Vorstellung eines neuen Mitglieds

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Soulheart
Beiträge: 3
Registriert: 15. Dez 2022, 17:48

Vorstellung eines neuen Mitglieds

Beitrag von Soulheart »

Liebe Forenmitglieder, liebes Forenteam,

vielen Dank für die Freischaltung in diesem Forum.
Ich bin weiblich, 33 Jahre alt und von Beruf Lehrerin.
Ich bin seit einem Jahr verheiratet und seit über 9 Jahren mit meinem Mann zusammen.

Wir hatten schon lange den Verdacht, dass mit mir etwas "nicht stimmt".
Ich wollte es lange Zeit aber nicht (kranken)aktenkundlich untersuchen lassen, weil das durchaus einer Verbeamtung im Weg stehen kann. Da die Verbeamtung aus anderen Gründen nicht möglich ist, hätte der Weg also nun offen gestanden. Aber ich denke, dass ihr das kennt: Man denkt sich, dass es nicht nötig ist. Dass andere schlimmer dran sind. Dass man sich nur etwas zusammenreißen muss und es vorbeigeht. Ging es aber nicht, sodass ich kurz vor den Herbstferien dieses Jahr einen geistigen Bluescreen hatte. Ich saß morgens am Tisch und habe mich nicht mehr im Stande gefühlt, zur Arbeit zur fahren oder ansatzweise auch nur irgendwas zu tun.

Am nächsten Tag bin ich zum Hausarzt gegangen und bekam, nachdem ich mich ansatzweise öffnete, eine Überweisung in eine psychatrische Ambulanz. Den Termin hatte ich vor kurzem. Ich sprach lange mit der Ärztin dort, habe vieles erzählt, auch aus meiner Kindheit und Jugendzeit.
Fürs Erste habe ich Sertralin und Trimipramin bekommen, jetzt bin ich auf Therapeutensuche, werde aber noch durch die Ambulanz betreut und begleitet.

Die Ärztin äußerte mir gegenüber den Verdacht, dass die Depression nur ein "Nebenprodukt" einer anderen zugrundeliegenden Erkrankung ist. In meiner Kindheit wurde der Verdacht ADHS seitens der Schule geäußert, wurde jedoch nicht weiter verfolgt durch meine Eltern. In der Jugendzeit überwog selbstverletzendes Verhalten und auch suizidale Gedanken sowie ein Versuch. Mit diesem Hintergrund vermutet meine Ärztin eher etwas in Richtung emotional-instabile Persönlichkeitsstörung. Eine weitere Diagnostik wird erfolgen, wenn ich dann einen Therapieplatz habe (was ja durchaus lange dauern kann).

Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr diese gerne stellen.

Liebe Grüße
Soulheart
Narami
Beiträge: 38
Registriert: 11. Nov 2022, 13:16

Re: Vorstellung eines neuen Mitglieds

Beitrag von Narami »

Herzlich Willkommen im Forum, Soulheart!
Harry100
Beiträge: 31
Registriert: 29. Nov 2022, 15:34

Re: Vorstellung eines neuen Mitglieds

Beitrag von Harry100 »

@Soulheart

Hallo Soulheart,

herzlich willkommen hier im Forum. Es freut mich, dass Dein Hausarzt hier sehr schnell gehandelt hat und Dich zur psychiatrischen Ambulanz geschickt hat und Du jetzt schon medizinisch behandelt und betreut wirst. Ich war vor 7 Monaten arbeitsunfähig geworden und habe 3 Monate gebraucht, bis ich eine Therapeutin gefunden habe mit der ich bis heute sehr gut „zusammenarbeite“. Diese 3 Monate ohne therapeutische Hilfe (ich habe eine mittelschwere wiederholende Depression) waren die schlimmsten Monate in meinem Leben. Die größte Unterstützung erhältst Du durch eine vollstationäre Fachklinik. Falls dich ein Facharzt (Psychiater) als Akutfall einstuft, würdest Du unverzüglich in eine Akutklinik eingewiesen werden.
Ich werde im Januar 2023 in eine Fachklinik zur Behandlung meiner Depression gehen.
Ich freue mich, dass ich mich hier im Forum mit Dir austauschen kann und hoffe für Dich, dass Du die medizinische Hilfe findest, die Du benötigst und die Du auch akzeptieren kannst.
Liebe Grüße
Harald
Empathie58
Beiträge: 266
Registriert: 23. Okt 2017, 21:48

Re: Vorstellung eines neuen Mitglieds

Beitrag von Empathie58 »

Hallo Soulheart,

herzlich willkommen im Forum und vielen Dank für Deine persönliche Vorstellung.

Ich kann gut verstehen, dass Du im Hinblick auf die angestrebte Verbeamtung keine schlafenden Hunde wecken wolltest. Schön, dass Du Dir dennoch umgehend therapeutische Unterstützung gesucht hast.

Auf einer Fortbildung habe ich einmal (sinngemäß) den folgenden Satz gehört: "Jeder Tag, den man trotz einer schweren Depression weiter arbeitet, führt zu einer Verlängerung des stationären Aufenthalts um eine Woche." Von daher ist frühes Gegensteuern wichtig.

Du hast den mutigen Entschluss gefasst, Dich Deiner Erkrankung zu stellen, genauer hinzusehen und dabei in Kauf genommen, dass alte Wunden aus Deiner Kindheit und Jugend wieder aufgerissen werden könnten. Das verdient großen Respekt. Viele Menschen trauen sich das nicht und zahlen dafür den Preis, dass ihre Seele sich irgendwann über den Körper meldet und diesen so lahmlegt, dass ein "weiter so" ausgeschlossen ist. Dabei führt der Weg aus der Angst durch die Angst. Langfristig gibt es dazu keine echte Alternative.

Ich wünsche Dir viel Kraft und hilfreiche Unterstützung auf Deinem weiteren Lebensweg.

Liebe Grüße
Empathie58
Soulheart
Beiträge: 3
Registriert: 15. Dez 2022, 17:48

Re: Vorstellung eines neuen Mitglieds

Beitrag von Soulheart »

Ich danke euch für die warmen Willkommensworte.
Ich schaue mich hier gerade noch etwas um, lese und informiere mich.
Ein erster Schritt ist auf jeden Fall getan.
Jonathan_Noel
Beiträge: 3
Registriert: 29. Dez 2021, 10:58

Re: Vorstellung eines neuen Mitglieds

Beitrag von Jonathan_Noel »

Ich bin 51 Jahre und ich habe wahrscheinlich ADHS. Wenn alles in meinem Sinn verläuft, werde ich ab Mitte Januar das erste Mal medikamentös gegen ADHS behandelt. Ich setze große Erwartungen in die Medikamente und hoffe, dass sich meine chronischen Depressionen bessern werden, wenn die Medikamente meine ADHS Symptome zurückdrängen.
SonneundDunkenheit
Beiträge: 694
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Vorstellung eines neuen Mitglieds

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Herzlichen Willkommen Jonathan,
"wahrscheinlich ADHS".
Hast du diesbezüglich eine fachärztliche Diagnostik durchlaufen oder wie kam es zur Diagnose?
Ich habe auch die Kombination ADHS und Depressionen (und mehr). Während ich von AD's nicht profitieren könnte, hat mir eine hohe Dosis eines ADHS Medikamentes geholfen eine Zeitlang arbeitsfähig zu bleiben. Ich konnte mich deutlich besser konzentrieren, aber die Erschöpfung kam als Bumerang nach der Arbeit immer heftiger zurück.
Drück dir die Daumen dass du einen guten Umgang mit der ADHS finden kannst.
Wie äußert sich die ADHS bei dir?
Ich habe die Diagnose übrigens auch erst in deinem Alter bekommen.
Schönen Tag wünscht dir SonneundDunkelheit
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