Vorstellung und EWR

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Niri
Beiträge: 282
Registriert: 21. Mai 2022, 12:26

Vorstellung und EWR

Beitrag von Niri »

Hallo an euch,

ich möchte mich kurz vorstellen und um ein bißchen Unterstützung bitten.
Dieses Jahr werde ich 60, lebe allein, habe zwei erwachsene Söhne und zwei Enkelkinder.
Meine Lebensgeschichte ist recht lebhaft.
Zwei Ehen, eine schwierige Trennung und langwierige Scheidung vom ersten Ehemann. Er war gewalttätig gegen mich und wollte mit viel Druck, Agression und weiterer Gewalt die Trennung verhindern, er ist der Vater meiner Kinder.
Mein zweiter Ehemann, ein ganz wunderbarer Mensch, wir haben 2009 geheiratet, ist vor etwas mehr als drei Jahren nach dreieinhalb Jahren schwerster Krebserkrankung an deren Folgen gestorben.
2014 hatte ich Brustkrebs, drei Tumore beidseitig.
Gearbeitet habe ich immer, mich und meine Kinder finanziell allein versorgt, meine Kinder allein großgezogen ( beiden geht es heute gut!!) Der Jüngere hat eine chronische Krankheit und noch zwei andere Einschränkungen, die mich sehr lange besonders gefordert haben).
mein zweiter Mann hat mich zwar sehr unterstützt, aber da waren die Kinder schon halbwüchsigund die letzte Verantwortung hatte immer ich.
Mein erster Mann hat es mir schwer gemacht wo er nur konnte, immer wieder Bedrohungen, letztes Jahr mehrere sehr ungute Situationen.
Ich schreib das nicht, um euch was vorzujammern, sondern, um die Umstände in denen ich lebe und krank wurde zu beschreiben.
Letztes Jahr Anfang Februar konnte ich dann nicht mehr.
Damals schlagartig, aber eigentlich hat es sich über lange Zeit darauf hin zu bewegt.
Mittlerweile habe ich drei Diagnosen:
Posttraumatische Belastungsstörung, Dysthymia und mittelgradige Depression.
Nach 11 Monaten im Krankenstand habe ich einen, wie ich finde, ganz guten Umgang mit der Krankheit gefunden.
Unterstützt durch eine wunderbare Therapeutin und 20 mg Escitalopram/tgl gelingt es mir wieder meinen Alltag einigermaßen zu bewältigen, die Angstzustände viel besser im Griff zu haben und (vermeintlich so banal, aber ich glaube ihr versteht das..) spätestens Mittags im Bad gewesen und angezogen zu sein, egal wie ich geschlafen habe.
Wie soll es jetzt weitergehen?
Das hat mich mein Arzt (Psychiater) Anfang Februar gefragt.
Mit ihm komme ich so la la zurecht. Er hat mich zwar immer wieder krankgeschrieben, aber ich komme mir doch wie eine Bittstellerin vor. Aber vielleicht liegt das auch an mir. Ich frag mich schon immer wieder, ob ich mich nicht doch mehr zusammenreißen müsste.....ich hab das ja immer wieder geschafft.....
Wenn ich mich aber ernsthaft frage, wie es wäre wieder in die Arbeit zu gehen (ich habe einen sehr herausfordernden Job im sozialen Bereich), dann kommt die Antwort "ich KANN das nicht mehr".
Das es mir jetzt besser geht schreib ich zu einem ganz großem Teil dem Umstand zu Zeit zu haben, mich um mich zu kümmern. Den verschiedenen Baustellen (körperlich und psychisch) Zeit und Raum zu geben. Wenn es sein soll und ich das brauche, das "Nichts" zu erlauben und bewußt sein zu lassen. Nicht mehr als einen Termin (und dazu Zählen auch Arzttermine und Treffen mit Freunden, beides kostet mich viel Kraft und Energie) pro Tag zu setzen und ausreichend Tage GANZ OHNE Termine.
Deswegen möchte ich ihm am Dienstag sagen, dass ich mich dazu entschlossen habe Erwerbsminderungsrente zu beantragen und bin bang, wie er dazu steht.
Morgen spreche ich erstmal mit meiner Therapeutin darüber, die unterstützt mich, unter anderem bereiten wir morgen den Arzttermin vor.
Hat jemand von euch Gedanken, Ideen, Warnungen, oder was auch immer dazu?
Ich freu mich über jede Rückmeldung.
Ansonsten ein bißchen Daumen drücken, mut zu sprechen, geht das vielleicht?
Dafür schon mal ein Dankeschön!
Auch für`s Lesen des doch sehr langen Textes, ich werd diesen auch unter die Kategorie Rente, Behörden nochmal einstellen.
Ach ja, ich hjab einen GdB von 50 unbefristet. Ich weiß schon, dass das mit EWR nichts zu tun hat, aber für den Rentenregelbeginn ist es ja durchaus von Belang.
Ich freu mich über jede Antwort, seid lieb gegrüßt

Mori
Schlumpffine
Beiträge: 373
Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Vorstellung und EWR

Beitrag von Schlumpffine »

hallo Niri,
wilkommen im Forum und du bist nicht alleine.Die Dinge die dich belasten und die du oben angesprochen hast, haben viele hier im Forum. Einfach mal mitlesen. Aus deinem Threat geht außerdem hervor, das Du erst am Anfang der Krankheitsbewältigung bist und noch "Werkzeuge" benötigst.
Achtsamkeit,Skills, Glaubenssätze und Selbstfürsorge waren auch für mich zu Anfang Dinge die ich a) nicht richtig verstanden habe B)falsch umgesetzt habe C) große ????? bei mir auftauchten.
Sie haben mir aber sehr geholfen, nachdem ich sie erlernt habe.
Auch der Satz "kleine Schritte, immer nur kleine Schritte die bewältigt werden können" hat sich eingebrannt.
Einfach hier im Forum mitlesen und sich einbringen,Fragen stellen.
LG Schlumpffine
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Niri
Beiträge: 282
Registriert: 21. Mai 2022, 12:26

Re: Vorstellung und EWR

Beitrag von Niri »

Danke dir für deine lieben Worte, ich werde sie beherzigen.
Und ja, maanchmal glaub ich schon viel geschafft zu haben und dann bin ich wieder ganz unten.
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