Ist er der richtige Therapeut?

[Rotkelchen]

Hallo ins Forum, dies ist mein erster Beitrag.
Ich war so happy. Nach langem Suchen (bei Wartelisten bis zu 11 Monaten), Erstgesprächen, bei denen es am Ende hieß „ Melden Sie sich regelmäßig, damit ich weiß, dass sie noch Interesse haben„, vielen Telefonaten und Mails habe ich vor vier Wochen tatsächlich einen Therapeuten (KVT) gefunden.
Nach den ersten drei Terminen habe ich die Praxis wirklich froh verlassen. Aber jetzt, nach dem 4. Termin, kommen mir doch Zweifel, ob ich der Zusammenarbeit vielleicht nur und zu schnell zugestimmt habe, weil er für mich Zeit hat.
Es ist eigentlich nichts besonderes vorgefallen, aber als ich raus ging fühlte es sich nicht gut an und ich dachte nur sch… Unter anderem hat er mir so nebenbei erzählt wir würden uns jetzt noch einmal sehen und dann sei er zwei Wochen in Urlaub. Ja, ich weiß, das ist vollkommen normal, aber es fühlt sich für mich echt doof an. Vielleicht hab ich echt erwartet er ist jetzt immer für mich da, alles muss gut laufen. Dann hat er hat mir für mein momentan vor herrschendes Problem am Flip-Chart aufgeschrieben was ich machen könnte. Aber irgendwie bin ich jetzt in dieser Zweifel-Maschinerie und das tut nicht gut. Ein Teil in mir sagt, warte doch erst mal ab wie die nächste Stunde verläuft. Und ich hab auch keine Lust weiter zu suchen bzw. wieder von vorne anzufangen. Ich fühle mich im Moment wirklich damit überfordert zu entscheiden ob er der Richtige für mich ist.
Ich denke, ich bin auch superkritisch bei dem was er macht. Meine letzte Therapie ist zehn Jahre her und ich hatte damals einen superguten Therapeuten (auch KVT), der aber mittlerweile leider nur noch Gruppentherapien anbietet.
Dadurch, dass ich auch sehr lange damit gewartet habe mir wieder einen Therapeuten zu suchen hat sich auch enorm viel angestaut und wahrscheinlich kann ich es gar nicht erwarten, dass es endlich vorangeht.
Woher weiß ich, ob er der Richtige ist?
Das Rotkehlchen

[Nachtmensch]

Hallo Rotkehlchen,

Du hattest ja schon einmal eine Therapie und weißt sicher, dass das ganze ein Prozess ist, in dem es mal günstig und auch mal weniger günstig läuft. Da fühlt es sich auch mal nicht so toll an und es kommen auch mal Zweifel auf.

Ich selbst bin öfter aus einer Sitzung gekommen und hab mich danach nicht so gut gefühlt. Was aber normal ist, denn etwas in mir hat daran gearbeitet, eine Alternative Sichtweise anzuerkennen. Dafür habe ich ja auch die Therapie gemacht, um etwas zu verändern. Natürlich wehrten sich meine eingefahrenen Bahnen damit, dass sie unter anderem Zweifel schürten.

Wenn dein Therapeut meint, es könnte eine für Dich gewinnbringende Therapie stattfinden, solltest Du vielleicht der Sache eine Chance geben. Es ist ja jederzeit möglich, eine Therapie abzubrechen, wenn sie nichts bringt.

VG Nachtmensch

[Gartenkobold]

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[Rotkelchen]

Hallo Nachtmensch, hallo Gartenkobold,
habt ganz lieben Dank, dass ihr mir geantwortet habt. Und auch für eure Offenheit.
Ich kenne das Forum noch nicht so lange, und merke wie gut es tut von anderen Betroffenen zu lesen. Ihr kennt das bestimmt auch - man kann mit Freunden, Partnern oder Familie sprechen, aber das ist echt nicht vergleichbar und wenn ich hier lese, weiß ich es ist echt immer wieder so hammerschwer, aber ich bin nicht verkehrt und nicht alleine damit und es gibt Hoffnung.
Was meinen T betrifft so werde ich auf jeden Fall (wenn auch mit mulmigem Gefühl) zum nächsten Termin gehen (danach sind ja erstmal 3 Wochen Pause, ob das gut ist werde ich sehen).
Was ihr über eure Erfahrungen in der Therapie geschrieben habt hat gestern einiges angestoßen. Im Laufe des Tages habe ich aber gemerkt wie mich das Thema auch runterzieht und das es vom Zweifel bis zum verzweifeln nicht weit ist. Ich brauchte dringend Abstand. Nichtsdestotrotz möchte ich zum nächsten Termin vorbereitet gehen und versuchen aufzuschreiben was mich stört, was ich mir wünsche. Dafür ist es mir zu wichtig passende Hilfe zu finden. Obwohl ich auch Angst habe das vielleicht nicht zu bekommen und entsprechend zu handeln.
Heute Morgen im Bett wurde mir ein Punkt klar der mit dazu geführt hat, dass es mir nach der letzten Sitzung nicht gut ging. Meine T arbeitet die halbe Woche in der von uns nächstgelegenen Psychiatrie. In dem Vertrag, den wir letztes Mal abgeschlossen haben ging es auch um einen Notfallplan und an welche Klinik man sich wenden könnte. Das lag ja auf der Hand, dass das diese Klinik ist. Er ergänzte dann die Daten noch mit Telefonnummer und er sprach dann noch davon, dass man dort jederzeit hinfahren könnte und noch von einigen Details in der Klinik. Das war mir auch nicht neu und ich war auch bereits zweimal in einer Psychatrie (aber einer anderen). Himmel, so ein angstbesetztes Thema. Jedenfalls für mich. Und so nah plötzlich. Andererseits: kennt ihr vielleicht das Buch „Geh an die Orte, die du fürchtest“ (Das kommt aus dem Gebiet der Achtsamkeit)
Liebe Grüße Rotkehlchen

[Gartenkobold]

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[Gartenkobold]

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[Sunshine5678]

Nach langen verzweifelt en suchen habe ich meinen Therapeuten gefunden. Am Anfang hat er noch in einer Klinik gearbeitet und zusätzlich als ambulanter Therapeut. Er hat mich für die ersten Monate immer dazwischen geschoben. Seit Oktober ist er 100% ambulanter Therapeut und ich dachte jetzt wird es regelmäßiger und ich habe ihn auch in unserer seltenen Sitzungen, (5 seit Mai letzten Jahres) gesagt, dass ich Regelmäßigkeit brauche.
Aber das funktioniert nicht und ich weiss nie ob er arbeitet, Urlaub hat oder krank ist.
Ich habe nach langem Nachdenken beschlossen, dass es mit ihm nicht funktioniert. Auch wenn ich wieder lange suchen muss, aber es bringt mir nichts. Ich möchte nicht betteln, dass er für mich Zeit hat und jedes Mal eigentlich wieder von vorne anfangen zu müssen weil so lange Zeit zwischen den Sitzungen ist.
Es ist echt zum kotzen dass man so lange suchen muss und das Verzweiflung jemanden nimmt, der vielleicht doch nicht richtig ist.
Wenn du mit ihm noch mal darüber sprechen willst, dann solltest du das auch machen.
LG Claudia

[Rotkelchen]

Hallo ins Forum,
Ich wollte mich kurz melden und berichten, dass ich mich nach der letzten Stunde entschieden habe die Therapie dort abzubrechen. Ich hatte mir in der Woche sehr viel aufgeschrieben, Gedanken gemacht, gezweifelt und bin sogar nachts wach geworden mit dem Thema und habe mutig alles auf dem Tisch gebracht. Das Ergebnis war für mich allerdings gar nicht befriedigend, so dass ich Ihnen einen Tag später eine Mail geschickt habe. Das fühlte sich für mich sehr gut an und als einzig logische Konsequenz. Und somit ist das Kapitel beendet, nun ja wieder heißt, dass ich alleine damit bin und weiter auf der Suche. Somit geht alles von vorne los und das fühlt sich gar nicht gut an. Es alleine, ohne Therapeuten zu schaffen. Wer weiß, was noch geschieht.
Ich wünsche uns allen viel Kraft, ganz liebe Grüße

[Rotkelchen]

Hallo ins Forum,
Ich wollte mich kurz melden und berichten, dass ich mich nach der letzten Stunde entschieden habe die Therapie dort abzubrechen. Ich hatte mir in der Woche sehr viel aufgeschrieben, Gedanken gemacht, gezweifelt und bin sogar nachts wach geworden mit dem Thema und habe mutig alles auf den Tisch gebracht. Das Ergebnis war für mich allerdings gar nicht befriedigend, so dass ich Ihm einen Tag später eine Mail geschickt habe. Das fühlte sich für mich sehr gut an und als einzig logische Konsequenz. Und somit ist das Kapitel beendet, was nun wieder heißt, dass ich alleine damit bin und weiter auf der Suche. Somit geht alles von vorne los und das fühlt sich gar nicht gut an. Manchmal denke ich auch es alleine, ohne Therapeuten zu schaffen. Wer weiß, was noch geschieht.
Ich wünsche uns allen viel Kraft, ganz liebe Grüße
Das Rotkelchen