Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Aurelia Belinda
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Re: Seit viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betrof

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Winfried,

Ich hab dich bereits im Kaminzimmer begrüsst.
Trotzdem hier nochmal herzlich Willkomen in der Runde.
Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch.

LG Aurelia
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malu60
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

Hallo Winfried,auch von mir ein Herzliches willkommen im Forum,nebst gutem Austausch in Deinem Thread.

Mein Lebensweg ist ähnlich,mußte mit 45Jahren den Dienst schon quittieren.Dann gings erstmal richtig in den Keller.Heute,nach vielerlei Therapie und auch im "richtigen Rentenalter" hab ich die Depression akzeptiert und versuche ein ruhiges Leben zu führen.Wenns mir gut geht
übertreibe ich immer noch,aus purer Lebensfreude....dafür kassiere ich dann einen Dämpfer.

Als Rentner und Alleinlebende kann ich dann wieder ruhigere Tage einlegen.Leider hab ich immer noch die Vorstellung "normal belastbar zu sein",dies ist nicht so.All die Therapien haben diese Wunschvorstellung nicht aus meinem Kopf bekommen.Theoretisch wüßte ich,wie ich leben sollte.

Gut ist,dass ich (wie Du ja auch )weitgehend Menschen,die mir nicht gut tun meide,nicht mehr an mich ran lasse.Komisch ist,dass es immer wieder solche Kontakte,auch neuere gibt.Ich seh das dann als Herausforderung und Prüfung, mich abzugrenzen,i das Verhalten schnellstmöglichst zu erkennen und mich schützen auch trennen.Es sagt ja auch etwas über mich aus .
Wenn ich mich als Opfer anbiete,auch unbewußt ,spüren das die "sogenannten Sauger".

Liebe Grüße an einem Trüben Diestag,der Schnee erfreute mein Auge mehr.l.G.malu
Leben ist mehr
malu60
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

Hallo Winfried,
erstmal gute Wünsche für Deine Tochter.Toll,dass Du gleich los bist,um die Familie mit Leckereien zu versorgen.Es liest sich für mich gut,dieses Familienleben.Natürlich ist die Depression da,aber dennoch kommt rüber,dass Du ein lebendiges,interessantes Umfeld hast.

Ich finde es bemerkenswert,wie Du mit Dir umgehst,ja was ist schon normal!?

Manchmal wär ich gern spontaner,leichter,fröhlicher,ohne diese Lähmung.Auch gibt es Phasen,wo ich viel zuviel grüble und mich selbst faul und unmöglich finde.....G.s.D wirds weniger

Es mag Gründe geben,warum Menschen alleine leben.Ich führe es auf frühe Erlebnisse zurück.

Für mich ist das traurig und ein Mangel.Habe einen erwachsenen Sohn,mit dem ich total gern zusammen gelebt hab......zusammen mag anstrengend sein,aber zum Alleinsein ist der Mensch eigentlich nicht gedacht.Mit Menschen bin ich ein besserer Mensch,laß mich nicht so gehen!!!

Du schreibst sehr schön über Deine Familie,erinnerst mich an Jemanden, der hier schrieb.
Natürlich hat alles auch Schattenseiten,doch ein langes Leben miteinander zu teilen,dann noch mit depressiven Zeiten,das find ich, ist eine große Herausforderung,schön,wenn das gelingt.

Mein Tag war gut,war sehr kreativ und ein paar Schritte in der Eifellandschaft.Es grüßt malu
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Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Lieber Winfried,

Danke für deine Rückmeldung.
Ich bin ja nun auch schon lange betroffen, und im besten Fall kommt man eines Tages besser damit klar, durch Therapien, aber auch Eigenregie! Wie du es auch beschrieben hast...
Ich hatte Höllenzeiten, viele Verluste, anfangs falsche Behandlung, lange Zeit ( nicht geeignete Tabletten )...Durch viel “Eigenregie“ dann irgendwann es ohne Medikamente geschafft, lange stabil zu bleiben. Jedoch konnte das nicht ewig gut gehen, mein Leben war ein Desaster, Dauerbelastungen, beruflich und privat. Eines Tages dann nach sehr langem “Durchhalten“, Zusammenbruch. Ab da erst Änderung der Tabletten, bzw. neu einschleichen. Hat lange gedauert mich in der Klinik ( keine Psychiatrie ), zu überreden es nochmal mit Tabletten zu versuchen. Frühverrentet bereits in jüngeren Jahren. Die Psyche war hier nur das i-Tüpfelchen.
Ich war nach der Schulzeit bereits ein “Reha-Fall“ so die Aussage der Berufsberatung.

Aus diesem bunten Leben habe ich dennoch viel gelernt.
Auch, dass viele Verluste, sogar Gewinn sein können, wenn man es perspektivisch vom richtig Blickwinkel aus betrachtet und aufhört zu hadern, die Einschränkungen weitgehendst akzeptiert und seinem Leben einen neuen Sinn gibt, abseits von dem was eine Gesellschaft oder das Umfeld erwartet. Auf dem Weg hab ich mich gemacht, herauszufinden, wer und was bin ICH, ohne groß Leistung zu vollbringen, die andere erwarten.
Es war meine bisher beste, und größte Leistung MICH zu finden.
Mehr braucht es nicht.
Durch die Isolation in der ich mich immer wieder befand, hatte ich mein inneres entdeckt.
Und dafür bin ich dankbar heute. Die Akzeptanz der Erkrankung ist es denke ich, besser damit umgehen zu können.
Dennoch ist mir sehr viel schlimmes auch, im Verlauf des Lebens, aufgebürdet worden.
Vieles kann man einfach NICHT beeinflussen. Ergo hat man damit umgehen zu lernen.
Habe eine Therapie die lange zurück liegt hinter mir, seinerzeit ging es eher darum, mich nicht mehr in Sachen Leistung zu vergleichen...akzeptieren dass mein Tempo nicht zu vergleichen
ist. Aktuell bin ich auf Anraten des Forums hier, seit Ende letzten J. erneut in Therapie. Diesmal geht's u.a. um Familien Konstellation die mehr als ungünstig ist, zu arge Auswirkungen hatte für alle Mitglieder...und wieder ist mein Tempo Thema. Durch jahrzehntelange Dauerbelastung,
War ich vor drei J.an einem Punkt angelangt, der mir fast das Genick gebrochen hätte...das Forum und mein eiserner Wille hat mich gerettet, endlich Hilfe anzunehmen. Erstmal ambulant, was schon an sich ein Spiessrutenlauf war beim Beantragen. Bei den geringen Kräften.
Gerade bin ich am “neu ordnen“.

Eine Frage noch:
Wie hast du das geschafft,
Dass du weg bist vom kapitulieren müssen bei “wollen und nicht können“??
Würde mich interessieren.
Hat keine Eile zu antworten. :-)

Liebe Grüße, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
IvonneSun
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von IvonneSun »

Hallo an Alle. Ich bin relativ neu hier. Und verstehe Euch gut. Ich leide seit meiner Jugend an rez. Depressionen, jetzt bin ich 47, schon ewig in Therapie, Dauermedikation Tags und Abends, letztes Jahr Klinik. Ich arbeite mit anerkannter Behinderung 6 Stunden am Tag. Oft bin ich so kaputt, dass ich mich frage, was das hier alles soll. Neben dem Arbeiten will ich oft nur schlafen. Ich bin in einer Beziehung, aber die hat bisher wohl nur gehalten, weil meine bessere Hälfte eben ein Sturkopf ist ;-) Ich habe so oft gedacht, dass es alleine leichter wäre. Aber das stimmt nicht. Alleine fühle ich mich schnell sehr sehr einsam.
So sieht’s bei mir aus. Ich erwarte immer noch, irgendwann wieder „normal“ und belastbar zu sein. Aber das wird wohl nicht passieren. Und was ist schon „normal“.
In diesen Sinne wünsche ich Allen einen schönen Abend.
Deprithomas1

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Deprithomas1 »

lieber Winfried,

DU auch von mir ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum. Schön das es dich gibt,

und das du das Forum hier gefunden hast. Also ich bin der Deprithomas der hier immer

so viel schreibt, kommentiert..Möchte mich oft mehr zurück halten, aber dann treffen mich

die vielen Schicksale hier. Und dann kommt mein "Helfersyndrom" in Bewegung, und dann

möchte ich die ganze Welt retten. Bin wie du auch mehr sensibel, und so kriege ich viel

mehr mit, lese viel mehr mit, was die Menschen hier schreiben.

"Liebe dich selbst, dann können alle anderen dich gern haben." Das soll mein Lebensmotto

sein. Das ich mich selbst akzeptieren und lieb haben kann, und so auch meine Mitmenschen.

Bin seit 35 Jahren verheiratet, auch mit der gleichen, für mich so wertvollen Frau.

Ohne sie wäre ich nicht der, der ich heute sein darf. Das sie immer noch mit Liebe zu

mir steht, ist ein echtes Wunder für mich.

Habe zwei Töchter, aber noch keine Enkel. Dafür habe ich einen Dackelhundemix, der mich

ganz schön in Bewegung bringt. Aber körperlich schwitzen hilft mir ganz arg in meiner

Depri. Und unterwegs mit Hund komme ich immer wieder in Beziehungen zu Menschen.

Manche kennen mich noch von früher, war 40 Jahre lang beider Post, und da ich kein

Selbstvertrauen hatte, habe ich da alles mit mir machen lassen. Vom Briefträger bis

Paketzusteller, in der Postfiliale im Büro, im Versand.....oft als "Springer". Wenn jemand

krank wurde, durfte ich "einspringen." Und als viele Postfilialen geschlossen wurden,

wurde ich als Beamter zu Hartz IV versetzt. Und das habe ich dann nicht mehr gepackt.

So kam ich mit 59 Jahren in Frührente.

Helfen in der Depri tut mir die Musik, spiele heute Keyboard, früher Gitarre, und die

Bewegung mit meinem Hundedackel. Möchte wieder mehr wie früher versuchen, in einer

Band mit zu spielen.

Ich wünsche dir ganz feste, das du hier ganz viel Liebe, Annahme und Wertschätzung

bekommen darfst.


liebe, leise Grüße
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ein schönes Statement lieber Thomas...

Das so genannte Helfersyndrom und die Sensibilität, ist wohl etwas, das typisch ist für unsereins :-)


Schönen Tag noch und
Herzliche Grüße, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu an IvonneSun,

Schön dass du ins Forum gefunden hast und auch an dich:

Herzlich Willkommen bei uns.

Seit der Jugend schreibst du, bei mir ging es in etwa im Alter von 25 los...
Du hast auch einen GdB, welche Höhe wenn ich fragen darf?
Immerhin gehst du noch arbeiten, da wundert es mich nicht, dass du völlig platt bist hinterher....da wird in der Freizeit wenig möglich sein, was aber dann irgendwann zu Frust führen kann. :-(
Ich kenne es noch gut aus meinem Arbeitsalltag...täglich nach Feierabend heulend kaum mehr ins Auto einsteigen können, Plus sich immer mehr kraftlos fühlen, abgesehen mal von den körperlichen Schmerzen, ist echt nicht prickelnd.
War auch kein Dauerzustand mehr am Ende. Dennoch hab ich sehr viele Jahre ständig aufs Neue, probiert der Arbeitswelt wieder gerecht zu werden. Das permanente Scheitern dessen, führte zu einem inneren Kampf.
Wollte schliesslich auch was leisten...
Schnell einsam fühlen ist mir ebenso ein Begriff....alleine Leben wäre für mich ehrlich gesagt “Horror“. Irgendwie unvorstellbar. Aber auch zu zweit kann man sich mitunter einsam fühlen. Mein Mann war z.B. derart oft in der Klinik dass ich mir die Frage gestellt habe, lebe ich als Single?
Oft fühlte ich mich so.
Überhaupt war meine Ehe überwiegend durch die Auswirkungen vieler gesundheitlicher Einschränkungen von beiden, sehr belastet, von Anfang an.
Dennoch haben wir das sehr gut gemeistert in all den Jahren. Über 30 an der Zahl.
Hat dir die Klinik im letzten Jahr etwas gebracht? Mir wurde in den letzten Jahren öfter dringend geraten, mich in selbe zu begeben. Bisher hab ich verneint.

Liebe Grüße an dich, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
IvonneSun
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von IvonneSun »

Hallo an Alle, Eure Beiträge sind auch für mich sehr hilfreich.
Liebe Aurelia. Ich habe einen GdB von 30. Letztes Jahr bin ich nach langem Zögern in eine Klinik gegangen, weil die depressiven Episoden immer wiederkamen. Ich habe mir diese Klinik ausgesucht, weil sie ein relativ neues Therapiekonzept für Depressive anbietet, die Kindheitstraumata erlebt haben. CBASP. Ein englischer Begriff, kann ich Dir jetzt nicht vollständig wiedergeben. Das hat echt gut geholfen und ich führe es hier in Leipzig in Gruppentherapie weiter. Eine Akutklinik kam für mich nicht infrage, weil ich ja bereits Medikamente nehme und jahrelang Therapie gemacht habe. Aber ich hatte mehrere Zusammenbrüche, von denen ich im nachhinein denke, es wäre damals besser gewesen, in eine Klinik zugehen, als zu versuchen, das irgendwie alleine hinzukriegen und es dadaurch jahrelang mitzuschleppen. Aber später ist man immer schlauer ;-).
Gerade gehts mir nicht gut und ich habe einen Karenztag genommen und überlege, morgen zu meinem Hausarzt zu gehen. Seit Kriegsausbruch funktioniere ich nur noch, kann nicht entspannen, nichts erfreut mich, ich schlafe zu viel, aber schlecht, ich habe keinen Appetit. Ich versuche immer noch die gut eingebrannte Fassade aufrecht zu erhalten und wie ein Duracell-Häschen weiterzumachen.
Aber ich habe gestern in der Therapiegruppe gemerkt, dass es mir eigentlich total mies geht.
In dem Sinne wünsche ich Allen einen guten Tag, ich werde jetzt mal mein Tagebuch hervorholen. Habt vielen, vielen Dank für den Austausch hier.
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe IvonneSun,

Dankeschön für deine Rückmeldung. Ich habe 40%...aber ich habe es eines Tages nicht mehr neu prüfen lassen...war immer anderes wichtiger.. wäre längst schon mindestens 70% oder so, das mit dem Duracell Häschen, so habe ich auch viele Jahre funktioniert. :-(
Bis zum Zusammenbruch.
Dieses neue Verfahren muss ich mir mal näher anschauen. Sagt mir nichts.

Liebe Grüße an dich, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Lieber Winfried,

Vielen Dank erstmal für deine Antwort. Das wollen und nicht können ist eine verdammt doofe Zwickmühle...die Depri an sich ist ja schon hart. Jedoch das ewige hin und her überlegen, wo reduzieren, was weg lassen, oder doch in Kauf nehmen...oder mal wieder aus Frust über Grenzen gehen etc. Geht oft an die Substanz.
Die Minischritte, klar, bin auch ich längst gewohnt.
Momentan steht mir die Erschöpfung wohl im Wege...Ich versuche neue Kräfte zu sammeln.
Übrigens, den vorbereiteten Frühstückstisch könnte ich auch zwischendurch mal gebrauchen und geniessen :-)

Liebe Grüße, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
malu60
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

Hallo in die Runde,
uns verbindet schon ein ähnliches Schicksal.

Mir wurde vor 20Jahren ein GdB von 60% zugesprochen.Dies ergab sich aus einem Widerspruch meiner damaligen Psychiaterin.(Arbeitsmedizinerin war sie auch),sie war wohl wegen der Ablehnung persönlich gekränkt.
Mir ging es so mies,dass ich auch in den Ruhestand versetzt wurde.Damals war mir das alles egal.Heute komm ich manchmal,wenn ich den Popo hochkriege günstig in Veranstaltungen.Das Beste,ich komm sehr,sehr günstig bei uns ins Schwimmbad,das ist bei Frühpension toll.Freibetrag bei der Steuer gibt es auch....hat gedauert,bis ich sowas nutzte.

Mit Ämtern hab ich auch nicht so gern zu tun.Mein Pflegegrad war so ein Fiasko.

Wenn ich sowas durchgestanden habe,bin ich stolz,für mich gesorgt zu haben.
Da werden depressiven Menschen Hürden aufgebaut,so dass sie ihre Rechte garnicht wissen oder wahrnehmen können.Dabei geht es mit Hilfen soviel besser...ich mußte es aber erst zulassen...anfangs war das sehr schwer......später hat sich meine Einstellung geändert.Hilfe zur Selbsthilfe so seh ich das und auch Konflikte lösen,sagen was ich will(bei Haushaltshilfe z.B),übe ich immer noch,an manchen Tagen,auch bei der Ergo sage ich was ich brauche.Sie unterstützt das sehr!!Als Alleinlebende sind diese Termine auch hilfreich bei der Struktur.Sonst versumpfe ich

Danke,für die positiven Worte an mich.Ja es geht machmal voran,und dann wieder zurück.
Grundsätzlich geht es mir auch so,l die Tiefs sind nicht mehr und sooooo tief und verzweifelt war ich länger nicht mehr.Bin auch ohne Medis und G.s.D ohne Ziggis,darüber bin ich froh.

Wenn ich schlechter dran bin,bin ich aber bereit AD,s zu nehmen.

Mein Psychiater sagt echt,ich sei die Expertin nach all den Jahren und wir suchen nach Alternativen.Z.B hab ich schon lange Ergo.oder auch Ernährungsberatung.Auch ein Klinkaufenthalt ist verordet worden,wegen Corona hat er nicht stattgefunden.Wollte körperliche Probleme ansprechen und mein Gewicht mit Hilfe angehen ambulant klappte es nicht!!!

Mein Fazit ist:Hilfe suchen,ganz wichtig,das konnte ich erst nach der letzten Therapie und weil in meinen Augen das Alter besser zur Hilfe paßte.(falscher Stolz)Körperliche Beschwerden sind momentan im Fokus.....Bei Arztbesuchen kneife ich bisher.....wenn das Wetter besser ist,und ich mit Rad und Bus mobil sein kann,nehm ich das in Angriff,da sind bestimmt dann wieder Termine beim Physio.die sagte ich immer ab (bisher).....das will ich nun nicht mehr machen...mal sehen!!

Einen guten Sonntag,das Wetter bessert sich.Ausflug und Restaurantbesuch,hört sich toll an,viel Spaß dabei.Allen Anderen einen angenehmen Tag,bei mir sind,s 2 Geburtstage,wo ich gratulieren geh.Lieben Gruß von mir
Leben ist mehr
Meamfara
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Registriert: 13. Feb 2022, 13:45

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Meamfara »

Lieber Winfried,

ich kenne das. Wenn es mir nicht gut geht finde ich andere Menschen, deren Einstellung und auch die Gespräche einfach nur anstrengend.

Ich kann was du schreibst so nachvollziehen.

Manchmal wäre es schön, wenn man einfach mit wem tauschen oder die Depression abgeben könnte. Auf eBay versteigern oder dem aufdrücken, der das kürzeste Streichholz zieht.

Mach es wie ich…. Mach dir eine schöne Tasse Tee, setzt dich raus und genieße das Wetter und das Vorgelzwitschern. Irgendwann wird es auch wieder besser. Und wenn nicht heute, gehts halt früh ins Bett. Vielleicht wird der morgige Tag ja dann für uns besser

Lieben Gruß
Meamfara
Deprithomas1

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Deprithomas1 »

lieber Winfried,

oh das kenne ich auch. In meinem Beruf stand ich auch eine lange Zeit vor Menschen, oder ging zu Menschen.

Und manche Menschen haben mich echt genervt, weil die für mich so einen Mist rausgeplappert haben.

Andere Menschen können sich auch über mich nerven. Meine Nase passt nicht, meine Aussprache usw.

Einmal hat sich ein Kunde über mich beschwert, weil meine Haut für den zu picklig war.

In meinen guten Zeiten konnte ich gelassener reagieren, gut wegstecken.

Aber in Zeiten, wenn ich selbst genervt war, da hat nicht mehr viel gefehlt, um mich noch mehr zornig

zu machen. Helfen tut mir, meinen Ärger, meinen Frust weg zu laufen, weg zu fahren.

Zu tragen, zu ertragen, ruhiger und gelassener zu bleiben, egal was kommt, das wünsche ich

mir auch immer wieder. Oder ich probiere es mit dem Zwangslächeln. Ich versuche zwanghaft

zu lächeln, auch wenn mir gerade gar nicht dafür zumute ist. Unser Gehirn erkannt nur das Lächeln,

egal ob es zwanghaft oder echt ist. Unsere Stimmung wird besser.

Ich wünsche dir viel Liebe und Kraft zum Ertragen.


liebe, leise Grüße an Dich.
anna_lyle
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von anna_lyle »

Liebe alle,
ich bin 50 Jahre alt und habe auch rezidivierende Depressionen seit meinem 12. Lebensjahr. Antidepressiva habe ich versucht zu vermeiden. Jede depressive Phase enthielt auch einen Lernschritt auf meinem Lebensweg. Ich lerne gerne dazu, denke aber, es geht auch ohne depressives Leid.
Deshalb möchte ich jetzt lernen, die Frühwarnzeichen einer depressiven Phase wahrzunehmen und dann gegensteuern, so dass die depression erst gar nicht ausbricht.
Habt ihr damit Erfahrungen?
Ich weiß, was mir hilft, verpasse aber oft den Zeitpunkt, wo ich das Ruder noch rumreißen kann.
Deprithomas1

Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Deprithomas1 »

lieber Winfried,

letztendlich bleibt nur die Liebe zu dir selbst. DU allein weißt was dir am Besten gut tut.

Mein Lieblingsspruch in der Depression. "Wenn du dich selber liebst, können alle anderen

Menschen dich gern haben. " Wenn wir andere mehr lieben wie wir uns selbst annehmen und

lieben, dann ist das nicht immer gut für uns. Mir geht das auch so, oft gebe ich mehr, als

ich selbst habe. Gibst alles was du hast, deine Liebe, deine Kraft, dein Geld. Und oft kommt

nichts mehr zurück. Und dann frägst dich, hat sich das gelohnt.

Aber ich darf dir sagen lieber Winfried, was DU aus Liebe schenkst geht nie verloren.

Im Moment siehst du keine Früchte, aber sie sind im Wachsen. Und man sieht und erkennt nicht

gleich, wenn etwas wächst.

So wünsche ich dir lieber Winfried ganz viel Liebe, Annahme und Wertschätzung für

Dich selbst. Gönne Dir etwas gutes, was dir viel Liebe und Freude schenkt. Du bist es Dir

wert.


mit den besten Wünschen,

viele, liebe Grüße an Dich
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Lieber Winfried,

Wie geht es dir heute?
Ich wünsche dir einen gut erträglichen Start in den ersten Wochentag....

Dein Beitrag an Thomas hat mich berührt, und zeigt mir dass auch du ein sehr feinfühliger Mensch bist.
Die Vergangenheit, ist unabänderlich, wir können nur täglich versuchen, unser mögliches zu geben.
Dein Satz: was du aus ehrlichem Herzen gibst, lohnt immer,ist so verdammt wahr!

Thomas bringt vieles herrlich unkompliziert und gleichzeitig empathisch auf den Punkt, das finde ich auch.

Du hast verlauten lassen, ganz leicht ist es nie....
Mein Spruch dazu, es gibt bei mir keine wirklich guten Tage, schon ewig nicht mehr, es gibt lediglich die schlechten oder die ganz schlechten :-(
So versuche ich es mittlerweile auch Fachleuten zu erklären.
Ein Leben wie ich es mir nur annähernd erträumen kann, gibt es nicht.
Otto Normalverbraucher kann sich so ein Dasein gar nicht vorstellen. Lebensqualität ist es zumindest nicht.
Es sind lediglich Momente.
Positive Momente.

Liebe Grüße u. Viel Kraft, Aurelia
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malu60
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

So empfinde ich auch schon mein halbes Leben.
Das Gute ist,so erfreuen wir uns an den kleinen Dingen,
sind dankbar,wenn wir die Depression mal ausblenden können.

Ottonormalos kippen aus den Latschen wenn es mal nicht bergauf geht.
Trotzdem möchte ich gern unbeschwerter leben,tauschen geht nicht,
mein Leben annehmen,das machen,was eben geht und zufrieden werden.

Euch hier einen guten Wochenstart wünscht Euch malu
( Bin schon auf, und schaue was der Tag bringt)
Leben ist mehr
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ja liebe malu,

Das unbeschwerte vermisse ich auch manchmal. Vor allem wenn die “Ottos“ wieder mal klug scheissen was denn alles möglich ist, möglich sein könnte....bla, bla.

Grüße an alle Nicht-Ottos :-)
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
malu60
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

......klug scheissen.....genau das ist das ,was mich sooft das Weite suchen läßt.
Sie wissen nicht was sie da reden...manchmal hilft mir nur isolieren und abwarten.
Oder auf meinem Rad tschüß und weg.

Das dicke Fell ist nicht gewachsen bisher,manchmal umgibt mich aber eine schützende Decke.
Voll Dich verstehende,liebe Aurelia,malu,die schon wieder am lapTop klebt,statt raus zu gehen.
Aber jetzt.....Liebe Grüße an Winfried 123 und Dich malu
Leben ist mehr
malu60
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von malu60 »

Ja,unbeschwert heißt für mich ohne diese blöde Grübelei,was denken die Leute über mich,
seh ich kacke aus und kann es nicht ändern,sollte ich lieber zu hause bleiben.
Dies wär für mich schon frei und unbeschwert......,dahin zu kommen ist mein Ziel.

Ich bin wie ich bin und das ist gut so.In meinem Umfeld seh ich wenige,die so rumgrübeln
und Wahrnehmungsstörungen haben.....das ist auch gut.Wir sind Menschen und haben alle unsere Sorgen und Probleme,ob mit oder ohne Depression.Annehmen das Zauberwort

Dieses kreisen um sich und seine Befindlichkeiten ist weit weg von unbeschwert ins Leben gehen.
Bewegung vertreibt diese blöden Gedanken und der Kopf wird freier,immer noch mach ich das am liebsten allein.Es verunsichert mich selbst Bewertungen positiver Art setzen mich manchmal unter Druck....wie blöd ist das denn...Komplimente genießen.....wär so einfach,dafür fehlt mir das Vertrauen,vor allem in mich selbst.....s
Grüße Euch Alle hier malu
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Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Lieber Winfried,

So, so, du hast also Leichen im Keller.. Haha..
Ich sehe es nicht als ein Einmischen in das Leben anderer.
Du hast einfach das Bedürfnis gehabt, etwas klar zu stellen, bzw. deine Sicht auf den Verstorbenen zu äußern, und das ist doch völlig legitim. Inwieweit dir das jetzt nahe geht, liegt wohl daran, dass du irgendwie durch diese Bekanntschaft, oder Kollegin und auch durch deine Töchter, da halt Einblicke hattest in die Familie.
Aber warum sollte dich das nun belasten...du hast deine Sicht geschildert, und gut ist. Die anderen können damit dann machen was sie wollen. Was wäre denn gewesen, wenn du nichts gesagt hättest? Vielleicht ginge es dir dann dennoch nahe...mach dir keinen unnötigen Kopf deswegen.
Ich weiss zwar, dass solche menschlichen Geschichten und Sichtweisen, einen hin und wieder beschäftigen können, jedoch ob es jetzt richtig oder falsch war, deinen Senf dazu zu geben, sollte dich nicht zu arg belasten.

Alles Liebe, Aurelia
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Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Winfried,

Ja das mag sein, dass du da Vergleiche zum Verstorbenen Partner gezogen hast, und er war dir anscheinend viel sympathischer.
Aber auch deinen Töchtern ist da ja irgend etwas nicht ganz geheuer, weil jetzt mehr Rückzug herrscht.
Schade ja, aber mach dir bitte keine Vorwürfe, so ein Klatsch und Tratsch führt schon mal dazu, dass verschiedene Ansichten eben aufeinander prallen... Das ist keine direkte Einmischung wohl eher ein "Gerede" dass bei derartigen Unterhaltungen über andere, eben entstehen kann.
Ich hoffe du hast das mittlerweile verdaut...
Ja, es ändert sich im Kreislauf des Lebens immer wieder etwas, hier durch einen wirklich tragischen Anlass...so Situationen kenne ich auch aus meinem eigenen Leben.
Immer aufs neue, hat sich die Situation durch komische, aber auch tragische Umstände verändert.

Dir auch einen sonnig schönen Tag,
Herzlich, Aurelia
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Angelika 1964
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Angelika 1964 »

Hallo Winfried,
Ich bin immer sehr interessiert an Deinen Beiträgen, kann ich hier ( von den Meisten) noch sehr viel lernen. Ich bin noch nicht so weit wie einige von Euch und kann mit der Depression und den damit verbundenen Umständen nicht wirklich gut umgehen. Da unter anderem Du, einge Erfahrungen hast: bitte schreibe weiter
Herzliche Grüße
Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Aurelia Belinda
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Re: Viele Jahre von rezidivierenden Depressionen betroffen.

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Winfried,

Ich schließe mich Angelika an.
Ich lese deine Beiträge auch sehr gerne.

Gute Nacht Grüße von Aurelia
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