seinen weg trotzdem gehen

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flora80
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seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr alle!

Da mein letzter Thread schon ellenlang war, habe ich hiermit einfach mal einen neuen eröffnet. Der Titel ist Programm...
Ich habe es geschafft, schon ein ganzes Stück an meiner Studienarbeit weiter zu schreiben und bin stolz darauf, obwohl es viele Dinge gibt, auf die ich weniger stolz sein kann. Zum Beispiel habe ich heute den ganzen Tag geschlafen und bin jetzt natürlich knallwach. Aber gut. Solange ich es irgendwie schaffen kann TROTZDEM weiter zu machen, werde ich das versuchen. Ein bisschen wishful thinking ist schon dabei, denn ich habe eigentlich momentan nicht unbedingt das Gefühl, mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Aber was hilft es, immer nur zurück zu schauen??? Eigentlich muss der Blick doch auch mal nach vorne gehen und zwar POSITIV nach vorne. Das fällt mir entsetzlich schwer, aber ich versuche zur Zeit, meine ganzen Gedanken an die Vergangenheit irgendwie zu kanalisieren. Soll heißen: Ich gönne mir eine Stunde am Tag, in der ich AUSSCHLIEßLICH über die Vergangenheit nachdenke und was die Vergangenheit mit meinem heutigen Leben zu tun hat. Und den Rest des Tages versuche ich dann, dieses Thema auszuklammern. Wenn solche Gedanken hochkommen, dann denke ich mir "NEIN jetzt nicht! Später ist Zeit dafür!" Das klappt nicht immer, aber ist doch eine ganz gute Möglichkeit, um sich nicht ständig damit zu befassen und alles andere nicht mehr hin zu bekommen. Eben trotzdem weiter leben... Manchmal geht es mir so schlecht, dass ich solchen Gedanken nicht mehr viel abgewinnen kann. Aber vielleicht hilft es mir dann, zu lesen, dass ich so etwas immerhin schon einmal gedacht habe...
So, und nun geh ich mir ne Packung Zigaretten holen, obwohl ich eigentlich kein Geld mehr dafür ausgeben wollte. grrrr. egal.
Ich hoffe, ich komme morgen aus dem Bett, vermute aber mal stark, dass es schwer wird Immerhin schnarcht mein Katerchen schon gemütlich auf MEINEM Bett....
Fühle mich gerade ziemlich einsam. Deshalb habe ich mir gedacht, dass es vielleicht hilft, wenigstens hier ein Lebenszeichen von mir zu geben.
Lieber Gruß,

Flora
Sadness
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von Sadness »

Hallo Flora,

da ich weiß, was einsam sein bedeutet möchte ich Dich ganz herzlich grüßen um zu signalisieren, Du bist nicht ganz allein! Jetzt im Moment beschäftige ich mich mit Dir

Ich bin beeindruckt, dass Du es schaffst, die positiven und negativen Gedanken so zu trennen bzw. zu "timen". Klingt schwer nach kognitiver Verhaltenstherapie. Wie schafft man das, die trüben Gedanken wegzuschieben wenn sie so drängend auftauchen? Ich finde das so schwierig, wenn die Traurigkeit einen so einhüllt. Ich wünschte, ich könnte das so wie Du!

Na dann, viele Grüße an den Kater auf dem Bett von meinem schnarchenden Hund (allerdings vor'm Bett..)

Vielleicht bis bald.
Sadness
flora80
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

Hallo Sadness!

Vielen Dank für deine Antwort. Ja... Negatives von Positivem unterscheiden, das ist eines der wenigen Dinge, die ich tatsächlich in der Therapie gelernt habe. Aber das mit dem verschieben können funktioniert bei weitem nicht immer. Trotzdem versuche ich das immer wieder, weil ich einfach nicht einsehe, dass diese negativen Gedanken meinen ganzen Alltag bestimmen. Natürlich gibt es oft Tage, an denen das sehr schwer fällt. Ich hatte gerade eine Phase, in der es mir extrem schwer fiel, mich zu organisieren. Ab morgen mache ich aber wieder Tagespläne, in denen ganz genau steht, was ich wann machen will. Das hat mir schon einmal eine Weile ganz gut geholfen und vor allem sieht man dann am Ende des Tages, was man alles geschafft hat. Das motiviert ungemein!!!
Viele liebe Grüße,

Flora
flora80
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

Hallo, wen auch immer es interessiert!

Mir geht es im Moment recht gut. (habe ICH das jetzt wirklich geschrieben????) .... Ja, doch. Kann nicht sagen, dass es mir schlecht ginge. Ich schlafe zwar noch viel zu viel (in etwa 12 Stunden am Tag), aber wenn ich wach bin, dann schaffe ich auch zum großen Teil, was ich machen muss. Klar sind immer wieder Tage dazwischen, an denen ich das Gefühl habe, dass es doch nicht mehr geht. Aber in meiner letzten Therapiesitzung haben wir eine viertel Stunde früher schluss gemacht, weil ich einfach nichts hatte, was klärungsbedürftig gewesen wäre. Das sehe ich einfach mal als Erfolg. Nächste Woche habe ich ein Konzert, auf das ich mich sehr freue, auch wenn es irre viel Arbeit ist. Und am 15. fliege ich wahrscheinlich mit einer Freundin nach Tschechien Weihnachtsgeschenke einkaufen und durch Prag bummeln. Das sind doch ziemlich gute Aussichten oder?
Naja und Mittwoch muss ich meine blöde Studienarbeit endlich abgeben. Bin zwar noch nicht fertig, aber habe ja noch vier Tage.

Das war also ein kurzer Zwischenstand von mir. Hoffentlich bleibt's in etwa so wie es ist!!!

Lieber Gruß,

Flora
flora80
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

Hallo virtuelle Welt!

Ja, mir geht's immer noch gut! Habe mit meinen Tagesplänen wieder angefangen und merke, dass das wirklich extrem hilfreich ist, um Struktur zu haben, morgens aus dem Bett zu kommen und Dinge zu erledigen. Und irgendwie fühle ich mich sehr viel besser damit, wenn ich abends weiß, was ich den Tag geschafft habe. Und dann kann man nämlich auch Freizeit ohne schlechtes Gewissen nutzen. Gestern abend habe ich mit zwei Freundinnen ziemlich gezecht... Mache ich eigentlich nie, aber irgendwie hat mir das ein Gefühl von Normalität gegeben. Einfach auch mal Spaß haben, auch mal unvernünftig sein, das ach so perfekte Über-Ich austricksen. Das Tat echt GUT!
Morgen kommt der Endspurt von meiner Arbeit. Das wird noch mal eine kleine hau-ruck Aktion, aber Dienstag gebe ich ab und ich freue mich schon auf den Abend danach!!!
Gute Phase gerade! Ich lobe sie auch immer ganz kräftig, damit sie da bleibt!
Also, Kopf nicht in den Sand stecken, sondern mit dem Sand nach der Depri schmeißen heißt mein momentanes Motto.

Lieber Gruß an alle,

Flora
flora80
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

Grüße in's OFF!

Heute abend geht es mir immer noch gut! Ich habe es heute TATSÄCHLICH geschafft, meine Arbeit fertig zu schreiben und werde sie morgen, einen Tag vor offiziellem Abgabetermin, abgeben!!!
Irgendwie läuft im Moment alles ziemlich gut. Ich weiß noch gar nicht recht, was ich davon halten soll, aber ich nehme es einfach mal hin und freue mich tierisch. Ist nämlich nicht selbstverständlich für mich, dass ich Studienarbeiten fristgerecht abgebe... Allzu oft kam mir schopn eine ganz besch...Depri-Phase dazwischen und ich habe es nicht geschafft. Dieses Mal also ein Erfolgserlebnis. Das ist zwar bestimmt keine Meisterleistung geworden, aber immerhin KANN ich etwas abgeben!
Und das gibt mir gerade ziemlich viel Energie und Selbstvertrauen. Und es fing an dem Punkt an, halbwegs zu funktionieren, als ich mir nur sehr, sehr wenig vorgenommen habe, das aber dann auch geschafft habe.

Lieber Gruß an alle,

Flora
albert
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von albert »

Meinen Glückwunsch zu dieser Arbeit
mit herzlichem Gruß
Albert
artemis
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von artemis »

Super große Gratulation von mir Flora!
Klingt sehr, sehr brauchbar was halbwegs Gutes abzugeben und darauf stolz zu sein.
So funktioniert es!!!
Wenn wir Perfektionisten meinen 80% gemacht zu haben sind es eh 120
Lie´be Grüße von
Arte
Thuja
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von Thuja »

Liebe Flora!

Gratuliere zur Vorzeit-fertigen-Arbeit!
Klar, Du hast recht, lieber mit Sand nach der Depri schmeißen ... (Aber aufpassen, daß Dein Katerchen nicht zwischendrin 'was abkriegt...)
Ich wünsch' Dir auch, daß es anhält mit der positiven Phase! Und es freut mich, daß es Dir soweit gut geht!
Ich halte mich auch so einigermaßen - nun ich versuch's zumindest, hatte ja gestern (ähem, also Sonntag) mein Konzert, wo ich mitgespielt habe, der schärfste Kritiker ist man ja immer selbst für sich... Wollte'S eigentlich aufnehmen, aber das Mikro wollte nicht so wie ich... Tja, Satz mit X: War wohl nix...
Es war wohl nicht schlecht, aber wohl auch nicht richtig gut..., ich weiß es nicht, ich hab' kein richtiges "Gefühl" dazu, obwohl ich doch selbst gespielt habe, ich war doch sozusagen "dabei"..., da bin ich dann immer ganz schnell "kippbar"... Und ich kann's ja leider nicht nochmal abhören, so mit Distanz, das hülfe bei sowas immer... Jedenfalls war ich hinterher durch eine noch nicht mal konkret (mit Namensnennung) ausgesprochene Meinung eines unserer Stamm-Zuhörer ziemlich verunsichert. Er sagte nämlich zu mir, daß bei uns die einzelnen SpielerInnen ein sehr unterschiedliches Niveau hätten, so dem Sinne nach, z. T. schlechter als das, was man von den Studenten der Musikhochschule in deren Konzerten hört, wie die denn bei uns reingekommen wären... so dem Sinne nach, die sollten wir doch 'rausschmeißen...
Und automatisch "zog ich mir diesen Schuh dann an" und hab' mich auch gar nicht mehr getraut, zu fragen, wen er meint (kann mir aber 2 "Kandidaten" in unserem Kreis dafür vorstellen, um die ging's schon öfter), bzw. ob ich auch gemeint sei (ich hab' doch gar nicht an einer Hochschule/Kons. Musik studiert, nur Privatunterricht...). Da "kann" ich doch gar nicht gut genug sein... also hab' ich doch da gar nichts mehr zu suchen..., was bilde ich mir eigentlich ein, da mitzuspielen etc... (dieser Gedankenkreislauf ging dann gleich wieder los, ich hab' 2 Stunden danach gebraucht, bis mein Verstand ganz sachte wieder zu Worte kam). Ja ich weiß, mit der Musik das ist genau ein absolut wunder Punkt bei mir, hat seine Gründe, aber immer wieder, wenn ich keinen Boden unter den füßen hab, also selbst kein Gefühl für das, was und wie ich gespielt hab, bin ich da besonders "anfällig". Und genau dann kommt immer sowas an Bemerkungen... Du merkst, ich bin mit diesem Thema noch lange nicht "fertig", da kommt wieder die Resignation durch "laß es sein, du bist eh nicht fähig genug..." und das kostet wieder Kämpfe und Kämpfe und Kämpfe und vor allem KRAFT (!), diese Definition der Existenzberechtigung (über Nur-HÖCHST-Leistung, der Vergleich dabei von "Äpfeln mit Birnen" etc...) irgendwie zu "knacken"... Natürlich, der Verstand weiß das jetzt schon lange, aber der Rest... da hast Du's besser, wenn Du die "schlechten" Gedanken auf eine bestimmte Zeit am Tag beschränken kannst... bei mir laufen sie nach eigenem Gusto wunderbar in Höchstform im Hirn...

Aber genug des Lamentierens, es ist meine Aufgabe, dieses "Dauer-Rondo" mal mit einem ordentlichen Schlußakkord auszustatten...

Jedenfalls schick' ich Dir meine besten Wünsche für Dein Konzert und
grüße Dich herzlich

Annette
flora80
Beiträge: 3620
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

hello everybody!
Vielen herzlichen Dank für das positive Feedback! Ich fange schon wieder an, an mir und allem zu zweifeln.... Kopfkino pur. Ich freue mich nicht mehr darüber, die Arbeit abgegeben zu haben, sondern mache mir Gedanken dazu, dass sie bestimmt unter aller Sau war und der Prof ein ernstes Wort mit mir reden wird..... Hm. Ich versuche, gegenzusteuern, ist aber nicht so einfach. Wenn man nun einmal der Meinung ist, unfähig zu sein, dann kann man da so schnell nicht raus.
Ich habe heute einen harten Tag hinter mir. Die Gruppe war ziemlich belastend und außerdem ist mir schon den ganzen Tag irgendwie schlecht. Morgen früh habe ich Psycho und ich hoffe, er hat ein paar Anregungen für mich. Aber richtig schlecht geht's mir nicht, keine Angst. Schlecht ist anders...
Otto ist übrigens ziemlich geschickt im "dem Sand ausweichen", Annette Ich muss mich eher im Otto ausweichen trainieren!
Ich wäre froh, wenn ihr ein bisschen für mich da sein könntet, damit ich nicht wieder abrutsche. Gebe mir größtmögliche Mühe, aber ein offenes Ohr hilft meistens enorm!

Liebe Grüße,

Flora
flora80
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Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

@ annette

jaja.... nicht gut genug sein.... das thema kenne ich zu genüge. Ich kann dir nur sagen: ich habe klavier fertig studiert und bin deshalb trotzdem nicht in der lage, ordentliche konzerte zu geben. dazu bin ich vom gefühl her am klavier zu unsicher. da kann ich zu hause noch so perfekt sein. bei der flöte oder beim singen ist das anders. aber da hast du mir also trotzdem einiges voraus!!! UND: ich kenne viele sehr, sehr gute pianisten, die "nur" privat studiert haben und ein sehr hohes niveau haben. mach dich nicht verrückt. ich weiß, ist leichter gesagt, als getan....

@ alle

ach mann, ich WILL jetzt nicht wieder absacken. trete mich mal kräftig in den hintern. will schlafen, aber kann nicht. habe angst vor der nacht. mir ist schlecht, ich will kotzen, aber es geht nicht. ich fühle mich unwirklich und zittrig. das hatte ich schon lange nicht mehr. frage mich, was das jetzt wieder so hochgeholt hat. vielleicht komme ich drauf, vielleicht auch nicht. wichtig ist jetzt eigentlich nur, da wieder raus zu kommen ohne inadäquate methoden. mann.
Sternenhimmel
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Registriert: 29. Nov 2004, 23:33

Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von Sternenhimmel »

Hallo Flora!

Erst mal herzlichen Glückwunsch, dass Du Deine Arbeit abgegeben hast!!!!
Und dazu noch fristgerecht! Find ich echt klasse! Ich komme frisch aus der FH (Fachhochschule) und habe gerade mein Diplom hinter mich gebracht. Den Streß den eine Terminabgabe von Arbeiten macht, kenne ich daher nur zu gut. Meistens habe ich meine Arbeiten erst auf den letzen Drücker fertiggekriegt.
Zweifle nicht an Dir selber! (Auch wenn ich das als Ex-Student gut nachvollziehen kann) Du hast eine Arbeit geschrieben, in Zeiten in denen es Dir nicht so gut geht, und Dein bestes getan. Keiner verlangt von Dir, dass Du den Nobelpreis mit einer einfachen Arbeit gewinnst.
Was kann schlimmsten falls passieren? Die Arbeit GEFÄLLT dem Prof nicht. Man kann es nicht allen Menschen und auch erst recht nicht Profs, recht machen.
Auch wenn die Arbeit nicht so gut ausfallen sollte, ist das kein Weltuntergang. Das haben die Profs schon ziechmal erlebt. Dann kann er Dir Ratschläge geben, wie Du es besser machen kannst.
Aber erst mal ein Schritt nach dem Anderen!!!
Erst mal abwarten!(und wenn Du ein Bedürfnis hast, in zwei Wochen mal nach einem Gesprächstermin fragen. Schließlich werden die Profs auch dafür bezahlt, Studenten Rede und Antwort zu stehen!!)

Liebe Grüße

Daniela
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

Hallo Daniela!

Danke für deine Antwort. Ja, ich weiß ja, das ist eine schlichte Arbeit und keine Habilitation.... Mache mich auch schon weniger verrückt deswegen Ich wäre froh, wenn ich den Schein bekomme und alles andere ist mir mittlerweile egal. Ich will nur noch fertig werden, mit welcher Note auch immer.

@ alle

Mir geht es schon wieder besser. habe am Donnerstag eine gute Therapiestunde gehabt und muss Montag eine Angstübung machen. mein Psycho will abends 'ne mail von mir, ob ich es gemacht habe oder nicht.... Na da hab ich wohl keine Wahl mehr.
Ansonsten bin ich gerade ziemlich betrunken (gehört wohl nicht hier her... hähäm...), aber in diesem Zustand merke ich mehr und mehr, dass meine Entscheidung FÜR das Leben gar nicht so falsch ist. Ich habe auch in anderen Dingen als der Depri Erfolgserlebnisse. Habe schon lange nicht mehr heftig dissoziiert und auch die Selbstverletzungen sind auf eine nicht nennenswerte Zahl zurückgegangen. Das wurde mir heute zum ersten mal bewusst und ich finde, dass ich da schon recht viel geleistet habe, auch wenn sich das jetzt nach Eigenlob anhört. ok, gehört auch nicht hier her, aber gehört zu mir. Und wenn ich schreibe, dass es mir in DEN Dingen besser geht, dann geht es mir auch in der Depression besser. Naja, kleinere Rückschläge wir vorgestern mal ausgenommen. Ich freue mich auf Weihnachten, habe heute zum ersten mal seit Jahren mit einer Freundin Deko gebastelt und außerdem fühle ich mich nach 10 Semestern zum ersten Mal so, dass ich ein "normales" Studentenleben führe. Und jetzt gehe ich in's Bett. Es war mir aber wichtig, das jetzt hier geschrieben zu haben.

Liebe Grüße,
Flora
ricky
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von ricky »

Hey Flora,

hab nach einiger Zeit nochmal hier vorbei geschaut und bin auf deine Postings hier gestossen.

Es freut mich zu lesen,dass es dir soweit ganz ordentlich geht und du deine Arbeit abgegeben hast.

Mir geht es soweit eigentlich auch ganz gut.
Mein grosses Problem ist ja immer noch meine Essstörung,die ich noch nicht wirklich im Griff habe.
Untergewicht hab ich zwar nicht mehr,aber das Essen fällt sooo schwer...

Freue mich auf dieses Jahr Weihnachten daheim.So gut es ja nun auf C8 ist,Weihnachten möchte ich nie mehr dort sein.

Wünsche dir auch weiterhin viel Kraft für deinen Weg!

Bis dann mal!

Liebe Grüsse
Uta
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
flora80
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

Hallo Uta!

Schön, von dir zu hören. Was du schreibst, klingt doch schon einmal sehr vielversprechend! Gut, das Essen fällt noch schwer. Aber immerhin schaffst du es, trotzdem zu essen. Das hört sich für mich nach großem Erfolg an!!!! Weiter so! Auf jeden Fall!
Ja, ich habe gerade eine ziemlich gute Phase und bin ein bisschen stolz darauf, dass ich jetzt schon über eine Zeit, die länger als zwei Tage dauert, in einer mehr oder weniger normalen Stimmung mit normalen Schwankungen bin. Das tut wirklich gut, wenn man nur ein absolutes auf und ab oder komplette Depression gewohnt ist. Klar gibt es noch viel zu tun und ich rechne auch nicht damit, dass das so bleibt. Aber ein kurzes Durchatmen ist wirklich auch mal ganz schön.

an alle:

Ich schreibe jetzt schon seit über zwei Jahren in diesem Forum. Vielleicht gibt es noch den ein oder anderen, der auch schon länger hier schreibt und mich daher ein wenig kennt. Mich würde einmal interessieren, ob man "von Außen" eine Veränderung bei mir bemerkt. Bin ich anders geworden? Schreibe ich anders? Kann man erkennen, dass ich mich viel damit beschäftige und beschäftigt habe, wie ich gegen meine Erkrankungen angehen kann? Kommt etwas "draußen" an davon? Oder schreibe ich hier einfach munter weiter ohne dass es irgendeinen Nutzen gibt?
Ich möchte gerne meine Erfahrungen teilen, nur wenn sie nicht ankommen, dann ist das sinnlos. Würde mich über ein kurzes Feedback freuen!

Liebe Grüße und einen schönen Rest-2.Advent

Flora
flora80
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Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von flora80 »

Mal wieder Grüße in's OFF!

Gibt es wirklich niemanden hier, der etwas dazu sagen könnte? Es würde mich wirklich sehr interessieren, ob ich mich in der Einschätzung anderer verändert habe.

Lieber Gruß,

Flora
Thuja
Beiträge: 444
Registriert: 16. Mär 2004, 20:59

Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von Thuja »

Liebe Flora!

Ich weiß ja nicht, was Du unter "Länger kennen" verstehst, ich bin ca 10 Monate dabei. Seitdem lese ich öfter von Dir, anfangs mehr, dann (aufgrund Deiner Abstinenz während der Klinikzeit) so gut wie nichts mehr und seitdem weniger als früher am Anfang meiner Forumszeit. Deshalb hab' ich nicht den "richtigen" Überblick. Was ich Dir sagen kann, ist, daß Du mit dem, was und wie Du seit dem Klinikaufenthalt schreibst, "strukturierter" wirkst auf mich. Doch Du kämpfst nach wie vor, vielleicht jetzt mit mehr "Boden" unter den Füßen...Aber ich denke auch, manches wirkt aus der Klinik sicher erst längerfristig nach, das spürt man nicht gleich... Und dazu kennen wir uns persönlich zu wenig, als daß ich da wirklich viel sagen könnte.
Ich denke allerdings, daß die Klinik Dir gut getan hat! Und daß Du sicher noch längerfristig davon profitierst!
Jedenfalls wünsch' ich Dir das sehr!

Ganz viele liebe Nacht-Grüße
Annette
harvey
Beiträge: 13
Registriert: 2. Aug 2004, 11:11

Re: seinen weg trotzdem gehen

Beitrag von harvey »

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