Angst vor Therapeuten

[Klarname]

Hey zusammen,

habe vor kurzem die Diagnose Depression bekommen und die Empfehlung eine Psychotherapie zu machen.

Habe selbst im Laufe meines Bildungsweges einige Professoren der Psychologie uvm. kennengelernt und hatte bei vielen dieser Menschen leider immer das gleiche mulmige Gefühl im Magen.
Es gibt auch manche Leute in diesem Bereich, die das nicht ausgelöst haben (Bachelor der Psychologie), aber bei dem größten Teil gab es das leider.

Nun meine Frage, kennt dieses Gefühl noch jemand? Kann das jemand genauer beschreiben oder hat vielleicht sogar eine Ahnung wo das herkommen könnte?

Hatte auch ein Erstgespräch mit einer Psychotherapeutin, da war das ganz extrem. Diese "Angst" könnte man es vielleicht nennen, lähmt mich auch etwas eine Psychotherapie anzutreten, da ich dadurch das Gefühl habe, meine Beschwerden könnten noch schlimmer werden oder einfach erfolglos gleichschlimm bleiben...

(Bitte nichts persönlich nehmen, suche hier nur nach eventuell gleichgesinnten oder dem Fazit, dass das ein persönliches Empfinden meinerseits ist)

[Bauchtänzer]

Nun meine Frage, kennt dieses Gefühl noch jemand? Kann das jemand genauer beschreiben oder hat vielleicht sogar eine Ahnung wo das herkommen könnte?

Liegt auf der Hand, deine Befürchtungen und Vorbehalte genau den Therapeuten zu erzählen, bei denen du Vorgespräche hast. Guck dann, wie die reagieren.
So ungewöhnlich mögen deine Bedenken nicht sein, für jemanden, der sich das 1. mal mit Therapie zu beschäftigen hat, weil sie ihm empfohlen wird.

Wie steht´s denn um deinen Leidensdruck? Kommst du im Grossen und Ganzen mit der Depression klar, die bei dir diagnostiziert wurde?

[Suchende2]

Hallo Klarname,

kenne ich auch. Ich habe mit meinem Bauchgefühl und offener Kommunikation gute Erfahrung gemacht.
Ich hatte 6 Erstgespräche. Bei Zweien hat mein Bauchgefühl sofort Nein gesagt. Und das war noch heutigem Stand auch eine gute Entscheidung. Bei einer sagte mein Kopf Ja (alles stimmte), aber mein Bauch konnte kein Gefühl entwickeln. Das habe ich mit der Therapeutin auch in den 3 Gesprächen besprochen. Sie sagte dann, daß sie zu dieser Zeit anscheinend nicht die richtige für mich ist. Wir verblieben, daß ich mich wieder melden kann, falls sich mein Bauchgefühl ändert.

Bei meiner wirklich tollen Therapeutin hat das Bauchgefühl sofort gestimmt.

Alles Gute,
Suchende

[Bauchtänzer]

Bei meiner wirklich tollen Therapeutin hat das Bauchgefühl sofort gestimmt.

Stimmt, so war das bei mir auch.

[Cynthia]

Lies mal: Märtens / Petzold:Therapieschäden- Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie

[Deheteleef]

Ich hatte eine zeitlang immer Angst, vom Therapeuten Hausaufgaben zu bekommen.

Z.B.: "Schreiben Sie doch mal auf ein großes Blatt, das Negative Ihres Lebens auf die linke Seite, auf die rechte Seite das Positive. Und bringen Sie das auf der nächsten Sitzung mit."

Solche Aufgaben im Gepäck waren für mich äußerst unangenehm. In der Klinik immer diese "Angstübungen". Für einen Sozialphobiker Horror².

Klar, dass man den Therapeuten nicht gleich als Freund ansieht. Das wächst aber mit der Zeit.
Ich gehe nun fast 30 Jahre zu meinem Therapeuten, der auch Dr. med. ist -regelmäßig. Er hat es immer wieder geschafft, dass die Krankenkasse die Therastunden immer wieder verlängert.

Ich bin aber auch ein schwerer Fall!
Trotzdem bin ich irgendwie ein zufriedener Mensch geworden und kann mich an positiven Dingen erfreuen.

[Maxegon]

Hallo ,
ich hatte nie Angst vorm Therapeuten, ich hatte nur immer "Angst" wieder an so einen Intelligenzbolzen zu geraten.
Mittlerweile frage ich mich: was soll das alles?
Ich erzähle dem Therapeuten mein Leid, Problem, meine Ängste, er ordnet es für mich und teilt es mir mit, lustige Aufgaben kommen hinzu, wie das Beispiel: schreiben sie mal auf ein Blatt ...
Das mag für viele sehr erfüllend sein, endlich bekommen sie Aufmerksamkeit.

Ich fühlte mich immer nur veräppelt und fragte mich: wer hat hier einen an der Klatsche?

Ich entschied mich, dass ich der Bekloppte bin und ich in der Welt "der Normalen" zurechtkommen muss, da können mir nur ebenso bekloppte helfen.


Ich bin ein sehr besonders schwerer Fall.
Traut eurem Gefühl und hört auf eure Vernunft; wenn vorhanden, wenn ihr Glück habt, trefft ihr auf einen Therapeuten, ähnlich wie ihr und helft euch gegenseitig.

Viel Spass dabei!
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