Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Bei der Platzvergabe wird vermutlich auf die potentielle Arbeitsleistung eingegangen, haben wir untereinander festgestellt. Meiner Meinung nach sollte sich die Reihenfolge an der Symptomatik orientieren, dem war aber nicht so. Die, die schon in Rente waren, hatten die längste Wartezeit (1,5-2 Jahre). Die, die noch im Berufsleben standen oder schnell an den Arbeitsplatz zurück kehren konnten, hatten die kürzeste Wartezeit (wenige Monate). BB entlässt auch ungern AU, schlägt sich negativ in deren Statistik nieder. Wer AU entlassen wird, sollte auch schon AU kommen, sonst würden die Leute dort vom sozialmedizinischen Aspekt ja kränker gemacht. Bei mir war das real so. Nach der Traumatherapie gings mir erst mal schlechter. Es hat lange gedauert bis es besser wurde.
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Da sprichst du was an Gartenkobold. Nämlich, dass es auch schlechter werden kann als vorher. Will jetzt keine Angst und Schrecken verbreiten, darüber wird man informiert und dafür unterschreibt man auch.

Kann man ohne AU eingewiesen werden?
Dachte das geht gar nicht.

Fun Fact am Rande : Ich habe den Arzthelferinnen meiner Psychiaterin gesagt, dass sie auch PBTS mit aufnehmen sollen. Das habe ich auch jetzt offiziell. Wie n Burger bei McDrive bestellt. Du ahnst es nicht.
Mittlerweile gibt's ja auch schon das ICD-11 und somit sind alle narzisstischen PS geheilt :-)

Wartezeit auf PTBS wurde zuletzt mit 17 Monaten angegeben. Wenn man schnell kommen kann, geht es eher. Gibt ja genug vorzeitige Entlassungen aus vielerlei Gründen.

Zweibettzimmer gefällt mir persönlich übrigens nicht, obwohl es sicher Vorteile und seinen therapeutischen Nutzen hat.

Ach nochmal zu PTBS : Das ist ja ein singuläres Trauma / Schocktrauma. Würde jetzt vermuten, dass Mobbing eher ne KPTBS ist. Aber ich bin kein Fachmann. Höchstens einer, wie Gert Postel.
Viele Grüße

Malte

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747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Nee, dann zählt das wohl nicht klassisch als Trauma. Aber das, was das Mobbing mit mir gemacht hat, das beeinträchtigt mich definitiv noch immer, egal, was ich seitdem für Job angefangen habe. Ich habe immer wieder diese Unsicherheit, Angst, etwas falsch zu machen, nicht hinzubekommen, deshalb dann wieder ausgelacht und fertiggemacht zu werden. Selbst dann, wenn man eigentlich verständnisvoll war. Mein Chef in der Spedition rief mich irgendwann an und sagte, er hat sich einen 7,5t geliehen und möchte, dass ich komme, damit mal ne Runde drehen. Und ich habe ihm, ungelogen, gesagt, ich könnte nicht, ich müsste aufräumen. Er bestand aber drauf, und meinte, wenn ich da jetzt Angst vor hätte, würde er einen Kollegen mitschicken. Der hat dann die ganze Zeit geredet, bis ich festgestellt hatte, dass ich das Ding fahren kann.

Das geht dann soweit, dass ich Ausreden finde, um Dinge nicht tun zu müssen. Das geht mir sogar im privaten Bereich so, z.B. bei der Feuerwehr. Klar, dadurch, das wir wenig üben, passiert es halt immer wieder, dass im Einsatzfall ( passiert auch nur selten), Leute feststellen, dass sie schon gar nicht mehr richtig wussten, wie irgendwas geht. Bei mir ist es so, ich war ja letztes Jahr lange wegen der Harnröhrenaktion raus, und hatte kurz bevor ich krank wurde, den Maschinistenlehrgang gemacht ( zu dem man mich überredet hat). Da ich seitdem nie wieder irgendwas in der Richtung gemacht habe, bin ich extrem unsicher. Ja, üben würde helfen, aber ich habe die letzten beiden Übungen Ausreden gefunden und bin gar nicht hin. Ich konnte nicht anders.

Ich habe ja versucht, das irgendwie zu überwinden, aber es holt mich immer wieder ein. Ok, ist wohl kein Trauma im Sinne des ICD, aber es hat ja definitiv irgendwas bei mir psychisch bewirkt, und das scheine ich nicht alleine lösen zu können. Ich habe 2018 aufgehört in der Rettung, und habe seither alles Mögliche gemacht, in verschiedenen Branchen, und immer behindert mich diese Unsicherheit und Angst und dass ich mir wirklich nichts mehr zutraue und stattdessen lieber den Kopf in den Sand stecken möchte.

Ich hatte gehofft, dass es weggeht, wenn ich mich ein paar Mal zu etwas zwingen musste, und dann feststellen musste, dass ich es kann und keine Angst und Unsicherheit haben brauche. Aber scheinbar wird das so nichts. Und jetzt weiss ich nicht weiter, und die Situation zieht mich runter. Zusätzlich halt zu der Tatsache, dass ich keinen gescheiten Job finden kann. Vielleicht liegt es ja auch an mir, dass ich einfach nichts finde, oder behalten kann.
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Unsicherheit, Angst und Vermeidung sind mein zweiter Vorname seit über 20 Jahren trotz hunderter Stunden Therapie. Woran es liegt weiß ich nicht. Fakt ist, dass es so ist. Therapieerfolg ist eher es zu akzeptieren, wie es ist ohne noch eine extra Schicht Unglücklichsein draufzupacken.
Arbeitsplatz ist für mich die ultimative Bedrohung. Und mir zu sagen :"Ey ist doch nichts los." bringts Natürlich nicht. Neurozeption ist hier glaube ich das, was passiert.
Viele Grüße

Malte

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Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Malte,

es waren auch Leute da, die wurden nicht AU eingewiesen, haben bis zum Tag der Aufnahme gearbeitet. Währenddessen waren sie AU und haben dann eine Stufenweise Wiedereingliederung am Arbeitsplatz gemacht, nach der Entlassung. Während der Wiedereingliederung ist man auch AU und bekommt KG. Vorher waren sie zwei Wochen daheim krank geschrieben zum Ankommen, dann kam die Wiedereingliederung. Ich war AU als ich kam und bei der Entlassung auch. BB macht es ungern, dass man arbeitsfähig kommt und arbeitsunfähig geht, aber auch das ist möglich. Möchte man ganz sicher AU gehen, sollte man sich vor dem Klinikaufenthalt auch AU schreiben lassen. Ich kenne ein paar wo das so gemacht wurde.
Ja zwischen PTBS, kPTBS, PS...BB differenziert da ganz genau und laut BB habe ich auch Symptome einer kPTBS aber nicht das Vollbild, deshalb wurde die Diagnose dort nicht gestellt. Eine PS haben BB verneint, was schon mal was wert ist. Ambulant habe ich das anders erlebt - schnelles in Schubladen stecken, was ich nicht fair finde. Therapeuten, besonders wenn sie gut sind, betrachten das differenziert mit den Diagnosen und lassen sich Zeit. Eine PTBS bzw. PS kann man erst nach mehreren Sitzungen diagnostizieren, nicht am Tresen durch die Arzthelferin.

LG Gartenkobold
Zuletzt geändert von Gartenkobold am 7. Aug 2022, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ok, ich glaube, ihr habt da deutlich mehr Ahnung, als ich. PtBS ist ne Posttraumatische Belastungsssstörung, ok, das kenne ich. Aber was ist kPTBS?

Bei mir ist es so, ich bin jetzt AU, und mir graut davor, dass wenn ich irgendwann aus der Klinik komme, wann auch immer ich da überhaupt hin kann, dass diese ganze Misere mit der Jobsucherei und den unterbezahlten Hilfsjobs wieder von vorne los geht. Ich würde mir wünschen, die RV würde mir eine Umschulung genehmigen. Aber inzwischen habe ich da ernsthafte Zweifel dran. Mein Hausarzt meinte, er könnte mich auch in eine psychosomatische Fachklinik einweisen, aber das möchte ich nicht, auch wenn es dann schneller ginge.

Sollte BB mich ablehnen, so bliebe ja noch die Möglichkeit in eine andere Klinik zu gehen, die RV hat da ja auch eigene. BB möchte ich, weil es nicht so weit weg ist, und mir jetzt schon mehrere gesagt haben, dass sie da zufrieden waren.

Mein Hausarzt hat auf die AU jetzt geschrieben ich hätte eine Neurasthenie, da können ja auch Depressionen vorkommen.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 474er,

es ist Vermeidungsverhalten und das Mobbing, welches Du erfahren hast muss schlimm und belastend gewesen sein.
Ich lege auch viel Vermeidungsverhalten an den Tag und mein T lässt das nicht durch gehen, voll die Konfrontation und es wird gestichelt und gepisackt, bis ich mich meinen Ängsten stelle. Da lässt er so gar nichts durchgehen und ein so aktives Eingreifen des Ts fühlt sich (erst mal) auch nicht gut an. Doch wenn sich was ändern soll, gehts wohl nicht anders aus seiner Sicht. Er gibt da alles und konfrontiert bis zum geht nicht mehr. Deshalb kann ich ihn im Anschluss auch so richtig nicht!! leiden.
Denken Sie nur Sie können das nicht, oder können Sie es real nicht? Wie wäre es, wenn Sie es ausprobieren? Was hält Sie an -> Angst. Es ist eine kognitive VT. Wenn Sie denken, Sie können es nicht, dann können Sie es auch nicht. Dabei können Sie es real -> Sie sollten etwas anderes denken, beeinflussen Sie ihre Gedanken und handeln Sie in kleinen Schritten. Wenn ich weiter vermeide, gibt es einfach keine nächste Sitzung. Der Wille muss vom Patienten kommen und er erzählt nichts doppelt. Tja da stehe ich dann...
Entweder ich bewege mich, oder es bleibt alles beim Alten.

LG Gartenkobold
Zuletzt geändert von Gartenkobold am 7. Aug 2022, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi Kobold,
ja stimmt BB hat sich ein paar Wochen mit der Diagnose zeitgenommen.
Viele Grüße

Malte

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Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 474er,

kPTBS: komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, die Situation wirkt mehrfach auf den Betreffenden ein, z.B. Gewalt über mehrere Jahre der Kindheit.

BB ist eine psychosomatische Akutklinik(Einweisung über Arzt) und eine Reha-Klinik der DRV(Beantragung einer Reha bei der DRV).
Ich würde erst die Akutklinik machen, aus einer Reha AU auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt entlassen zu werden ist schwierig. Nach der Reha würde es bei AU in die LTA (Umschulung) gehen, wenn die das dort beschließen auf der Reha-Abteilung (DRV) oder zur Jobsuche.

LG Gartenkobold
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ok, das heisst, ich soll den Reha Antrag erstmal nicht weiter bearbeiten? Wobei mein HA meinte, er könnte mich nicht direkt nach BB einweisen, da Reha-Klinik, nur nach Breklum. Da ist die Psychosomatik halt eine Abteilung in der Psychiatrischen Klinik. Möchte ich aber nicht.

Ich bin ehrlich gesagt inzwischen total überfordert mit den vielen verschiedenen Infos, und weiss gar nicht mehr so richtig, was jetzt das Beste wäre und was ich tun soll.

Was ich weiss ist, dass ich nicht so weitermachen will und kann wie die letzten 4 Jahre. Ich muss dieses Mobbingthema bearbeiten und verarbeiten, und ich muss mein Selbstvertrauen wieder aufbauen. Egal, was ich seither versucht habe, es funktioniert nicht.
Ich möchte auch nicht noch 20 Jahre in unterbezahlten Hilfsjobs festhängen, in die Rettung will ich aber auch nicht zurück. Eine Umschulung über das Arbeitsamt ist schwierig, weil ich mit dem bisschen Geld nicht zurecht kommen würde, habe die letzten Monate schon mehrfach meinen Vater anpumpen müssen. Was mich zusätzlich runtergezogen hat.

Ich sehe in dem Versuch, eine Umschulung über die RV zu bekommen, beruflich die einzige Lösung. Aber dann habe ich ja noch immer nicht mein psychisches Problem bearbeitet.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo 474er,

die Überforderung kommt mir bekannt vor. Du könntest bei der Schön-Beratung bezüglich der psychosomatischen Akutklinik anrufen. Die sind ab morgen wieder zu erreichen und nett am Telefon. Da könntest Du fragen welche Station für Dich in Frage kommt (Depressionsstation?) und wie lange die Wartezeit ist, was man zur Aufnahme benötigt (Einweisungsschein) und wie die Begutachtung läuft, ob Deine Hausarztin evtl. einen Bericht zur Neurasthenie/Depression schreiben soll. Dann könntest Du mit diesen Info zu Deiner Ärztin gehen und das mit ihr besprechen und Dich vorher im Internet schlau machen ob die auf der Akutstation in BB gebotene Therapie etwas für Dich ist, ob Du da mitmachen möchtest. Dann könntest Du entscheiden ob Du zweigleisig fahren möchtest -> zusätzlich Reha-Antrag einreichen. Die Wartezeit auf die Reha ist 3-4 Monate, zusätzlich Bearbeitung durch die DRV. Wenn Du aber arbeitsfähig aus der Reha entlassen wirst, gibt es kein KG mehr. Deshalb wollen die KK ja, dass man eine Reha macht, zusätzlich müssen die dann auch den Akutaufenthalt nicht bezahlen. Die DRV kommt ja für die Reha auf.
Ich würde erst eine Reha beantragen, wenn mich die KK dazu auffordert.
Es hängt vom Gesundheitszustand ab, wie die Abfolge ist. Vielleicht reicht die Reha ja aus, doch das können Deine behandelten Ärzte beurteilen, ist nicht möglich übers Internet.
Dann würde ich mir eine Fachärztin/Facharzt für Psychiatrie suchen, da hast Du bessere Karten bezüglich Berichte an die DRV (braucht man zur Beantragung der Reha) oder falls der MDK Deine AU anzweifelt.
Meine Psychiaterin konnte mich problemlos nach BB auf die Akutstation einweisen und ich wohne am anderen Ende von D, die Sache mit wohnhaft im Einzugsgebiet trifft auf die psychosomatischen Akutstationen von BB nicht zu, kannst Du bei Deiner Hausärztin berichten und die kann ja auch in BB anrufen und sich versichern.
Dann kannst Du Dir einen ambulanten T suchen (VT, tPT, PA oder systemische Therapie). Abhängig davon was Du ändern möchtest -> im Hier und jetzt Vermeidungsverhalten angehen -> VT, verstehen warum Dich das Mobbing so erschüttert hat -> tPT, PA und systemische Therapie habe ich keine Erfahrung damit. Das alles liest und schreibt sich einfach und ist sehr schwer und dauert lange, braucht viel Kraft und Frustationstoleranz - leider.

Wenn es Dir nicht hilft, kannst Du es auch lassen oder zu aufwendig ist. Dann war es ein Versuch. So sehe ich es...ich habe es versucht, war doof, gut...

Viel Kraft!
LG Gartenkobold
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

Ich drücke mich damit nicht. Die Reha und den Akutaufenthalt in BB habe ich mir alleine gesucht, die Psychiaterin auch. Medikamente habe ich viele probiert. Meine Therapeutensuche dauert/e 6 Jahre und evtl. beginne ich eine tPT. In den Therapien habe ich fast immer mitgearbeitet. Die Beantragung meiner LTA (Umschulung wird das bei mir nicht, bin sehr gut ausgebildet) hat 8 Monate, 5 Anträge, eine Rechtsschutzversicherung und einen Anwalt gebraucht (den ich mir auch hätte schenken können, SOVD besonders im Norden, da habe ich bessere Erfahrungen gemacht). Im KG hatte ich alle 8 Wochen MdK-Begutachtung... Die letzten Monate habe ich mit BTZ und BfW-Casting verbracht usw. Manchmal finde ich darf man schon mal sagen, das ist mir zu viel, das geht über meine Kräfte, ich möchte das jetzt nicht.
Ist ja auch eine Form von Selbstfürsorge sich nicht immer maximal reinzuhängen.
Deshalb finde ich es gut, dass Du wandern möchtest, in der freien Natur pennen und Deine Katzen verbreiten immer so einen ruhige Atmosphäre.

Viel Erfolg!
Gartenkobold
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Btz, LTA etc. Hat mir gar nichts gebracht bis auf die Erkenntnis : Es geht nicht mehr. Also hats doch was gebracht.
Viele Grüße

Malte

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747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Ich kann mit den ganzen Abkürzungen immer noch nichts anfangen, sorry.

Tatsächlich war mein erster Gedanke, mir einen Psychiater zu suchen, weil der ist Arzt und darf ergo auch krankschreiben. Nächster Termin 6.10. Bei anderen noch länger. Fiel also flach, weil ich hab das Problem jetzt. Vermutlich im Oktober zwar auch noch, aber hilft ja jetzt nichts.
Das mit der Reha wurde mir vom Arbeitsamt vorgeschlagen, weil die meinten, dass ich da eben Chancen hätte, dass eine Umschulung befürwortet wird, und die Umschulungen über die RV ganz anders ablaufen wie die über das Arbeitsamt.

Arbeitsamt darf die Ausbildung nur 2 Jahre dauern, zur Not musst du eine 3 jährige Ausbildung auf 2 Jahre verkürzen. Und du kriegst nur das AlG, was du sonst auch bekommst. Bei mir waren das, aufgrund der vielen unterbezahlten Kackjobs ganze 614€. Davon lebt man keine 2 Jahre. Und ob man den Stoff, den andere in 3 Jahre in die Birne kriegen müssen, in 2 Jahren lernt, finde ich auch fraglich. Ich bin seit 30 Jahren aus der Schule raus.

RV lässt dich auch 3 jährige Ausbildungen machen und zahlt Übergangsgeld, von dem man leben kann. Also deutlich idealer.

Klar kann es passieren, dass ich nach beiden Massnahmen wieder für arbeitsfähig erklärt werde, keine Umschulung bekomme, und der ganze Mist von vorne anfängt. Sollte das so kommen, will ich echt in Rente, dann hab ich keinen Bock mehr. Arbeit ist wirklich nicht alles im Leben, nur in dieser beknackten Hochleistungsgesellschaft. Hier arbeitet man nicht um zu leben, hier lebt man um zu arbeiten.
Gartenkobold
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Gartenkobold »

LTA: Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben: z.B. eine Umschulung
BTZ: Berufliches Trainingszentrum, dort gibt es Maßnahmen vor der Umschulung um dafür fit zu werden
BfW: Berufsförderungswerk, Ort der Umschulung
SoVD: ein Sozialverband, der sozialrechlich berät und zur Not auch vertritt vorm Sozialgericht (z.B. wenn eine Umschulung abgelehnt wird, man kann Widerspruch einlegen und danach klagen vor dem Sozialgericht, schlauer ist es einen neuen Antrag zu stellen), anderer Sozialverband: Vdk
DRV: Deutsche Rentenversicherung
KK: Krankenkasse
KG: Krankengeld 70% vom Netto, Alg1 60%, Übergangsgeld der DRV 68% vom Netto, wenn Du Kinder hast 75%
VT: Verhaltenstherapie (übend, sich Problemen aktiv stellen)
tPT: Tiefenpsychologische Therapie (verstehen woher Probleme anhand Deiner lebendsgeschichtlichen Entwicklung kommen)
PA: Psychoanalyse
MdK: medizinischer Dienst der Krankenkassen, eine AU, die ein Arzt ausstellt kann vom MDK überprüft werden, ob Du wirklich arbeitsunfähig bist, es reicht nicht, dass die Dein Arzt das attestiert, erst wenn der MDK sagt OK, gibt es KG, der MDK begutachtet ob Deine Erwerbsfähigkeit gemindert oder von einer Minderung bedroht ist, dann darf Dich die KK zur Beantragung einer Reha auffordern. Kommt bei der Reha raus, Du bist 3-6 h leistungsfähig kannst Du Erwerbsminderungsrente beantragen. Bist Du gar nicht mehr leistungsfähig (unter 3h/Tag) kannst Du eine Erwerbsunfähigkeitsrente bei der DRV beantragen. Da stehen auch Begutachtungen davor und der Grundsatz Reha vor Rente. Auch der Weg zur Rente ist steinig, die Rehakliniken der DRV entlassen selten komplett erwebsgemindert, nicht wenn es irgend anders geht.

Welche Abkürzung möchtest Du noch wissen?
Zuletzt geändert von Gartenkobold am 7. Aug 2022, 20:41, insgesamt 3-mal geändert.
Ifightdepression79
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Ifightdepression79 »

Puh.. ja ich hab ja auch erstmal kapituliert, weil ich einfach nicht mehr kann. Und ich muss mich deswegen auch nicht weiter schämen jetzt.
Viele Grüße

Malte

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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
SonneundDunkenheit
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von SonneundDunkenheit »

@ 747er
Such dir dringend einen Facharzt für Psychiatrie (6.10. wäre ein schneller Termin gewesen). Bis dahin ist der Hausarzt eine gute Alternative.
Mit dem Facharzt würde ich das weitere Vorgehen besprechen. Klinik, Rente, ambulanten Psychotherapie... alles hat seine Berechtigung. Auch die Wahl der Klinik sollte mit einem Fachmann besprochen werden. Mein Rentenverfahren hat 13 Monate gedauert. Ich musste in keine Reha-Maßnahme (wollte auch in keine, hätte mich massiv überfordert), würde nie vom MdK begutachtet. Wichtig waren fundierte Zuarbeiten von Fachärzten, aktuelle Klinikberichte...
Du schwankst zwischen Klinik, Reha, Umschulung, Rente....da liegen Welten dazwischen...
Viel Glück!
DieNeue
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von DieNeue »

Hallo 747er,

wegen nem Termin beim Psychiater könntest du mal beim Hausarzt fragen, ob die für dich einen Termin dort ausmachen können. Manchmal geht das dann schneller oder auch, wenn eigentlich keine neuen Patienten mehr aufgenommen werden. Und wenn du erst später einen Termin bekommst, kannst du den eigentlich auch einfach mal sicherheitshalber ausmachen. Falls du vorher woanders nen Termin bekommst und der Arzt ist doch nichts, hast du gleich einen Termin wo anders. Und selbst wenn du ihn später absagst, freut sich wer anders.

Liebe Grüße,
DieNeue
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Hab grade mit der Kasse telefoniert, die sagen, wenn man schon AU ist, schickt die RV einen auch schneller in Reha.
Den Termin beim Psychiater am 6.10. habe ich genommen.
Vic Dorn
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Vic Dorn »

747er hat geschrieben:Hab grade mit der Kasse telefoniert, die sagen, wenn man schon AU ist, schickt die RV einen auch schneller in Reha.
Den Termin beim Psychiater am 6.10. habe ich genommen.
Hallo 747er,

noch schneller geht Es, wenn man bereits im Krankengeld ist....

Gruß

Vic
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Bin ich, da ich quasi am zweiten Tag im neuen Job krank wurde.
747er
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von 747er »

Bin ehrlich gesagt grade echt am überlegen, ob ich bei der Feuerwehr aussteigen soll. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich eh keine grosse Hilfe für die bin, ich war schon so oft krank, oder konnte nicht kommen, weil ich arbeiten musste. Die wahnsinns Ahnung von der Materie habe ich auch nicht. Und irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass mich da eh niemand sonderlich mag.

Andererseits weiss ich, dass es wichtig ist, dass genug Leute freiwillig mitmachen, weil wir sonst eine Pflichtwehr kriegen, und dann auch Leute mitmachen müssen, die eigentlich gar nicht wollen. Was sicher auch nicht gut für die Stimmung wäre.
Und zeitweise macht es ja auch Spass.

Dann denke ich wieder, dass dieser Wunsch vielleicht nur an meiner Depresssion liegt, und dass ich es vielleicht irgendwann bereuen würde.
DieNeue
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von DieNeue »

Hallo 747er,

kannst du nicht einfach vorübergehend pausieren? Du kannst ja erstmal aufhören und später, wenn es dir wieder besser geht, wieder einsteigen, wenn du noch willst.

Wie wahrscheinlich wäre es, dass ihr eine Pflichtwehr bekommen würdet? Wieviele Leute müssten da fehlen? Das ist eine ziemlich Verantwortung, die du da übernimmst - ob die Stimmung gut oder schlecht wird, liegt aber an den anderen Leuten, nicht an dir. Vielleicht gibt es ja auch Leute, denen das dann doch Spaß machen würde.
Ich würde die Entscheidung eher daran festmachen, wie es dir geht und nicht den anderen.

Liebe Grüße,
DieNeue
MySun
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von MySun »

747er hat geschrieben:Bin ehrlich gesagt grade echt am überlegen, ob ich bei der Feuerwehr aussteigen soll.
Möchtest du die Gemeinschaft in der Feuerwehr weiterhin pflegen, weil dir die Gemeinschaft und der Dienst für die Gemeinschaft wichtig ist, oder hast du gewichtige Gründe, warum du die Freiwilligenarbeit beenden möchtest?
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich eh keine grosse Hilfe für die bin, ich war schon so oft krank, oder konnte nicht kommen, weil ich arbeiten musste. Die wahnsinns Ahnung von der Materie habe ich auch nicht. Und irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass mich da eh niemand sonderlich mag.
Gefühle können auch täuschen. Vielleicht möchtest du, bevor du dich endgültig entscheidest den Dienst zu quittieren, den Gruppenführer um ein Gespräch bitten, und ihm deine Bedenken, Sorgen und Nöte für eine weitere Mitarbeit vortragen.
Und zeitweise macht es ja auch Spass.
Den möchtest du sicher nicht missen. :)
Dann denke ich wieder, dass dieser Wunsch vielleicht nur an meiner Depresssion liegt, und dass ich es vielleicht irgendwann bereuen würde.
Das wirst du nur herausfinden können, wenn du eine Entscheidung getroffen hast.
Vielleicht könntest du heute, an einem kühlen und schattigen Platz, einmal darüber nachsinnen? meditieren?
Ich wünsche dir eine gute Entscheidung, die sich für dich auch stimmig anfühlen wird.

LG MySun
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
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Re: Gelandet (meine Geschichte mit Depris)

Beitrag von Suchende2 »

Hallo 747er,

mein Ehrenamt ruht gerade. Erst hatte ich mich kurzfristig abgemeldet. Dann, als ich merkte, daß es länger wird, habe ich mich komplett zur krankheitsbedingten Pause abgemeldet (das war ein gutes Telefonat). Ich habe in dem Telefonat für mich entschieden, weiterhin im Mail-Verteiler zu bleiben. Für mich ist das zur Zeit so stimmig. Und wenn ich wieder bereit bin das Ehrenamt aufzunehmen, schaue ich, ob ich es dann möchte und kann.

Alles Gute,
Suchende
Antworten