Was für möglichkeiten habe ich meine Ehe zu retten,

[Nomis]

Hallo,

zur kurzen Erklärung ich habe schon seit Jahren mit Depressionen zu tun gehabt aber Medikamente haben mir da immer recht gut durchgeholfen, leider ist es dieses mal nicht so.

Als es wider angefangen hat habe ich nach Ärztlicher Absprache wieder Antidepressiva genommen aber es wurde nicht wirklich besser, also wurde die Dosis erhöht.

Leider gab es keine Besserung und ich habe meine Arbeit verloren und hatte wohl schon Längst eine Psychose entwickelt unter der meine Frau schwer leiden musste das ging so weit das sie jede Gelegenheit genutzt hat nicht zu hause zu sein und auch auf der Arbeit Angst vor dem Feierabend hatte.

Ich habe mich immer weiter in meine „Blase“ zurückgezogen und war nicht mehr erreichbar weder für Freunde noch Familie und habe vorschlage für eine Therapie eher als angriff gesehen als als gut gemeinten Rat.

Vor circa 6 Wochen ist sie dann zu ihrer Mutter gezogen aber wir hatten noch Halbwegs Kontakt was sich aber vor 3 Wochen geändert hat jetzt ist es nur noch das aller nötigste worauf sie reagiert.

Ich bin seit einem Zusammenbruch vor gut 2 Wochen in Stationärer Therapie und realisiere so langsam was ich alles angestellt habe und würde gerne mit ihr darüber reden aber ich finde keinen Zugang zu ihr was ich ihr ehrlich gesagt noch nicht einmal verübeln kann nach dem was ich gemacht und gesagt habe.

Aber ich Liebe sie und will sie nicht aufgeben, habt ihr Ideen wie ich wieder Zugang zu ihr bekommen kann ?

Nomis

[MySun]

Hallo Nomis, ich schreibe dir als Angehörige.

Ich glaube, dass es für euch beide gut wäre, wenn du dich im ersten Schritt 100 % auf deine Therapie konzentrierst ( so gut es nur geht). Und im 2. Schritt erst machst du dir Gedanken darüber, wie du dich deiner Frau wieder langsam annähern kannst.

Ich wünsche dir eine erfolgreiche Therapie und alles Gute für eure Ehe.
Sei achtsam mit dir und gehe deine nächsten Schritte langsam und mit bedacht.

Herzliche Grüße
MySun

[mime]

Hallo Nomis,

ich denke ähnlich wie MySun.

Es ist die Krankheit, die dich und dein Tun verändert und beeinflusst hat (ein Bekannter von mir leidet auch unter Psychosen und hat auch erst im Nachhinein feststellen können, was er in einer Akutphase "angestellt" hat, und auch für ihn war das schwer, sich das zuzugestehen).

Daher: Es ist gut, dass du jetzt in Behandlung bist; vielleicht ist es möglich, dich u. a. medikamentös erst einmal so zu stabilisieren, dass es dir wieder besser geht. Und dann kannst du schauen, wie der Kontakt zu deiner Frau wieder aufgenommen werden kann. Es braucht alles seine Zeit, und jetzt ist ein Prozess angestoßen, der erst einmal um dich und deine Stabilisierung geht.

Mein Bekannter ist z. B., als es ihm wieder besser ging, zu den Stationen/Personen, die er in seiner Krankheitsphase erschreckt hat, und hat sich entschuldigt bzw. zu erklären versucht, warum dies so geschehen ist. Manche haben mit Verständnis reagiert, andere nicht, aber es war geklärt, dass alles krankheitsbedingt passiert ist. Was ich damit sagen möchte: nimm dir Zeit.

Vieles (er-)klärt sich im Laufe der Behandlung, und vielleicht gibt es auch einen guten Weg für dich und deine Frau, ich wünsche es euch sehr.

VG Mime
(P.S. Da es hier hauptsächlich um depressive Symptomatik gehen soll, noch ein Nachsatz: auch die schwere Depression kann zu deiner Veränderung geführt haben - auch diese Erkrankung kann sich trennend auf eine Partnerschaft auswirken: auch da gilt, erst einmal für sich und die eigene Stabilisierung zu sorgen, alles andere muss man dann mit der Zeit sehen und ggf. neu angehen).

[Lavendel64]

Hallo Nomis,

bitte frage doch einmal in der Therapie nach, inwieweit ein Gespräch mit den Partner stattfinden kann, evtl. wenn Du Dich etwas stabilisiert hast.

Bei mir war das in der Tagesklinik möglich, mein Mann und ich hatten einen gemeinsamen Termin mit der Therapeutin und der Bezugspflegerin. Es ging nicht um spezielle Vorfälle sondern darum, dass auch Angehörige wissen müssen, wie sie speziell mit den Problematiken umgehen können/sollten. Denn es ist beim Partner oft sehr viel Verunsicherung und es ist gut, wenn die Therapeuten vermittelnd dabei sind.

Du bist in die Klinik gegangen, willst an Dir arbeiten und die Ehe retten. Deiner Frau wr die Belastung vielleicht zu groß, auch das ist verständlich. Aber vielleicht wäre ein vermittelndes Gespräch genau das Richtige.

LG Lavendel

[Katerle]

Hallo Nomis,

auf Abstand zu gehen für eine gewisse Zeit wirkt manchmal Wunder. Sehe das auch wie MySun.

Alles Gute für euch und dir viel Erfolg in der Therapie.

LG Katerle

[JinX789]

Lass deinen Partner einfach mal mit zur Therapie kommen

[Olaf69]

Hallo Nomis,

ich hatte das gleiche Problem wie Du. Ich war mit meiner Frau 17 Jahre lang verheiratet. Nichts ging mehr und wir haben nur noch an einander vorbei gelebt. Für Deine Frau ist das Leben mit einem Depressiven sehr sehr schwer und auf Dauer nicht zu ertragen. Ich war auch sehr oft in der Klinik und Sie ist auch bei Therapiegesprächen dabei gewesen. Auch ich habe meine Frau geliebt und liebe Sie noch immer. Nach einem langen Denkprozess habe ich mich dann entschieden das es besser ist wenn wir uns trennen.
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es reicht wenn diese scheiß Krankheit mein Leben zerstört.
Ich wollte einfach nicht daran Schuld sein auch noch das Leben meiner Frau zu zerstören und Sie unglücklich zu sehen, den ich liebe Sie ja. Seid 2016 leben wir getrennt(sind aber immer noch verheiratet) und ich kann für mich sagen das es die beste Entscheidung war die ich je getroffen habe. Wir haben heute ein sehr sehr gutes Verhältnis zu einander. Wir sehen uns öfters und ich habe Ihr mal in einem ruhigen Moment die Frage gestellt ob Sie glücklich ist. Sie hat es bejaht. Das war für mich der glücklichste Moment den ich seid lange Zeit hatte.
Das muss für Dich nicht heißen das es auch die richtige Entscheidung für Dich sein muss.
Ich kann Dir nur raten konzentriere Dich auf deine Therapie und auf Dich und dann triff eine Entscheidung.

ich wünsche Dir viel Erfolg für die Therapie und dein weiters Leben

Gruß
Olaf