Komme mit meiner Erkrankung schwer klar

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Walle
Beiträge: 2
Registriert: 14. Jan 2022, 19:57

Komme mit meiner Erkrankung schwer klar

Beitrag von Walle »

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Im August 21 wurde ich an einem Bandscheibenvorfall operiert. Dies war mein 4 Vorfall seit 10 Jahren.
Allerdings hatte ich noch nie solche Probleme.
Während der AHB nach meinem OP Eingriff fingen die Probleme an. 4 Wochen Reha brachte nicht. In der Reha bekam ich wahnsinnige Schmerzen. Die Ärzte nahmen mich nicht ernst.
Nach der Reha im MRT kam das ganze Ausmaß zum Vorschein.
Eine spondylitzitis (Entzündungen der Wirbel und Bandscheiben), dazu spinalstenose und ein 10 cm langer Abszess im Nervenkanal).
Es folgten KH Aufenthalte und eine Antibiose Behandlung über 3 Monate. Ich nehme derzeit 19 Tabletten täglich. Unter anderen sehr starke Schmerzmittel ( Oxycodon) ohn die würde ich den Tag nicht bewältigt bekommen und andere Dinge Medis. Ich kann mich kaum alleine anziehen. Socken anziehen ist nicht möglich.. bücken oder andere Dinge des täglichen Ablaufs .. ich benötige für fast alles Hilfe. Damit habe ich riesen Probleme. Man fühlt sich so hilflos .. das schlimmste für mich war .. am Freitag saß ich auf dem WC .. und ich benötigte Hilfe. Es ist so erniedrigent wenn man da ei Hilfe benötigt.
Dazu kommen Existenz Ängste .. was wird aus meinem Job .. und und und ... Ich komme kaum in den Schlaf,mein Kopfkino beginnt. Wie geht es weiter? Was machst Du mit deinem Job? Wie sieht es finanziell aus? Was sagen die Ärzte bei deinem nächsten Besuch? Wann wird es endlich besser? Warum kannst du das oder das nicht? Fragen die mich jeden Tag begleiten.
Dazu habe ich Angst selbst den Ärzten zu sagen welche Probleme oder Schmerzen ich habe. Ich hatte letztes Jahr in der Reha und in einem Krankenhaus (wo ich damals operiert wurde) das Problem das die Ärzte mich als Hypochonder ansahen. So war damals mein Gefühl.
Ich sehe mich als Wrack derzeit und komme mir vor wie ein Hamster im Laufrad.
Wie schon erwähnt, ich schlafe kaum.. komme nicht zu Ruhe ... Die Ärzte sagen wegen meiner Erkrankung das ich Geduld brauche. Geduld, wobei sie gleich sagen ... Wir können nicht sagen wie lange der Zustand noch anhält.


Sorry das ich euch mit dem Text bombardiert habe. Ich befinde mich in einem Loch. Anrufe bei Psychiatern oder Psychologen bringen mir nichts. Nirgends bekomme ich einen Termin, wenn dann erst im März.
Längere Anfahrten zum Arzt sind nicht möglich da ich wirklich nicht viel laufen kann.
In meiner Gegend bekomme ich wie erwähnt nirgends einen Termin.
Habt ihr vielleicht einen Tipp wie ich aus dem Laufrad von Ängsten und leiden rauskomme?
Wäre euch sehr dankbar!

Gruß
Walle
Nachtmensch
Beiträge: 620
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Komme mit meiner Erkrankung schwer klar

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Walle,

Du schreibst, so lese ich es zumindest, dass Du offensichtlich arbeitsunfähig bist. Vor allem wohl wegen physischer Erkrankung. Jetzt kommen psychische Symptome hinzu und dies macht die ganze Sache nicht einfacher. Der Existenzangst könntest Du meines Erachtens nur begegnen, wenn Du dir Hilfe zumindest bei der Sicherung deiner materiellen Bedürfnisse suchst. Was steht Dir zu, wäre eine Rente wegen Erwerbsminderung eine Möglichkeit oder, oder. Das hängt natürlich von deiner Gesamtsituation ab, von der ich so nichts lesen konnte. Eventuell kann Dir ein sozialpsychatrischer Dienst, den es in deiner Nähe geben sollte, etwas weiter helfen.

VG Nachtmensch
Walle
Beiträge: 2
Registriert: 14. Jan 2022, 19:57

Re: Komme mit meiner Erkrankung schwer klar

Beitrag von Walle »

Hallo Nachtmenach,
das siehst Du richtig. Ich habe erhebliche körperliche Probleme. Seit einiger Zeit merke ich wie fertig mich die ganze Sache macht.
Ja, ich hatte auch Mal mit meinem Hausarzt darüber gesprochen. Er meinte nur ich brauche Geduld. Das die Existenz Ängste aufkommen ist wohl für jeden klar. Für ihn war es belanglos.
Ich habe mir einen Arzt gesucht der sich es anhörte. Heute bekam ich eine Überweisung zu einem Psychiater.
Irg ndwie fühle ich mich .. als wäre ich kraftlos, Kopflos.
Ich werde morgen versuchen einen Termin zu bekommen.

VG
Walle
Ylvi13
Beiträge: 9
Registriert: 4. Jan 2019, 09:51

Re: Komme mit meiner Erkrankung schwer klar

Beitrag von Ylvi13 »

Hallo Walle,
bezüglich eines Psychiatertermins könntest du bei deiner Krankenkasse anrufen und um Unterstützung bitten.
Mit dem Gedankenkarusell habe ich auch immer wieder zu tun. Ich versuche mich dann abzulenken und auszusteigen ... stricken, häkeln, ausmalen zum Beispiel. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson hilft mir auch, grad wenn ich nicht einschlafen kann.
Viele Grüße
Überdosis
Beiträge: 273
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Komme mit meiner Erkrankung schwer klar

Beitrag von Überdosis »

Hallo Welle,

es tut mir sehr leid, was du zurzeit durchmachen musst.
Es ist furchtbar, dass du nicht ernst genommen wurdest, dass du nun Probleme damit hast offen und ehrlich über deine Symptome zu sprechen, kann ich absolut nachempfinden, vor allem auch die Verzweiflung die damit noch sicher mit drauf kommt, muss schlimm sein.

Darfst du dein Immunsystem stärken oder bekommst du Medikamente, die diesen hemmen?
Solltest du ihn stärken dürfen und selbst reagierst du nicht allergisch auf Honig, Bienenstiche, könntest du es durchaus mal mir Propolis versuchen.
Es stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern wirkt auch speziell gegen krankmachende Bakterien, was im Kampf gegen die Entzündungen durchaus unterstützend wirken kann.
Für das "runter kommen" könnte Lavendel helfen, wenn du es erst einmal ohne Medikamente versuchen möchtest.

Für das motorische Problem wäre interessant ob du da Mithilfe von "Helferlein" deine Selbstständigkeit zurück erlangen könntest und so dein Leid abmildern kannst, um deinem Körper die Zeit zu geben, um zu heilen.
Wenn du deine Arme bewegen kannst, könnten diese Greifzangen, die man zum Müll aufheben nutzt, eventuell dir das Socken und Schuhe anziehen wieder ermöglichen?
Ein Gehstock könnte dir beim aufstehen helfen, wenn du nicht viel laufen kannst, evtl. einen Roller (wenn du sonst das Gleichgewicht gut halten kannst?)?
Wir könnten auch hier gemeinsam überlegen was für Tricks machbar wären, wenn du magst?
Viele Köpfe haben auch viele Ideen, anstelle eines alleine.
Bei dem Finanziellen denke ich auch, dass es helfen könnte, wenn du dich aktiv um Vorsorge kümmerst oder dich erst einmal nur informierst und dann siehst, was möglich wäre.

Mein Vater wurde mal Notoperiert, weil er einen Arbeitsunfall hatte, bei dem seine linke Kniescheibe komplett zertrümmert wurde.
Bei der OP erhielt er ein künstliches Knie, was durch die schwere der Zertrümmerung irgendwie eingesetzt wurde (nicht ideal) und bei ihm wurde das Bein gerade gemacht, obwohl er O Beine hat.
Dass das alles starke probleme mit sich zieht, muss ich wohl nicht schreiben (seine Schmerzen nach der OP wurden ihm auch nicht geglaubt).
Seinen Job musste er letztlich aufgeben, danach ist er Hausmeister geworden und hat jetzt aber die Rente beantragt, weil sein Bein das nicht mehr mitmacht (eine Zeitlang ging es wohl recht gut)

Ich weiß, es sagt sich immer so leicht, aber für deinen Körper und auch für deine Seele wäre es gut, wenn du versuchst dich auf das jetzt zu konzentrieren.
Den Stress den du dir mit den "was", "wenn" und anderen grübeleien machst, wirkt sich auch auf den Heilungsprozess aus und zwar negativ.

Versuch dir zu sagen, dass du das mit den Ärzten selbst in der Hand hast. Hast du den Eindruck, dass der dir nicht zuhört dann tschüss. Geh zu einem anderen, der dir dann zuhört.
Und 3 Monate warte Zeit ist leider für Psychiater nicht ungewöhnlich. Ich musste bei meinem 6 Monate warten, aber es hat sich gelohnt. Ich bin total glücklich mit dem, weil mir zuvor auch nicht zugehört wurde.

Ich wünsche dir alles Gute. Halte durch, das schaffst du!


Liebe Grüße
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