Basics der Therapeutensuche?

Antworten
Kiwi78
Beiträge: 95
Registriert: 8. Feb 2022, 11:36

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Kiwi78 »

Hallo Drifa,
Ich versuche mal ein paar Fragen zu beantworten, muss aber gleich sagen, dass ich privat versichert bin und da einiges anders läuft.
Bei mir war der erste Ansprechpartner mein Hausarzt. Der überwies mich weiter zu einem Psychiater. Medikament bekam ich dann auch ausschließlich von ihm, weil er da nun mal der Fachmann ist. Ich würde dir raten unbedingt einen Psychiater zu suchen. Vielleicht kann dir deine Hausärztin einen empfehlen.
Mein Psychiater hat die Diagnose gestellt und kümmert sich um die Medikamente. Er hat mir auch zur Therapie geraten und mir gleich auch jemanden empfohlen. Termine zum erstgespräch ging dann relativ schnell, wobei das vor corona war und ich vielleicht auch einfach Glück hatte dass die Praxis etwas weg von der Stadt war und somit nicht so überlaufen.
Mit Psychiater bzw Therapie musst du vorsichtig sein, wenn du z.b. noch ne Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen willst oder irgendwann eine verbeamtung anstrebst. Das könnte dann ein Problem geben. Ich kenne welche, die ihre Therapie privat bezahlen damit es bei der Versicherung nicht bekannt ist.
Ich würde mich bei therapeuten in jedem Fall auf alle möglichen Wartelisten setzen lassen. Absagen kannst du ja immer noch. Manchmal hat man auch Glück wenn man zeitlich flexibel ist und z.b. auch vormittags Zeit hätte für Therapie.
Wie das mit der KVB abläuft kann dir vielleicht noch jemand beantworten. Da kenne ich mich nicht aus weil ich privat versichert bin.
In eine selbsthilfegruppe kannst du unabhängig von einer Therapie. Der sozialpsychiatrische Dienst wäre da ein guter Ansprechpartner. Die bieten oft solche Gruppen an oder können dir welche empfehlen. Die bieten teilweise auch Gespräche an in Notlagen zur Überbrückung bis zur Therapie. Google mal SpDi in deiner Stadt. Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Melde dich, wenn du noch Fragen hast.
Lg Kiwi
SonneundDunkenheit
Beiträge: 708
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Drifa,
es gibt keine dummen Fragen.

Ich versuche mal kurz zu antworten.

Du kannst natürlich in eine Selbsthilfegruppe gehen ohne eine Therapie oder einen Facharzt zu haben.

Wenn ich du wäre, würde ich zweigleisig fahren.

Ich würde mir einen Psychiater/Psychiaterin suchen, um Diagnose und Medikation zu klären.

Unabhängig davon, die Liste der Therapeuten abklappern (ob per Mail oder Telefon liegt an deinen Vorlieben bzw. der Erreichbarkeit des Therapeuten) und zunächst nach einem Erstgespräch bitten. Die Therapeuten sind verpflichtet ein gewisses Zeikontinent dafür vorzuhalten. Bedeutet noch lange nicht dort auch einen Platz in absehbarer Zeit zu bekommen. In dem Gespräch geht es darum, ob und welche Therapieform für geeignet gehalten wird.

Du kannst dich im Internet sehr gut über die verschiedenen Therapieformen und den Ablauf einer Psychotherapie informieren.

Ein Heilpraktiker für Psychotherapie wird nicht von der KK bezahlt und das hat seine Gründe. Auch dazu kannst du dich im Netz belesen.

Warum sollte es Nachteile bringen, wenn die Therapie von der Kasse bezahlt wird...in welche Richtung gehen deine Bedenken?

Es gibt psychologische Psychotherapeuten und ärztliche Psychotherapeuten...beide erbringen die Leistung Psychotherapie. Der ärztliche Psychotherapeut darf aber mehr, da er Arzt ist....dich krankschreiben, Medikamente verordnen...es gibt allerdings deutlich weniger ärztliche als psychologische Psychotherapeuten.

Die Suche nach einem passenden Therapeuten kann sehr zeitaufwendig sein und lange Wartezeiten momentan eher die Regel.
Lass dich auf so viele Wartelisten setzen wie möglich. Absagen geht immer.

Viel Erfolg!
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Katerle
Beiträge: 11265
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Katerle »

Hallo Drifa,

hatte mich damals auch auf die Warteliste beim Therapeuten setzen lassen und hatte Glück und musste auch garnicht lange warten für ein Erstgespräch.

Der Hausarzt kann dich zum Facharzt überweisen und dir vorrübergehend Medikamente verschreiben. Ich bin zur Zeit noch auf der Suche, war aber schon vorher in fachärztlicher Behandlung. Meine Hausärztin hatte mir auch jemanden empfohlen.

Und ja, du hast die Möglichkeit in einer Selbsthilfegruppe mitzumachen, wenn du noch keinen Therapieplatz hast. Das kannst du entscheiden, ob es dir guttut.

Alles Gute
Katerle
Lavendel64
Beiträge: 545
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Drifa,

es gibt da mehrere Möglichkeiten, aber leider benötigst du für alle viel Kraft - und wenn Du viel Glück hast, klappt es schneller.

Wie es jetzt mit der GKV läuft, kann ich dir nicht sagen, ich habe die Therapeutin vor Installation dieses Systems gefunden. Dennoch möchte ich Dir meine Erfahrungen nicht vorenthalten.
Da es mir damals sehr schlecht ging und ich keinesfalls in eine Klinik wollte, habe ich eine nicht kassenzugelassene Therapeutin aufgesucht und die Sitzungen bezahlt. Mit dem Nachweis, dass ich diverse Kassentherapeuten angerufen habe, die alle keinen Platz hatten, habe ich versucht, bei der Kasse eine Genehmigung für diese Therapie zu erhalten. Das haben die verweigert, weil es angeblich (trotz meiner Anrufliste von ca. 30 Therapeuten) genügend Kapazitäten gibt. Nach einem intensiven Gespräch mit dem KK-Mitarbeiter hat DER sich ans Telefon geklemmt und er hat von meiner jetzigen Therapeutin auch sofort die Zusage bekommen. Schließlich hat die Kasse die Übernahme der Kosten bereits genehmigt.
Ich musste zunächst die Termine nehmen, die mir gab, mal vormittags, mal nachmittags, aber das war (da AU) kein Problem.

Ich kenne aber auch Menschen, die über die Warteliste gegangen sind. Ich würde vor 1-2- Jahren Wartezeit nicht zurückschrecken, denn viele lassen sich auf mehrere Wartelisten setzen und können ja nicht alle Plätze in Anspruch nehmen.

Eine andere Variante ist eine Institutsambulanz einer Klinik. Ich fand die Diagnostik dort umfangreicher, da ich von Psychiater und Therapeuten "begutachtet" wurde und dadurch beides abgedeckt ist. Oft sind diese Ambulanzen auch bereit, Wartezeiten zu überbrücken. Allerdings gibt es auch für die Ersttermine bei Ambulanzen Wartezeiten.

Als "Ersthilfe" bieten sich oftmals auch Diakonien und Gemeindeeinrichtungen an. Mit Ansprechpartnern helfen kann auch die Telefonseelsorge.

Ich würde auf jeden Fall auch mal bei der Krankenkasse anrufen. Ein weiterer Tipp ist die Psychotherapeutenkammer Deines Bundeslandes. Bei meiner Suche half man mir mit einem Tipp einer neu eröffneten Praxis ... dürfen sie eigentlich nicht, aber manchmal ... wenn man nett fragt, ergibt sich was.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Ulli1905
Beiträge: 38
Registriert: 14. Sep 2022, 08:51

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Ulli1905 »

Guten Morgen liebe Drifa,

ich hoffe, Du hast Dich etwas sortieren können - ich kann gut nachvollziehen, wie sehr es Dich gestern durchgeschüttelt hat und wie die vielen Infos in Deinem Kopf herumgeschwirrt sind.

Ich möchte Dir mit meinen Erfahrungen Mut machen, dass es auch schneller als erwartet gehen kann!

Ende November 2019 kam von meiner Hausärztin die dringende Empfehlung für eine Akutklinik (das hat mich völlig unerwartet sehr heftig getroffen, denn ich sah meine Depression damals nicht als Krankheit, sondern als "destruktive Glaubensmuster", die es umzuprogrammieren galt). Am 15.12. hatte ich einen Konsultationstermin, Ende Januar bekam ich den Anruf ob ich am 6.2. "einspringen" wolle für jemanden, der wieder abgesagt hatte ... klar wollte ich! ;-)

Im Sommer 2021 war es so übel, dass ich gemerkt habe, dass es ohne Medikamente nicht mehr gehen kann - bis dahin hatte ich das strikt abgelehnt. Also habe ich einen Facharzt gesucht (ich wohne in einer größeren Stadt), der Psychiater ist, bekam dort innerhalb von 2 Tagen einen Termin und erfuhr dann im Termin, dass er auch Therapeut ist ... ab der kommenden Woche konnte ich einmal wöchentlich zu ihm kommen (ich war zeitlich flexibel, das ist natürlich ein wesentlicher Faktor!).

Nun bin ich von meinem Reifegrad :-D her soweit dass ich erkenne, dass ich eine längerfristige Therapie brauche. Montag vor einer Woche habe ich ca. 8 Therapeuten angerufen, drei davon haben sich zurückgemeldet und bei einer (die auch meine Favoritin war) bin ich ab dieser Woche in Therapie. Auch hier natürlich wieder der Faktor Zeitflexibilität, für Termine am Vormittag sind die Chancen deutlich höher.

Zur Überbrückung hatte ich auch einige Male einen Termin bei einem Coach, die mir für spezielle Situationen ganz gut geholfen haben, aber eine Therapie ist ja eine ganz andere Nummer.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du GUTE und schnelle Hilfe finden kannst!

Liebe Grüße,
Ulrike
Lavendel64
Beiträge: 545
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Lavendel64 »

Liebe Drifa,

ich kann Deine Ängste und Bedenken verstehen. Allerdings gehören Ängste auch zum Krankheitsbild. Aber alle Menschen möchten Dir helfen, aus dem Loch heraus zu kommen. Ich weiß, wie schwer die Überwindung in vielen Phasen ist.

Für mich war wichtig: ICH habe IMMER die Entscheidung! Wenn ich eine Klinik freiwillig betrete, kann ich auch freiwillig jederzeit gehen. Ich führe ein Gespräch und verlasse die Klinik wieder. Vielleicht rät man zu einem klinischen Aufenthalt (auch hier: den kann man jederzeit abbrechen), den muss niemand sofort antreten, man kann darüber nachdenken.
Als mir der Aufenthalt in einer Klinik empfohln wurde, weil die ambulante Therapeutin meinte, sie könne mir nicht effektiv helfen, brauchte ich mehrere Wochen und einen Besuch in der Tagesklinik, um mich zu entscheiden. Die Therapeutin hatte dort gearbeitet und mir einiges erzählt. In der Tagesklinik wurde ich herzlich aufgenommen, mir wurde alles gezeigt ... das hat den Ausschlag gegeben. Trotzdem hatte ich zu Anfang häufig (!) den Wunsch, abzubrechen. Mir halb nur der Gedanke "und dann?" Ich hätte meine Familie in die Situation gebracht, weiter mit meiner Krankheit (unbehandelt) leben zu müssen. ICH hätte mich weiter quälen müssen. So musste ich nur einige Wochen durchhalten - es ist ein langer, schwerer Weg, der sich aber gelohnt hat.

Während dieser Zeit musste ich NIE etwas machen, was ich nicht wollte (selbst bei obligaten Kursen gab es Verständnis). Für mich habe ich ein Hobby aus Kindheitstagen entdeckt: die Malerei. Es war völlig verschüttet, ich werde nie den Moment vergessen, als ich in der Klinik einen Pinsel in die Hand nahm.

Insofern : nimm Dir die Zeit, versuche die Ängste zu ergründen und evtl zu besprechen.

Zwei Jahre Wartezeit ... ja, aber sie laufen in dem Moment, wo Du aktiv auf einer Liste stehst. Wer sagt, 1-2 Jahre sind zu lang, wird sie immer vor sich haben.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Ulli1905
Beiträge: 38
Registriert: 14. Sep 2022, 08:51

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Ulli1905 »

Lavendel64 hat geschrieben: Zwei Jahre Wartezeit ... ja, aber sie laufen in dem Moment, wo Du aktiv auf einer Liste stehst. Wer sagt, 1-2 Jahre sind zu lang, wird sie immer vor sich haben.
Liebe Lavendel,

die Aussage ist SOOOO zutreffend und im Grunde banal ... und es ist so wichtig, sich das klarzumachen in dem Moment, wo man sich so sehr dringend Hilfe wünscht und sie so unerreichbar weit weg erscheint. Mit jedem Tag den man auf einer Liste steht verkürzt sich die Wartezeit.

Mich hat zweimal so ein Anruf erreicht wo ich mich schon gar nicht mehr erinnern konnte dass ich mich hatte auf eine Liste setzen lassen. Da ich da in einer sehr guten Phase war habe ich abgesagt ... ganz blöder Fehler :(

Liebe Grüße,
Ulli
Kastenbrot
Beiträge: 1
Registriert: 20. Sep 2022, 19:26

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Kastenbrot »

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hausärzte sich mit Antidepressiva nur bedingt auskennen, da sie in dem Thema eben nicht so umfangreich ausgebildet sind wie Psychiater, daher würde ich mit ernsteren Beschwerden als „geht mir gerade nicht so gut“ immer zum Psychiater gehen. Wenn du schon andere Medikamente (egal wogegen) nimmst, sei mit Johanniskraut vorsichtig und guck genau in die Packungsbeilage, es gibt nämlich einige Wechselwirkungen, die man nicht vermutet.

Die Suche nach einem Psychotherapieplatz war für mich beim ersten Mal auch ein riesiger Hindernislauf. Nach drei Absagen hatte ich schon erstmal keine Lust mehr für den Rest der Woche, es hatte mich einfach zu sehr entmutigt und war so schrecklich anstrengend. Hast du jemanden, der dir dabei helfen kann, Telefonnummern abzuklappern und dich auf Wartelisten setzen zu lassen? Entweder als Ermutigung, um nur dabei zu sitzen, oder auch um die Anrufe für dich zu machen. Listenplätze absagen kannst du später immer noch, sobald du was gefunden hast.

Bei meiner letzten Therapeutensuche hatte ich mich entschieden, nach den ganzen tiefenpsychologischen Therapien mal Verhaltenstherapie zu versuchen, weil ich das Gefühl hatte, festzustecken. Ich habe zufällig ein Ausbildungsinstitut gefunden, in dem ich kurzfristig ein Erstgespräch hatte und mich dann auf die Warteliste setzen ließ. Das hatte den Vorteil, dass ich den nächsten freien aus einer ganze Reihe von Therapeuten bekommen habe. Wäre ich mit dem nicht klar gekommen, hätten sie mir den nächsten vermittelt usw. Außerdem kennen sich die Therapeuten untereinander und können wahrscheinlich einschätzen, wer zur dir passen würde. Zum Glück war Nummer eins bei mir schon ein Lottogewinn. Vielleicht findest du so ein Institut mit Ausrichtung deiner Wahl in der Nähe. Wenn du jemanden „in Ausbildung“ bekommst, heißt das nicht, dass der keine Ahnung hat, sondern nach dem Studium die ersten eigenen Behandlungen macht. Die wären regelmäßig von deren Mentoren begleitet worden, d.h. ich hätte dann ab und zu mit zwei Therapeuten zusammengesessen. Hätte ich das nicht gewollt, hätte ich es aber auch ausschließen können.

In der Praxis freut man sich natürlich, überhaupt einen irgendeinen Therapieplatz zu bekommen, aber mit meiner jetzigen Therapeutin habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, dass die Chemie stimmt. Ich bin früher so oft heulend aus der Therapie nach Hause gegangen und dachte, das ist normal. In den zwei Jahren hat mit der jetzigen Therapeutin gab es nur extrem wenige Termine, aus denen ich nicht zuversichtlicher als vorher oder sogar mit guter Laune rausgegangen bin. Sie weiß einfach, wie sich mich packen kann, das kann ich ihr gar nicht hoch genug anrechnen!

Ich drücke dir du Daumen, dass du bald einen Platz bekommst!
Aurelia Belinda
Beiträge: 7913
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Mache dir bitte keine zusätzlichen Vorwürfe, @ Drifa..
Weil du zu lange gezögert hattest.
Das ging mir auch so. Habe viel zu lange hin und her überlegt. Als es aber brenzlig wurde, gab es dann akut eben keinen freien Platz, es ist oft auch Zufall dass jemand vielleicht seine Stunden voll hat, am Ende angelangt ist, und dann was frei ist. Bei mir waren in der Wartezeit Vorschläge seitens der Ärzte, der sozialpsychiatrische Dienst der bei uns über die Diakonie angeboten wird. Oder Klinik. Letztes wollte ich nicht. Hab dann sogar auch überlegt, als Überbrückung einen Lebens Coach etc. Zu kontaktieren, selbst einige Std. Zu finanzieren. Aber doch nicht gemacht. Hab dann den Dienst mit Gutem Rhythmus, alle 2 bis 3 Wochen Gesprächs Termine bei der Diakonie in Anspruch genommen. Ist auch ohne Kosten. Und war sehr hilfreich. Dich selbst noch mehr runter ziehen mit den Vorwürfen zu lange gezögert zu haben, bringt nichts. Das weißt du insgeheim. Das macht den Zustand nur noch unerträglicher.

Insofern wünsche ich dir dich nicht dafür zu verurteilen, gewartet zu haben. Sondern den Fokus auf bestmögliche Unterstützung für Jetzt zu legen.
Gute Besserung,
LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Suchende2
Beiträge: 1233
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Drifa,

ich habe als es Akut wurde über mehrere Wochen hinweg über 50 Therapeutinnen angerufen. Bei 6 hatte ich ein Erstgespräch und die 6. war es dann. Auf Wartelisten habe ich mich immer setzen lassen. Ich hatte vorher bereits abgeklärt, welche Therapieform für mich die beste ist und habe daher gezielt nur Therapeutinnen, die tiefenpsychologisch arbeiten, angerufen. Den Überblick habe ich nur mit Excel behalten. Und am Ende konnte meine Therapeutin mir dann doch schneller als erwartet einen Therapieplatz anbieten.

Du benötigst für die Suche viel Kraft und Durchhaltevermögen, gebe nicht auf!
Und lasse Dich auf die Wartelisten setzen. Manchmal geht es schneller als gedacht.

Medikamente würde ich mir nur vorübergehend vom Hausarzt verschreiben lassen.
Der Psychiater ist dafür der bessere Arzt (ist einfach mehr in dem Thema drin).

Den Therapieplatz habe ich ohne die 116117 gefunden, meine Psychiaterin habe ich nur zeitnah über den Dringlichkeitscode gefunden.

Alles Gute,
Suchende
DieNeue
Beiträge: 5397
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Drifa,

zur Überbrückung bis zur Therapie kann ich dir auch den Sozialpsychiatrischen Dienst empfehlen. Mein Vater war dort längere Zeit und ich gehe grade auch alle vier Wochen hin. Uns beiden helfen/halfen die Gespräche dort sehr.
Bei Heilpraktikern für Psychotherapie muss man halt immer gucken... Ich habe meine erste Therapie bei einer gemacht und war sehr zufrieden. Sie war menschlich super, fachlich gut drauf, hat sich immer weitergebildet, ist sehr bodenständig. Sogar mit den Medikamenten kannte sie sich echt gut aus. (Da hab ich bei studierten Psychotherapeuten schon ganz andere Sachen erlebt^^).
Ob es Sinn macht, kommt, denk ich, auch immer auf das Krankheitsbild und auf die vorliegenden Probleme drauf an.
Manche sind halt sehr esoterisch drauf, aber das habe ich auch schon bei studierten Psychotherapeuten mitbekommen.
Von daher kannst du ja mal schauen, ob zumindest übergangsweise eine der Möglichkeiten für dich was wäre.

Liebe Grüße und gib nicht auf!
DieNeue
Ulli1905
Beiträge: 38
Registriert: 14. Sep 2022, 08:51

Re: Basics der Therapeutensuche?

Beitrag von Ulli1905 »

Hallo Drifa,

super, das klingt nach einem sehr gut durchdachten und machbaren Plan - ich wünsche Dir viel Erfolg dabei und drücke die Daumen, dass alles gut und schnell funktioniert.

Liebe Grüße,
die Ulli
Antworten