Bin ich die Depression los ?

Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Woche sieben mit reduziertem Venlafaxin ist vorbei. Mir geht es richtig gut. Das Gedächtnis wird immer besser. Ich bin am überlegen, ob wir das Mittel ganz ausschleichen sollen, oder oob wir bei 150mg stehen bleiben sollen, wie mein Psychiater möchte. Er meint, das wir mit dem weiteren reduzieren, bis zum Frühjahr warten sollten. Er hat bis jetzt immer richtig gelegen, mit seinen Entscheidungen, also müsste ich ihm eigentlich vertrauen. Okt. bis Dez. sind für mich die schlimmsten Monate, weil sich dort meine Verluste ereignet haben. Der Doc. meint, das wir die Zeit abwarten sollten, weil dann ein evtl. hochdosieren schneller ginge. Ich werde also verm. noch ein Jahr brav mein Venlafaxin schlucken. Das ist wahrscheinlich sicherer, weil ich nicht mehr in dem schwarzen Loch landen will.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Heute war ich erst um 10 Uhr im Wald. Chilly hat mich nicht geweckt. Gleich am Anfang des Waldes stehen Brombeeren, ein wunderbares Frühstück. Die Bäume spenden Schatten, der ab und zu von sonnigen Inseln unterbrochen wird. Es ist immer wieder schön, die Natur zu geniessen. Jeden Tag entdeckt man was neues, wenn man mit offenen Augen geht. Auch für die Seele ist der Wald heilsam, auch wenn ich die meiste Zeit mit Chilly alleine bin. Ab und zu begegnen mir andere Menschen mit Hunden, meist sind sie mir fremd, und doch spreche ich sie an.(Vor zwei Jahren wäre das noch unmöglich gewesen.) Durch die Hunde ist auch immer ein Thema für einen kleinen Plausch da. So hat mir der Hund, ohne den ich nie im Wald spazieren gehen würde, geholfen, aus der Depression heraus zu kommen. Chilly ist also mein Therapie Hund !!!

Alles Gute und Schöne Peter
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Aurelia Belinda
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Peter,

Das liest sich auch so wie innerlicher Frieden :)
Also Seelenfrieden. Tiere und Natur können wirklich heilsam sein.
Und es ist schön dass du mit offenen Augen das alles sehen und wahrnehmen kannst. Wie gut dass du deine Chilly hast, uns sie dich.

Zum anderen Posting, vielleicht ist die Entscheidung deines Psychiater sinnvoll. Hat ja keine große Eile jetzt die Medikation weiter runter zu fahren. Sei doch mal etwas geduldig, haha :)

Alles Gute weiterhin, Aurelia
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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Lob von außen kann ich mittlerweile annehmen, und das tut richtig gut !
Ja, Aurelia, ich glaube ich habe Frieden mit meiner Vergangenheit geschlossen, wenigstens wenn es mir gut geht. In einem Tief kommt der ganze Mist wieder hoch.Das lässt sich leider nicht vermeiden. Die Tiefs werden aber zum Glück weniger, und auch kürzer, denn ich habe in den letzten vier Jahren sehr viel über meine Gefühle gelernt. Jetzt kann ich auch meine Emotionen fast immer steuern.
Bei den Medis werde ich meinem Doc vertrauen. Er überlässt mir zwar immer die Entscheidung, aber er berät mich sehr gut, und zählt Vor- und Nachteile auf. Ich glaube das es Dummheit wäre, nicht auf seine Empfehlung zu hören, egal wie gerne ich Venlafaxin los würde.

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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich möchte wieder mal von mir und dem Kampf gegen die Depressionen berichten. Als Kampf kann man das bei mir eigentlich nicht mehr bezeichnen, es ist eher wie ein Wettbewerb. Wer ist der stärkere, schnellere, intelligentere? Der schwarze Hund versucht öfter mich wieder zu fangen, aber ich habe mittlerweile sehr viel gelernt, um ihn abzuwehren. Der einzige Haken dabei ist nur, das ich die Angriffe nicht immer sofort fühle. Mein Psychiater hat versucht mich dafür zu sensibilisieren, aber das klappt wie fast alles bei Depris nicht von jetzt auf gleich. Leider Gottes bin ich ein sehr ungeduldiger Mensch, was die Sache nicht gerade erleichtert. Ich bin seit der Klinik und der Therapie schon viel ruhiger geworden, aber immer noch möchte ich, das alles sofort wirkt oder hilft. Das ist zwar Utopie, aber wünschen kann man es sich doch, oder ?

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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Die Depris los werden möchte ich schon, obwohl sie mir auch Gutes gebracht haben. Vorher war ich ein Mensch, der meinem Vater recht nahe kam. Cholerisch, laut, rechthaberisch usw. . Jetzt bin ich das genaue Gegenteil davon. Ich habe gelernt, das die Eigenschaften, die mir zuhause vorgelebt wurden, mich krank machten. Heute bin ich viel geduldiger, gehe Stress aus dem Weg, wo immer möglich, und frage mich oft, warum ich die Veränderung nicht schon viel früher in die Wege geleitet habe. Das gehört zwar zur Vergangenheit, sollte mich also nicht interessieren, aber die Gedanken spielen mir hin und wieder einen Streich, und schweifen ab in die Vergangenheit. Allerdings kann ich die Gefahr jetzt erkennen, die damit verbunden ist, und solche Gedanken verscheuchen. Verdi, Mozart und Wagner helfen mir dabei, und Chilly ist ja auch noch da.

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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Das Experiment, Venla runter zu dosieren, ist gründlich in die Hose gegangen. Ich war gerade bei meinem Psychiater, außerhalb der üblichen Termine. Venla wird wieder hoch dosiert, auf 300mg, und übergangsweise nehme ich wieder 150mg Quetiapin retard.
Ich lag gestern abend im Bett, und habe vor Angst gezittert. Es hatte sich die zwei Nächte vorher schon angekündigt, aber so wie letzte Nacht war es noch nie. Selbst mein innerer Therapeut war sprachlos, obwohl er sonst eigentlich sehr zuverlässig ist.
Der Doc meint, das die Depris verm. doch chronisch sind, und rät mir, eine Psychotherapie zu beantragen, obwohl die zwei Jahre noch nicht vorbei sind. Sonst würde er mich problemlos einweisen.
Das Schlimmste an der ganzen Sache waren die bösen Gedanken, die schon fast akut waren. Ich fühle mich wie ein Versager, weil ich es wieder mal nicht geschafft habe. Habt keine Angst, ich tu mir nichts an.

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Ifightdepression79
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Ifightdepression79 »

Hi Peter,
du bist bestimmt viel öfter hingefallen und dann wieder aufgestanden als manch anderer. Das macht dich eher zum Held des Alltags als zum Versager.
Ich hatte übrigens einen Wechsel von Venlafaxin zu Sertralin. Als es gen 0mg ging, da ging es mir auch nicht gut. Aber nicht so schlimm wie du es beschreibst.
Quetiapin habe ich auch genommen. Nur 50mg. Zum Einschlafen super, aber der Hangover ist mir zu hart auf Dauer gewesen. Bin deshalb zu Promethazin /Atosil gewechselt, was für mich verträglicher ist.
Ich bin darauf eingestellt bis an mein Lebensende Medikamente zu nehmen.
Gute Besserung Dir.
Liebe Grüße
Malte
Viele Grüße

Malte

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"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Sunshine5678
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Sunshine5678 »

Ach du liebes bisschen!!!
Du bist kein Versager, es ist eine Krankheit die wohl immer in einem schlummert.
Wenn Krebs wieder kommt, ist der Krebspatient auch kein Versager nur weil er den Krebs nicht besiegt hat.
Du hast das Drama erkannt und dir sofort Hilfe geholt, das ist heldenhaft.
So sehe ich das.
LG Claudia
:hello:
Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Danke für eure Worte.
Sicher weiß ich, das ich kein Versager bin, aber mein Unterbewusstsein hat das immer noch nicht begriffen. Ja, ich könnte kurzzeitig in die Klinik gehen, aber was wird dann aus Chilly? Ich möchte sie nicht alleine lassen. Warum bin ich in der Krise nicht auf die Idee gekommen, meinen Bedarf zu nehmen ? Jetzt haben Simona und ich einen Plan erstellt, den ich im Wiederholungsfall ab arbeiten kann. Darin haben wir alles aufgeführt, was mir sonst geholfen hat. Wir haben auch versucht, den Grund für die Krise zu suchen, sind aber zu keinem Ergebnis gelangt. Ich hoffe nur, das sich das nicht so schnell wiederholt.
Mit der Therapie läuft das ganz einfach. Fragt doch mal eure Krankenkasse, was billiger ist, 3Monate psychiatrische Klinik, oder 40-50 Therapie Stunden.
Mir geht es jetzt schon wieder besser, der Antrieb fehlt zwar noch, aber meinen Tagesplan bekomme ich wieder hin, muß mich nur eben zu allem zwingen. Warten wir ab, was weiter passiert.

Alles Gute und Schöne Peter
Ps. Beim schreiben hat mich Beethovens Fidelio begleitet.( Komm Hoffnung lass den letzten Stern der Müden nicht erbleichen.)
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malu60
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von malu60 »

Hallo Peter,ich wünsche Dir,dass es bald besser wird.L.G.malu

P.S. :hello: herzlichen Dank für den Link,die Musik hat mich heute etwas versöhnt .Text und Melodie sehr ansprechend....kannte ich garnicht...
Leben ist mehr
Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Komisch. Heute bin ich aufgewacht, und war Quietsch vergnügt. Keine Spur von Depris. Sollte es wirklich nur die Erschöpfung durch die Hitze gewesen sein ? Das ist zwar schwer vorstellbar, aber laut meinem Hausarzt gut möglich. Es ist so, als hätte es die letzte Woche nicht gegeben. Das Blöde daran ist nur, das ich mir jetzt selbst böse bin, weil ich in der Krise nicht an meinen Bedarf gedacht habe. Seit ca. einem halben Jahr habe ich ihn nicht mehr gebraucht, und vollkommen vergessen.
Es geht mir wieder richtig gut !

Alles Gute und Schöne Peter
Ps. Vielen Dank für eure lieben Worte.
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malu60
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von malu60 »

Guten Morgen,
eine hoffnungsvolle Mitteilung ,ich erlebe es auch so,dass sich die Depression schneller verzieht.Bei mir sogar ohne Medikamente,wobei ich sagen muß,es geht auch nicht mehr so tief runter,oder ich halte es besser aus,mit dem Wissen ich bin nicht allein,habe ja ein Netzwerk an Hilfen.

Ja,dann alles Gute und die Hitze tat (tut) ein Übriges.Zu heiß zum Rausgehen bei mir und alles verdunkelt befördert Einsamkeit und Passivität.Die Antriebsproblematik,das Gefühl der Sinnlosigkeit wird so befeuert.......Wie grad,fällt es mir schwer in die Pötte zu kommen.L.G.malu
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Mittlerweile bin ich wieder stabil, so, als wäre nie etwas gewesen. Mein Psychiater sieht auch ein, das ein Aufenthalt in der Klinik überflüssig ist. Er sagt immer, das ICH der Experte für meine Störung bin, weil er nur das behandeln kann, das ich ihm erzähle. Ich glaube, das der Mann mich langsam besser kennt, als ich selbst. In der nächsten Zeit werden wir keine Medis mehr reduzieren, auch wenn ich sie gerne los würde. Ich habe begriffen, das es ohne im Moment einfach nicht geht.
Bei dem Wetter macht der Aufenhalt im Wald wieder richtig Spaß. Ein leichter Wind sorgt für angenehm kühle Luft, und trotzdem scheint die Sonne. Für Chilly und mich das ideale Wetter. Die Tage, an denen es so extrem war, waren eine Tortur für uns Beide.
Ich bin auch schon von anderen Hundeführern angesprochen worden, was mit mir in der letzten Zeit los war, weil ich mich so seltsam benommen hätte. Kein Gruß, kein Pläuschchen. Jetzt bin ich wieder der Alte, und das ist gut so !

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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ach, hinweg, du süßes Abbild, das meiner Seele noch so teuer ist. Lass mir meine Ruhe, die ich mir mühsam genug erkämpft habe.
Ah fujez.
Der Anfang dieses Liedes aus der Oper Manon bringt mich immer wieder in die Vergangenheit zurück. Ich habe gelernt, bei ihrem Namen eher an die schönen Momente mit Carola zu denken, aber es gelingt mir nicht immer. Aus meiner Therapie weiß ich auch, was ich dann tun sollte, was mir manchmal auch gelingt. Ich kann mich dann ablenken, aber eben nicht immer.
Die Oper kommt leider zu Othello und Rigoletto in den Giftschrank. Die drei darf ich mir nur anschauen, wenn ich richtig stabil bin, was im Augenblick nicht der Fall ist. Ich arbeite zwar daran, aber es geht eben nicht von Heute auf Morgen, leider.
Wie kommt es, das man nicht vergessen kann? Auch nicht nach 38 Jahren. Ich habe schon so viel unwichtiges aus der Schule vergessen. Warum nicht sie ?

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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Winfried, es tut mir leid, wenn ich bei dir alte Wunden wieder aufgerissen habe, das war nicht meine Absicht. Der Rückfall von vor drei Wochen hat mich zeitweise total aus der Bahn geworfen. Ich bin im Moment wieder hypersensibel, und reagiere auf den kleinsten Anlass. Ein falsches Wort, das ich höre, und ich ziehe mich in mich selbst zurück, obwohl ich weiß, das es der falsche Weg ist. Sollte mein Psychiater etwa wieder Recht haben, mit der Einweisung ?
Ich werde es mir noch mal durch den Kopf gehen lassen, vielleicht gehe ich dann doch in die Klinik. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt ?
Mittlerweile nehme ich konstant 2 mal am Tag meinen Bedarf, damit ich meine Tagesstruktur aufrecht erhalten kann. Sch..... Depression

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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Heute, am frühen Morgen, steckte mir jemand seine klebrige Zunge ins Ohr. Chilly meinte um sechs Uhr, die Nacht wäre vorbei, und wollte raus, in den Wald. Erst als wir gut zehn Minuten unterwegs waren, fiel mir auf, das da etwas fehlte. Kein Morgentief, keine dummen Gedanken, keine Spur mehr von Depressionen. So einfach, über Nacht sind sie verschwunden, als wären die letzten Wochen nur ein schlimmer Traum gewesen.
Mein Psychiater hat nur so auf Klinik gedrängt, weil er ungern Patienten verliert. Ich habe ihm versprochen, früh genug die Reißleine zu ziehen, und mich unter Aufsicht von Fachleuten zu begeben, und ich bin es gewohnt, meine Versprechen zu halten.
Jetzt geht es mir wieder richtig gut. Hoffentlich bleibt das erst mal so.

Alles Gute und Schöne Peter
Ps. Speziellen Dank an Winfried, für deinen Zuspruch.
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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Mein Psychiater ist der Beste, der zu finden war. Er hat als Oberarzt in der Klinik gekündigt, eine eigene Praxis eröffnet, und drei Monate später eine Wartezeit für ein Erstgespräch, von 10 Monaten gehabt. Ich hatte nur Glück, das meine Betreuerin mehrere Klienten bei ihm untergebracht hat. Ich gehörte dazu.
Mir geht es immer noch gut.Zuerst hatte ich Angst, das es nur ein paar gute Tage würden, aber die Angst ist verschwunden, und die Tage bleiben gut. Mich hatte nur geschockt, das die schlechte Stimmung von einer Sekunde zur Anderen kam, ohne Vorwarnung. Meine ganze Sicherheit, mein Antrieb, mein Selbstbewusstsein waren von einem zum nächsten Augenblick verschwunden. So schlimm hatte ich es vorher noch nie erlebt. Aber das gehört ja nun zur Vergangenheit.

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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich bin auch mal wieder hier. In den letzten Tagen habe ich mein Wohnzimmer renoviert. Alles schön langsam, mit vielen Pausen, und bin doch fertig geworden.
Morgen darf ich wieder bei meinem Diabetologen erscheinen. Mal schauen, wie meine Werte sind. Seit ich Insulin spritze, werden sie immer besser. Hoffentlich ist das morgen auch der Fall. Ich mache mir nur immer unnötig Sorgen deswegen.

Peter
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Nach Überwindung meiner letzten Krise, geht es mir, durch Unterstützung meines Psychiaters, und der Pharma Industrie, wieder besser. Ich hatte meine Pin vergessen. Eigentlich brauchte ich nur zum Bankschalter gehen, und eine neue bestellen, was ich auch gemacht habe. Ich kam mir wie ein Trottel vor. Das Schlimmste war aber, das ich mich drei Wochen gestreubt habe, meinen Arzt zu Rate zu ziehen. Warum nur? Zwei Tage nach dem Besuch in seiner Praxis ging es mir wieder besser, Dank Tavor.

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Aurelia Belinda
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Peter,

Die kleine blaue Pille...wie ich sie nenne, also Tavor, ist auch mein Bedarfsmedi...kommt zur Zeit aber eher selten zum Einsatz!
Seit dem Drama und Verlust vor zwei Jahren ging es aber dann nicht mehr ohne. Hab auch längere Zeit für nachts was gebraucht.
So spezielle Krisen bedürfen halt dann u. U. auch mal speziell angepasste Behandlung.
Du sagst es selbst, warum hattest du so lange dich gesträubt...weil man sich wahrscheinlich nicht die Blöße geben will, überhaupt wieder hineingerutscht zu sein.
Wie lange habe ich z. B. Versäumt mir von Aussen Hilfe zu holen, nur wegen dem Stolz. Weil ich dachte, es kann nicht sein, du hast alles aus der früheren Therapie verinnerlicht, du darfst dir die Blöße nicht geben, und um Unterstützung flehen!
Das war leider ein Trugschluss, dadurch ist zuviel wertvolle Zeit verstrichen und mein Zustand noch schlechter geworden. Hinterher weiss man besser, was man lieber vorher und rechtzeitig tun hätte sollen. Aber Hilfe annehmen, erst mal sich eingestehen dass dies notwendig ist, ist eben nicht einfach. Und trotz diesem Wissen lehne ich Klinik noch immer ab. Unlogisch eigentlich. Aber im Prinzip die selben Überlegungen, du musst es alleine schaffen.... Tja!
Das mit deiner Pin Nummer ist ein "hervorragendes Beispiel" dafür, dass eine scheinbar nichtige Kleinigkeit zum Absturz führen kann, weil man sich mit eigenen Gedanken derart klein macht. Das ist schade. Aber ist nun passiert. Du lernst sicher daraus.

Alles Gute,
LG Aurelia
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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Tavor ist mir gut bekannt, auch die Suchtgefahr. Ich habe in der Klinik öfter 2,5mg bekommen. Die brauchte ich aber auch, um runter zu kommen. Ich habe nicht vor, damit zu spielen. Quetiapin. Den vorherigen Bedarf, habe ich fast ein halbes Jahr nicht gebraucht.
So ein Absturz, wie vor ca vier Wochen, war nicht voraus zu sehen. Selbst mein Psychiater war überrascht, über die Heftigkeit. Auch er hatte mich schon viel stabiler gesehen. Diese Sch.. Störung ist einfach heimtückisch. Ein Augenblick der Unachtsamkeit, und man sitzt in dem tiefen, schwarzen Loch.
Was mich so unsicher macht, ich hatte jetzt sehr lange Zeit keine größeren Probleme, und dann kam diese verd. Pin Nummer. So wie die Dame auf der Bank mir sagte, passiert das mehrmals in der Woche, das einer seine Pin vergisst. Also ein alltäglicher Vorfall, nur eben nicht für mich.
Mein Arzt meint langsam auch, das ich mich darauf einstellen sollte das die Depris bei mir chronisch sind. Ich habe das schon immer gesagt, aber wer glaubt mir schon?
Ja, Aurelia, der verfl... Stolz. Eigentlich sollte ich wissen, das Simona Recht hat, wenn sie mir empfiehlt den Psychiater anzurufen, Warum mach ich es dann nicht?

Alles Gute und Schöne Peter
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Peter1
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo Winfried
Quetiapin habe ich genommen, um meine Emotionen zu deckeln. Der Stationsarzt wollte Ekt einsetzen, aber der Oberarzt kam mit dem Medikament, weil so viele Vollnarkosen , in so kurzer Zeit, nicht unbedingt förderlich für die Gesundheit sind, in meinem Alter. Ich habe sie ja auch, wie schon geschrieben, längere Zeit nicht mehr gebraucht. Mein Psychiater war genau so überrascht, über die Heftigkeit der Krise. Wir dachten, das ich schon viel weiter wäre, aber wir haben uns getäuscht.
Tavor werde ich nur im äußersten Notfall nehmen, da ich durch meine Mutter weiß, wie sich Medikamenten Sucht auswirkt. (Zäpfchen mit Morphium) Zehn Stück pro Woche, vom Arzt verordnet, und zum Schluß 20 bis 30 Stück in der Apotheke dazu gekauft.
So etwas möchte ich nicht durch machen. Zumal ich den Zustand meiner Mutter, in ihren letzten Tagen noch sehr deutlich vor Augen habe. Einen geliebten Menschen so verrecken zu sehen, ist mehr als grausam. Sie wollte sich aber nicht helfen lassen.
Es ist Vergangenheit, die sich bekanntlich nicht ändern läßt, aber es belastet mich doch ab und zu, vor Allem, weil sie am 13.11. 90 Jahre geworden wäre. Die Gedanken kann mir keiner abnehmen, auch keine Therapie. Auch die Zeit heilt diese Wunden nicht.
Verzeih mir bitte, wenn diese Zeilen dich runter ziehen, aber ich musste es einfach los werden.

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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Winfried, du hast eine ganz tolle Art, mich auf andere Gedanken zu bringen. Vielen Dank dafür.
Nein, ich bin nicht Schuld an den Tragischen Ereignissen in meinem Leben. Schuld bin ich nur daran, das ich mich immer wieder so weit davon runter ziehen lasse, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Ich habe mich einfach fallen lassen, und wieder mal das Aufstehen vergessen. Die Behandler können mir wohl den Weg weisen, gehen muß ich ihn aber alleine, und das vergesse ich manchmal.
Ab und zu habe ich das Gefühl, als würde ich mich auf der Krankheit ausruhen. Irgendwann muß es doch mal besser werden, denke ich. Oder liege ich da falsch ? Auch nach 65Jahren habe ich mich nicht mit der Störung arrangieren können. Es waren auch gute Zeiten dazwischen, aber die waren in der Minderheit.
Ab sofort werde ich aufmerksamer sein, ich versuche es zumindest.

Alles Gute und Schöne Peter
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Re: Bin ich die Depression los ?

Beitrag von Peter1 »

HALLO
Ich war vermutlich so von dem Gedanken überzeugt, das meine Depris verschwunden sind, das ich vollkommen blauäugig in die Krise gestolpert bin. Mein Umfeld hatte so gut wie keinen Einfluss mehr auf mich. Ich habe gemacht, was man auf keinen Fall tun sollte. Ich habe mich eingeigelt, für mich gab es nur noch Chilly und mich.
Mir war von Anfang an klar, das dies der falsche Weg ist, aber ich fand nicht die Kraft, anders zu handeln. Ich muß noch sehr viel über Depressionen lernen, denn Wissen ist Macht. Vielleicht schaffe ich es dann, der nächsten Krise besser entgegen zu treten, und mich nicht wieder von dieser besch... Störung einfangen zu lassen.
ICH SCHAFFE DAS !

Alles Gute und Schöne Peter
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