Chrom.Depressionen

[Nordseeglueck]

Hallo.
Ab wann spricht man von chron.
Depressionen? Sind sie heilbar bzw.tritt eine Symptomverbesserung ein?
Habe seit 1 Jahr mittelgradige Depressionen.AD's helfen nicht.
Was mich am meisten stört: Mein Kopf ist nicht klar.Immer das gleiche Gefühl.Muß gegen eine Wand andenken.
Wem geht es ähnlich?
Schrieb das bereits ins Forum.
Die Beschwerden beeinträchtigen sehr.
Danke.
LG

[Bittermandel]

Hallo Nordseeglück

Also ich habe eine chronische rezidivierende Depression schon sehr lange. Wie der Verlauf bei anderen ist kann ich nicht einschätzen. Und ob die Depression wieder verschwindet kann niemand vorraus sagen. Zur Zeit bin ich wieder sehr erschöpft und lege mehr Pausen ein. Ich lebe mit der Krankheit und Versuche die guten Tage zu nutzen. Ein Schub kann bei mir schon zwei Jahre dauern. Da ändern auch die Medikamente wenig aber die tiefen Löcher sind vorbei. Vielleicht probierst du doch ein passendes Medikament zu finden. Das kann manchmal länger dauern. Mit der Konzentration habe ich auch Schwierigkeiten und ich bin sehr vergesslich. Aber halt auch nicht immer.

Liebe Grüße Bittermandel

[Peter1]

Hallo
Ich möchte dich nicht erschrecken, aber meine letzte Episode dauerte 16 Monate, und endete damit, das meine Betreuerin mir die Pistole auf die Brust setzte. Entweder freiwillig oder per Gerichts Beschluß in die Klinik zu gehen. Ich ging freiwillig. Seit der Zeit habe ich zwar schlechte Phasen, die auch schon mal einen Monat dauern können, aber nicht mehr diese endlosen Episoden von früher.

Peter

[Jo-hanna]

Hallo,

habe ebenfalls chronische rezidivierende Depressionen. Seit vielen Jahren. Auch bei mir lassen mich die AD nicht Komplett handlungsunfähig werden. Ich muss ab und zu die Dosis anpassen. z.Z. fühle ich mich seit Wochen erschöpft und habe ein massives Schlafbedürfnis. Mal sehen wann das wieder nachlässt. Wenn man lernt die Anzeichen eine Episode zu erkennen und im Idealfall nicht gerade noch andere Probleme dazubekommen, kommt man einigermaßen zurecht.

[malu60]

Auch ich bin chron,depressiv,Z.Zt.sehr dünnheutig ,müde und meide Kontakt und rausgehen.
Kein Vergleich zu früher,kann auch ohne Medi,s meist gegensteuern.Meist ist der Spuck nach Tagen vorbei.lebe aber auch sehr ruhig und friedlich in Naturnähe.Dies trägt wesentlich dazu bei,dass ich schneller wieder ins Leben komme.

Regelmäßige,vertraute Kontakte,auch ErgoTherapie und Hilfe durchPflegegrad1 tragen sehr zur Sabilität bei.....Weggehen wird es wohl nicht mehr,habe es akzeptiert,bin meist zufrieden l.g,malu

[Suchende2]

Hallo Nordseeglück,

es hilft nur radikale Akzeptanz.

Immer wieder fragst Du dasselbe in unterschiedlichen Worten und Threads.

Ich bin seit über 2 Jahren in meiner Episode. 1 1/2 davon in schwerer.
Natürlich sind die Symptome belastend und erschöpfend.

Ich kann darüber jammern (mache ich auch oft genug) oder ich versuche jeden Tag von neuem den Tag zu schaffen und geduldig mit mir zu sein.
Ohne meine Zettelwirtschaft geht bei mir nichts. Und selbst mit einem Einkaufszettel schaffe ich es zum Teil nicht alles einzukaufen!
Am Samstag habe ich das Waschmittel im Kühlschrank gesucht! Es hat etwas gedauert, bis ich bemerkte, wo ich gerade suchte ...

Das sind halt die Symptome der Krankheit. Durch Akzeptanz hat man irgendwann mehr Kapazitäten übrig um zu überlegen, wie man mit den vorhandenen Einschränkungen am Besten durch den Tag kommt.

Alles Gute,
Suchende

[Olaf69]

Hallo

ich leide auch an einer chronischen Depression. Depressionen sind nach Meinung der heutigen Medizin heilbar. Eine chronische Depression leider nicht. Ich sage das mit 35 Jahren Erfahrung mit Depressionen. Eine chronische Depression ist immer da und legt sich wie ein dunkler Schleier auf die Seele. Das einzige gute daran ist das die schweren Schübe selten sind, zu mindestens bei mir. Mich beeinträchtigt diese Krankheit sehr. Aber man kann damit leben. Wenn auch mit finde ich massiven Einschränkungen.
Es ist ein Kampf um jeden Tag der damit anfängt überhaupt auf zustehen.
Dazu der Kampf mit der KK die bei dieser Diagnose keine Klinikaufenthalte oder Psychotherapie mehr verschreiben will.
Ansonsten bleiben die Symptome die gleichen nur das Sie halt immer da sind. Ich bin zum Glück gut mit ADs eingestellt.
Ich habe mir mein Leben mit dieser Krankheit eingerichtet so gut es halt geht. Ich gehe jeden Tag arbeiten und habe das Glück das ich meinen Job liebe. Das ist meine Motivation früh aufzustehen.
Nach der Arbeit geht bei mir die Tür zu und ich lebe in meiner Welt. Ich habe mich bis auf die Arbeit aus der realen Welt verabschiedet. Kontakte habe ich sehr wenige und auch alles andre ist schwierig (Haushalt u.s.w). Wie lange ich das noch kann und will kann ich nicht sagen. Ich denke das das bei jedem anders ist der an dieser Krankheit leidet. Man muss sich halt entscheiden ob man im Buch des Lebens eine neue Seite aufschlägt oder das Buch schließt.

Für Dich alles Gute

Olaf

[waldSonne]

Hallo ihr da draußen,

es ist ja schon erleichternd, dass es nicht nur mir so übel geht.... Wie schafft ihr es denn mit der Arbeit? Ich hatte einen Burnout und kann seither fast gar nicht mehr arbeiten.
@ Suchende: Vielen Dank für den Rat, dass nur radikale Akzeptanz hilft!!

[AnnaD]

Hallo Olaf,
dein Text könnte von mir sein.
Bin jetzt in Rente, dachte dass ich dann mehr Energie habe für die Dinge des Alltages.
Ist nicht so. Tue mir mit allem schwer.
LG Anna