Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ok, dann sollte ich wohl demnächst mal einen Ausflug nach BB machen. Vielleicht ist die Katze ja auch grade da dann ;)
Mein Hausarzt hat erstmal ne Woche Urlaub.
The Boogeyman
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von The Boogeyman »

@Ifightdepression 79

ja da gebe ich dir recht was du in Bezug geschrieben hast.
Auch damals habe ich nicht schlecht verdient.
Als ich jedoch nach stuttgart kam und in drei Schichten auf dem Bahnhof gearbeitet und 80kg Säcke ind die Waggons verfrachtet habe hat der Spaß aufgehört und da dachte ich dann auch sch.... auf das Geld
Die Post hat es hinter sich wir noch vor uns. Ich setze dieses Jahr aus mit dem streiken.

@hundethomas
:-D :-D die Kleidung war alle andere als modisch und hat der Haut wirklich nicht gut getan .
Tja die Depri versucht uns immer ein Streich zuspielen oder uns eben auch auszutricksen.
Ich dachte wirklich ich habe alles durch an Symptome.
Doch Angang de Jahres wurde ich eines besseren belehrt und das ich meine depri nicht unterschätzen sollte und sehr ernst.

Triggeralarm
Mitten in der Nacht aufgewacht. Ich griff mir an den Hals hatte auf einmal furchtbare Halsschmerzen und dann wurde mein Oberkörper verstärkt von Krämpfen durch zogen. ich hatte das Gefühl ich müsste mich übergeben nur es kam nichts und passierte nichts. Nach zwei Minuten war der Spuk vorbei als wenn nichts gewesen wäre. Keine Symptome mehr nichts.

Es war mir eine Lehre denn ich fragte mich war ich zu arglos, sorglos, dachte ich super mir geht es gut alles bestens, habe ich es unterschätzt und und
Von da an habe ich mir eins geschworen unterschätze nie eine depri denn sie schlägt dann zu wenn du am wenigsten damit rechnest und dir zeigt ich bin der stärkere.

aber ich gebe dir recht ich würde auch gern oftmals mein kopf austauschen nur wer weiss was ich dann bekomme. :-D
Es ist okay so wie es ist.
hundethomas
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von hundethomas »

oh ich habe auch schon Postbeutel eingeladen in die Züge, auch rund um die Uhr...........

Nicht in Stuttgart, aber anderswo. Heute geht das alles mit LKW.

Aber ich kann mich auch noch an Kollegen/Kolleginnen erinnern, die nach der Wende zur Post kamen.

Die Beziehungen waren nicht immer einfach...............aber das lag an beiden Seiten..

Eine ganz andere Vergangenheit, andere Einstellungen, andere Hintergründe usw.........

Aber das ist doch ganz normal.....so eine Umstellung musst Du erst mal verkraften, und dann diese andere

Sprache. Und die Mentalität der Schwaben, schaffe , spare, Häusle baue..............

Aber diese Depri ist echt raffiniert und trickreich.........Da glaubst du, oh jetzt bin ich wieder mal durch, und plötzlich..

Da muss man so was von wachsam aber auch achtsam sein.......Früher habe ich gedacht, mit Alk und Drogen komme ich

wieder besser drauf. Doch das war auch voll die Deprilüge.......Kurzfristig geholfen, mehr Selbstvertrauen, aber später.

Leider wurde bei der Post auch viel getrunken. Heute weiß ich, das war nicht gut für mich....


liebe Grüße an Dich,
The Boogeyman
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von The Boogeyman »

@hundethomas

klar war es nach der Wende ein Schock nur wir wussten ja schon was so im Westen weil man ja Verwandtschaft hatte im Westen.

Ich kann mich noch erinnern als wir das erste mal im westen waren das meine Mutter im Horten stand und das überhaupt nicht verkraften konnte wie es da aus sah weil das war zur Weihnachtszeit sie ist komplett zusammen geklappt.

Ja es war eine schwierige Zeit.
Mein Bruder ist in dieser Zeit 1990 groß geworden.
Ich das Ossi kind er das Wessi kind.

Ich hatte ein Auto er ein ganzes Zimmer voll.
Doch ich bin sehr dankbar weil ich Dinge einfach anders zu schätzen weiß und gütig bin in dem was ich habe und auch besitze.
Ich kann mich auch an kleinen Dingen erfreuen die andere noch nicht einmal wahrnehmen oder sehen .

ja hundethomas so dachte ich auch mal das der Alkohol die Lösung aller Probleme wäre bis ich merkte das dadurch nur noch mehr Probleme kam.
Es ist schwer weil ich kein Tropfen Alkohol trinke und das seit zehn Jahren.
Doch oft sagt man komm nur ein schluck nur ein schluck es ist ständig ein Kampf
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Mal ein kleines Update: ich bin am Montag dann mitgefahren bei der Spedition, ging mit dem Rücken eigentlich erstaunlich gut. War trotzdem vorsichtig. Der Job ist eigentlich ganz cool, Zeitdruck hat man auch nicht. Man liefert halt Elektroteile an Firmen, da dort dann niemand ist, gibt es Ablagepunkte. Ähnlich wie bei Amazon fotografiert man die abgelegten Pakete dann mit dem Scanner. Nachts ist ja auch weniger los auf den Strassen, was ich auch gut finde.
Mit dem Kollegen, mit dem ich mitgefahren bin, hab ich mich auch gut verstanden. Er meinte, er wird mich positiv beurteilen.

Gestern morgen habe ich dann in der Firma angerufen und gesagt, ich hätte den Job gerne. Die haben aber aktuell noch wen, der mitfährt, und wollen mich am Freitag anrufen, wie sie sich entschieden haben. Ich hoffe, für mich.

Da das mit dem Rücken ja ganz gut ging, hab ich dann gestern meinem Nachbarn beim Rasenmähen geholfen, was mein Rücken wiederum nicht mochte. Naja, ich hoffe, das gibt keine unendliche Geschichte, es nervt nämlich so langsam.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

So, und täglich grüsst das Murmeltier: habe grade eine Mail von der Spedition erhalten, dass sie sich leider für einen anderen Bewerber entschieden haben. Es ist wie immer, es sieht gut aus, und dann krieg ich doch wieder eine auf die Fresse..
Mir fällt jetzt langsam echt nix mehr ein, mein Kampfgeist ist inzwischen auch verschwunden, am liebsten möchte ich ins Bett gehen und einfach dort liegen bleiben. Wenn mich doch eh keiner einstellen will, dann sollen sie mich halt in Rente schicken.
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi 747,
schade,dass es nicht geklappt hat. Das hat sich nach einer guten Sache angehört.
Ich wollte mich bei dir nochmal bedanken. Dank dir hetze ich nicht nur noch durch meine Zeitungsrunde, sondern steige auch mal ab für die Tierwelt, insbesondere die Stubentiger. Sie danke es mir mit einem Schnurren.
Zurück zu deinem Dilemma. Ja vielleicht ist EM-Rente ja nicht verkehrt. Es gibt ja auch Teil EM-Rente. Dann kannst du noch bis 6 h arbeiten (bei der vollen EM Rente bis 3h).Da schickt dich aber keiner hin. Die musst du beantragen, am besten über einen Sozialverband, wie dem VDK. Das dauert aber locker ein Jahr so ein Prozess und wenn ich Pech habe und abgelehnt wird, was ich nicht glaube, muss ich noch in Revision gehen. Auch einen GdB beantragen macht Sinn. Ich habe mit Depressionen schon 30...
Viele Grüße
Malte
Viele Grüße

Malte

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hundethomas
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von hundethomas »

lieber 747er,

oh das tut mir jetzt voll leid für dich. Habe mit dir mit gehofft.......und jetzt........

Ja, lasse jetzt deine Trauer, deinen Frust, deine Enttäuschung voll raus, diese ganze Scheiße.........

Arbeit ist oft ein freudloses und mühevolles Ding, aber nichts arbeiten können, dürfen, ist auch nicht so toll.

Selbst bin ich acht Jahre vor meinem offiziellen Rentenalter in Rente gegangen, ich wurde genötigt, zu gehen.

Wenn du etwas hast, findest, das dich erfüllt, dann geht es ja. Oder etwas ehrenamtlich tun. Habe auch schon einige

Rollstuhlfahrer über die Straße geschoben, das hat denen und mir selbst Freude gemacht.

Wünsche dir eine gute Entscheidung für Dich,

liebe Grüße,

hundethomas
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

747er hat geschrieben: 11. Mai 2023, 11:22 So, und täglich grüsst das Murmeltier: habe grade eine Mail von der Spedition erhalten, dass sie sich leider für einen anderen Bewerber entschieden haben. Es ist wie immer, es sieht gut aus, und dann krieg ich doch wieder eine auf die Fresse..
Tut mir leid, dass es nicht geklappt hat :(
Bei solchen Nachrichten leg ich mich ins Bett.
Vielleicht kommen Deine Katzen Dich trösten?

Immer kämpfen ist anstrengend und bei solchen Nachrichten kann man sich erlauben fertig zu sein, finde ich.

Ich heule (ins Endlostaschentuch -> Klopapier immerhin dann ein dreilagiges-> Selbstfürsorge) fluche, penne - ohne Katzen - und dann ist es meist besser....Aufstehen weiter machen.
Tüte Chips im Bett hilft mir dann auch, wenn mir vom Weinen nicht mehr schlecht ist. Oder Du haust auf etwas drauf?

LG Gartenkobold
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich hatte dann tatsächlich den Psychiater angerufen, bei dem ich vor einiger Zeit mal war, der mir die EW für BB geben sollte. Was soll ich machen? Einen Psychotherapeuten finde ich hier nicht, zumindest keinen, der noch neue Pat aufnimmt, mit EW vom HA komme ich nicht nach BB. Also werde ich nochmal mit ihm reden, leider hat er erst am 7.6. wieder einen Termin frei.

Dann hatte ich noch ein Online-Interview mit dem Europa-Park, dort hatte ich mich als Operator fürs Rulantica beworben. Das war auch so eine Bewerbung von der Sorte, nur damit ich mich besser fühle, weil ich was getan habe. Es klingt eigentlich gut und auch interessant. Aber ich wäre dort halt ganz auf mich gestellt, und das macht mir Angst.

Andererseits habe ich jetzt 5 Jahre versucht, hier einen Job zu finden, der mir liegt und von dem ich leben kann. Ich habe in alle möglichen Richtungen gesucht, aber gefunden habe ich nichts. Was hilft es mir also, an einem schönen Ort zu wohnen, wenn ich hier keinen Job finde? Was kann denn passieren, wenn ich das im Europa-Park machen würde? Schlimmstenfalls stelle ich fest, es war ein Fehler. Aber genauso gut kann ich auch feststellen, es war gut. Bloss weiss man das halt vorher nicht.

Die sagen, von ihrer Seite aus passt es, wenn ich dort eine Bleibe gefunden habe, soll ich mich melden, dann kann es losgehen. Die haben mir auch eine Einstellungsbeabsichtigungserklärung (typisch deutsches Wort) geschickt, damit das Amt dann die Umzugskosten übernehmen kann.

Ich habe mir jetzt vorgenommen, heute nicht weiter drüber nachzudenken, und auch nicht nach Wohnungen, oder so zu kucken. Mal sehen, wie ich morgen drüber denke.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

So wies aussieht scheitert das mit dem Europa-Park an einer bezahlbaren Bleibe. Ich weiss jetzt wirklich langsam nicht mehr weiter. Bin eigentlich heute morgen mit dem Gefühl aufgewacht, dass ich das gerne machen würde, dort.

Kommt vielleicht zufällig jemand aus der Kante, und könnte sich mal umhören, nach einer Whg für mich und die Katzen?
hundethomas
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von hundethomas »

liebr 747er,

habe mir jetzt mal Videos und Beschreibungen von diesem Job in Rust angesehen. Da musst du ja voll gut drauf sein, immer

so glücklich und freundlich wie möglich im Umgang mit Kollegen und Kunden......

Aber wenn du dir das zutraust...........Versuche es nicht nur mit deinen Gefühlen zu sehen, sondern auch mit deinem

Verstand...und mit den Augen deiner Katzen.....

Nein, lasse dich von mir nicht bremsen, es geht um Dich nicht um mich...

Ich würde es mir so für dich wünschen, etwas Passendes zu finden...


liebe Grüße,
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Nein, du hast schon Recht, ich glaube einfach, ich wäre gern so gut drauf. Und irgendwie hätte ich auch Bock den Job zu machen. Gleichzeitig ist es aber auch ein riesen Schritt und es macht mir auch Angst.
Für die Katzen ist es hier ideal, ich glaube fast, schöner können sie es nicht haben. Jetzt müsste ich halt nur noch einen gescheiten Job finden.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich habe jetzt lange recherchiert, und es scheint so, als wäre bezahlbarer Wohnraum in der Nähe vom EP zu finden, genauso schwer, wie hier einen gescheiten Job zu finden. Zusammen mit der Frage, ob ich in so einem Job wirklich glücklich werden würde, oder ob ich einfach nur gerne so locker drauf wäre, und eben dem riesen Schritt, den es bedeuten würde, hat das nun dazu geführt, dass ich den Job abhake und weiter hier suchen werde. Nach was auch immer.
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Moin 747,
ich kann gut nachvollziehen, dass du unbedingt arbeiten willst. Immer wieder verfalle ich zumindest ansatzweise in der Richtung in Aktionismus, ohne mir in Ruhe Gedanken darüber zu machen, wie realistisch mein Vorhaben ist.
Da gut abzwägen und kluge Entscheidungen zu treffen vor dem Hintergrund von Krankheit und der Tatsache, dass man nicht in die Zukunft sehen kann, das ist schwer. Hoffentlich finden wir einen für uns passenden Weg.
Viele Grüße

Malte

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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich schau jetzt mal, was ich morgen beim Jobcenter höre, ich hoffe ja, dass deren Coaching tatsächlich was bringt, nicht wie der Mist, den ich letztes Jahr übers Arbeitsamt gemacht habe. Ansonsten denke ich, sollte sich bis 7.6. nichts brauchbares ergeben haben, lass ich mich krankschreiben. Habe da einen Termin bei dem Psychiater, und werde ihn dann bitten, mich nach BB in die Akut zu schicken. Ich find ihn ja eigentlich nicht so gut, aber er ist aktuell der einzige Psychiater/Psychologe, den ich zur Verfügung habe. Alle anderen nehmen ja keine neuen Pat mehr auf.
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Für eine Verordnung zur Krankenhausbehandlung ist er bestimmt gut genug. Ist ein breites Spektrum zwischen Vollzeit arbeiten und in die Akut zu wollen oder? Kenn ich gut. Coachings vom Jobcenter sind glaube ich besser als früher. Es behandelt natürlich keine Krankheit. Aber das ist ja klar. Drück dir die Daumen, wo auch immer dein Weg dich hinführt.
Viele Grüße

Malte

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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Naja, das vom Arbeitsamt klang auch recht gut: du findest raus, wohin du willst, du machst Praktika, die arbeiten mit irgendwelchen Betrieben zusammen, bestenfalls wirst du dann irgendwo eingestellt. Und dann hiess es: "Wenn du Praktika machen willst, such dir Betriebe und melde es beim Arbeitsamt an." Ansonsten verzierte sie meinen Lebenslauf mit einer blauen Linie, weil sie das stylish fand, erzählte mir ihr halbes Leben, kassierte dafür Geld, und half mir nicht weiter. Das einzig Sinnvolle war der Online-Test, der ergab, dass ich sehr gutes technisches Verständnis habe.

Ich schwanke halt die ganze Zeit zwischen hoffen, dass ich einen Job finde, den ich dann auch wirklich gut machen kann, oder halt erst die psychischen Baustellen angehen. Wobei eine davon halt der chronische Geldmangel ist, was mich halt auch sehr belastet, was aber durch Arbeit zu beheben wäre.

Ich hab auch schon überlegt, ob ich dem Jobcenter was von meiner Autismus-Verdachtsdiagnose sagen soll, aber da es halt keine gesicherte Diagnose ist, und man die auch so schnell nicht bekommt, weiss ich nicht, ob die das interessiert.
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich bin ehrlich, ich habe jetzt echt keine Idee mehr, was ich noch beruflich machen könnte/möchte. Ich hatte, seit ich aus BB wieder da bin, so viel Kampfgeist, und so viel Zuversicht, selbst wenn Rückschläge kamen, aber das ist weg, die Luft ist raus. Die Depression steht quasi mit ausgebreiteten Armen vor mir/in meinem Weg, grinst mich an und sagt:" Lass dich fallen!" Ich möchte nicht, aber die blöde Kuh steht mir komplett im Weg.
Am liebsten möchte ich in Rente gehen, mir irgendeinen chilligen kleinen Job suchen, um ein bisschen was dazu zu verdienen, nichts Vollzeit, oder so.
Aber mich schickt ja niemand in Rente...
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi 747,
nochmal : Erwerbsminderungsrente musst du selbst beantragen. Geh zum VdK und beantrage die und wenn Sie voll bewilligt wird (bis 3h arbeiten am Tag darfst du dann noch, zb. Minijob).
Dich schickt niemand in Rente, warum auch? Da musst du selbst aktiv werden. Auch wenns vielleicht schwer fällt.
Viele Grüße

Malte

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Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 747er,

gerade kam mein Bescheid bezüglich Übergangsgeld. Die Fahrtkosten wurden mir als 49€ Ticket bewilligt. Damit kann ich jederzeit fahren...in der Maßnahme kann ich mich in verschiedenen Berufen ausprobieren, bin krankenversichert, das Übergangsgeld ist nicht gering...
Ich habe ein Jahr Zeit einen leidensgerechten Job zu finden, ich kann Sport machen, den Bericht meiner Orthopädien habe ich nun auch. Geht los!

Es wird Dich keiner auffordern einen LTA oder einen Rentenantrag zu stellen und diesen durchzukämpfen. Das muss Du leider von Dir aus alleine tun. Auch BB wird das nicht für Dich übernehmen.
Mach Deine Entscheidungen und das was Du willst nicht von anderen (z.B. Sachbearbeiterin Amt, Sozialdienst oder Reha-Team BB) abhängig, sondern werde Dir klar was Du willst - Rente oder Arbeiten. Womit fühlst Du Dich besser? Was kannst Du Dir für Dein Leben vorstellen?
Und dann handel.
Du musst es nicht genau wissen...aber so grob.
Ich kenne meine zukünftige Fachrichtung auch noch nicht genau, aber ich hoffe dies über Praktika für mich klären zu können. Und in Rente zu gehen kann ich mir nicht vorstellen, würde mich völlig depressiv niederdrücken. Ich brauche Sinn, Ziele und eine Aufgabe. Somit war die Rente für mich keine Option, geht auch rechtlich nicht.
Würde Dich die Rente glücklich machen? Wie sehen Deine Chancen auf eine Rente aus? Das würde ich mit Fachleuten klären.
Dann einen Weg einschlagen. Der Weg ist dann noch lang genug! Man muss halt mal den ersten Schritt machen.
Dich bewerben, so wie Du es jetzt tuest, kannst Du immer. Würde ich auch weiter verfolgen.
Nach einigen Dranbleiben wird sich was abzeichnen.
Auch bezüglich Behandlung würde ich dran bleiben.

LG Gartenkobold
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

PS: die Sachbearbeiterin beim JC gehen Deine Diagnosen (eigentlich) nichts an, außerdem wird sie Dir die vermutlich eh nicht so einfach abnehmen. Dies behindert Deine Vermittelung und damit verschlechtert es ihre persönliche Statistik.
Ich habe auch angegeben, dass ich krank bin, war erst mal nicht relevant.
Auch heute wird mir gesagt, jaaa vielleicht ginge das wieder weg in ein paar Jahren. Ich verweise dann darauf dass dieser Zustand nun 7 Jahre persistiert und eben nicht mehr weggeht und das deshalb meine Schwerbeschädigung unbefristet gilt.
Der Amtsarztiche Dienst des JC/BfA darf Deine Diagnosen erfahren, gesicherte Diagnosen. Diese würdest Du auch im Falle eines Rentenverfahrens benötigen. Verdachtsdiagnosen zählen meines Wissens nicht; bezüglich Autismus müsstest Du dafür in eine spezielle Ambulanz. Dahin überweisen kann Dich ein Psychiater. Ich habe auch meistens "kein Bock" auf derartige Abklärung, fühle mich dadurch auch pathologisiert, aber für Ämter zählt was auf Zetteln steht und durch Fachärzte bestätigt wird, auch und besonders im Rentenverfahren der DRV.
Deshalb habe ich mich bei einschränkenden Sachen (z.B. Endometriose) um Abklärung (in dem Fall in einem Endometriosezentrum) bemüht. Nun profitiere ich davon, denn es gibt eine Behandlung die mir hilft und ich hoffe ohne schlimme Beschwerden leben und arbeiten zu können. Das bin ich mir mittlerweile wert.

Viel Durchhaltewillen und Mut, Du schaffst das! Lass Dich von der Depri-Tante nicht unterkriegen.

LG Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ja, ich hatte schonmal nach Diagnostikplätzen bezüglich Autismus gekuckt, aber da kommt man ja auch nur sehr schwer rein. Ich hab auch lange gedacht, ich will keine Diagnose, oder, besser, ich brauche sie nicht. Dachte, ich muss ja eh lernen, mit den Besonderheiten zu leben, egal, wie sie nun heissen. Allerdings haben mir inzwischen schon einige gesagt, dass ihr erster Eindruck von mir recht seltsam war. Und leider ist ja der erste Eindruck der, der zählt. Ich wirke wohl sehr sehr introvertiert, was dann teilweise als arrogant und abweisend interpretiert wird. Das bin ich zwar nicht, aber ich weiss einfach nie, wie ich mich in so einem Fall verhalten soll. Also, jetzt z.B. bei einem Vorstellungsgespräch, Probearbeiten, ersten Arbeitstag. Hätte ich die Diagnose, wofür schon sehr vieles spricht, dann hätte ich eine Erklärung für dieses Verhalten, und dann sähe die Sache vielleicht anders aus.

Was ich definitiv an Diagnosen habe ist die Depression, leider immer wieder Harnröhrenstrikturen, und auch Harnwegsinfekte. Während sich die Strikturen( ich hoffe es kommen keine mehr) länger angebahnt haben, kommen die Infekte aus heiterem Himmel. Grade heute hat mich wieder so ein Ding heimgesucht, werde nacher zum KV-Dienst fahren, ohne Antibiose wird das leider nix. Frage mich langsam, ob Hanrwegsinfekte psychosomatisch ausgelöst werden können.

Ob das für eine Rente reichen würde, weiss ich nicht, aber allein durch die Strikturen und daraus resultierenden OPs, bin ich schon oft und länger ausgefallen, ebenso durch die Depression.
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Gartenkobold hat geschrieben: 19. Mai 2023, 15:03 PS: die Sachbearbeiterin beim JC gehen Deine Diagnosen (eigentlich) nichts an, außerdem wird sie Dir die vermutlich eh nicht so einfach abnehmen. Dies behindert Deine Vermittelung und damit verschlechtert es ihre persönliche Statistik.
Ich habe auch angegeben, dass ich krank bin, war erst mal nicht relevant.
Auch heute wird mir gesagt, jaaa vielleicht ginge das wieder weg in ein paar Jahren. Ich verweise dann darauf dass dieser Zustand nun 7 Jahre persistiert und eben nicht mehr weggeht und das deshalb meine Schwerbeschädigung unbefristet gilt.
Der Amtsarztiche Dienst des JC/BfA darf Deine Diagnosen erfahren, gesicherte Diagnosen. Diese würdest Du auch im Falle eines Rentenverfahrens benötigen. Verdachtsdiagnosen zählen meines Wissens nicht; bezüglich Autismus müsstest Du dafür in eine spezielle Ambulanz. Dahin überweisen kann Dich ein Psychiater. Ich habe auch meistens "kein Bock" auf derartige Abklärung, fühle mich dadurch auch pathologisiert, aber für Ämter zählt was auf Zetteln steht und durch Fachärzte bestätigt wird, auch und besonders im Rentenverfahren der DRV.
Deshalb habe ich mich bei einschränkenden Sachen (z.B. Endometriose) um Abklärung (in dem Fall in einem Endometriosezentrum) bemüht. Nun profitiere ich davon, denn es gibt eine Behandlung die mir hilft und ich hoffe ohne schlimme Beschwerden leben und arbeiten zu können. Das bin ich mir mittlerweile wert.

Viel Durchhaltewillen und Mut, Du schaffst das! Lass Dich von der Depri-Tante nicht unterkriegen.

LG Gartenkobold
Hi Kobold,
das ist interessant...
mein Berater vom Jobcenter hat einen internen Bericht des medizinischen Dienstes, der wenig Hoffnung macht
So dass er mir gesagt hat, dass ich in eine "Manufaktur" gehen könnte.
Was nichts anderes ist als Behindertenwerkstätten.
Das hat mich schon überrascht, da ich bis Ende 2019 noch Vollzeit gearbeitet habe.
Einerseits gut, dass die mir nicht auf den Sack gehen mit Vermittlung, andererseits schon krass.
Sooo behindert fühle ich mich dann auch wieder nicht.
(Was Behindertenwerkstätten nicht dispektierlich gegenüber gemeint ist.)
Auf jeden Fall hat mich das Jobcenter angeschrieben.
Viele Grüße

Malte

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Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Malte,

meine Sachbearbeiterin bzw. Rehaberaterin hat auch mein Gutachten. Es gibt Teil A und Teil B. Ich kann nicht nicht soo erinnern, denke aber die Fachkraft bekommt Teil B und da stehen keine Diagnosen drin, nur welche Auswirkungen diese auf Deine Vermittlung haben. Teil A verbliebt beim äD der BfA und da stehen natürlich die Diagnosen drin nur hat die Sachbearbeiterin eben keine Einsicht.
Du kannst Akteneinsicht anfordern und bekommst Teil A und Teil B.
Wegen "Manufaktur" ja invalidieren können die dann schon ganz gut , so mein Eindruck.
Ja man kann Einschränkungen haben und auf sich achten müssen, definitiv!
Aber ich habe eben auch Ressourcen. Der BfA fehlt eben der Ressourcenblick, die fixieren sich dann darauf was man halt laut Gutachten nicht kann - multiple Vermittlungshemmnisse...wenn sie mich dafür in Ruhe lassen und mich in meiner Berufswahl nicht einschränken, alles gut. Ich befürchte Letzteres. Denke aber, die dürfen mir nicht vorschreiben welchen Arbeitsvertrag ich unterschreibe. Maximal ist die Maßnahme dann beendet. So what?

LG Gartenkobold
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