Gleichstellung

[flummibär]

Hallo an Alle,

da ich mir aufgrund meiner Fehlzeiten aktuell Gedanken mache, ob hier auch eine Kündigung drohen kann, wollte ich anfragen, ob jemand Erfahrungen mit der Gleichstellung hat.
Mir wurden vom Versorgungsamt 40 zugesichert, aber den Antrag beim Arbeitsamt habe ich noch nicht beantragt, dachte immer kommt auch nicht gut rüber beim AG.
Man sollte hier ja auch einen Kündigungsschutz haben-angeblich.
Vielleicht hat jemand Erfahrungen damit-danke fürs Lesen und für Eure Tipps!

Alles Liebe und Gute!

Flummibär

[Pummelchen]

Hallo Flummi,

du bist schon ab 30 Grad Behinderung gleichgestellt. Auch ein gleichgestellter Arbeitnehmer kann gekündigt werden, aber du hast einen Schutz, dass du nicht wegen deinen behinderungsbedingten Einschränkungen deinen Arbeitsplatz verlierst. Da wird das Integrationsamt und die Schwerbehindertenvertretung eingeschaltet.
Ich habe 30 Grad und kann in der Steuererklärung einen Pauschbetrag geltend machen, man hat Anspruch auf "Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben", evtl. Hilfsmittel...
Wünsche dir alles Gute!!!! Liebe Grüße Pummelchen

[T Ally]

Hallo,

nach meiner Kenntnis muss eine Gleichstellung extra beantragt werden und kann auch vom zuständigen Amt verweigert werden. Ich habe das seinerzeit beantragt und musste eine Begründung angeben, warum diese Gleichstellung erforderlich ist. Mir hat damals geholfen, dass mir bereits ein „Angebot auf Vertragsauflösung“ gemacht wurde, mein Arbeitsvertrag also akut gefährdet war und ist.
Auch muss in diesem Zusammenhang die Erlaubnis gegeben werden, dass vom Amt der Arbeitgeber angehört wird. „Heimlich“ kann man das leider nicht versuchen.

Ist die Gleichstellung positiv entschieden worden hast Du zwar einen Kündigungsschutz, aber das heißt nicht, dass die Kündigung unmöglich ist. Sie ist für den Arbeitgeber nur umständlicher, denn er muss das Integrationsamt einbeziehen. Und dieses muss entscheiden, ob zugestimmt wird oder nicht.
Im Endeffekt wird ein Arbeitgeber wahrscheinlich den Weg über einen Aufhebungsvertrag nehmen, es wird also teurer für ihn, Dich loszuwerden.

Mir wurde mal von meinem Arbeitgeber „angeboten“, diesen Weg über einen Aufhebungsvertrag zu gehen, seither ruht jedoch alles. Es war ein nicht ernst gemeinter Akt; ein deutlicher Hinweis, dass ich nicht mehr erwünscht bin. Aber zahlen möchten die nicht. Seit mehr als zwei Jahren bin ich nicht arbeitsfähig und werde vom System durch Maßnahmen gescheucht. Mein Arbeitsvertrag besteht weiter. Es kann also sein, dass ich irgendwann gezwungen bin wieder zurückzukehren, obwohl ich weiß, dass man mich nicht mehr will. Ein tolles Gefühl. Da helfen mir auch die mittlerweile Grad 50 dB nicht weiter.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Deinen Weg erfolgreich gehst. Wie auch immer dieser aussieht.

Alles Gute wünsche ich Dir.

[Mick_aus_L]

Also ich habe diesen Schritt auch vollzogen und bereue ihn bis heute nicht. Mal abgesehen vom Kündigungsschutz und Freistellung von Mehrarbeit finde ich auch den Gesichtspunkt gut, dass mei AG weiß das ich eben nicht mehr zu 100% belastbar bin. Allerdings habe ich meinen GdB auf Grund eines neurologischen Problems und nur zum Teil wegen meiner Depressionen, insofern werde ich auch bei Arbeiten welche ich neu übernehmen soll auch gefragt ob das überhaupt für mich möglich ist.

Allerdings gebe ich aber auch zu Bedenken, dass Du es eben beantragen und begründen (einfach nur Angst vor Arbeitsplatzverlust reicht nicht) musst und das auch dein AG befragt wird (aber das wurde hier ja schon genannt)

Alles Gute auch von mir.

[Schlumpffine]

Hallo Flummibär,
schau mal hier im Forum unter:
https://www.diskussionsforum-depression ... 67&t=39859" onclick="window.open(this.href);return false;
Viele Informationen zu deiner Frage.
Eine Gleichstellung bekommt man nur auf Antrag bei der Agentur für Arbeit
Lg Schlumpffine