Wie starten, wenn man lange Zeit Depressionen hat

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Bruder_Tack
Beiträge: 4
Registriert: 1. Mai 2020, 02:08

Wie starten, wenn man lange Zeit Depressionen hat

Beitrag von Bruder_Tack »

Hallo,

ich vermute, ich habe schon sehr lange Depressionen, also länger als die letzten paar Jahre, in denen es mir ziemlich klar geworden ist. Ich weiß aber irgendwie nicht, wie man damit jetzt anfängt...auch ersnt genommen zu werden. Ich glaube nicht, dass ich meine Depressionen auf Anhieb klar machen oder zeigen kann. Ich habe mir ja eine Haltung angewöhnt, in der das nicht bemerkt werden soll.
In den letzten Jahren ist immer mehr Substanz weggebröckelt, es fühlt sich an wie eine langsame aber stetige Abwärtsspirale, der Rückgang von Interessen, Kontakten/Freunden, Kommunikation, Energie....das ist jetzt echt aufs Wesentlichste reduziert, ich wundere mich manchmal, was ich vor drei Jahren noch alles „getrieben“ habe. Ich weiß aber nicht, wie man das jetzt richtig angeht. Ich hatte einmal eine Verhaltenstherapie, ich hatte da aber nie das Gefühl, dass es was hilft oder das es überhaupt irgendwo richtig ansetzt.

Ich würde mir jetzt an sich einfach eine Therapeutin auf therapie_de raussuchen, die in der Nähe ist (oder zumindest nicht in einer Gegend, die ich nicht leiden kann oder bei der ich sehr lange U-Bahn fahren muss), wahrscheinlich eine, die was Tiefenpsychologisches macht oder Schematherapie.
Aber ich hab etwas Sorge, dass irgendwie die Behandlung oberflächlich bleibt und die Probleme einer vllt leicht-mittleren Dperession, die aber vllt. schon jahrzehnte besteht, nicht bekannt genug sind.

Wie soll ich da vorgehen?
Sul
Beiträge: 438
Registriert: 25. Dez 2019, 12:33

Re: Wie starten, wenn man lange Zeit Depressionen hat

Beitrag von Sul »

Hallo Bruder_Tack,
es liegt an dir, wie "tiefgehend" eine Therapie ist. Es kommt darauf an, was du einbringst, welche Themen, welche Gefühle, Ängste etc. Du könntest aber z.B. damit beginnen, dass du meinst, du wirst nicht ernstgenommen. Vielleicht ein "altes" Thema?
Viele Menschen haben nach den langen Coronaeinschränkungen wieder das Problem "in die Gänge zu kommen". Mir geht es wenigstens so. Ich versuche nun schrittweise meine alten Aktivitäten wieder aufzunehmen, z.B. mich regelmäßig mit Freunden zu treffen, ins Kino zu gehen, zu verreisen.
Viel Erfolg bei der Therapeutensuche! Ist momentan nicht einfach.
Viele Grüße, Sul
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Wie starten, wenn man lange Zeit Depressionen hat

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Bruder Tack,

Schematherapie kenne ich nur durch meine Verhaltenstherapeutinnen. Ob das bei der Tiefenpsychologisch fundierten Therapie angewandt wird weiß ich nicht. Du kannst ja mal auf http://www.therapie.de" onclick="window.open(this.href);return false; schauen. Dort werden die verschiedenen Therapien kurz erklärt und es gibt auch eine TherapeutInnen suche.

VG Nachtmensch
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Wie starten, wenn man lange Zeit Depressionen hat

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo nochmal,

hatte gerade bemerkt, Therapie.de hattest du ja schon ins Auge gefasst. Alternativ gibts auch die Seite der Psychotherapeutenkammer deines Bundeslandes.

Ich setze mich auch gerade damit auseinander, ob ich eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie machen sollte, oder vielleicht sogar eine Analyse. Mein Problem dabei, ist die Zielsetzung. Danach wird man ja immer gefragt und irgendwie konnte ich bislang immer ein angestrebtes Ziel nennen, wenngleich ein Erreichen selten gelang.

Es war schon immer schwer für mich etwas zu benennen, gleich ob es sich um eine ambulante oder stationäre Therapie handelte. Zu letzt hatte ich eine Verhaltenstherapie, die ich bis zum Maximum ausgeschöpft habe. Auch wenn mir einiges bei manchen Dingen geholfen hat, das eigentliche Ziel habe ich nicht erreichen können.

Nun bricht auch Ende Juni meine psychiatrische Versorgung nach über 10 Jahren ab und ich muss mir da auch eine(n) Neue(n) suchen, da ich ja auch Medikamente brauche und ggf. auch mal etwas fachärztliche Kompetenz bezüglich Befunde für die eine oder andere Institution. Und es graust mir jetzt schon davor, mich wieder von neuem erklären zu müssen.

Das gleiche gilt auch für eine etwaige Therapie. Zumal ich mittlerweile echt kein Ziel mehr nennen kann, weil ich schlichtweg keins mehr habe. Klar, ich könnte eines nehmen, dass ich früher mal hatte, aber das käme mir unehrlich vor, weil ich es wie alle anderen mittlerweile verworfen habe.

Naja, jedenfalls wünsch ich Dir viel Erfolg bei der TherapeutInnen suche und dass es dann passt und Du Deine Ziele bezüglich der Therapie auch erreichen kannst.

VG Nachtmensch
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