Symptom Apathie, Antriebslosigkeit

[Türkisblau]

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und stelle mich mal kurz vor: Ich bin 31 und komme aus NRW, bin schon länger an Depressionen erkrankt und habe auch schon mehrere Jahre ambulante Therapie hinter mir. Diese ist schon einige Monate abgeschlossen, zur Zeit nehme ich noch Antidepressiva (Escitalopram). Ich hatte einige Jahre eine Depression trotz der ich funktioniert habe. Vor einem Jahr hat mich eine persönliche Krise so aus der Bahn geworfen, dass ich etwa 5 Monate AU war. Ich habe mich mit den Ereignissen auseinandergesetzt und arbeite seit Juni wieder. Stimmungsmäßig ist auch alles soweit wieder okay. Aber ich bin unglaublich antriebslos und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Momentan kann ich mich eigentlich nur zur Arbeit motivieren. Ich arbeite mit einer halben Stelle im sozialen Bereich. Zu viele anderen Dingen kann ich mich einfach nicht aufraffen. Auch nichts was mir immer Spaß gemacht hat, meine Hobbys reizen mich nicht mehr, Freunde treffen strengt mich an. In meiner Freizeit hänge ich im Grunde nur auf dem Sofa rum, spiele Handyspiele, schaue YouTube, höre Podcasts. Ich habe das Gefühl mein Leben zu verschwenden, da ich nichts "sinnvolles" schönes mache.

Meine Fragen: Wer von euch kennt das? Wie wirkt sich die Antriebslosigkeit bei euch aus? Wie geht ihr damit um? Habt ihr Schuldgefühle?

Herzliche Grüße

[Türkisblau]

Hallo Winfried,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort und deine Empfehlungen. Ich glaube, ich hake immer mal wieder an dem Punkt, dass ich mir manchmal immer noch Vorwürfe mache für Dinge, an denen die Krankheit Schuld ist. Aber es wird langsam besser. Vor kurzem musste ich etwas Wichtiges verschieben, weil ich einfach die Kraft nicht hatte. Dieses Mal konnte ich damit schon wesentlich besser umgehen als bei ähnlichen Fällen in der Vergangenheit.
Danke für die Liste mit den positiven Aktivitäten, die ist wirklich hilfreich. Ich merke auch, dass es meist sehr gut ist, wenn ich mich zu schönen Unternehmungen überwinde.
Liebe Grüße

[hundethomas]

hallo Türkisblau,

erstmal auch dir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Schön dass es dich gibt und dass

DU uns hier gefunden hast. Oh selbst kenn ich das mit den Schuldgefühlen nur zu gut.

Von Beruf war ich Postmann, zuletzt Mitarbeiter in der Filiale, alles gegeben, das meine

Filiale im Zuge der Postreform nicht geschlossen wird.....

Doch dann zu, als Beamter zu Hartz IV ins Arbeitsamt versetzt.......

Das habe ich nicht mehr gepackt........Depression wurde immer schlimmer, ich selbst

immer dicker, zwei Schlaganfälle, keinen Sinn mehr im Leben gesehen......

Doch dann habe ich das Rennen im Wald mit Hund entdeckt, meine Depris weg rennen,

gute Beziehungen mit anderen Hundeleuten.......

Dann noch das Musik machen, meine Depris weg spielen.....raus spielen.........

Das hat meinem Leben irgendwie einen Sinn gegeben...Nein, nicht immer gute Tage,......

aber es wurde für mich erträglicher. Oder anderen Menschen helfen, die körperlich schwach

sind, einkaufen usw.....Denn psychisch bin ich oft sehr schwach, aber körperlich doch

wieder besser drauf.

Das alles hilft mir, wieder einen Sinn für mein Leben zu finden, das mein Leben wieder

fester und stabiler wird. So ausgleichend wie nur möglich zu leben, nicht mehr stundenlang

im Bett grübeln........mein Hund wirft mich da schon raus.........

Meiner lieben Frau helfen zu putzen usw.........

DU, kein Leben ist sinnlos. In meinen Augen hat jedes Leben einen Sinn. Jeder Mensch ist

wertvoll, hat Begabungen, Fähigkeiten...........auch DU.

Ich wünsche Dir von Herzen, das DU wieder einen Sinn für Dein Leben finden darfst.

DU lebst........................weil..........................................


liebe, leise Grüße,