Partner in depressiver Phase

Antworten
Verena78
Beiträge: 2
Registriert: 3. Dez 2022, 04:34

Partner in depressiver Phase

Beitrag von Verena78 »

Guten Abend,
Ich brauche mal Euren Rat, Einschätzung...Unterstützung.
Mein Partner und ich sind jetzt seit Juli 22 ein Paar. Er war von Anfang an ganz offen und hat mir von seiner Erkrankung erzählt.

Ende Oktober hat sich dann der Schleier Depression auf ihn und damit auf unsere Beziehung gelegt.
In den letzten Wochen thematisiert er immer wieder, dass er mir nicht gerecht wird, zu wenig Zeit für mich hat und die Befürchtung hat, dass er mich genauso verletzt, wie seine Expartnerin.
Ja, er ist sehr mit sich beschäftigt. Er schreibt sich lange to do Listen, die er dann abarbeitet und manchmal sehen wir uns nur einmal die Woche.
Ich habe das Gefühl, dass ihm dieses Verhalten gut tut und mache daher keine Vorwürfe und bedränge ihn nicht.

In mir kommt aber immer wieder der Gedanke auf, dass er sich eigentlich trennen möchte, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht macht oder kann. Erst am letzten Wochenende hat er mir gesagt, dass ich eigentlich alles bin, was er sich immer gewünscht hat, aber das Gefühl hat, er hätte lieber alleine bleiben sollen.
Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass er im Oktober seine Medikamente abgesetzt hat.

Meine Frage: kennt ihr ein solches Verhalten? Ist es eigenschutz? Oder möchte er sich "bestrafen "? Steht er sich nicht zu, dass auch er geliebt werden kann?

Bin aktuell etwas ratlos, wie ich mich verhalten soll.
Fensterpeter74
Beiträge: 35
Registriert: 21. Jan 2023, 20:48

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von Fensterpeter74 »

Hallo Verena,

Genauso ist es mit meiner Partnerin.
Sie denkt und sagt in ihren Phasen, daß sie doch nicht gut genug für mich sei und überhaupt keine Pertnerin wäre und ich doch was besseres verdient hätte.

Ebenso möchte sie ihre Ruhe haben und hat mich schon daß eine oder andere Mal für so ca ne Woche zu mir nach Hause geschickt.

Der Unterschied besteht nur darin, daß wir immer in regen Kontakt dann per Telefon sind.

Es ist dann mit einmal irgendwie besser und sie ist froh sich nicht getrennt zu haben, obwohl sie das in ihren Phasen immer vorgibt lieber allein bleiben zu wollen oder können.

Entscheidungen aus einer depressiven Phase heraus akzeptiere ich nicht und gebe ihr das zu verstehen.

Unsere Beziehung ist sonst traumhaft, jedoch hat sie meiner Ansicht nach immer das Bedürfnis mir extrem alles recht machen zu müssen.

Sie ist sonst ein liebevolles Wesen und ich versuche damit klar zu kommen.
Es ist ihr auch klar wieder einen Arzt aufsuchen zu müssen, wir arbeiten dran.

Rede dir nur nicht ein, daß du daran Schuld bist, in der Regel hat es nichts mit dir zu tun, daß zu verstehen ist meiner Ansicht nach das Wichtigste.

Genieße die guten Zeiten, denn viele depressive Menschen lieben inniger, was ich nur bestätigen kann und glaub mir, dein Partner möchte Alles, nur nicht alleine sein, zumindest nicht über einen längeren Zeitraum.

DURCHHALTEN UND DICH SELBST NICHT VERGESSEN !

Liebe Grüße
PETER
Verena78
Beiträge: 2
Registriert: 3. Dez 2022, 04:34

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von Verena78 »

Hallo Peter,
Vielen Dank für deine Antwort.
Für mich ist es hilfreich zu wissen, dass die Erkrankung aus meinem Partner zu sprechen scheint und das es sich zu lohnen scheint durchzuhalten.
Vielen Dank für Deine Worte.

Liebe Grüße Verena
hundethomas
Beiträge: 1192
Registriert: 28. Aug 2022, 21:04

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von hundethomas »

liebe Verena,

ja wir Menschen mit Depression brauchen viel Zeit für uns selbst..

Um zu lernen, wie kann ich besser mit mir und meiner Depri umgehen......

Oder wir schämen uns in unserer Depri, wollen anderen Menschen nicht zur Last fallen.

Das hat aber echt nichts mit dir zu tun.....Am meisten hilft es uns, wenn Menschen uns und unsere

Depri versuchen zu verstehen........und trotzdem bei uns bleiben, zu uns stehen...


liebe Grüße,
Tinka1401
Beiträge: 12
Registriert: 19. Jan 2023, 14:01

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von Tinka1401 »

Hallo zusammen,

ok wow ich bin gerade etwas überwältigt. Genau was ich hier gelesen habe Trift auch 90% auf meinen Freund zu. Nur das mein Freund sich komplett zurück gezogen hat und wir uns seit fast 8 Wochen nicht mehr richtig gesehen haben und seit ca. 4 Wochen nicht mehr richtig mit einander schreiben. Er und ich sind seit August 2022 zusammen und bei ihm kam die Depri-Phase zu Weihnachten.

Wir habe uns Montag mal für ca. eine halbe Stunde gesehen und da war auch sofort die Vertrautheit wieder da und auch die Schmetterline im Bauch. Er sagt mir dann auch schöne Sachen wie das er mich lieb hat und spricht offen mit mir... Ich sage immer er ist zur Zeit in einem Schneckenhaus und ich weiß gerade nur nicht wie ich ihn da raus bekommen soll?

Habt ihr eine Idee??

Es tut aber total gut eure Worte zu lesen und es gibt mir Kraft einfach weiter durch zu halten.
Dankeschön :)
langer
Beiträge: 7
Registriert: 17. Apr 2023, 19:17

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von langer »

Auch von mir ein Hallo zusammen,
vielen Dank an alle für diese Beitrage welche mir irgendwie die letzten Tage geholfen haben. Man fühlt sich plötzlich nicht mehr so alleine in dieser Situation.

Ich bin mit meiner Freundin seit knapp 1,5 jahren zusammen. Leider waren es in dieser Zeit gut fünf Monate in denen wir kaum bis gar keinen Kontakt hatten.
Was Anfangs von ihr noch als vermeintliches Stimmungstief betitelt oder teilweise Beziehungsunfähigkeit genannt wurde stellte sich nach der Dritten und bisher schwersten weil längsten Depressiven Phase durch den Gang zu einer Therapeutin als eine Depression heraus.
Seitdem ist meine Freundin wöchentlich auf Therapiesitzung und hat zudem Tabletten bekommen um diese Stimmungstiefs aufzufangen bzw versucht zu verhindern.

Wir haben von Anfang an eine sehr innige und tiefe Bindung zueinander. Sehr viel WhatsApp, stundenlange Telefonate wenn wir uns mal nicht sehen können. - kennt denke ich jeder :-)..
Das Erschreckende war Anfangs für mich als ihren Partner, als Sie äusserte ich passe plötzlich nicht mehr in ihr Leben. Ja die ganze Beziehung ist ihr zu viel. Sie meint ich hätte etwas besseres verdient und deswegen fühle sie sich schlecht. Körperliche Nähe stresst Sie und Sie empfindet dann auch nichts.
Wenn die Depression hereinbricht sitzt Sie neben mir wie ein Gast, ja wie eine leere Hülle.
Ihr Blick ist leer und ihre ganze Ausstrahlung ist wie weg. Dann ist eine Kontaktsperre leider unumgänglich weil sie diese möchte und auch braucht.

Diese Depressiven Phasen kommen bzw kamen bisher so ca alle 3-4 Monate.
In diesen Zeiten versuchte ich anfangs ihr das Gefühl zu geben das ich für Sie da bin. Briefe, WhatsApp alle Bemühungen meinerseits bleiben dann entweder unbeantwortet oder es kommen nur kurze trockene Antworten ohne jegliches Gefühl etc.. - man kommt einfach nicht mehr an den geliebten Menschen ran. Diese Hilfloskeit schmerzt leider sehr!

Seit gut 2 Wochen ist es nun wieder soweit. Ich wurde von ihr aus tiefstem Herzen geliebt und keinen tag später ist bzw war das alles plötzlich wie weg gewesen.
Unser Kontakt besteht auch nurnoch ganz spärlich, zumal sie mir das auch einmal bei einem Gespräch über die Depression sagte das sie das braucht um nicht eingeengt zu werden. Das Stresst sie wohl noch mehr als ohne hin schon.

Ich hoffe diese aktuelle Depressive Phase vergeht bald wieder. Ich lebe in meine Tage, unternehme viel und versuche mich so gut es geht abzulenken.

Vllt erkennt sich Der/Die ein oder andere wieder, ( wie ich mich selbst in einigen vorherigen beitragen ) ich kann nur sagen haltet durch!
kaetzchen
Beiträge: 5
Registriert: 15. Apr 2023, 14:38

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von kaetzchen »

Hallo zusammen,
auch ich bin neu hier im Forum und habe erstmal nur ein wenig quer gelesen.
In vielen der Aussagen erkenne ich meine/ unsere Situation wieder.
Ich habe mich in einen tollen Mann verliebt. Er ist ein wunderbarer Mensch und er leidet unter einer schweren Depression und Angststörung.
Wir haben eine wunderschöne Zeit miteinander verbracht und von einem Augenblick auf den anderen macht er Schluß.
Erst schreibt er noch: Ich hab dich lieb - und im nächsten Atemzug: Ich habe nachgedacht, ich habe keinerlei Gefühle für dich, ich mache Schluß!
Der totale Absturz.
Ich vermute, dass die Depression aus ihm spricht, aber das hat er energisch geleugnet.

Und das hat mich fertig gemacht.
Ich habe ihm dann geschrieben, dass ich sehr traurig bin, aber seine Entscheidung akzeptiere und das ich trotzdem eine Freundin für ihn sein will.
Das hat er glücklicherweise akzeptiert.

Und obwohl er alle Gefühle geleugnet hat, leidet er unter der Trennung, er vermisst unsere gemeinsame Zeit, reagiert mit Eifersucht, sagt, das es ihm noch nie so gut gegangen ist wie mit mir und dann kommen wieder so Sätze wie: ich solle doch meine Gefühle für ihn "drosseln".
Wir schreiben jeden Tag miteinander, manchmal auch nur kurz. Reden will er nicht weil ihn das zu sehr anstrengt - das verstehe und akzeptiere ich.

Er hat Angst vor zu viel Nähe.
Ich gebe ihm gern den Raum den er braucht.
Ich würde ihm zu gern helfen, aber ich weiß, dass ich das nicht kann - oder doch?

Als besonders schwierig finde ich es die richtigen Worte zu finden. Er meint zwar, er hat noch nie einen Menschen getroffen der so liebevoll und einfühlsam zu ihm gewesen ist, seine Worte, nicht meine 😉, aber ich fühle mich trotzdem, als ob ich am Kraterrand eines aktiven Vulkanes balanciere und jederzeit abstürzen könnte.

Es tut gut, das einfach mal zu schreiben und zu wissen, dass ihr mich versteht.
Die "normalen" Menschen haben leider sehr oft keinerlei Verständnis.
Da kommt dann nur, verlass ihn doch. Er ist ein Arsch oder solche ähnlich dummen Sprüche.
Ich finde nicht, das man Jemanden, nur weil er krank ist, einfach abschieben sollte.
Er ist ein wertvoller Mensch, super lieb mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt.
Ich kann und werde ihn nicht einfach so aufgeben.
Und da er mit mir redet, auch von sich aus den Kontakt sucht, habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.
Ich weiß, ich brauche sehr viel Geduld, da mangelt es manchmal 😏, aber ich werde es versuchen.
Er ist es wert!

Naja, das mußte ich einfach mal los werden 🙃

Viele Grüße vom Kätzchen
Sunlight4u
Beiträge: 6
Registriert: 14. Apr 2023, 09:22

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von Sunlight4u »

Hallo zusammen!
Ich kann euch alle sooo gut verstehen. So unterschiedlich die Situationen sind, so erschreckend ähnlich ist es auch bei mir. Im Schnitt 90% eurer jeweiligen Aussagen passen auch bei mir.

Wenn der Partner plötzlich keine Gefühle mehr hat/ zeigen kann... egal, ob er sich offiziell trennen will oder nicht, Fakt ist, er zieht sich in der Phase zurück, ist mit der Unterstützung geliebter Menschen überfordert, braucht Abstand, etc... aber eigentlich will der Erkrankte nicht allein sein... Soweit sind die Situationen ähnlich.

Meine Frage an alle:
Wie bekomme ich den Erkrankten (mittelfristig) dazu, sich professionelle Hilfe zu suchen? Einfach nur durch Verständnis und Abwarten sicher nicht... Wie viele Phasen wollt ihr durchstehen, wenn sich an der Situation nix ändert?
Ich habe Kraft, Liebe und den Willen, meinem erkranken Partner zu helfen. Klar bin ich zum Zuhören da und schreibe ihm trotz Trennung. Aber das bringt uns beide (gemeinsam) doch nicht weiter?! Wo ist die Perspektive? Ist es dann besser, doch nur noch freundschaftlich da zu sein und sich (irgendwann) auf einen neuen Partnern einzulassen?


Bin etwas hilflos. Meine Fragen sollen weder egoistisch noch kalt rüberkommen. Ich liebe meinen Partner sehr! Aber ich brauche eine Perspektive, einen Plan, wofür ich kämpfe und arbeite.

Sunlight4u
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von MissMikse »

Hallo Sunlight,

einen "Plan" wirst du vermutlich nicht bekommen. Depris lassen sich nicht planen, und Depressive haben auch nicht immer einen Plan, schon gar nicht, wenn sie grade "mittendrin stecken". Solche Fragen klärt man am besten in einer ruhigeren/besseren Phase.
Jemanden "dazu bekommen", sich Hilfe zu suchen, ist auch eher schwierig. Der Betroffene muss es selbst erkennen und vor allem auch wollen. Wenn der Betroffene nicht willig ist, wird keine Behandlung der Welt irgendeinen Erfolg bringen. Nur als Beispiel: Medikamente verschreiben lassen - gut und schön, hilft aber nur, wenn der Patient sie regelmäßig nach Plan einnimmt. Therapie oder Klinik: auch super, aber wenn der Patient nicht mitarbeitet und erwartet, dass der Arzt/Therapeut ihn/sie gesund "zaubert", dann kannst du 10 Jahre Therapie machen und wirst keinen Schritt weiter sein als vorher. Und dann kommen oft Aussagen wie: "Ich wusste ja gleich, dass das alles nix bringt und mir nicht hilft. Mag ja sein, dass man 80% der Menschen so helfen kann, aber ich gehöre zu den anderen 20%." So oft, wie ich das lese, hab ich fast den Eindruck, dass sich 80% für die Ausnahme halten, obwohl es nicht so sein müsste... ;) Bei mir hat es auch lange gedauert, bis ich gerafft hab, dass es allein an mir liegt, den Zustand verbessern zu können - oder eben auch nicht.

Es stellt sich halt vielleicht auch die Frage, inwieweit du es aushalten kannst, dass dein Partner sich immer wieder mal zurück zieht und quasi eine "Auszeit" von der Beziehung braucht.

Aber ich muss auch gestehen, ich bin Dauersingle und von daher vielleicht nicht der beste Ratgeber in Sachen Beziehung. Ich kann hier nur beschreiben, was ich als von Depressionen Betroffene fühle und denke und was meine Erfahrungen mit der Krankheit sind. Und halt das, wo ich mir denke, dass man es mit dem Partner so vielleicht klären könnte (z.B. dann in Ruhe reden, wenn eine gute Phase ist).

Viele Grüße
Mikse
Hase-58
Beiträge: 4
Registriert: 28. Okt 2022, 20:19

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von Hase-58 »

Hallo zusammen,
Ich habe einen Partner der die 2 schwere Depression hat. Die erste dauerte 18 Monate während dieser Zeit war er 3 mal in der Psychiatrie.Nix half .
Dann war es einfach irgend wann vorbei und er tat als sei nix gewesen ging wieder arbeiten .Nur 2 Jahre später die zweite schwere Depression mit Panik und Wahn .Er blieb 4 Monate in der Klinik nix hat geholfen Tabletten ,Loazepan,Neuroleptika und am Ende 12 x EKT
Seit 9 Wochen Annafranil 75 … er hat weiter keinen Antrieb ,weiter Ängste nicht alleine klarzukommen .Er mag einfach nicht aus dem Haus .Keiner seiner 3 Geschwister unterstützt,kein Freund ist mehr da und ich kann einfach nicht mehr .
DieNeue
Beiträge: 5314
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von DieNeue »

@ Hase-58:
Vielleicht wäre Ambulant betreutes Wohnen was für deinen Freund. Da kommt ein Sozialarbeiter zu einem nach Hause und hilft einem bei Erledigungen, Ämtergängen, u.ä. und unterstützt durch Gespräche. Weiß aber nicht, wie das ist, wenn man mit jemandem zusammen wohnt bzw. einen Partner hat.
Aber es kann und sollte ja nicht sein, dass du die komplette Unterstützung alleine stemmen musst. Ich habe auch Ambulant betreutes Wohnen und es ist eine riesen Hilfe. Auch kann man Hilfe im Haushalt beantragen bzw. einen Pflegegrad, über den man sich dann zusätzliche Hilfe finanzieren kann. Vielleicht könnt ihr euch mal in diese Richtung informieren.
Eine gute Anlaufstelle für sowas wäre z.B. der Sozialpsychiatrische Dienst deines Ortes.
Hase-58
Beiträge: 4
Registriert: 28. Okt 2022, 20:19

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von Hase-58 »

🙋‍♀️ Hallo
Vielen lieben Dank für deinen Zuspruch ,ja das mit dem Sozialpsychologischen Dienst muss unbedingt beantragt werden ,
leider wohnt er sehr Ländlich vom Kreis Höxter.
Aber so gehts wirklich nicht weiter ,ich komme mittlerweile immer öfter in Wut .Obwohl ich natürlich weiß das das falsch ist .
Es geht einfach nix mehr.
Manchmal denke ich sein Antidepressiva macht alles noch schlimmer .
Viele Grüße
kaetzchen
Beiträge: 5
Registriert: 15. Apr 2023, 14:38

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von kaetzchen »

Hallo Zusammen,
im Augenblick zieht er sich komplett zurück.
Was mich sehr traurig macht ist, das er mit Anderen redet, nur nicht mit mir. 😟
Wie geht ihr mit sowas um?

LG vom Kätzchen
DieNeue
Beiträge: 5314
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von DieNeue »

@ Hase-58
Wenn er sehr ländlich lebt, könnt ihr einfach mal im nächstgrößeren Ort schauen, ob es dort einen Sozialpsychiatrischen Dienst gibt. Die sind oft für eine größere Umgebung zuständig. Träger sind oft Diakonie, Caritas o.ä. Meine Betreuerin hat auch Klienten im ganzen Landkreis.
Als Angehörige oder Freundin kann man sich dort übrigens auch beraten lassen, wenn man jemanden zum Reden oder Ausheulen braucht. Bei uns kann man auch regelmäßig hingehen.
Dass du öfter wütend wirst, finde ich verständlich. Irgendwann ist es einfach frustrierend und man kommt an seine Grenzen, wenn es sich so lange Zeit hinzieht. Man hat sich das Leben ja auch anders vorgestellt.
Liebe Grüße!
Hase-58
Beiträge: 4
Registriert: 28. Okt 2022, 20:19

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von Hase-58 »

Vielen Dank für die wertvollen Tips ,ich werde am Montag aktiv werden ,schade das der Soziale Dienst in der Klinik uns überhaupt keine Hilfe angeboten hat obwohl es klar gesagt wurde das er nicht alleine zurecht kommt .
Zur Zeit ist er in der Tagesklinik und auch von dort gibt es keine Adressen oder Hilfe für ihn wie es in 10 Tagen weiter gehen soll.
Was ist das für ein trauriges Sozialnetz.
Vielen Dank 🙏
DieNeue
Beiträge: 5314
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von DieNeue »

@ Hase-58: Sehr gerne. Es freut mich, wenn ich helfen kann. Ich kenne den Sozialpsychiatrischen Dienst auch nur über ein Praktikum, wo ich davon gehört habe. Sonst wüsste ich das wahrscheinlich bis heute nicht.
Meistens ist es gut, wenn man mal im Internet schaut, welche Hilfen Wohlfahrtsverbände wie Diakonie, Caritas, Awo u.ä. anbieten. Die haben sehr oft Hilfsangebote und Beratungsstellen in ganz vielen Bereichen.
Für psychisch Kranke, die einen strukturierten Tagesablauf benötigen, gibt es z.B. auch Tagesstätten, wo man tagsüber hingehen kann.
Ich hab mir mein ambulantes Hilfenetz nach der Klinik auch selber aufbauen müssen. Ich habe den Eindruck manchmal wissen die selber nicht so genau, was möglich ist.
MySun
Beiträge: 532
Registriert: 4. Jul 2022, 09:45

Re: Partner in depressiver Phase

Beitrag von MySun »

[quote=kaetzchen post_id=650094 time=1682256364 user_id=86298]
Hallo Zusammen,
im Augenblick zieht er sich komplett zurück.
Was mich sehr traurig macht ist, das er mit Anderen redet, nur nicht mit mir. 😟
Wie geht ihr mit sowas um?
LG vom Kätzchen
[/quote]

Hallo,
Zeiten des kompletten Rückzugs können sehr schmerzhaft sein. Ich habe gelernt, dass es im Umgang mit schwierigen Situationen, verschiedene Möglichkeiten gibt, die hilfreich sein können, weniger hilfreich sind, oder gar nicht funktionieren.
Ich kann mich grämen, wütend sein und schimpfen,oder ich kann mir etwas Gutes tun. :)
Ich kann mich in schwierigen Situationen natürlich auch aufgefordert fühlen etwas hinzuzulernen.
Eine SHG ist ein guter Ort zum regelmäßigen Austausch und zum Hinzulernen. Ich bin froh eine SHG gefunden zu haben und besuchen zu können.
LG MySun
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Antworten