Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Guten Abend 747,

eine Umschulung kostet locker 80.000€.
Aufs Auge drückt dir da bestimmt keiner etwas.
Bei mir wurde eine Umschulung auch nicht angeboten mit der Begründung, dass Sie (das Bfw) beobachtet haben, dass viele auch im neuen Job spätestens nach der Ausbildung wieder Probleme bekommen. Ich habe zwei Berufsausbildungen und bei mir wäre es auch so gewesen, dass ich meine Probleme auch in Nummer 3 mitgenommen hätte.
Man muss sich auch selbst Gedanken machen, warum man welche Umschulung möchte und warum man meint, dass es dann besser für einen läuft.
Das wird genau geprüft, weil es die teuerste LTA Maßnahme ist, die es gibt.
Da kommt man nicht an einen gedeckten Tisch und darf sich was aussuchen.
Und Umschulungen in soziale Bereiche werden kategorisch abgelehnt,wenn man eine F-Diagnose hat.

Viele Grüße
Malte
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Nee, zurück in den sozialen Bereich möchte ich auch gar nicht.
Ich denke in meinen bisherigen Jobs, vor allem in denen, wo ich eine Ausbildung für habe, war das grösste Problem der Umgang mit den Patienten/Kunden. Ich bin jemand, der gut zuarbeiten kann und damit auch kein Problem hat. Ich kann aber nicht gut vorweg gehen, das liegt mir nicht. Wie gesagt, ich liege sehr wahrscheinlich im Autismus-Spektrum.

Klar kann es sein, dass ich auch als Zweiradmechaniker Kundenkontaakt hätte, es gibt aber ja auch Firmen, wo man sein Fahrzeug bei einem Mitarbeiter im Laden abgibt, und mit den Mechanikern selbst nichts zu tun hat. Aber sicher wäre dieser Kundenkontakt anders als der Kontakt mit Patienten.

Und der Sektor würde mich halt auch wirklich interessieren.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich bin grade in so einer komischen Phase, ich weiss nicht, ob das normal ist, ob das anderen auch so geht. Ich bin jetzt ein Jahr zuhause, erst die AU wegen der Harnröhrengeschichte, dann hatte mir ja die Spedition gekündigt, aber das war ja eh nur ein Teilzeitjob. Dann habe ich dieses Coaching gemacht, naja, und ok, ich habe doch ganze 3 Tage bei der Tischlerei gearbeitet, und einen an den komischen Securityjob im Hafen verschwendet.
Und jetzt warte ich seit Wochen auf den Bescheid von der RV, ob ich eine Reha bekomme, oder nicht. Wann die dann losgeht, steht aber auch in den Sternen, vielleicht sogar gar nicht mehr dieses Jahr. Wann dann eine Umschulung, sofern ich sie überhaupt kriegen würde, losginge, weiss ich auch nicht.
Was ich aber weiss, ist, dass ich nicht noch ein Jahr daheim hocken kann. Ich bin also ungeduldig, und das führt dazu, dass ich doch wieder anfange, mich auf Jobs zu bewerben. Aktuell habe ich 2 Bewerbungen bei der DB laufen, eine zum Quereinsteiger als Rangierlokführer, und eine als Busfahrer. Den Führerschein würde man im Rahmen der Anstellung machen. Und eine andere Bewerbung bei einem Busunternehmen, wo ich den Schein auch im Rahmen der Anstellung machen könnte, und dann eine Mischung aus Linienverkehr und Reisebus fahren würde.
Bei der DB habe ich mich schon öfter beworben und wurde immer abgelehnt. Einen Grund teilten die mir nie mit. Also mache ich mir da jetzt auch nicht viele Hoffnungen. Bei dem anderen, weiss ichs nicht.

Einerseits denke ich , vielleicht ist das ja ein Job, wo ich zufrieden bin, wo ich mich quasi doch noch mal selbst aus der Depression ziehen kann. Immerhin waren ja all die anderen Jobs bisher schlecht bezahlt, gesundheitsgefährdend, oder anderweitig von Anfang an ungeeignet.
Aber dann habe ich gleichzeitig auch Bedenken, ob das nun ein guter Schritt wäre, weil ich mich immer noch ganz schnell überfordert fühle, weil ich immer noch total antriebslos bin, weil mich die Depression immer noch im Griff hat.

Klar, es zwingt mich niemand bis zum Eintritt in die Klinik AU zu bleiben. Ich könnte das jetzt anfangen, sofern ich genommen werde, und wenn es nicht geht, mich wieder krankschreiben lassen. Aber wenn ich dann wochenlang in der Klinik bin, werde ich den Job wohl wieder verlieren. Und dann kommt ja dazu, dass der Führerschein die Firma nicht unerheblich viel Geld kostet, welches ich dann womöglich zurückzahlen müsste, aber nicht könnte. Wovon auch?

Also, logisch betrachtet, ist die Idee, jetzt einen Job anfangen nicht gut. Aber daheim hocken, und in den Tag reinleben ist aktuell auch nicht gut für mich.

Kennt ihr das? Ist das normal? Und was kann ich dagegen tun?
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Moin 747,
das ist bestimmt normal und positiv, dass etwas tun willst. Ist halt die Frage, ob du es kannst.
Bei der DB habe ich mich auch beworben ICE ab Hamburg zu fahren und dann das Vorstellungsgespräch abgesagt.
Ich hatte Zweifel die Verantwortung für 150 Passagiere zu übernehmen mit dem ganzen Medikamenten usw.
Bei der DB wird man ja auch Psychologisch getestet. Sicher nicht ohne Grund. Mir war das zu heiß und ich finde 3000 Euro brutto für die Verantwortung zu wenig gemessen an einem 0815 Bürojob.
Aber der Job ist bestimmt cool.
Grundsätzlich hätte ich da auch Bock drauf.
Fühl mal in dich rein, ob du dir Erwerbstätigkeit jetzt wirklich zutraust. Wenn ja, mach es. Und zu Gesprächen kannst du ja immer gehen und gucken, wie du dich dabei und danach fühlst. Finde ich gut, dass du am Ball bleibst. Alternativ kämen vielleicht auch Ehrenämter in Frage.
Vg
Malte
Viele Grüße

Malte

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747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Naja, das bei der DB wäre ja erstmal Rangierlokführer, also Züge zusammenstellen, Bremsproben, usw. Da steht, man könnte dann auch irgendwann Lokführer werden, wenn man will. Das mit dem Bus, ok, ich bin mir da nicht sicher, weil ich da immer an diverse Klassenfahrten mit dem Bus denken muss. Und mir, rückblickend, die jeweiligen Fahrer heute leidtun. Dem einen ist zu kalt, also Heizung an, darauf war dem nächsten zu warm, die Musik war grundsätzlich für irgendwen scheisse, und es mussten, trotz Klo im Bus, Pinkelpausen gemacht werden, weil irgendwelchen Mädels das Klo zu eklig war, obwohl es sauber war. Ob ich dazu derzeit im Stande wäre, das zu ertragen, bezweifle ich. Allerdings weiss ich nicht, ob das wirklich immer so schlimm abgeht.

Wenn ich ehrlich bin, würde ich am liebsten bald in die Klinik gehen, und danach mit aufgeladenen Akkus durchstarten. Die suchen aber halt jetzt wen. Ich habe Zweifel, ob ich das packe, frage mich dann aber, ob es nicht vielleicht doch ginge. Keine Ahnung.

Naja, erstmal müssen die mich ja überhaupt einladen.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

So, wie schon bisher auch, hat mir die DB wieder eine Absage geschickt, ohne Gründe dafür zu nennen. Ich werde mich ab jetzt nicht mehr dort bewerben, bringt ja eh nix.

Das Busunternehmen rief mich gestern an und meinte, ich soll versuchen einen Bildungsgutschein zu kriegen und darüber den Führerschein zu machen. Alles andere ginge nicht. Warum sagte die dann erst, es ginge?
Hatte dann der Sachbearbeiterin vom Arbeitsamt geschrieben, ob das ginge mit dem Bildungsgutschein, bzw den Führerschein übers Amt zu machen, allerdings habe ich bisher keine Antwort erhalten. Die sind aber, solange ich AU bin, auch nicht für mich zuständig.

Und ob ich die AU beenden will um Busschein zu machen,ich weiss es nicht. Wenn ich mir versuche vorzustellen, wie es dann so wäre, als Busfahrer, dann weiss ich echt nicht, ob ich das könnte. Auch wenn ein Reiseleiter dabei ist, man muss ja trotzdem immer mit den Reisenden interagieren, man muss nett und freundlich bleiben, auch wenn einem die Leute tierisch auf den Sack gehn. Und grade das ist so gar nicht meine Stärke.

Vielleicht lasse ich also einfach alles erstmal weiterlaufen wie bisher. Sollte nochmal irgendein Jobangebot auftauchen, welches mich jucken würde, kann ich mich ja bewerben. Kostet ja nix.
hundethomas
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von hundethomas »

hallo lieber 747 er,

mache das was DU am Besten kannst, das ist für alle gut. Mache das was du am liebsten

tust, und fehlt dir auch der Mut. Deine Träume, deine Vision soll und darf dir niemand

nehmen. Und du musst dich nie für dich selbst schämen. Habe Mut!!!!

Oh Zweiradmechaniker empfinde ich als einen guten Job. Schraube auch gerne an meinem

Faltfahrrad herum. Und das ist ein Beruf mit Zukunft........

Selbst war ich über 40 Jahre Postmann. Weil ich zu oft rausgeflogen bin, blieb mir

nur noch die Post. Dort lies ich mich durch meine Depri auch oft verarschen, habe dort

fast alles gemacht......so lange, bis ich echt nicht mehr konnte.

Am liebsten war ich Briefträger, das hätte ich bleiben sollen. Wollte aber auch

Karriere machen, mehr Geld verdienen. So habe ich auch lange Zeit in den Postfilialen

gearbeitet, war selbst Chef, hatte viel mit Menschen zu tun, bis ich nicht mehr

konnte. .........

Und dann hat mir niemand mehr geholfen, keine Post, keine Gewerkschaft.........

Denen geht es allein um ihr Geld, um die eigene Karriere. Geld ist die größte

Macht, Erfolg, besser sein als andere...........

Im Nachhinein würde ich versuchen ganz einfach zu leben, und damit so glücklich

wie möglich zu werden. Mich aus allem Konkurrenz und Erfolgsdenken raus halten.

Freude an der Bewegung, am Fahrrad fahren, wenn ich mich nicht mehr bewege,

werde ich in meinem Leben auch nicht mehr bewegen.

So wünsche ich dir von Herzen, das sich in deinem Leben noch viel bewegen kannst.

Frieden mit dir selbst und anderen Menschen finden darfst.


liebe Grüße an Dich,
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Sorry, dass ich ein paar Tage nicht hier war, mein PC war kaputt.

Inzwischen habe ich die Bewilligung von der RV bekommen, allerdings für die Dr. Ebel Klinik in Potsdam. Möchte lieber nach Bramstedt, weil es näher ist, muss da morgen mal anrufen bei der RV, ob und wie das geht.
Aber bis es losgeht, kann es noch Monate dauern.

Ich fühle mich wieder, als würde ich an dem Gummiband hängen, kriege Torschlusspanik, und fange wieder an Jobs zu suchen, obwohl es fraglich ist, ob das ohne Klinik überhaupt klappen könnte. Davon abgesehen, dass es hier halt nichts gibt. Eine Bewerbung bei einem Bahnunternehmen habe ich geschrieben, aber noch keine Antwort.

Selbst das Nichtstun überfordert mich zunehmend, weil ich denke, das geht so nicht, ich muss was tun. Ich habe es leider auch nicht gepackt, nicht wieder Frustkäufe zu tätigen. Zum Glück nur Dinge, die ich brauchen kann, also weder Instrumente, noch Fahrräder. Leider hat sich auch das "Kleinvieh" geläppert, und ich musste meinen Vater wieder anpumpen.

Deswegen fühle ich mich eh schon Scheisse, und er sagt zwar, er würde mich nicht im Stich lassen, macht mir aber trotzdem ein schlechtes Gewissen. Das alles macht enormen Druck, und ich habe Angst, dass nach der Reha alles so weitergeht. Ich fühle mich dieser Situation hilflos ausgeliefert.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich hatte einen Änderungsantrag gestellt, dass ich nach Bramstedt kann, und der wurde genehmigt. Auf die Bewerbung kam nichts, aber das macht nichts, denn ich habe erkannt, dass, egal, was ich jetzt für einen Job anfangen würde, ich nicht klar käme dauerhaft.

Dass ich nach Bramstedt kann ist gut, denn vielleicht möchte ich mal übers Wochenende heim zu den Katzen nach einer Weile.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Habe grade in Bramstedt angerufen um nochmal zu sagen, dass ich auch recht spontan kmmen könnte. Die fragte dann, ob ich auch bereit wäre, über Weihnachten da zu sein, und ich meinte, ja. Ich hab im RD oft Kollegen, die Familie hatten, angeboten, deren Feiertagsdienste zu übernehmen, weil wir nicht feiern, und ich mir aus Weihnachten auch nichts mache. Sie meinte, dann hätte ich gute Chancen dieses Jahr noch aufgenommen zu werden. Wobei sich mir jetzt die Frage stellt, wieviel Therapie in der Zeit läuft, oder ob man dann nur in der Klinik rumhockt.
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi 747,
die Frage kann ich direkt beantworten.
Du hockst nur rum oder gehst spazieren, machst Sport. Aber Therapie läuft da natürlich nicht. Da ist nur Notbesetzung am Start. Verschenkte Zeit. Das ist aber nur meine Meinung.
Man kann ja durchaus auch den Gesprächen untereinander etwas abgewinnen.
Ich würde aber trotzdem gehen.
Kann aber sein, dass es innerhalb von 24 Stunden dann soweit ist. War bei mir so.Anruf um 14 Uhr. Komm mal morgen bis 10.Ja nee ist klar. Bin dann um 12 da gewesen, war auch ok.
Über Ostern haben sich da alle gelangweilt.
Vg
Malte
Viele Grüße

Malte

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747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ok, ob ich das so spontan hinbekäme, weiss ich nicht, ich müsste ja hier auch alles für die Katzen organisieren.

Werde aber trotzdem gehn, auch wenn über Weihnachten nichts läuft. Daheim würde ich ja auch nicht viel machen, nur die Katzen wären bei mir, was sie dort leider nicht sind.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 474er,

ich war auch über Weihnachten und Neujahr dort und hatte trotzdem meine 5x 50 minütigen Einzel. Mehr ist es in einer Reha auch nicht, was an PT läuft. Dazu Gruppe, Entspannungsverfahren und Sport. Die Gruppenveranstaltungen wurden wegen Corona gesplittet. Wir hatten echt einen Fall auf der Station und waren in Gruppenquarantäne (bis zum negativen Test und alle trugen FFP2-Masken) Ausgang in dieser Situation auch über die Feiertage gab es verständlicherweise nicht.
Ich glaube auch mit 1-2 h PT mehr wird sich das Reha- Ergebnis nicht ändern, das stand bei mir nach der zweiten Woche schon fest (unabhängig vom aktuellen Gesundheitszustand, es wurde einfach so festgelegt und gut, sehr viele meiner Mitpatienten reisten deshalb auch entsetzt nach der zweiten Woche ab). Die DRV bezahlt nur 30 min PT/Woche. BB ist mit den 50 min/Woche schon sehr entgegen kommend. Wirkliche Fortschritte habe ich beim Akutaufenthalt gemacht (ca. 12 h PT) und in der ambulanten PT. Meiner Meinung nach kann eine Reha das nicht leisten...

Viel Spaß in BB und pack die Badehose ein!

LG Gartenkobold
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich hoffe ja, die befürworten eine Umschulung zum Zweiradmechaniker. Hauptsache, es geht hinterher mit der Jobsuche nicht so weiter wie bisher. Und die Badehose steht schon auf der Packliste. Dort steht auch der Badmintonschläger drauf, weil ich dazu echt mal wieder Bock hätte. Könnt ihr mir sagen, ob man dort spielen kann?
Und ich habe gesehen, da gibts auch eine Sauna?
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Die Sauna war leider wegen Corona gesperrt aber die Sporthalle ist zu bestimmten Zeiten abends offen, so dass man dort spielen kann und draußen gibt es auch ein Feld, auch Tischtennisplatten.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Naja gut, ich denke mal, dann ist die Sauna noch immer dicht, aber das kann ich verschmerzen. Wichtiger ist, dass das Schwimmbad auf ist. Und die Sporthalle.
Heiligendamm2020
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Glückwunsch zu Bad Bramstedt, sogar noch dieses Jahr.
Ich wollte Anfang 2021 dahin, da gab es mehrere Monate Wartezeit.
Ansonsten kann ich mich sehr gut in deine Situation versetzen.
Dieses ewige Nichtstun macht einen völlig verrückt.
Dabei kann eine ausfüllende Tätigkeit einen hohen therapeutischen Nutzen haben.
Flieht - ihr Narren!
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Ich habe mir jetzt eine Tätigkeit auf ehrenamtlichen Basis gesucht. Ausfüllend kann man jetzt nicht sagen, aber vielleicht ist es ja ganz gut so, erst mal langsam beginnen...
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

@Heiligendamm:
die Mitpatienten, die nach zwei Wochen gegangen sind befinden sich nun überwiegend im Divergenzverfahren. Einschätzung ÄD der AfA unter 3h/Tag leistungsfähig, Einschätzung BB nach zwei Wochen Reha 6-8h/Tag leistungsfähig. Das wird dort wohl standardmäßig so gemacht, zumindest scheint es so. Eine Mitpatientin welche mit mir 6-8h/Tag leistungsfähig entlassen wurde, ist in der LTA (8 Monate später) als nicht mehr leistungsfähig auf dem ersten Arbeitsmarkt eingeschätzt worden und beginnt nun in einer geschützten Werkstatt. Vielleicht ist es ja ganz gut, dass Du nicht nach BB gegangen ist, obwohl Du jetzt ja ein ähnliches Problem hast. BB entlässt so gut wie nie in die Rente.
LG Gartenkobold
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Naja, ich möchte ja nicht in Rente, sondern eine Umschulung. Und ich hoffe halt, die unterstützen das, weil, wenn das jobtechnisch so weitergeht, wie bisher, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich da wieder auf der Matte stehe.
Ehrenamt, ja, bin ja bei der Feuerwehr, da darf ich aber nichts machen, wenn ich AU bin. Hatte mir schon überlegt, ob ich wieder in den Sportverein gehen soll und Badminton spielen. Allerdings weiss ich halt nicht, wie das dann arbeitstechnisch weitergeht, und wieviel Zeit dann noch fürs Training bleibt. Deswegen habe ich ja damals auch wieder aufgehört, nachdem ich 2012 wieder in der Rettung anfing. Die meisten Trainings hätte ich verpasst, weil ich arbeiten musste.
Wollte auch schon al Katzenbespasser im Tierheim helfen, befürchte aber, dass ich dann alle Katzen adoptieren wollen würde, und da das nicht geht, würde ich mich dann scheisse und schuldig fühlen. Und wegen Corona durften die freiwilligen Helfer ja ganz lange gar nicht dorthin. Weiss nicht, wie es aktuell ist.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Nochmal eine Frage an die, die schonmal in Bramstedt waren: was kostet es, Wäsche zu waschen? Und gibt es auch Wäscheständer, oder muss alles in den Trockner? Ich hab keinen Trockner, und befürchte, dass die Klamotten im Trockner einlaufen. Wie ist der Handyempfang auf den Zimmern? Ausreichend, oder muss man ein Telefon buchen? Und das WLAN? Ok, die schreiben ja schon, es ist nicht schnell genug zum streamen, aber ansonsten gehts?
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 474er,

Wäsche waschen kostet 2,50€ (oder waren es 2€, weiß nicht mehr so genau). Der Trockner ist frei, aber brutal. Mir sind besonders die Gummibänder (Pyjamabund, BH oä eingelaufen, war gar nicht lustig war). Deshalb Wäscheständer benutzen. Auf den meisten Stationen gibt es ein Kämmerchen mit Wäscheständern. Wird nicht gern gesehen das Benutzen der Wäscheständer wegen möglicher Schimmelbildung im Zimmer, doch es wird darüber hinweggesehen, besonders Sonntags ist eh keiner da an Sozialarbeitern/Therapeuten/Ärzten die das bemängeln könnten. Waschpulver kann man dort z.B. bei Lidel oder Edeka kaufen, die Supermärkte sind nicht weit von der Klinik entfernt. Ich hatte mein Smartphone mit, das hat mir an Internet gelangt und der Empfang war problemlos (ist wohl nicht immer so). WLAN gibt es bei Aufnahme ein kostenfreies langsames Ticket. Hat mir gereicht. Für wesentlich mehr Geld, gehts auch schneller ins Internet. Im Eingangsbereich ist ein PC-Terminal, Drucker (am besten PDF von z.b. einem Email-Account z.B. fürs Rückfahrticket) und ein Faxgerät. Beides darf genutzt werden. TV muss extra bezahlt werden und ich recht teuer. Ich habe darauf verzichtet. Es gibt ein Raucherzimmer, falls Du rauchst. Im Rest der Klinik ist Rauchverbot. Du bekommst auch noch einen Flyer mit Deiner Einladung der Klinik, da ist alles noch einmal erklärt. Auch Bettbezüge und Handtücher muss man nicht mitbringen. Vermutlich sind die ersten 24h immer noch Quarantäne (bis zum negativen Test). Vielleicht bringst Du Dir für diese Zeit was zu Beschäftigung mit. Essen bekommst Du während der Quarantäne aufs Zimmer und Dusche/Bad ist ja mit integriert in Deinem Bereich, da kann man schon mal 24h alleine aushalten. Ich habe die Quarantäne einfach verpennt.

LG Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ok, ich denke, ich würde eh eher am Wochenende waschen, da dürfte die meiste Zeit dafür sein. Haben die in ihren Wäscheständerkämmerchen auch Klammern?
Nee, Tv brauche ich nicht, ich muss ehrlich sagen, ich hab zwar einen, aber der ist vermutlich schon vor Langeweile gestorben. ;) Rauchen tu ich auch nicht.
Ja, hatte mir schon überlegt, wie man die Freizeit auf dem Zimmer verbringen kann. Da Brandmalerei wohl Brandschutztechnisch nicht erlaubt sein dürfte, und Schnitzen wohl zu viel Dreck macht, habe ich nun beschlossen, Buntstifte und Malbücher ( Katzen, was sonst? ) mitzubringen. Und den E-Book Reader. Modellbau wäre noch eine Idee, allerdings ist das viel Kram, den ich dafür brauche, und das fertige Modell dann heil nach Hause zu kriegen ist nicht so einfach.
Vielleicht kommt man um die Quarantäne rum, wenn man einen negativen Test mitbringt, der nicht älter als 24h ist. Da kommts dann halt drauf an, wann man einrücken muss. Wenn man Montags kommen muss, klappt das natürlich nicht. Aber gut, ich werd wohl 24h allein auf dem Zimmer rumkriegen ;) Also das heisst, man hockt einfach auf der Bude, und bekommt dreimal Essen gebracht, und das wars?
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 474er,

ja das wars leider. Zum Essen holen darf man manchmal auch in den Speisesaal huschen und bekommt ein Tablett. Ich hatte Fieber, durfte natürlich nicht, bekam das Essen aufs Zimmer gebracht und es war zum Glück kein Corona, sondern Aufregung. Habe auch kein TV zu Hause, dafür zwitschernde Vögel (die mussten natürlich zu Hause bleiben). Man bekommt die Quarantäne-Zeit schon rum, die Fahrt war bei mir sehr anstrengend und ich habe einfach ausgiebig geschlafen, vorher die Tasche ausgepackt und gut war. Evtl kannst Du in Ergo mit Holz arbeiten. Der Ergotherapeute wird sehr erfreut sein jemanden mit handwerklichen Interesse unter den Teilnehmern zu haben (Speckstein steht auch zur Auswahl, aber nicht auf dem Zimmer). Ich habe noch gehäkelt...Du kannst Dir das Zimmer auch ein bisschen herrichten mit Fotos usw. sind Pinnwände da und Wäscheklammern sind meist auch in dem Kämmerchen. Ansonsten hält die Wäsche zur Not auch ohne Klammern und z.B. der Teil der Jeans wo die Taschen aufgenäht sind, den habe ich einfach auf den Heizkörper gelegt, braucht man eh keine Wäscheklammern. Du kannst Dir auch ein Bügeleisen leihen und im Keller bügeln, aber ehrlich - mein Fall wäre das nicht. Hauptsache sauber, hat mir gereicht.
Eigentlich bekommst Du auch eine Führung von einem Patientenpaten und Freundschaften - wenn man möchte - finden sich auch schnell. So dass man abends was zusammen machen kann, falls gewünscht. Für Einige ist es eine Bekanntschaft für diesen einen Aufenthalt, mit anderen halte ich nun schon fast 2 Jahre Kontakt.

Einen schönen Abend Dir!
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Mit Speckstein hab ich auch mal gearbeitet, ist allerdings schon eine Weile her, und ich hatte nur kleine Steinstücke. Hab dann Haizähne daraus gemacht.

In Schwerin damals musste in Ergo erst jeder ein Mandala ausmalen, warum auch immer. Mit einer Hand abgebrochener Buntstifte, die Besseren konnte sie nicht finden. Dann fiel es oft aus, weil keine Therapeuten da waren, und kurz bevor ich entlassen wurde, fand es dann nochmal statt, bloss hatte der Therapeut keinen Schlüssel für die meisten Schränke. Das war schade, weil ich Ideen hatte, die ich gerne umgesetzt hätte.

Ich bin schon am überlegen, ob ich noch Bilder von meinen Katzen ausdrucken soll um sie dort aufzuhängen. Oder ob ich ein paar Bilder aus alten Katzenkalendern mitnehmen soll.

Nee, bügeln werd ich in BB nicht anfangen , das mach ich schon daheim nicht ;) Letztes Mal gebügelt habe ich bevor ich den Einstellungstest beim Bund hatte, weil die empfehlen, Hemd zu tragen. Ja, ich hab einige schöne Hemden, die ich nie anziehe, weil ich keinen Bock zum bügeln hab...

Ja, bin mal gespannt, wie es dort mit den Mitpatienten wird. Freundschaften zu schliessen fällt mir ja schon immer schwer. Aber in Schwerin kam ich auch mit allen klar.
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