Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich weiss nicht, ob 2 Wochen reichen, um das Team wirklich einschätzen zu können. Zum einen sind in der Zeit vielleicht nicht alle da, zum anderen ist es doch eine sehr kurze Zeit. Ich war in meinem letzten Job in der Rettung dort schon 2 Jahre, bis sie anfingen, mich zu mobben. Und bin vorher mit allen zurecht gekommen.
Würde in dem Fall aber ja auch bedeuten, dass mir das Amt dort eine Unterkunft zahlen müsste, weil das ist zu weit, um jeden Tag zu fahren.
Ich weiss es einfach nicht. Aber es nervt mich, dass ich jetzt die ganze Zeit darüber grübeln muss.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Ich würde auch die ganze Zeit darüber grübeln :?

LG und trotzdem schöne Ostern mit Deinen Katzen!
Max_
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Max_ »

Hallo 747er,

ich würde eher nicht wegziehen, wenn du dann vor Ort komplett auf dich alleine gestellt wärst. Es kostet viel Kraft und Eigeninitiative, sich alles wieder neu aufzubauen und einigermaßen einzurichten — Freunde, Bekannte, Ärzte, etc. Bei guter Gesundheit ist das durchaus machbar, aber mit der Einschränkung einer psychischen Erkrankung kann das auch sehr nach hinten los gehen.

Ich will dich aber nicht entmutigen, vielleicht hast du die Kraft und wünschst dir eine neue Umgebung! :) Aber dann vielleicht mit der Möglichkeit, wieder zurückzukehren zu können, sollte es doch nicht klappen.

Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass sich alles positiv entwickelt!
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Naja, eigentlich wohn ich ja gerne hier. Ist halt so, wenn ich zurück in die Rettung will, muss ich wegziehen, oder es bei meinem alten Arbeitgeber versuchen. Letzteres würde sicher nach hinten losgehen, denn selbst, wenn die mich wieder einstellen würden, könnte ich denen nie wieder vertrauen.

Wenn ich jetzt wegziehen würde, dann bekäme ich ja Unterstützung vom Arbeitsamt. Einen eventuellen Zurückzug müsste ich dann selbst zahlen, aber das Geld müsste ich erstmal haben. Dann wäre die Frage, ob meine Wohnung noch frei wäre, denn hier wohne ich günstig, im Umkreis sind die Mieten durch die Decke geschossen.

Es spricht vieles dafür, hier zu bleiben, und überhaupt erstmal wieder in einer Arbeit Fuss zu fassen, zu sehen, wie komme ich damit zurecht, auch psychisch. Geld verdienen, keine ständigen Geldsorgen mehr haben zu müssen. Und wenn ich dann immer noch in die Rettung will, kann ich das ja auch nächstes Jahr noch.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Siehts endlich mal gut aus, darfs natürlich nicht so bleiben.. :roll: Ich befürchte, ich habe mal wieder eine Harnröhrenstriktur, die, ach, ich hab aufgehört, zu zählen. Die Gefahr, dass man sowas wieder bekommt, wenn man es mal hatte, ist immer gegeben, nach jeder OP hofft man halt, dass es jetzt endlich mal gut ist.

Nunja, als ich in der Klinik in BB war, hatte ich ja auch schonmal Probleme, die dann aber wieder verschwanden, nachdem ich D-Mannose nahm. Die nehme ich immer noch, allerdings habe ich seit 2 Tagen zunehmend Probleme beim Pinkeln. Ich würde mir wünschen, dass es nur eine lokale Entzündung in der Harnröhre ist, die mit Antibiose wieder verschwindet. Meine Erfahrung sagt leider was anderes. Würde bedeuten, wieder eine OP.

Und meine schwarze Tante, die sich die ganze Zeit so dezent im Hintergrund hielt, ist jetzt aus ihrer Deckung gekommen, und attackiert meine Zuversicht. Und dann kommen so Fragen, wie:und was kommt als Nächstes? Ist der Job wieder scheisse? Die Kollegen doof? Oder kannst erst gar nicht anfangen, weil du jetzt erstmal krank bist. Was willst du überhaupt arbeiten gehen? Geh in die Klinik, lass dir helfen!

Und natürlich passiert sowas an nem Feiertag, wo man nichts tun kann.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Mal wieder ein Update: ich hatte dann 3 Tage Antibiose, und es wurde deutlich besser. Leider habe ich seit letzter Nacht wieder solche Probleme, vielleicht hat die letzte Antibiose nicht gereicht, und es war nicht alles weg. Werde nacher zum KV-Dienst fahren.

Naja, ob vom DRK Bremen noch was kommt, ich weiss es nicht. Ich denke inzwischen, es ist einfach eine ungünstige Zeit, zurück in die Rettung zu wollen. Als ich Rettungssani war, dachte ich, ich muss weitermachen, weil Rettungssani eine aussterbende Art ist. Jetzt bin ich Rettungsassistent, und das ist jetzt auch ne aussterbende Art. Man fühlt sich schon leicht verarscht.

Naja, gut, dann also der Freizeitpark. Die wollten sich ja melden, wann ich anfangen kann, wie wir das mit Vertrag und Klamotten machen, usw. Aber passiert ist bisher nichts dergleichen. Ich habe dann nochmal per Mail nachgefragt, auf die bisher auch keine Antwort kam. Seltsam.

War gestern beim Arbeitsamt. Die hatte beim letzten Termin den Freizeitpark ja als guten Arbeitgeber gelobt. Gestern ruderte sie diesbezüglich komplett zurück. Ich erzählte ihr, dass ich am Montag ein Gespräch bei einer Spedition habe, die Sprinterfahrer für Nachttouren sucht, und sie meinte, wenn ich dort ein gutes Gefühl hätte, sollte ich lieber das nehmen.

Ich hatte mich auch noch bei einer anderen Spedition beworben, die auch mit Sprinter internationalen Fernverkehr fährt. Allerdings hatte ich mich dort vor 2 Jahren schonmal beworben, wurde dann zu einem Gespräch eingeladen, aber dann hiess es, als ich dort ankam, der Chef musste kurzfristig mit dem LKW nach England. Er würde sich melden,wenn er zurück wäre. Eine Woche später war er, angeblich, immer noch in England, und weitere 2 Wochen später dann im Urlaub. Ich hatte es dann gar nicht weiter versucht dort, und auch nie was von dem Chef gehört.

Die Tante vom Amt meinte, ich soll es trotzdem nochmal versuchen, und sollte es wieder so komisch laufen, könnte ich es dann ja endgültig abhaken.
Also hab ich mich beworben, bekam die Nachricht, es würde gut klingen, wir sollten uns nächste Woche mal zusammen setzen. Ich sagte, ich hab, ausser Montag, Zeit. Bisher kam nichts mehr von denen.

Manchmal denke ich echt, ich sollte Rente einreichen, aber ich glaube nicht, dass die mich in Rente schicken. Von dem, was ich jetzt an Rente bekäme, könnte ich eh nicht leben.

Ich hoffe nur, dass aus einem dieser Jobs was wird, sonst lande ich zum 10.5. wieder beim Jobcenter, und die Tante dort will mich ja ständig putzen schicken. Spätestens dann würde ich wohl die Reissleine ziehen, mich erneut krankschreiben lassen und doch versuchen in eine Klinik zu kommen.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 747er,

es liest sich so als wäre das keine leidensgerechte Vermittlung durch die "Tante" vom JC, sondern als würden die Dich einfach irgendwo in einer Tätigkeit unterbringen wollen. Wie geht es Dir denn mit Nachtarbeit? Mir hat das nicht gut getan. In meinem amtsärztlichen Gutachten (JC/BfA) ist Nachtarbeit und viele andere Gegebenheiten ausgeschlossen.
Hast Du angegeben, dass Du gesundheitliche Probleme hast und wurde eine Begutachtung/Gesundheitsfragebogen durchgeführt. Danach muss sich die Vermittlungsfachkraft dann richten. Oder möchtest Du so etwas nicht.

Gute Besserung für das Harnröhrenproblem, hoffentlich ist keine OP notwendig.
LG und trotzdem etwas Freude bei dem guten Wetter.

Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

KV meinte, die andere Antibiose reichte nicht aus, hab jetzt Ciprofloxacin für 7 Tage.

Ach, ich weiss nicht, was die vom JC für ein Problem hat. Ich hatte der alle Bewerbungen vorgelegt, die ich geschrieben hatte, was mehr waren als die, die ich schreiben musste. Trotzdem hat sie mir das Gefühl gegeben, ich wäre ja zu faul und wollte nicht arbeiten. Ich hatte mal angefragt wegen LKW-Führerschein, meinte sie, den dürfe sie nicht genehmigen, es gäbe genug Putzstellen. Ihre Stellvertreterin sagte mir mal, wenn sie für mich zuständig wäre, sie hätte ihn schon längst genehmigt. Das ist reine Willkür von der Tante.

Ich hätte aber wohl die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen, jemand anderes als Sachbearbeiter zu bekommen.

Gutachten gibts bisher keine, vielleicht würde ich das mal beantragen, soilte ich beim JC landen.

Ich arbeite eigentlich lieber nachts, irgendwie geht da die Zeit schneller rum ;) Ich hoffe, aus einem der Jobs wird was! Und dann kann ich nächstes Jahr immer noch probieren, dann als Rettungssani, was zu finden, irgendwo, wos schön ist.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Vermutlich hat sie das Interesse, dass ihre eigene Vermittlungsstatistik gut aussieht. Ihr Interesse sollte für Dich aber nicht relevant sein, sondern Deine Gesundheit und Deine beruflichen Präferenzen...unabhängig von der Meinung und Aussage der "Tante" von BfA/JC. Macht Dir Puzen gehen denn Spaß?

Für die Begutachtung gibt man an, dass gesundheitliche Probleme bestehen und fragt nach dem Gesundheitsfragebogen, zu Not mehrfach. Bei mir wurden die gesundheitlichen Probleme auch einfach ignoriert, die Folgen waren verheerend.
Erst mit dem GdB 50, mehreren Klinikaufenthalten, Mdk-Begutachtungen, Reha-Berichten und amtsärztlichen Begutachtungen (BfA) hat das Amt meine gesundheitlichen Einschränkungen geschluckt und mir wurden keine sinnlosen Vermittlungsvorschläge mehr unterbreitet, die ich ja eh nicht annehmen kann. Es hat ja auch keinen Sinn, der AG kann ja nur enttäuscht werden, weil ich das Geforderte nicht leisten kann, z.B. 24 h oder Nachtdienste oder Einsatz nach der Opt-out-Regelung (Überschreitung der Regelarbeitszeit). Da werde ich dann wieder krank und bin AU, ist ja nicht der Sinn der Sache.

Einen Reha-Bericht aus BB hättest Du ja auch und eine Empfehlung muss die Klinik ja getroffen haben.

6 Monate nach einer med. Reha kommt es zum Trägerwechsel. Vielleicht lohnt sich ein LTA-Antrag für Dich doch noch und damit hättest Du evtl. Chancen auf eine Umschulung. In BB ist mir das auch nicht bewilligt worden, über den Weg des Trägerwechsels hat es bei mir jedoch geklappt mit der LTA.

Ich drücke Dir die Daumen, dass es mit einem Job klappt und es Dir dort gut gefällt.

LG Gartenkobold
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hallo 747,
wenn ich lese, was du so schreibst, kommt mir immer der Gedanke :"Boah mach langsam.."
Ich werde bald voraussichtlich in EM-Rente sein und es gibt finanziell immer Möglichkeiten: Minijob, Aufstockung etc.
Wenn ich deine Zeilen lese, kommt mir die Befürchtung, dass du vor die Wand rennst.
Pass gut auf dich auf, Arbeit ist nicht alles im Leben.
Du kannst ja selbst entscheiden, wie du darüber denken möchtest. Ich dachte ich teile dir mal ehrlich mit, was ich denke. Muss ja nicht stimmen.
Was du auch machst, ich drücke dir die Daumen.
Ich trage jetzt morgens immer Zeitungen aus um 5 und sehe ohne Ende Stubentiger 🙂.
Viele Grüße
Malte
Viele Grüße

Malte

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747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Wie meinst du das mit dem Trägerwechsel? Kenn mich da gar nicht aus.
Und nein, putzen macht mir keinen Spass, ich habs notgedrungen mal eine Weile gemacht. Ihr Argument war, dass man Spass ja in der Freizeit haben könnte. Und mich zur Arbeit zwingen zu müssen, weil ich sie hasse, ist dann scheinbar voll ok.. :roll:

Ich hatte beschlossen, es wieder mit Arbeit zu versuchen, weil ich diese finanzielle Abhängigkeit vom Amt nicht mehr wollte, musste mir oft noch Geld von meinem Vater leihen. Und das nur fürs normale Leben, nicht für irgendwelchen Luxus.
Obs funktionieren wird, werde ich sehn. Und ja, manchmal hab ich auch meine Zweifel. Aber wenn es nicht funktioniert, kann zumindest niemand behaupten, ich hätte es nicht versucht.
Die Option wieder AU und in die Klinik zu gehen besteht ja immer.

Ich hab in meiner Jugend mal Zeitungen ausgetragen, bzw das wöchentliche Werbeblatt. Die Tour, die ich hatte, hätte normal ca ne Stunde gedauert. Ich war immer mindestens 2 Stunden unterwegs, weil ich sämtliche Katzen, die mir begegnet sind, streicheln musste. ;)
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Das stimmt. Die Option bleibt dir. Nichts zu verlieren. Wenn du da gut auf dich achtest, dann hört sich das doch gut an. Das 🗞 austragen macht mir echt mehr Freude als gedacht, auch wenn ich mir Karriere anders vorgestellt habe 😄
Viele Grüße

Malte

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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Das Austragen selbst machte nicht wirklich Spass, hab damit 2 Fahrräder verschlissen. Aber ich hab mich immer drauf gefreut, die ganzen Katzen wiederzusehen, also, eigentlich hab ichs wegen den Katzen gemacht ;)
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 747er,

bei mir war vor der med. Reha die BfA zuständig, 6 Monate nach der med. Reha wäre die DRV zuständig gewesen und nach diesen 6 Monaten wieder die BfA.
Es gibt persönliche und versicherungsrechtliche Voraussetzungen und ich erfülle die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen in der DRV nicht. Dort bin ich nämlich gar nicht versichert. Die waren aufgrund der Schwerbeschädigung aber doch Reha-Träger für mich. Ist bei mir alles sehr kompliziert, da ich nicht wie es üblich ist, versichert bin. Nachteil ich kann keine Rente aus der DRV bekommen und jeder Antrag ist ein Akt mit x Widersprüchen.
https://www.betanet.de/berufliche-reha- ... ungen.html
Hier kannst Du nachlesen wer Träger bei Dir sein könnte. Du kannst bei einem Sozialverband fragen und ich habe einen Anwalt für Sozialrecht gefragt. Den Antrag habe ich dann aber alleine durch bekommen. Durch das Bundesteilhabegesetz hat sich auch etwas geändert und man kann nun mehrere LTA-Anträge parallel laufen lassen, z.B. DRV neben BfA, was bei Bearbeitungszeiten von 1-2 Jahren durchaus sinnvoll ist. Aber nur wenn man sich im Bürgergeld befindet, dann ist die BfA Träger, nicht das JC.
Alles sehr kompliziert. Selbst die Reha-Berater hier sind nicht auf dem neusten Stand.
Ich habe einfach gemacht und bin dann dort rausgekommen wo ich hin wollte.
Die Sachbearbeiterin vom Amt kennt sich vermutlich auch nicht aus, da es nicht die Reha-Abteilung ist und vermutlich hat sie auch kein Interesse daran, dass Du einen LTA-Antrag stellst, denn eine LTA verursacht Kosten. Deshalb würde ich nicht auf das Go von dieser Seite aus warten.

LG Gartenkobold
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

'Fühle mich grade ziemlich überfordert. Ich kann am Samstag bei dem Freizeitpark anfangen, weiss allerdings immer noch nicht, ob ich da dann das ganze Jahr über beschäftigt werden kann, und ob sie den Tankzuschuss zahlen, den sie im Gespräch erwähnten, dass sie ihn vielleicht zahlen könnten. Habe da jetzt nochmal per Mail nachgefragt, da die telefonisch nicht zu erreichen sind. Bisher keine Antwort.

Bei der Spedition soll ich Praktikum machen, kann aber die vom Arbeitsamt nicht erreichen, die es ja genehmigen müssten. Da wäre es dann auch so, dass ich zwar etwas mehr verdienen würde, aber auch weiter fahren müsste. Und die zahlen keinen Tankzuschuss. Dafür wäre es eine ganzjährige Beschäftigung.

Und jetzt weiss ich nicht, was ich machen soll. Meine Mutter meint, dass es normal sei, jetzt Angst zu haben, eine falsche Entscheidung zu treffen. Aber ich fühle mich überfordert. Vielleicht denke ich auch schon wieder zuviel nach, aber ich schwanke zwischen es versuchen, wobei ich nicht weiss, was, oder gleich AU zu gehen. Aber damit würde ich das Problem ja nur verschieben.
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

So, nach einer absolut schlaflosen Nacht bin ich inzwischen an einem Punkt, wo ich darüber nachdenke, ob der Psychiater nicht doch Recht hatte. Er meinte ja, ich soll in die Curtius-Klinik, weil ich rausfinden müsste, was mich glücklich macht. Und es ist ja wirklich so, dass ich nicht weiss, was ich wirklich will. Seit ich in der Rettung aufgehört habe, irrlichtere ich so rum. Wie oft hab ich schon irgendeinen Job angefangen, und dachte, dass es gut klingt. Nur um nach kurzer Zeit festzustellen, dass es das doch nicht war.
Als ich beschlossen hatte, wieder in die Rettung zu gehen, war ich davon überzeugt, das wirklich zu wollen. Nun hat es ja nicht geklappt, und ich finde es nicht mal sonderlich schade.
Die Stellen, die ich derzeit haben könnte, wären auch alle nicht ideal. Ja, ich hätte dann Arbeit, aber würde wohl meinem Vater trotzdem weiter auf der Tasche liegen, wegen der Fahrtkosten. Und wenn ich ehrlich bin, dann sind auch das so Jobs, die man mal ne Weile machen kann, mehr aber auch nicht. Sprich, wenn ich das jetzt anfange, mache ich im Prinzip doch nur so weiter wie vorher. Dabei hatte ich doch schon erkannt, dass es so nicht funktioniert.
Und wenn ich nicht bis zur Rente von einem solchen Job in den nächsten wechseln will, sollte ich etwas finden, was ich wirklich machen mag, wovon ich auch leben kann. Bloss, was ist das? Und wo ist das? Ich weiss es nicht.
Ja, der Psychiater war ziemlich arrogant, aber scheinbar hatte er irgendwie d0ch Recht.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Andererseits ist natürlich die Frage, was genau mir das bringen würde, mit der Klinik. Ich hab ja schon erfahren, dass eine Umschulung für mich finanziell noch schwieriger wäre, als jetzt einfach irgendeinen Job anzunehmen. Ich hab mir das alles ganz anders vorgestellt. Ich dachte, ich komm wieder auf die Füsse, muss niemanden mehr anpumpen. Aber ich dachte halt auch, ich mach dann etwas, was ich langfristig machen möchte.
Aber jetzt ist es doch so, wie die ganze Zeit, und darauf habe ich keinen Bock.
Ich könnte auch die Reha neu beantragen, würde ich wohl auch bekommen, da ich ja abbrechen musste. Aber was dann? Dann verschiebe ich das Problem nur, eine Klinik verschafft mir auch keinen tollen Job.
Gut, in die Rettung zurück ist jetzt auch ein blöder Zeitpunkt, weil die Frist, zu der man Notfallsanitäter gemacht haben muss, als Rettungsassistent, läuft Ende des Jahres aus. Die meisten Arbeitgeber suchen also Notfallsanitäter, oder Rettungssanitäter. NotSan werde ich nicht mehr, dafür reicht die Zeit nicht. Und als Rettungsassistent darf ich mehr, als als Sani, daher stellt mich aktuell auch niemand als Sani ein. Nächstes Jahr sieht das anders aus. Dann bin ich zwar immer noch Rettungsassistent, darf aber nur noch als Sani arbeiten.

Möglichkeit 1 wäre, ich nehme jetzt einen der Jobs an, mache ihn bis Ende des Jahres, und suche dann was in der Rettung als Sani.
Möglichkeit 2 wäre, ich gehe wieder AU und beantrage die Reha neu, und such mir dann nächstes Jahr was als Sani.
Möglichkeit 3 wäre, ich geh zu dem Psychiater, lass mich in die Curtius schicken, und wer weiss, was dabei dann rauskommt.
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 747er,

ich versuche über die LTA und Praktika von denen ich bis zu 6 oder mehr machen kann, herauszufinden welcher Job mir Spaß machen könnte. Die AG bzw. Stellen müssen nach Gutachten leidensgerecht sein und es gibt eine enge Zusammenarbeit zwischen der Einrichtung der LTA und dem AG. Weil mein Beruf unüblich ist für eine LTA sind es nicht die Standardunternehmen die die Einrichtung sonst so bei der Hand hat, ich suche mir den AG schon selbst nach Neigung. Aber er muss sich an meine Einschränkungen halten, da achtet die LTA-Einrichtung drauf und der Träger der Maßnahme. Ich hoffe im Job das dann über den IFD und evtl. Betriebsrat weiter zu führen (falls ich wieder Überstunden machen muss, keinen Urlaub bekomme usw.). Während der LTA bekomme ich Übergangsgeld und die Fahrtkosten werden übernommen (hoffentlich 49€ Ticket). Es wird auf meine PT Rücksicht genommenen, welche mir jetzt auch als Langzeitrherapie bewilligt wurde. In der Einrichtung gibt es einen Psychiater und Psychologen. Ich werde Sporttherapie machen, da ich auch körperliche Einschränkungen habe. Meine Orthopädin hat dazu einen Bericht verfasst, für den Sporttherapeuten der Einrichtung und ein TENS-Gerät habe ich auch bekommen. Ich finde das ziemlich gut und schon eine Chance auf eine leidensgerechte Stelle und auch eine Chance meine Gesundheit weiter zu verbessern.

Ich habe da aber auch ziemlich drum gekämpft, hat 18 Monate gedauert vom ersten Antrag bis zu Beginn der Maßnahme.

Und wenn das alles nix ist, fange ich einfach so an zu arbeiten. Die Chance hat man ja immer so wie Du jetzt auch.

Den "Klinik-Kram" habe ich vorher durchgezogen und mir ging es nach der Trauma-Therapie eben lange schlecht. Ist ja nicht so, dass dann alles gut ist nach der Klinik.
Somit bin ich da bei Malte...es braucht seine Zeit langsam machen ist manchmal nicht verkehrt.
Das musste ich aber auch erst lernen.

Einen Rat habe ich nicht...eine Möglichkeit herauszufinden was Dir liegt wären Praktika. Mehrere kann man meines Wissens nur in einer LTA machen.
Du könntest auch verschiedene Stellen hintereinander annehmen und so herausfinden was Dir liegt.
Das Ganze sollte nicht auf Kosten der Gesundheit gehen. Die Depression kann sich durch Arbeit aber auch verbessern.
Ich finde, bei Dir war es mit den drei Wochen Reha wenig Behandlung. Medikamente nimmst Du nicht? Hast Du eine ambulante Therapie.
Es ist wie Sonne und Dunkelheit mal in diesem Thread geschrieben hat, all die Möglichkeite (Akut, Reha, Medis., Therapie, wann wieder arbeiten) müssen koordiniert werden. Ich finde das liest sich bei Dir nicht so.

LG Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich hab leider keine ambulante Therapie, die Psychologen hier sind alle so überlaufen, dass sie niemanden mehr neu aufnehmen. Medikamente will ich nicht, hab davon mal 25kg zugenommen und das hat es nur schlimmer gemacht, statt besser.

Ich kann ja die Reha neu beantragen, sollte ich auch bekommen, da ich ja wegen Corona abbrechen musste. Ich hab ja keine bescheinigten Einschränkungen, für das Arbeitsamt bin ich voll vermittlungsfähig. Von daher wär die Reha weitermachen vielleicht gut, evtl finden die ja was, was mich einschränkt.

Jobtechnisch ist halt hier nicht viel, ich hab ja schon in allen möglichen Richtungen mich versucht. Vielleicht sollte ich meinen blöden Kopf mal wieder grade rücken, und mir nächstes Jahr irgendwo, wos auch schön ist, was als Sani suchen. Und bis zur Reha dann halt in dem Freizeitpark arbeiten. Obwohl ich grad zu nix Bock hab.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Dr. Astrid Freisen ist eines meiner Vorbilder. Sie ist Ärztin - Psychiaterin, hat eine bipolare Störung und MS und arbeitet TROTZDEM in ihrem Beruf und wird auch nicht krank dadurch. Weil ihre Stelle leidensgerecht ist Sie geht als professionelle Betroffene offen mit ihrer Erkrankung um. So etwas suche ich auch, nur nicht unbedingt in der Psychiatrie.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hier beschreibt sie wie sie auf der Arbeit mit ihren Diagnosen umgeht https://www.youtube.com/watch?v=SKh4IpNu4Lg
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Und erklärt den GdB und was ein leidensgerechter Arbeitsplatz ist. So etwas benötige ich auch, deshalb habe ich den GdB beantragt. In D geht es nur mit irgendwelchen "Zetteln" Ausweisen und Gutachten. Also habe ich mich darum gekümmert in Eigeneniniative und mich schlau gemacht, z.B. bei der EUTB. Mann muss sich leider selber kümmern...und nicht alles klappt/ wird bewilligt.
Den Antrag (z.B. GdB) muss man alleine stellen, ohne auf eine Aufforderung zu warten. Ich habe es einfach gemacht.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Meinst du denn, ich würde einen GdB bekommen? Aktuell habe ich ja "nur" die Depression als Diagnose. Ich meine, mir reicht das schon, aber reicht es auch für die Ämter/Behörden, die darüber entscheiden? Sowas könnte ich in der Reha sicher mit dem Sozialdienst besprechen,oder? Ich hab der RV nun eine Mail geschickt, dass ich die Reha gerne weiter, oder neu machen möchte. Gerne auch wieder in BB (ich kenn ja auch immer noch nicht die Nachbarskatze).
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Vermutlich wird der GdB niedriger ausfallen, aber Du hast auch ein Harnröhrenproblem. Es zählen alle chronischen Erkrankungen. Ja der Sozialdienst in BB könnte Dich dazu beraten, auch ein Sozialverband (VdK, SoVD). In der Tätigkeit wäre evtl. auch ein Antrag auf Gleichstellung möglich. Dann geht es für Dich jetzt mit einer Reha weiter. Ich drücke Dir die Daumen fürs durchgehen des Reha- Antrags. Bei SSRIs und SNRIs nimmt man eher nicht zu. Hattest Du Mirtazapin?
Medikamente sind auch eine Möglichkeit. Ich bin auch nicht gerade Fan davon, setze aber eines der wenigen ADs die ich vertage (habe eine Allergie) nicht ab, da es mir Schutz bieten kann beim Berufseinstieg.
Das mache ich dann im "ruhigen Fahrwasser".
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Die RV meinte, das sollte kein Problem sein, denn die Reha wurde ja schon bewilligt und halt wegen Corona vorzeitig beendet. Wie lange das jetzt dauert, und wann ich dann hin kann, und ob nochmal von vorne, keine Ahnung. Werd wohl deshalb erstmal in dem Freizeitpark anfangen und hoffen, dass ich das hinkriege psychisch.

Ja, stimmt, da einem ja niemand garantieren kann, dass man nicht wieder irgendwann Probleme mit der Harnröhre bekommt, kann man da schon von chronisch sprechen, finde ich.

Ja, ich hatte Mirtazapin, hatte auch Schlafprobleme, deshalb haben sie mir dieses gegeben. Ich war echt froh, als ich es wieder los war.
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