame in Schwarz die dich mal wieder besuchen kommt.
Und sei nicht enttäuscht von den anderen Forumsmitgliedern, die haben nämlich das gleiche Problem wie du als du dich nicht getraut hast die Nachbarin anzurufen: sie sind in ihren eigenen Depressionen gefangen und können das ebenfalls nicht leisten so wie du das der Nachbarin über dich selber gesagt hast. Und: du liest hier einige Beiträge und hast Mitgefühl, denkst an diese Formumsmitglieder doch du schreibst nichts was ihnen gut tun würde obwohl du das gerne möchtes weil dir einfach die Worte und häufig auch die Kraft fehlt.. Das kann bei diesem Beitrag auch der Fall auf der anderen Seite der Leser sein.
Und du hast deinen Mann, der hält zu dir. Das ist viel wert und du weisst auch das andere Depressive einsamer sind als du.
Du legst doch gar keinen Wert mehr auf die Gesellschaft der Nachbarin, du solltest dich nicht immer nur mit Senioren umgeben, sondern auch Gleichaltrige. Das Leben wartet auf dich, auf der Beerdigung hast du doch wieder gesehen wie kostbar Zeit ist.

Dein Freundin in Selbstfürsoge,
Secret ;)
LG

Secret
SonneundDunkenheit
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Liebe Secret,
ich wollte dich ganz sicher nicht verletzen, blicke aber von Natur aus von "oben" auf die Dinge und jede Medaille hat eben zwei Seiten.
Ich bin froh nicht in deiner Haut zu stecken und hätte mit solch einer Situation sicherlich auch Schwierigkeiten gehabt. Soziale Ängste führen bei mir dazu, dass ich solche Gruppenaktivitäten garnicht erst in Angriff nehme. Von daher zolle ich dir einerseits Respekt für das gemeinsame Walking wie der Entscheidung dich nach dem Unfall nicht versteckt zu haben. Das soziale Miteinander ist nur dann angenehm, wenn alle Beteiligten Nehmen, Geben und Verzeihen können.
"Gemeinschaft ist nicht die Summe von Interessen, sondern die Summe von Hingabe." Das war kürzlich der Kalenderspruch in der Praxis meiner Therapeutin und passt gut zum Thema.
Gute Nacht wünscht dir SonneundDunkelheit
Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Liebe SonneundDunkelheit,

nein du hast mich nicht verletzt. Ich hatte aber genauso viel Mut gebraucht mir diese Seite im Forum anzusehen wie beim Lauftreff. Mein Mann ist dabei, denn ich habe mir schon die schlimmsten Beleidigungen und Anfeindungen ausgemalt.

Auch wenn ich nachvollziehen kann das die Nachbarin sich nicht als wichtig genug von mir betrachtet worden zu sein werde ich mich nicht entschuldigen.
Ich lege keinen Wert auf einen Kontakt aus noch anderen Gründen: sie hat sich sehr zu ihrem Nachteil verändert seit sie einen neues Lebensgefährten hat. Ich kann verstehen das sie nicht alleine bleiben will nach dem Tod ihres Mannes aber sie lässt auch andere Menschen fallen seit dieser Beziehung: zu Weihnachten hat sie sich bei der Laufgruppe zum Weihnachtsessen angemeldet und dem Herrn der alles organisiert und die Gruppe zusammenhält einen Tag vorher abgesagt. Er hat ihr gesagt das er das nicht in Ordnung findet und sie da mal mehr Eigeninitiative zeigen müsse wegen Fahrgemeinschaften. Sie hat als Grund angegeben das der neue Partner im Dunkeln kein Auto fährt. Das ist verständlich das Senioren unter Nachtblindheit leiden und nichts dafür können aber wenn der Partner etwas sagt springt sie auch und lässt die anderen fallen. Sie wurde dann mitgenommen und der Organisator hat sich gekümmert. Als er ausser Hörweite war sagte sie zu mir: "Der hat wohl zu wenig Sex" Ist ja wiederlich - da habe ich mir mein Teil über sie gedacht.

Das wollte ich Euch auch mal schreiben. Es gibt so viele Zusatzinfos die den Rahmen sprengen würden,

Übrigens hat ihr Hinfallen mich getriggert: als ich 19 Jahre alt war habe ich mit meiner mechanischen Schreibmaschiene einen Brief schreiben wollen und irgendwelche Schwierigkeiten damit gehabt. Da bin ich vom Kinderzimmer zum Wohnzimmer gegangen und habe meinen Vater um Hilfe gebeten. Der ist vom Sessel aufgestanden und einfach bewusstlos im Wohnzimmer gestürst, auch ohne ein Wort und eine Regung. Ich dachte er sei tot umgefallen und war wie gelähmt, anstatt mich um ihn zu kümmern habe ich wie am Spieß vor Entsetzten geschrieen. Daraufhin kam meine Mutter triefend nass und pudelnackt von der Dusche zu uns ins Wohnzimmer gelaufen, hat am Vater gerüttelt und ihn angesprochen. Er sah uns erstaunt an und wusste von nichts, ihm ist auch nichts passiert. Nicht mal einen blauen Fleck, wir hatten Glück das er nicht irgendwo an einen spitzen Gegenstand gestoßen ist.
Meine Mutter sagte nur sie habe sich Sorgen um mich gemacht da ich geschrien habe und sagte, Kind zum Glück ist dir nichts passiert.

Also eins muss ich meinen Eltern mal zu Gute schreiben trotz schwieriger Kindheit: die haben nie zu mir gesagt das sie etwas erwarten, von mir einttäuscht seien, oder so Sprüche da sie es nur gut gemeint hätten oder etwas gefordert haben man solle sich um sie kümmern.

Und jetzt muss ich erstmal diese Erinnerungen und auch die Beerdigung von gestern verdauuen, habe heute Nacht von weinenden Menschen geträumt
LG

Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Winfried 123 hat geschrieben:Hallo Secret,

wenn du meine Antwort als nicht tröstlich empfindest ist das zu verstehen
Außerdem hattest du dein Verhalten nach dem Unfall nicht so ausführlich geschildert.
Eine Entschuldigung, eine Erklärung, warum du dich bei deiner Nachbarin so lange nicht gemeldet hast, finde ich immer noch angebracht.
Wie du das machst, ist alleine deine Sache und du brauchst dich nicht zu rechtfertigen.
Du hast nach einer Meinung gefragt , ich habe dir meine Ansichten darüber geschrieben, wie ich mich verhalten hätte, mehr nicht.
Heute einen guten Tag und beste Grüße.
Hallo Winfried,

du heisst eigentlich Brigitte - oder? Der Name Winfried ist für mich nicht so glücklich - auch wenn du nichts dafür kannst: aber mein Chef heisst auch so mit Vornamen.

Ja, ich habe im Forum um Meinungen gebeten, das heisst aber nicht das mir alle gefallen müssen und ich bin erleichtert wenn wir um das ohne Anfeindungen sagen können.

Ich habe meine Gründe warum ich mit der Nachbarin keinen Kontakt mehr wünsche wie ich schon in den anderen Post geschrieben habe.

Ich werde die Form wahren und die Nachbarin grüßen wenn sie mir über den Weg läuft und mehr auch nicht. Meinen Mann der sich gut mit Autos auskennt braucht sie nicht mehr um Hilfe zu bitten wenn was ist, er hat viel für sie getan. Er sagte nur sie hat ja jetzt den neuen Lebensgefährten der Tochter der sich kümmert....

Leider ist es so das man nicht immer Verständnis erntet wenn man die Mitmenschen auf Depressionen anspricht und es besser sein könnte nur von Überforderung oder Änliches zu reden. Das ist mir auch schon auf der Arbeit passiert. Aber ich stehe dazu und finde die Reaktionen des Chefs mit einem schleimigen "Das tut mir leid mit der Depression, aber die Arbeit muss gemacht werden" einfach nur wiederlich.....
Intoleranz ist einfach nur zum ......

Also bei Aufnahme zu REHA sollte man ja auch typische Sprüche der Eltern aufschreiben: Bei meinem Vater habe ich geschrieben "Denk wie Goldschmieds Jung...." Aber das ist nicht so einfach sich ein dickes Fell zuzulegen....
LG

Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Winfried 123 hat geschrieben:Liebe Secret, Liebe Brigitte

ja .ich heiße Brigitte ,wie du unschwer an meiner Unterschrift erkennen kannst.
Winfried ist bei mir der Nick Name ,so wie es bei dir Secret ist, oder heißt du tatsächlich so ?
Jetzt sind wohl alle Ungereimtheiten zwischen uns ausgeräumt ?Ich habe mich Secret genannt weil das Geheim heisst und so keiner weiss wer ich bin. Warum du Winfried nimmst kann ich nur erahnen: Vielleicht der Name vom Mann?

Es ist nicht einfach in einer Krise zum eigenen Verhalten zu stehen, da kenne ich mich auch sehr gut aus.Gehr mir auch so
Gründe spreche ich nicht oft an, warum, weshalb, wieso.
Neulich hatte ich auch bei einer akuten Zahngeschichte ein Erlebnis.
Der Zahnarzt sagte, "sie sagen ja auch oft ihren Termin ab"
Was heißt ,selber Schuld.
Ich antewortete, "ja, weil ich wegen einer depressiven Störung manchmal nicht raus kann."
Seine Antwort war, "so sehen sie aber gar nicht aus."
Was soll man darauf antworten ?
Ich fragte nur, wie sollte ich denn aussehen ?
Da war er ruhig, seine Frau praktiziert im selben Gebäude als Neurologin.
Selbst Ärzte schätzen eine seelische Störung falsch ein und unterstellen Gleichgültigkeit.Da ist jede Depression anders, ich ziehe Termine durch, war sogar beim Zahnarzt an meinen letzten Arbeitstag und nicht gut drauf. Aber das soll keine Kritik an dich sein, bei mir äussert sich das eben anders. Das mit dem Artzt tut mir leid, ich hätte die Frage auch so gestellt. Sehr unsensibel wenn die Frau auch noch Neurologin ist. Mein Frauenarzt weiss Bescheid und zeigte mehr Empathie, Ärzte sind auch nur Menschen und alle unterschiedlich im Charakter

Aus dem Arbeitsleben bin ich schon lange raus, da war ich auch vorsichtig meine Depression als Gründe anzugeben, bei Krankmeldungen oder so ,bis es sich nicht mehr verheimlichen ließ.
Arbeitgeber wollen dass ihr Leute funktionieren und haben eher selten Verständnis wenn Arbeitnehmer immer wieder ausfallen.
Bei mir stellt sich eben auch die Frage ob ich aus dm Arbeitsleben raus will oder nur kürzer treten und noch viele Fragen vor einem Neuanfang

Alles Gute und viel Glück bei deinen Entscheidungen.
Beste Grüße
Brigitte
LG

Secret
anja76
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Registriert: 30. Jul 2022, 00:43

Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von anja76 »

Hallo Secret,hallo zusammen,
mir geht's, zumindest was die Reha betrifft, ähnlich.
Bewilligung durch den Rententräger ist knapp einen Monat nach Antragstellung erfolgt. Einberufungs-Termin ;-) der Reha-Klinik kam dann letzte Woche für Mitte April.
Bin froh, dass sich nun etwas tut und ich da hin kann. Zumal ich meinen Hund mitnehmen kann. Ohne ihn wollte ich nicht fahren. Habe aber auch großen Respekt vor der Fahrt und der Reha an sich aber davor bis zum Antritt alles nötige zu schaffen (Wohnung, Besorgungen, Arzt-/Tierartztermine, Anträge Übergangsgeld Fahrkostenerstattung, Fragebogen der Klinik mit 20 Seiten...familiäres etc.). Habe mehrere Klebezettel etc. mit Dingen, die ich nicht vergessen darf oder möchte. Brauche noch einen Zettel als Erinnerungshilfe, wo ich denn nun meine ganzen anderen Zettel verteilt habe...
Möchte möglichst unvoreingenommen und offen zur Reha fahren und mich erstmal auf alles einlassen. Hoffe, dass ich etwas für meinen Alltag mitnehmen kann - wie Tipps für die Tagesstruktur etc. Habe gerade einen gedanklichen Hänger...sorry
Habe aber auch so einen Respekt vor der Zeit nach der Klinik. Ich muss doch auch mal wieder arbeiten / kann ich überhaupt in nächster Zeit wieder arbeiten und wenn ja in welchem Umfang und wo - glaube nicht, dass ich konzentrations/Gedächtnismässig meinen alten Job sobald wieder rocken kann. Habe auch Angst vor einer, wieder einmal, gescheiterten Wiedereingliederung. Wäre dann der dritte Versuch.
Zukunftsangst ist ein großes Thema
Winterkind04
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Winterkind04 »

Hallo,

ich hatte vor ca. 5 Jahren meine letzte REHA. Mir hat dies sehr gut geholfen. Ist, jetzt noch so das ich ab und zu die Unterlagen raushole was ich mitgeschrieben habe in den Vorträgen.

Momentan bin ich sehr instabil und habe jetzt vor ca. 3 Wochen wieder eine beantragt.

Damals vor Corona hatte ich mir eine Klinik am anderen Ende von Deutschland rausgesucht. Wollte soviel Abstand wie möglich von zuhause (habe jetzt im Wahlrecht) wieder weit entferne Kliniken rausgesucht. Der Abstand war sehr hilfreIch und die andere Luft…
Ich fande an der REHA so toll - alle Alltagsproblem mit Einstieg in den Zug zuhause zu lassen. So habe ich es damals auch bildlich gesehen. Mir tat es gut - mich nur um mich zu kümmern. Und die Alltagsaufgaben Haushalt ect. Nicht zu haben.

Hatte hinterher auch nicht so die Probleme im Alltag anzukommen. Aber diesen Kokon in der REHa beschrieben viele als schwierig - wenn sie wieder zuhause sind…
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Secret,

leider kann ich erst jetzt antworten.
Ich hoffe, Du liest noch mit!

Ich wünsche Dir alles Gute für die Reha.

Nehme Dir die Reaktion Deiner Nachbarin nicht ganz so doll zu Herzen. Auch sie hat wahrscheinlich ihre eigenen Baustellen.

Eventuell könnt Ihr Beiden irgendwann nochmal in Ruhe darüber reden. Darüber, daß es Dir zu dem Zeitpunkt schlecht ging, daß Du durchaus Interesse an ihr gehabt hast und bei ihr geklingelt hast. Und auch darüber, daß sie sich von Dir nicht gesehen fühlte und deshalb heftig reagiert hat.

Mehr Text geht zur Zeit bei mir leider nicht.

Alles Gute,
Suchende
Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo Suchende,

danke für deine Zusprache. Das wird sich zeigen, es ist auch davon abhängig wie die Nachbarin sich weiterhin verhält.

Anja und Winfried: natürlich könnt ihr euch auch in diesem Thread über REHA austauschen, ist OK. Wenn man für jedes Anliegen einen neues Thread eröffnet - ist das vielleicht auch zu unübersichtlich.

@all: Ich werde die nächsten Tage nicht mehr so viel mitlesen u. Schreiben um mit meinen Mann Tagesausflüge zu machen und Urlaub.

Bin schon aufgeregt wegen der REHA. heute ist mein Bügeleisen kaputt gegangen und im Rheinland ist einkaufen in der Stadt keine gute Idee. War direkt gestresst, da das direkt vor den Unternemungen mit meinen Mann und auf Veilchendienstag passierte, ich wollte bis heute abend mit putzen, Blumen gießen, Wäsche etc.. alles up to date haben.
Meine Schwiegermutter konnte mir ein Bügeleisen leihen, was ich meine: ich bin direkt gestresst und meine das gesunde Menschen das locker neben einem Beruf noch schaffen....
Soll vielleicht auch für mich selber eine Rechtfertigung sein warum ich nicht arbeitsfähig bin, das schlechte Gewissen bleibt und die Angst davor was nach der REHA kommt.....

Bis Bald
LG

Secret
Kassettenkind
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Kassettenkind »

Hallo Secret,

ich wollte mich mal wieder zurück melden.

Es tut mir sehr leid, was du berichtet hast und auch das mit der Senioren Laufgruppe und deiner Nachbarin.
Ich hoffe für dich, dass sich alles beruhigt und du mit deinen Gefühlen besser umgehen kannst.
Im Detail habe ich nicht alles komplett gelesen und etwas überflogen.
Ich kenne und schätze dich hier im Forum schon seit November 2020 und bin dankbar, dass es es dich gibt!
Daher wünsche ich dir alles Gute für deine Reha ab März 2023.
Vielleicht kannst du dann dort die Dinge mit der Distanz besser be- und verarbeiten.

Ich habe momentan wieder depressive Verstimmungen und psychosomatische Beschwerden.

Dir und allen anderen wünsche ich ein schönes Wochenende.

GLG
Kassettenkind
Ich lerne, das Geräusch meiner Schritte zu lieben, wenn ich mich von Dingen entferne, die nicht für mich gedacht sind.
Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo Kasettenkind,

danke für dein Post, ich hoffe es geht dir bald besser. Ich hatte mit meinen Mann mehrere Tagesausflüge mit Stadt- und Schlossbesichtigung gemacht und etwas Abstand von der Situation mit der Nachbarin bekommen.
Ich bin auch schon nervös wegen dem Termin, erledige vorher noch einiges ;)

Einberufung Mittwoch, mein Sohn war am 01.09 auch sehr nervös, als ich mit ihm darüber redete sagte er das ich nicht mit so einem freundlichen Empfang wie er bei der Bundeswehr rechnen müsset :)

Das ist schon wahr, und nach der REHA gehe ich nicht mehr zum alten Chef zurück, egal was bei der Entlassung rauskommt...
LG

Secret
Überdosis
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Überdosis »

Hallo Secret,

der Verlust um euren Familienmitglied tut mir aufrichtig leid.
Ich kann gut nachempfinden, dass man nach solch einer Beerdigung anfängt über das Leben und die Zeit, die man hat, nachzudenken beginnt.
Seit dem ich mein Auto am Friedhof parke, habe ich schon öfters auch Beerdigungen mitbekommen.
Alles voller Autos, der Friedhof voller Menschen und jedes mal, wenn ich zum Pfarrer sehe und die Menschen, die dicht vorm Grab stehen, sieht man selbst vom weiten, dass die ganz schön doll am weinen sind.
Bei mir fängt dann auch immer wieder neu das Nachdenken über die Zeit des Lebens an.

Mit deiner Nachbarin....
Puh.. also du hast sie doch nach Hause gefahren, dich hundert mal entschuldigt und deine Hilfe angeboten und dann nochmal vergeblich versucht sie durchs klingeln zu erreichen...
Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich jetzt auch nicht gedacht, dass man da sich dann noch weiter dran hängen muss. Mich hat es entsetzt zu lesen, wie deine Nachbarin am Telefonat dann zu dir war.
Gut, dass du da warst, um nach ihr zu sehen, kann sie nicht wissen, aber sie weiß doch selbst zugut, dass das halt ein ganz dummer Unfall war und du doch für sie da warst mit nach Hause fahren und Hilfe anbieten und entschuldigen (obwohl du gar keine Schuld dran trägst).
Ist sie doch selbst schuld, wenn sie zu dir keinen Abstand hält und in dich rein läuft, du als voran gehende kannst doch kein Einfluss darauf haben, was hinter dir passiert (es sei denn, du bleibst einfach abrupt stehen, was du doch nicht tatest).. klingt zwar sicher jetzt gemeiner und unsensibler als von mir beabsichtigt, aber ich finde es auch gemein, wie sie nach all dem, zu dir war oder noch ist...
Um mal es nüchtern mit Autos zu vergleichen, würde sie ja schuld tragen, wenn sie dir einfach rein fährt.
Ehrlich gesagt stehe ich dann auch da eher dazu, dass du dir ihre Worte nicht zu Herzen nehmen solltest.
Im Nachhinein kann man immer alles besser wissen. Mehr als wie du schon getahn hast, geht nicht und sie kann dir doch nicht noch schuld geben, wenn sie nicht da ist, als du persönlich bei ihr klingeltest.
Irgendwo hat man doch noch sein Leben und kann nicht wegen sowas da alles stehen und liegen lassen und alles nur noch sich darum drehen lassen.

Für die Reha wünsche ich dir alles Gute.
Mach nicht so viel. Dein Mann kann dir doch bestimmt auch das ein oder andere abnehmen.


Liebe Grüße
Secret
Beiträge: 1393
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo Überdosis,

ja, der Tod eines Angehörigen lässt auch mich über meine Zeit nachdenken. Als mein Schwiegervater starb habe ich eine Patientenverfügung machen lassen, vorher war ich der Ansicht das sei erst im Rentenalter nötig.

Danke für die Worte mit der Nachbarin, ich habe nichts mehr von ihr gehört. Und zur Zeit beschäftigt mich eher die anstehende REHA, Ich bin doch sehr angespannt. Heute habe ich einen neuen Führerschein beantrage, einfach um mich abzulenken. Danach bin ich den Weg zur Tagesklinik gefahren und habe mir die Gegend und die zur Verfügung stehenden Parkplätze angesehen. Das hat mich beruhigt.

Mein Mann hat da kein Verständnis für warum ich die NAVI einschlalte für einen Weg den ich kenne, aber ich sagte ihm das mich das eben beruhigt und es ihm an Empathie fehlt. Als er einfach nicht aufgehört hatte zu meckern wie blöd das ist habe ich einen Schreianfall bekommen. Das kenne ich von mir nicht. Früher habe ich alles in mir reingefressen oder geweint. Ich habe einfach keine Lust mehr alles von meinen Mitmenschen so zu akzeptieren wie bisher, ich will nur noch meine Ruhe.
Bei der Probefahrt zur Klinik habe ich fast einen Fahradfahrer übersehen, wir habe beide schaft gebremst und es ist zum Glück nichts passiert. :oops:
Ich habe mich entschuldigt. Als der Radfahrer das nicht akzeptierte und mich beschimpfte und beleidigte und auch vor meinen Auto stehen geblieben ist habe ich nochmal so einen Schreianfall wie bei meinen Mann bekommen und WEG WEG WEG gerufen. Momentan könnte ich bei manschen Menschen einfach nur noch schreiend laufen gehen. Er war dann wohl verdutzt und ist weg gefahren. Das belastet mich schon. Ich habe gegoogelt und das ist anderen Menschen auch schon passiert, eine Strafe gibt es nur wenn man jemanden anfährt, das was andere geantwortet haben man solle sich keine Sorgen machen hat mich beruhigt. Er ist übrigens auf dem Bürgersteig gefahren und auf der falschen Seite und hat mich noch beleidigt, also haben wir rein rechtlich doch beide eine Teilschuld, oder?? Wir sind ja beide noch mit einem blauen Auge sozusagen davongekommen.
Mir passiert so etwas sonst nicht, ich bin sonst eine bessere Fahrerin, ich stehe halt zur Zeit sehr unter Anspannung.
Morgen bin ich noch vor der REHA ein letztes Mal beim Psychologen, er wollte nach der REHA wieder verlängern. Ich bringe ihm einen ausgefüllten Bogen für die Verlängerung mit.
So jetzt bin ich etwas runtergekommen, habe noch ein Bad zur Beruhigung genommen und mache es mir auf der Couch gemütlich.

Einen schönen Restabend noch.







D
LG

Secret
Kassettenkind
Beiträge: 800
Registriert: 16. Nov 2020, 19:21

Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Kassettenkind »

Hallo Secret,

ok, dann weiterhin alles Gute und die besten Wünsche für deine Reha.
Ich hoffe, du profitierst viel davon!

Das machst du richtig, nicht mehr zu deiner alten Firma und zum alten Chef zurück zu gehen.

Herzliche Grüße

Kassettenkind
Ich lerne, das Geräusch meiner Schritte zu lieben, wenn ich mich von Dingen entferne, die nicht für mich gedacht sind.
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Secret,

alles Gute für Deine Reha!

Bei Deinem Bericht mußte ich schmunzeln und an eine Situation bei mir vor vielen Jahren denken.

Ich war Fahranfängerin (habe den Führerschein erst ziemlich spät gemacht) und saß mit meinem Mann im Auto, ich als Fahrerin.
Die ganze Zeit kritisierte er irgendetwas an meinem Fahren. Irgendwann wurde es mir zu blöd. Auf einer 3-spurigen Straße sagte ich ihm dann, daß er aussteigen und mit der Bahn nach Hause fahren könne. Er fiel aus allen Wolken, warum denn? Ich erklärte, daß mich das durchgehende kritisieren zu anstrengend sei. Darauf fiel er wieder aus allen Wolken. Ich fahre doch gut, daß seien alles nur Kleinigkeiten. Für den Rest des Weges kritisierte er mich nicht mehr. :-)
Manchmal ist halt eine klare Ansage notwendig!
Ich nutze übrigens immer noch das Navi auf dem Weg zu meiner Schwester, seit über 15 Jahren. Und eigentlich kann ich ihn, aber es ist so entspannter für mich!

Mein Mann ist inzwischen begeisterter Fahrradfahrer und ärgert sich auf dem Arbeitsweg (ca. 20 km je Strecke) immer über die Autofahrer, die seine Rechte nicht kennen und respektieren und über Fahrradfahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Sei einfach froh, daß nichts passiert ist. Dir kann keine Nötigung oder Beleidigung vorgeworfen werden. Es tut mir leid für Dich, daß der Fahrradfahrer sich so schlecht Dir gegenüber benommen hat.

Alles Gute,
Suchende
Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo Suchende,

ja, Fahrer und Beifahrer sind so ein Thema ... :lol:

Das ich als Radfahrer und auch schon mal als Fußgängerin MIT KINDERWAGEN!!! übersehen wurde ist mir auch schon passiert und ich kann natürlich verstehen das der Radfahrer der Schwächere im Strassenverkehr ist. Und ich ihn nicht gesehen habe, aber das nicht mit Absicht und ich selber habe nie so aggresiv und anklagend reagiert.
Heute war ich beim Psychologen und da war das auch ein Thema, so wie auch ein Fragebogen für weitere Situngen nach der REHA und der Unfall mit der Nachbarin. Das alles war für mich sehr anstrengend und aufwühlend.
Dann habe ich noch geputzt und gebügelt. So wie vor dem Urlaub wieder alles Up to date haben..... Auch wenn Perfektionismus nicht gut für mich ist, aber eine dreckige Wohnung mit 2 WC setzt mich ebenfalls unter Druck. Da versuche ich den goldenen Mittelweg zu finden.
Zur Zeit erinnere ich mich an vieles aus der Kindheit, ich war oft wütend und fühlte mich ungerecht behandelt. Tat einiges worauf ich heute nicht stolz bin, aber ich war ein Kind und habe mich ja nicht selber erzogen. Bei meinen Söhnen ist es besser gelaufen.
Rückblickend ist mir klar geworden das ich die Kindheit verdrängt hatte indem ich veruchte als Erwachsene mal nicht mehr aufzufallen, eine Maske aufzusetzen und Konflikten aus dem Weg zu gehen. Doch es gibt nicht nur Streit und Unterordnen, sondern auch ruhigere Kommunikation zu sagen was einen stört, bevor einem der Kragen platzt. Und den Weg musste ich nocht gehen.
LG

Secret
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Re: Termin REHA steht fest

Beitrag von Secret »

Hallo zusammen,

ich wollte mich mal von der REHA aus melden, es sind sehr viele Eindrücke, schön aber auch anstrengend. Bei der Gruppe fühle ich mich wohl. Leider habe ich wieder einen Harnwegsinfekt bekommen.
LG

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