Angst, Panik, Zwangsgedanken

krimi56
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von krimi56 »

Liebe Edda,

ich hoffe du konntest den Familienbesuch genießen.
Vor allem, da du ja keine Vorbereitungen treffen musstest.
Und Tisch decken sowie Kaffee kochen kann man ja auch gemeinsam.
Obwohl es trotzdem Aufregung ist.

Familie bringt Schönes und leider auch manchmal Schrecken. (Das kennst du selbst genug.)

Nachdem sich meine Panik nach der Diagnose „Rezidiv“ bei mir etwas gelegt hatte und ich mich auf die bevorstehende Hochzeit unseres Sohnes freute, kam gestern eine Schreckensnachricht und die Hochzeit ist zum geplanten Termin in Frage gestellt.
Unser Sohn hatte gestern Abend einen Grand Mal Anfall mit Staticus Epilepticus.
Er musste mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren werden. Die Notärztin konnte ihn nicht aus dem Status holen.
Untersuchungen liefen gestern Abend gleich in der Klinik und so gegen 22 Uhr kam er wieder zu Bewusstsein. Wir sind auf die Ergebnisse gespannt. Leider darf seine Verlobte heute erst am Nachmittag in die Klinik, für eine Stunde - Coronaregeln.
Und wir erst vielleicht morgen oder übermorgen. Seine zukünftige Frau hat Vorrang. (Das ist auch richtig so.)

Ihre Kinder haben alles mitbekommen und sind sehr verstört. Zum Glück haben sie heute keine Schule (Rosenmontag) und unsere Schwiegertochter kann sich um sie kümmern.

Jetzt ist sie wieder da - die Panik. Mein Brustkorb ist eng, Luftnot.
Ich habe schon mein Notfallmedikament genommen und hoffe es wirkt.
Gern würde ich weinen - die Tränen wollen nicht kommen.

In solchen Fällen hat mir oft mein Garten geholfen. Doch leider ist jetzt keine Gartenzeit.
So habe ich den Fernseher eingeschalten und schaue eine Wohnsendung an.

Danke für‘s Lesen.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Ihr Lieben,
liebe Krimi,

mir fehlen gerade die Worte. Aber ich möchte dir sagen, dass ich an dich denke, vor allem daran, dass du diese Situation aushalten musst und hoffentlich auch kannst.
Ich wünsche deinem Sohn und euch allen so sehr, dass sich sein Zustand stabilisiert und natürlich bald bessert.

Immer wieder so große Sorgen, die man kaum aushalten kann und trotzdem aushalten muss.

Ich schicke dir eine stille Umarmung.

Liebe Lore und liebe Brigitte,

angesichts Krimis Nachricht erscheinen mir meine Probleme auf einmal ganz klein.
Dabei sind es keine wahren Probleme , nur "einfach" welche in meiner Gedankenwelt.

Nein, ich bin wirklich nicht suizidal. Es geht eher in die Richtung, dass ich mit den Depressionen so viel Lebenszeit vertue. In dieser Intensität wie zurzeit hatte ich diese Gedanken jahrelang nicht.
Da konnte ich mich immer glücklicherweise wieder darauf verlassen, dass die Depression am ehesten vorbeigeht, wenn ich sie annehme und aushalte.
Jetzt habe ich das Gefühl, dass mein Kopf einfach diese negativen Gedanken nicht abschalten kann und mich deshalb blockiert. Das ist ein Teufelskreis, der vor einem reichlichen Vierteljahr durch die besondere Situation (Mutter, Schwiegervater) ausgelöst wurde.

Dass der Schwiegervater inzwischen verstorben ist, empfinde ich als nicht so belastend. Eigentlich sollte es mir gut tun, dass es meiner Mutter viel besser geht, als wir das erwarten konnten. Darüber bin ich natürlich auch froh, aber es wirkt sich leider ( noch) nicht positiv auf meine Gedankenwelt aus.

Vielleicht braucht das aber auch seine Zeit? Zeit, von der ich glaube, sie nicht zu haben.

Ich bin mir sehr sicher, dass mir in einer Klinik auch nicht geholfen werden kann, jedenfalls in keiner "normalen" psychiatrischen Klinik. Ich werde aber auf alle Fälle den Gedanken "Klinik" nicht völlig aufs Eis legen, sondern in Ruhe nach Kliniken schauen, in denen gute Erfahrungen bei Angststörungen gemacht worden sind.

Eventuell suche ich doch auch Hilfe in der alternativen Medizin, aber keinesfalls bei der sogenannten Heilpraktikerin, die mich nicht behandeln wollte, wenn ich Tavor nehme. Auch da werde ich in Ruhe suchen.

Ihr habt recht, es gab auch gestern noch viel Positives. Dazu gehört wirklich schon die Tatsache, dass ich den Besuch nicht abgesagt habe. Kommen die Kinder, geht es ohnehin sehr ungezwungen zu. Da brauchen wir kein "feines " Geschirr ,da wird auch auf keine besondere Etikette Wert gelegt. Das wissen unsere Kinder und Enkel auch.

So war es gestern auch. Wir waren nach dem Kaffeetrinken spazieren und dann noch mit unserer kleinen Enkeltochter auf dem Spielplatz. Da genieße ich jeden Moment und vor allem ihr kreatives Spiel Gestern befanden wir uns in einem "Cafe" , und sie wollte mir eine französische Speise empfehlen, bekam aber das schwere Wort "französisch" nicht raus, worüber wir gemeinsam herzlich lachen konnte. Übrigens gab es auch kostenlose Getränke, weil ich vorgab, nicht so viel Geld dabei zu haben.

In solchen Momenten sage ich mir selbst, sieh mal einer an, wie schön mein Leben doch sein kann.
Aber zurzeit falle ich leider viel zu schnell ins Gedankenkarussell zurück.

Doch ihr wisst, ich gebe nicht auf .

Liebe Grüße, Edda
krimi56
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von krimi56 »

Liebe Edda,

danke von Herzen für dein Mitgefühl und die lieben Worte.
Nur weil es mich gerade mit aller Wucht getroffen hat, sind deine Ängste, Sorgen nicht gering.
Wir sind im Empfinden unterschiedlich.
Mir zerbricht das was bei meinem Sohn geschehen ist und auch noch weiter auszuhalten ist das Herz.

Jemand anders, der ruhiger und logischer an dieses Problem herangeht sagt vielleicht: „Es wird schon gut. Er ist ja in sicheren Händen. Mach dir nicht so einen Kopf“
Deswegen ist derjenige nicht empfindungslos, hat ja eigentlich recht. Und ich würde es ihm nicht übel nehmen.

Meiner Schwiegertochter bin ich auch Mut machender gegenüber getreten. Ich weiß ja was die Ärzte schaffen. Und doch weiß sie, dass es auch mich auf der Mutter-Kind-Ebene sehr getroffen hat.
Vor allem mit meinen eigenen Erlebnissen mit dieser Krankheit und meinem Hintergrundwissen, wie es auch anders hätte ausgehen können.

Nach den Arztgesprächen nachher wissen wir mehr.


Eigentlich wollte ich mich wieder ganz leise aus dem Forum zurückziehen, so wie ich wieder aufgetaucht war.
Aber diese große Panik wollte ich gern loswerden. Hatte das Gefühl daran zu ersticken.

Gleich telefoniere ich mit meiner Freundin, die mir geblieben ist.
Sie weiß wie krank ich bin, was andere nicht glauben.

So wünsche ich allen hier weiter einen guten und positiven Austausch.

LG krimi
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Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi,

ich weiß schon, dass Vergleiche vielleicht nicht angebracht sind.
Und dennoch empfinde ich es so, dass die Sorge um deinen Sohn alles von dir, seiner Partnerin und der ganzen Familie verlangt.

Ihr seid im Moment machtlos, müsst auf die Erklärungen der Ärzte warten.
Es ist ganz toll in dieser Situation, dass ihr -du und deine Schwiegertochter- viel Verständnis füreinander aufbringt.

Ich hoffe so sehr, dass es bald für euch ganz viel Hoffnung auf Entspannung gibt.

In Gedanken bin ich bei dir,


Edda
krimi56
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von krimi56 »

Liebe Edda,
liebe Brigitte,

danke, eure mitfühlenden Worte tun gut.

@Brigitte
„Deine Tochter“ - da kann ich so gut mitfühlen und nachempfinden.
Ich weiß es noch als wäre es gestern geschehen, als mein Schwiegersohn anrief und mir mitteilte, dass meine Tochter ein S…. versucht hatte. Und diese Angst in den Tagen, Wochen und Monaten danach. Knapp zehn Jahre ist es jetzt her.

Als Mutter oder Eltern - die Sorge um die Kinder hört nie auf.

Bin ich einigermaßen stabil kommt das Nächste. Vieles schaffe ich nicht an mich heranzulassen.
Geht es aber um die Kinder sieht es anders aus.

Als ich mit unserem Sohn schwanger war, sah ich ein Bild von einem gerade geborenen Säugling und dazu der Titel „Liebe auf den ersten Blick - Liebe für ein ganzes Leben!“

Dieses Bild und der Text haben mich nie losgelassen.

@Edda

Wir können aufatmen. Unser Sohn hat diesen massiven Anfall ohne Schaden überstanden.
Wird bald aus der Klinik entlassen und wir dürfen mit Freuden der Hochzeit in der nächsten Woche entgegensehen.

Zusammenhalten war und ist in unserer Familie immer wichtig.

LG an euch beide von krimi.


Die Anteilnahme und Ermunterung hier und die gute Unterstützung durch meine kranke Freundin sind so wertvoll für mich.
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Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Brigitte und liebe Krimi,

es bewahrheitet sich doch immer wieder, dass Freud und Leid so dicht beieinander liegen.

Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, liebe Krimi, als ich las, dass dein Sohn den Anfall so gut überstanden hat und dass ihr euch jetzt wirklich auf die Hochzeit freuen könnt.

Dass man sich als Mutter immer um die Kinder sorgt, kann ich nur bestätigen. Da können sie noch so "groß" sein.
Bei mir hat das Sorgen aber manchmal krankhafte Ausmaße angenommen. Zumindest das hat durch die Therapie etwas abgenommen. Die Alarmglocken schrillen nicht mehr ganz so laut , aber ganz still werden sie wohl auch nie sein.
Doch das möchte ich auch gar nicht.

Langweilig wird es bei uns auch nicht, liebe Brigitte.
Da ich bis zum letzten Jahr noch wesentlich aktiver war, weil ich zweimal in der Woche zum Sport war und einmal einmal Nachhilfe gegeben habe, empfinde ich jetzt manchmal eine Leere.
Das Kümmern um meine Mutti nimmt dafür mehr Zeit in Anspruch. Ich muss aber ehrlich eingestehen, dass es mir selbst gegenüber jetzt, wo es meiner Mutti bessergeht, auch als Ausrede dient.

Ich schaffe es einfach noch nicht, zum Sport zu fahren. Nahezu jeden Tag nehme ich es mir vor. Ich könnte in der Mittagszeit ohne Probleme fahren, da schläft meine Mutti. Ich bezahle ja auch regelmäßig meinen Beitrag.. aber es will einfach noch nicht gehen .

Gestern war ich beim Rheumatologen. Der war mit mir und meinen Blutwerten sehr zufrieden. Ich hatte den Befund vom Röntgen der Hände und Füße mitgenommen. Minimale Verschlechterungen sind zwar zu erkennen, aber die sind noch nicht besorgniserregend. Also wäre das rein theoretisch der Anlass zu sagen, das soll so bleiben, deshalb geht es jetzt wieder mit Sport los. In der Theorie sieht alles so leicht aus...

Genießen konnte ich den gestrigen Nachmittag sehr. In meinem kleinen Dorf wurde traditionsgemäß gezampert. Kennt ihr den Begriff auch?
Die Kinder ziehen in ihren Faschingskostümen ums Haus und singen "Ich bin der kleine König.. " Leider waren gestern nur wenige Kinder dabei, aber unter denen waren meine beiden Enkelmädchen. F.ist mit ihrer Mama extra aus Dresden hergekommen. Für den Großen war das nichts mehr.
Zum Abendbrot waren dann alle hier, nur H.' s Freund nicht, weil er arbeiten musste. Ich hatte keine Arbeit, weil wir für alle in unserer tollen Gaststätte Schnitzel und Pommes bestellt hatten.
Klar, selber machen wäre billiger, würde aber auch viel mehr Arbeit bedeuten.

Etwas, was mich fast vor Freude weinen ließ, durfte ich auch erleben. Unser Sonnenstrahl-Kind F., das bis jetzt schon so viele Barrieren überwinden musste, las ihrer kleinen Cousine fast eine komplette "Leo Lausemaus"- Geschichte nahezu fehlerfrei vor. Da freute sich nicht nur die ehemalige Lehrerin in mir, sondern es war vor allem pures Oma-Glück.
Wie oft haben wir um F.gebangt, wussten nicht, wie und ob überhaupt es weitergeht..und nun diese Freude !

Unsere L.kommt ja in diesem Jahr in die Schule. Sie mag es sehr, wenn man ihr vorliest. Meine Hoffnung ist, dass sie genauso gern wie ihr großer Bruder lesen möchte.

Ach, wie schön ist es , dass oft das kleine Glück so groß und Balsam für die Seele ist.

Ganz liebe Grüße, Edda
Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Brigitte,

meine Mutti ist bei der AOK, wie ich auch. Dass ich da bin , spielt aber keine Rolle.
Wir beantragen schon seit einigen Jahren die Verhinderungspflege und bekommen sie auch ausgezahlt, sogar noch die etwa 800 €, die dem Patienten zur Verfügung stehen, wenn keine Kurzzeitpflege in Anspruch genommen wird. Anfangs hat meine Mutti, so wie die ältere Generation oft denkt ( und wir auch manchmal) gesagt , das kann man doch nicht machen...ich kriege doch schon Pflegegeld. Mittlerweile haben wir schon etlichen Bekannten, die nichts von der Möglichkeit wussten, den Tipp gegeben.

Und wir dürfen Verwandte als Ersatzpflegeperson angeben. In der ersten Zeit haben wir den Antrag gesplittet. Ersatzpflegeperson für mich war mein Mann, die für meine Schwester war ich. Da gab es nie Probleme.Vor ein, zwei Jahren wurde uns gesagt, es reicht, wenn wir nur eine Person angeben. Wer dann letztendlich bekommt, ist der AOK egal. Meine Mutti gibt es meiner Schwester und mir. Letztens fragte sie, ob es uns recht wäre, wenn sie meinen Töchtern von dem Geld etwas abgibt.
Sie ist ohnehin sehr großzügig, aber ich habe mich sehr darüber gefreut, weil sie damit auch gewürdigt hat, dass H.und R. immer für sie da sind ( im Gegensatz zu meinen Nichten ).
Also, bei der AOK funktioniert das sehr unkompliziert, wir müssen auch die einzelnen "Vertretungstermine" nicht Aufschlüsse.
Ich weiß aber von anderen Kassen, dass da die Bürokratie viel größer ist.

Ich kann mir in Ansätzen vorstellen, welche Schmerzen du mit der Polyneuropathie ertragen musst. Meine Schwiegermutter hatte das auch.

Hast du eventuell schon mal nachgeschaut oder erfahren, ob dir eventuell ein Dauerrezept für die Physiotherapie zustehen würde? Das ist ein Rezept außerhalb des Regelfalls. Es gibt einen Katalog , im dem alle infrage kommenden Krankheiten aufgeführt sind. Meine rheumatoide Arthritis gehört dazu, sodass ich nun schon sehr lange einmal wöchentlich zur Therapie gehen kann. Meine Mutter hat auch so eine Verordnung, zu ihr kommt die Therapeutin nach Hause.

Ja, das ist wirklich ärgerlich, dass Krankheiten in vielen Fitnessstudios nicht berücksichtigt werden. Hauptsache, die Beiträge fließen.

Als mein Fitnessstudio nach den langen Coronapausen wieder öffnete, bot H.uns mehrere Möglichkeiten an. Eine davon war die Beitragsrückerstattung in der Form, dass man die versäumten Termine kostenfrei nachholen konnte. Da ich wusste, wie sehr er ums Überleben kämpfen musste, habe ich auf diese Möglichkeit verzichtet. Ich weiß, dass sich viele so entschieden haben.

Ich überlege immer noch, ob ich kündige oder nicht.
Wassergymnastik würde mir auch sehr gefallen. Bekommst du das als Rehasport?
Der wurde bei mir letztes Jahr abgelehnt. Doch das hatte mich nicht gewundert, denn ich hatte sage und schreibe über 10 Jahre immer wieder die Genehmigung bekommen.

Hat denn der Schuhchen-Kauf für den Baby-Enkel geklappt? Wie alt ist der Kleine jetzt?
Meine Tochter und ihr Freund hatten sich bei beiden Kindern erst sehr spät für feste Schuhe entschieden und stießen da auf totales Unverständnis der Schwiegerfamilie, die sich ja ohnehin in vieles reinhängen wollten. Bei einem Gespräch mit mir wollte die andere Oma mich mit ins Boot holen. Ich hatte mich aber vorher schon gründlich informiert und teil(t)e die Ansicht fertig jungen Familie. Kleinkinder brauchen erst dann Schuhe, wenn sie draußen laufen, und dann auch eher nur als Schutz. Mit dem Laufen lernen haben die Schuhe nichts zu tun.
Unser großer Enkel war diesbezüglich faul, er lief erst mit 17 Monaten. Da bekam er dann die ersten Schuhchen. Bei seiner kleinen Schwester sah das anders aus. Sie hat die ersten Schritte mit 10 Monaten gemacht.
Jetzt ist es so, dass sie jede Gelegenheit nutzen, ohne Schuhe rumzulaufen, also.in der Wohnung oder in der warmen Jahreszeit barfuß...was ich auch gern mache.

Liebe Grüße , Edda
Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Brigitte,

ich habe vorhin mal "spaßeshalber" gegoogelt und dabei festgestellt, dass im "Heilmittelbedarf-Katalog" auch Polyneuropathie als Indikation für eine Dauerbehandlung aufgeführt ist.

Vermutlich weißt du das auch schon. Aber in dieser Angelegenheit habe ich, genau wie bei der Verhinderungspflege, die Erfahrung gemacht, dass einem das keiner sagt. Ich hatte vor Jahren durch eine Freundin davon gehört und deshalb meine Hausärztin gefragt. Damals stand aber Rheuma noch nicht im Katalog. Letztes Jahr wies mich dann allerdings die Ärztin auf die Änderung hin.Die Hausärzte dürfen die Verordnungen geben. Bei mir hat es allerdings der Rheumatologe gemacht.

Liebe Grüße, Edda
Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Brigitte,

mir fällt schon ein Stein vom Herzen. Ich hatte Bedenken, dass ich mit meiner Einstellung zum Schuhchenkauf zu übergriffig bin.
Und nun freue ich mich, dass ihr wirklich in einem professionellen Fachgeschäft gewesen seid, die euch nichts aufgeschwatzt haben.

Ich erinnere mich noch zu gut an die Aktionen von R.'s Schwiegermutter und deren Mutter. Es war einfach nur schlimm.

Ich glaube, wir beide strahlen heute um die Wette. Du hattest einen wunderschönen Mutter-Tochter-Tag. Bei mir war es ein kurzfristig und gerade deshalb perfekter Mädelstag. Zur Mädelsgruppe gehörten meine Töchter, meine beiden Enkel-Mädchen und ich. Gut, wir hätten auch meinen großen Enkel M. mitgenommen, aber der wollte nicht.
Zuerst besuchten wir eine Murmel(bahn)ausstellung. Alles konnte probiert und bespielt werden. Ich fand mich, auf dem Boden sitzend und mit L.eine Holzmurmelbahn bauend, wieder. Meine größte Sorge war, wie ich da wieder hochkomme. Aber meine 5-Jährige L.beruhigte mich, sie würde mich schon hochziehen.Musste sie nicht...
Nach diesem tollen Erlebnis haben wir ein Cafè gesucht und auch gefunden.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich mich gefühlt habe und auch noch fühle.
Zum Schluss , bevor wir mit den Zügen in 2 verschiedene Richtungen nach Hause fuhren, sind wir noch eine Runde mit der Straßenbahn gefahren. Für unsere kleinen Mädels, die nicht so oft dazu Gelegenheit haben, war das auch etwas Besonderes .

Nun wünsche ich mir so sehr, dass ich noch lange davon zehren kann.

Ich wünsche dir auch einen wunderschönen Sonntag, liebe Brigitte.

Liebe Grüße, Edda
krimi56
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von krimi56 »

Guten Morgen Ihr Lieben!

eigentlich wollte ich zurzeit hier nicht weiter auf meine Angst und Panik eingehen, da ich nicht weiß, ob diese nur aus meiner Depression kommen.
Aber ich möchte meine Panikprobleme nicht so einfach im Raum stehen lassen und mich nicht mehr melden.

Kürzlich hatte ich einige Gespräche in einer Psychoonkologischen Praxis wo mir erklärt wurde, dass dies auch auf mein Rezidiv zurückzuführen ist.
Bei den Symptomen stehen u.a. auch Angst/Panik.
Mir wurde erklärt, dass durch das Auftreten des Rezidivs des Schilddrüsenkrebs, mein Hormonhaushalt für den die Schilddrüse verantwortlich war, durcheinander gekommen ist, trotz der Einnahme entsprechender Schilddrüsenhormone (laienhaft von mir wieder gegeben).
Doch aber auch nicht nur, da ja die Depression bei mir seit vielen Jahren diagnostiziert ist.

Das Gehirn, die Psyche und die Schilddrüse - ein kompliziertes Zusammenspiel der Hormone und Hormone produzierende Organe bzw. Hirnareale die bestimmte Signale dafür geben.

Entschuldigt, drücke mich für euch wahrscheinlich etwas kompliziert aus. Bin froh es selbst einigermaßen zu verstehen, nur mit dem verständlich Wiedergeben hapert es.

Jetzt versuche ich mich erst einmal auf die Hochzeit zu konzentrieren.
Danach gehe ich meine Behandlung an. Noch weiß niemand etwas davon. Die Hochzeit soll für meine Kinder ohne Sorgen ein schönes Ereignis sein.

Unsere Tochter will in die Wohnung ihres Bruders ziehen, sodass Renovierungsarbeiten anstehen und dann eben auch wieder ein neuer Rhythmus an den ich mich gewöhnen muss.

Im Augenblick gehe ich fast jeden Tag in die noch eingerichtete Wohnung meines Sohnes, um seinen Geruch der noch vorhanden ist in mir aufzunehmen.
Ich sagte scherzhaft zu ihm, er möchte mir bitte ein Kleidungsstück von ihm lassen, dass seinen Duft wiedergibt.
Er hatte sich immer stark mit Rasierwasser oder Parfum „eingedieselt“ und dieser Duft hängt noch in Polster und Tapeten.

Das war es erst einmal wieder von mir.
Ich bin verständlicherweise in einem anderen Forum unterwegs.

@ Edda und Brigitte

Ich freue mich über eure schönen Erlebnisse mit den Kindern und Enkelkindern.
Das sind die Gelegenheiten die gut tun.

Meine Schwiegertochter erzählte, als mein Sohn aus dem Krankenhaus nach Hause kam, ist einer ihrer Söhne weinend auf ihn zugelaufen und wollte ihn nicht loslassen. Papa, Papa waren immer wieder seine Worte. Das hat mir Tränen in die Augen getrieben und mich auch glücklich gemacht, weil er von seinen Stiefkindern geliebt wird. Die Kinder sitzen abends dicht bei ihm.

Ein gutes Verhältnis zu den eigenen Kindern, wie bei euch und auch bei mir, machen glücklich. Aber auch wenn eine Patchworkfamilie funktioniert.

Liebe Grüße und alles Gute für euch von krimi.
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Pummelchen
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Krimi,

ich wünsche dir alles erdenkliche Gute für die anstehende Behandlung!!! Das so etwas sehr belastend ist und Angst auslöst ist mehr als verständlich. Ja die Schilddrüse steuert sehr viel in unserem Körper und ist ein kompliziertes Organ.
Es ist nachzuvollziehen das du es erst nach der Hochzeit mitteilen möchtest.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen das alles gut wird!!! Liebe Grüße Pummelchen
wohin geht die reise
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von wohin geht die reise »

Liebe Edda und
liebe Brigitte, eure Samstagserlebnisse mit den Töchtern u. Enkeln hören sich toll an. Ich freue mich für euch und wünsche, dass ihr 1. lange davon zehren könnt , aber eher 2. dass solche schönen Erfahrungen noch viel häufiger auftauchen.
Liebe Krimi,
auch ich wünsche dir für die anstehende Behandlung alles Gute und viel Kraft.
Lore
krimi56
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von krimi56 »

Ihr Lieben,

es ist mitten in der Nacht.
Am 02.03. war die Hochzeit unseres Sohnes und wir sind eben nach Hause gekommen.
Dank der Unterstützung meines Neurologen und Tavor habe ich einen wunderschönen Tag erleben dürfen.
Unsere Familie ist nun gesetzlich besiegelt um eine große Familie bereichert. Wir haben neben einer guten Schwiegertochter 4 Enkelkinder bekommen. Die uns von sich aus mit Oma und Opa anreden.

Was noch auf mich zukommt rückt zurzeit in den Hintergrund, wird nach und nach angegangen.

LG und einen schönen Tag wünscht krimi.


PS: Nachdem alles so gut verlaufen war - heute Nacht ein GrandMal.
Habe davon nichts mitbekommen. Erst heute am frühen Morgen - starke Kopfschmerzen und rechtsseitig blaue Flecken, wohl von einem Sturz. Bin von allein ins Bett gekrabbelt.
Wie gut, dass das nicht auf der Feier vor allem passiert ist.

Jetzt ist sie wieder da, die Angst.
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Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi,

das ist so schön. Ich freue mich wirklich sehr mit dir, deinem Sohn und der ganzen Familie.
Es klingt wunderbar , dass du den Tag gestern richtig genießen konntest.

Mit einem Mal gleich 4 Enkel, die euch auch von Anfang an liebevoll Oma und Opa nennen, ist mehr als ein Geschenk.
Wie alt sind die Kinder denn? Das musst du natürlich nicht schreiben, wenn du es nicht möchtest.

Ich finde deine Einstellung auch ganz toll.
Ähnliches habe ich ja erlebt, als ich mit meinen 2 Kindern meinen Mann kennenlernte. Für meinen Mann sowieso, aber auch für seine Familie, besonders für seine Oma, waren H.und R. sofort Teil der Familie.

Wenn ich daran denke, dass es einem lieben Verwandten , der " eine mit Kind" heiratete , und seiner Frau in der Familie so schwergemacht wurde, ist es kaum nachvollziehbar.

Ich hoffe, liebe Krimi, du kannst aus dem schönen Ereignis auch eine große Portion Zuversicht ziehen.

Für mich bedeuten die "kleinen" familiären Freuden auch das große Glück. Insofern hatte ich gestern auch einen wunderschönen Tag, obwohl es mir im Moment ( oder auch schon länger) nicht gutgeht. Doch gestern war unsere L. bei uns, weil sie noch ein klein wenig krank war und deshalb nicht in den Kindergarten gehen konnte.
Gemeinsam haben wir einen Regenmacher gebastelt, waren auf dem Spielplatz und haben Spiele gespielt. Sie ist da unfassbar kreativ und auch selbständig.

Viele solcher schönen Momente wünscht dir von Herzen Edda
Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi,

vorhin hatte ich leider zu schnell deinen Beitrag gelesen und mich nur auf das Positive konzentriert.

Es tut mir sehr leid, dass du nach dem schönen Tag einen Anfall hattest. Lag der vielleicht am positiven Stress?

Ich wünsche dir, dass du dich ganz schnell erholst.

Nochmals liebe Grüße, Edda
krimi56
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von krimi56 »

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mich kurz melden.

@Pummelchen
du hast Recht, die Schilddrüse ist ein wichtiges und kompliziertes Organ.
Leider habe ich diese vor über 10 Jahren durch Krebs verloren. Die fehlenden Hormone nehme ich jetzt als Tablette und komme damit zurecht.
Aber jetzt ist ein Rezidiv da.
Für mich ist es ein Deja vu. Als damals bei mir der SD-Krebs diagnostiziert wurde, habe ich geschwiegen, die Hochzeit meiner Tochter stand kurz bevor.
Und jetzt das Rezidiv dieses Krebs und die Hochzeit meines Sohnes stand bevor.
Beide Male habe ich nichts gesagt, ich wollte eine unbeschwerte Hochzeitsfeier meiner Kinder.
Und es hat beide Male geklappt.

@all

Ich konzentriere mich jetzt auf das was vor mir liegt.
Die Wohnung unseres Sohnes bei uns wird aufgelöst und unsere Tochter will diese übernehmen.
Parallel läuft die Therapie.

Der Grand Mal beschert mir nun zusätzlich Probleme - wieder ein Jahr Fahrverbot, selbst kein Auto fahren dürfen.

Ich werde mich zurückziehen und hier selten lesen oder schreiben.
Abstand ist mir zurzeit wichtig.
Manches tut mir zurzeit nicht gut.

Für alle hier - bleibt gesund und geht euren Weg.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi,

ich wünsche dir für den Weg, der nun vor dir liegt, alles erdenklich Gute.

Dass du dich hier zurückziehen willst, ist mehr als verständlich.
Am wichtigsten ist, dass deine Familie an deiner Seite ist.

Sei ganz lieb gegrüßt von

Edda
Katerle
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Katerle »

Dem schließe ich mich gerne an an Krimi (habe hier eher nur mitgelesen). Wünsche auch weiterhin alles Gute bei deinem Weg.

Liebe Grüße
Katerle
Herd04
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Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Hallo, ihr Lieben,

würde ich den Thread erst jetzt eröffnen, käme in der Überschrift noch "Anstrengung" dazu.

Draußen ist es jetzt so schön, aber leider kann ich das gar nicht richtig genießen. Die familiären Umstände ziehen mich ziemlich weit nach unten.
Der gesundheitliche Zustand meiner Mutter hat sich innerhalb kurzer Zeit rapide verschlechtert ,und sie braucht Hilfe, die mich an meine Belastungsgrenze - psychisch und physisch - bringt.
Noch dazu geht es meinem Mann sehr schlecht. Er kämpft ja auch schon lange mit bzw.gegen Depressionen, und jetzt ist es besonders schlimm.

Am Dienstag war ich bei meiner Psychologin. Dass ich auf mich aufpassen muss, weiß ich, aber eben nicht, wie das zurzeit gehen soll.
Die Richtung der Angst und der Panik hat sich geändert. Ich habe das Gefühl, mir wächst alles über den Kopf, und das lässt mich innerlich regelrecht verkrampfen.

Ich schließe meine Beiträge gern mit etwas Positivem ab. Das fällt mir heute sehr schwer, aber ich weiß, es kommen auch wieder bessere Zeiten.

LG, Edda
Katerle
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Katerle »

Liebe Edda,

nicht selten gelangen pflegende Angehörige an ihre Belastungsgrenzen. Und ja, das ist ein erhöhtes Risiko, sich dabei selbst zu verausgaben, zu erkranken. Der Umstand, dass es deinem Mann nun auch noch schlechter geht, ist eine sehr schwierige Situation, dass alles bewältigen zu müssen.
Es gibt in manchen Orten auch Unterstützungsangebote durch Ehrenamtliche. Gibt es bei euch sowas wie eine Ehrenamtszentrale? Oder wende dich doch mal an den Hausarzt, was noch hilfreich wäre, um dich zu entlasten?

Liebe Grüße
Katerle
Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Katerle,

danke für deine lieben Worte. Ich hätte eigentlich gedacht, dass ich so eine Situation wie jetzt souveräner bewältigen kann. Aber es ist doch etwas viel auf einmal.
Da mein Mann nichts davon hält, eher um einen Termin bei unserer Psychiaterin zu bitten ( der "normale" ist am 4.4.) und absolut nicht in eine Klinik will können wir nur auf die uns beiden bekannte Dynamik der Depressionen hoffen. Sie kommen und gehen... Zumindest freut er sich schon auf die Gartenarbeit, und darüber bin ich nun wieder froh.

Du hast eine gute Idee mit den Ehrenamtlichen. Ich glaube aber nicht, dass es bei uns so etwas gibt.
Meine Schwester und ich teilen uns ja die Aufgaben bei der Pflege unserer Mutter. Aber ich wohne eben im gleichen Haus wie die Mutti und bin komplett für die Abendversorgung verantwortlich. Seit gestern möchte sie gar nicht mehr aufstehen, nur noch dann, wenn sie auf den "Nachtstuhl" muss. Sie aus dem Bett zu bekommen, strengt mich schon ziemlich sehr an. Da kommt noch einiges mehr dazu. Ich will mich aber überhaupt nicht darüber beklagen, dass meine Mutter gepflegt werden muss. Das ist selbstverständlich für mich. Doch es nutzt keinem, wenn ich ausfalle. Deshalb wollen wir uns schnellstens darum bemühen, dass der Pflegedienst auch abends kommt.

Die Mutti gehen zu lassen, fällt mir unheimlich schwer, aber wem fällt das schon leicht...

LG, Edda
Katerle
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Katerle »

Gerne Edda,

ja Gartenarbeit ist echt was Schönes, falls sie nicht überhand nimmt. Aber kann man sich ja einteilen. :)
Drücke deinem Mann die Daumen, dass es ihm dann bald wieder besser geht.
Erkundigt euch mal bitte bei euch im Ort, ob es einen Verein gibt, wo Ehrenamtliche unterstützen können.
Das mit dem Pflegedienst abends wollte ich dir auch noch vorschlagen, sowas wäre ja auch ganz hilfreich.

Das ist wirklich nicht leicht, die Mutti gehen zu lassen...

Liebe Grüße
Katerle
krimi56
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von krimi56 »

Hallo ihr Lieben,

ich versuche meine Angst begrenzt zu halten.
Ein Teil ist geschafft. Jetzt die nächsten Schritte.

Aber deshalb melde ich mich nicht.
Es ist etwas Schönes das mir mein Sohn erzählte und das ich gern mit euch teilen möchte.
Zu seiner Hochzeitsfeier war auch sein Chef mit Frau eingeladen. Ich kannte ihn nicht und wusste so auch nicht wer von den geladenen Gästen sein Chef war. Da waren so viele fremde Gesichter für mich.

Ich gebe hier einfach mal den Chatverlauf zwischen meinem Sohn (kursiv) und mir wieder, den wir nach seinem Urlaub führten.

Ich wurde gestern des Öfteren von meinem Chef gelobt, was für eine tolle Frau meine Mutter ist.
Er war echt begeistert von dir
.
Ich: Wie kommt er darauf?
Wie du dich mit ihm und seiner Frau unterhalten hast.
Er meinte, er hätte schon lange nicht mehr so eine tolle Mutter kennengelernt.

Ich: Danke, das Lob freut mich. Freut dich das denn auch?
Na klar, so oft wie er dich gestern gelobt hat.

Dieses Gespräch ist jetzt über eine Woche her und gestern sagte mir mein Sohn, er wäre froh mich als Mutter zu haben und ich soll bitte alles tun, um wieder so fit wie möglich zu werden. Dies alles hat mir so gut getan, dass ich voller Mut bin.

Mein Sohn und auch meine Tochter, zwei tolle Kinder die mir neben meinem Mann Kraft geben, mich von Angst und Panik nicht beherrschen zu lassen.

Obwohl jeder hier weiß, dass das gar nicht so einfach ist. Dieses Gefühl überfällt uns, ohne das ein sichtbarer Grund vorhanden ist. Das macht unsicher oder gar ohnmächtig.

Heute ist es wieder kalt, es schneite heute Morgen sogar. Zum Glück scheint die Sonne und ich halte mein Gesicht in ihre Strahlen.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Herd04
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Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi,

ganz ehrlich, ich bekam beim Lesen deiner wunderschönen Erfahrung eine Gänsehaut vor Rührung. Du kannst auf dich selbst und auch auf deinen Sohn sehr stolz sein.

Und es ist so schön, von jemandem, den man vorher gar nicht kannte, so positiv wahrgenommen zu werden.
Ich wünsche dir, dass das gute Gefühl noch lange anhält und dir wirklich Mut macht.

Ist es nicht ein ganz großes Geschenk, solche tollen Kinder zu haben? Sie zeigen auch das, was wir ihnen mitgegeben haben. Ich merke das jetzt besonders daran, dass meine Töchter sehr, sehr oft für die Oma da sind, ohne dass ich sie extra fragen muss . Sie kommen und sehen , was zu tun ist. Vor allem nutzen sie die Zeit auch, um ganz ungezwungen mit der Oma zu reden oder - das betrifft meine etwas temperamentvollere Tochter - sie zu unterhalten.
In der letzten Woche, als sie sahen, dass ich sehr bedrückt war, kam erst R. zu mir, nahm mich in die Arme und tröstete mich. Auch H.sprach mit mir über den wahrscheinlich bald bevorstehenden Abschied.Sie versuchte , mir zu erklären, dass es zwar für uns alle sehr schwer sein wird, dass die Oma aber Erleichterung empfinden wird.

Es tut so gut zu erleben, dass nicht nur ich für die Kinder immer da bin, sondern sie auch für mich.

Ganz liebe Grüße, Edda
krimi56
Beiträge: 1920
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Angst, Panik, Zwangsgedanken

Beitrag von krimi56 »

Liebe Edda,

was du von deinen Töchtern und ihr Verhältnis und Helfen für die Oma schreibst, habe ich mit meinen Kindern auch erlebt.
Unser Sohn ging fast jeden Tag zu seiner Oma ins Zimmer (war ja auch einfach, im selben Haus - denkt man vielleicht).
Aber das hat damit nichts zu tun, sondern mit der innigen Verbundenheit die sich in der Kindheit entwickelte.
Auch meine Tochter kam oder rief an.
Wenn wir mal eine kleine Auszeit von der Schwiegermutter brauchten, da sie ja über Jahre nicht mehr allein sein konnte, dann waren meine Tochter und ihr Mann da und hielten hier die Stellung und kümmerten sich um die Oma.

Du und ich, und bestimmt auch einige andere hier im Forum, können auf unsere Kinder stolz sein.

Bis bald mal wieder liebe Grüße von krimi.
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
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