Gefühle / Hallo
Verfasst: 4. Mai 2022, 12:38
Edit
Hallo,
zu mir:
ich habe zwar schon ein, zwei Mal kommentiert, wollte mich aber noch mal kurz hier vorstellen. Ich hatte während meines Studiums vor einigen Jahren meine erste depressive Episode, die auch recht heftig war, aber mit Hilfe von Therapie und AD gut behandelbar war. Nach einem Rückfall war ich in einer Tagesklinik, was mir echt viel gebracht hat und ich habe festgestellt, dass ich wohl schon lange unter einer Angststörung leide. Nach einer sehr langen guten und stabilen Phase habe ich Ende des letzten Jahres begonnen die AD auszuschleichen.
Jetzt - Gefühle..
Zunächst lief das auch echt super, doch dann kam kurze Zeit nach dem Absetzen ein ziemlicher Rückfall... Hier befinde ich mich gerade... die letzten Wochen waren geprägt von weinen, nichts essen, Schlafproblemen (entweder nicht schlafen können oder zu viel), Antriebslosigkeit, Leere, Angst, Unruhe und all diesen schönen Dinge eben die wohl viele kennen.
Was mich aber am härtesten trifft ist, dass die Depression und die Angst sich dieses Mal auch auf meine Beziehung auswirken, was mich quält. Ich bin mit meinem Partner seit vielen Jahren zusammen und er hat mich durch alle Phasen, Therapie und Co immer unterstützt, ist verständnisvoll und versucht all das so gut wie möglich zu verstehen. Trotz meiner Phasen waren diese Jahre auch von viel Glück und Co geprägt und wir haben uns gemeinsam etwas aufgebaut. Nach dem Absetzen der AD kam jetzt aber doch noch mal die Depression vorbei, zusammen mit Ängsten die wohl auch ein Stück durch die Thematik Familiengründung bei mir ausgelöst wurden..dies hat weniger mit ihm als mit den Ängsten aus mir zu tun, wie ich eigentlich weiß..doch von heute auf morgen ging es los mit sich aufdrängenden Gedanken, ihn zeitweise wie durch eine negative Lupe zu sehen, Zweifel wegen Kleinigkeiten und Dingen über die ich nie nachgedacht habe und das Gefühl sich selbst nicht 100% trauen zu können.
Trotz Therapie und AD quält es mich natürlich gerade nicht die Partnerin sein zu können, die ich gerne wäre, des schlechte Gewissen ist da auch nicht weit und je mehr man sucht und will, dass die Gefühle wieder alle da sind umso schwieriger ist das wohl
Ich weiß, dass man keinen Schalter umlegen kann und ich mich in den letzten Wochen in einer extremen Situation befunden habe und sich die Episode (auch wenn ich es nicht gleich gemerkt habe) schon etwas angekündigt hat.. Auch jetzt muss ich mir noch meinen Plan schreiben, um ansatzweise meine Sachen zu schaffen und mich aufraffen zu können... Doch ich liebe meinen Partner sehr und wenn es mir etwas besser geht ist das auch überhaupt keine Frage. Aber wenn die Angst und das Grübeln übernehmen ist es eben aktuell schwer den Zugang zu diesen Gefühlen zu finden.
GEDULD höre ich immer wieder... leider etwas was mir bei mir selbst wohl so schwer fällt wie kaum etwas... Kennt ihr das auch? Das Gefühl, dass es doch schneller gehen müsste? Dass ihr euch doch endlich besser oder normaler fühlen solltet?
Entschuldigt den langen Text...
---------
"Depressionen sind wie alle drei Teile "Herr der Ringe" in Zeitlupe mit Jean-Claude van Damme als Gandalf und Musik von Andrea Berg" - Torsten Sträter
Hallo,
zu mir:
ich habe zwar schon ein, zwei Mal kommentiert, wollte mich aber noch mal kurz hier vorstellen. Ich hatte während meines Studiums vor einigen Jahren meine erste depressive Episode, die auch recht heftig war, aber mit Hilfe von Therapie und AD gut behandelbar war. Nach einem Rückfall war ich in einer Tagesklinik, was mir echt viel gebracht hat und ich habe festgestellt, dass ich wohl schon lange unter einer Angststörung leide. Nach einer sehr langen guten und stabilen Phase habe ich Ende des letzten Jahres begonnen die AD auszuschleichen.
Jetzt - Gefühle..
Zunächst lief das auch echt super, doch dann kam kurze Zeit nach dem Absetzen ein ziemlicher Rückfall... Hier befinde ich mich gerade... die letzten Wochen waren geprägt von weinen, nichts essen, Schlafproblemen (entweder nicht schlafen können oder zu viel), Antriebslosigkeit, Leere, Angst, Unruhe und all diesen schönen Dinge eben die wohl viele kennen.
Was mich aber am härtesten trifft ist, dass die Depression und die Angst sich dieses Mal auch auf meine Beziehung auswirken, was mich quält. Ich bin mit meinem Partner seit vielen Jahren zusammen und er hat mich durch alle Phasen, Therapie und Co immer unterstützt, ist verständnisvoll und versucht all das so gut wie möglich zu verstehen. Trotz meiner Phasen waren diese Jahre auch von viel Glück und Co geprägt und wir haben uns gemeinsam etwas aufgebaut. Nach dem Absetzen der AD kam jetzt aber doch noch mal die Depression vorbei, zusammen mit Ängsten die wohl auch ein Stück durch die Thematik Familiengründung bei mir ausgelöst wurden..dies hat weniger mit ihm als mit den Ängsten aus mir zu tun, wie ich eigentlich weiß..doch von heute auf morgen ging es los mit sich aufdrängenden Gedanken, ihn zeitweise wie durch eine negative Lupe zu sehen, Zweifel wegen Kleinigkeiten und Dingen über die ich nie nachgedacht habe und das Gefühl sich selbst nicht 100% trauen zu können.
Trotz Therapie und AD quält es mich natürlich gerade nicht die Partnerin sein zu können, die ich gerne wäre, des schlechte Gewissen ist da auch nicht weit und je mehr man sucht und will, dass die Gefühle wieder alle da sind umso schwieriger ist das wohl
Ich weiß, dass man keinen Schalter umlegen kann und ich mich in den letzten Wochen in einer extremen Situation befunden habe und sich die Episode (auch wenn ich es nicht gleich gemerkt habe) schon etwas angekündigt hat.. Auch jetzt muss ich mir noch meinen Plan schreiben, um ansatzweise meine Sachen zu schaffen und mich aufraffen zu können... Doch ich liebe meinen Partner sehr und wenn es mir etwas besser geht ist das auch überhaupt keine Frage. Aber wenn die Angst und das Grübeln übernehmen ist es eben aktuell schwer den Zugang zu diesen Gefühlen zu finden.
GEDULD höre ich immer wieder... leider etwas was mir bei mir selbst wohl so schwer fällt wie kaum etwas... Kennt ihr das auch? Das Gefühl, dass es doch schneller gehen müsste? Dass ihr euch doch endlich besser oder normaler fühlen solltet?
Entschuldigt den langen Text...
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"Depressionen sind wie alle drei Teile "Herr der Ringe" in Zeitlupe mit Jean-Claude van Damme als Gandalf und Musik von Andrea Berg" - Torsten Sträter