Wie man damit umgeht?!

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Sportkegler1988
Beiträge: 4
Registriert: 26. Dez 2021, 23:38

Wie man damit umgeht?!

Beitrag von Sportkegler1988 »

Guten Abend an alle.

Tut mir leid dass ich noch so zwischen Weihnachten und Neujahr hier mich reinschmuggle.

Es fällt mir auch schwer irgendwie klar zu denken bzw. mich auszudrücken. Sollte daher der Post in der falschen Kategorie sein, bitte ich die Moderatoren bzw. Admins, ihm in die richtige Stelle zu verschieben.

Derzeit ist es auch ne etwas doofe Zeit. Viele Ärzte, darunter mein Hausarzt, sind im Urlaub.

ich habe bei mir über einen gewissen Zeitraum, glaube das müssten so um die 3 Monate mittlerweile sein, mir oft den Kopf zerbrochen, wieso ich an mir selbst eine in meinen Augen negative Veränderung festgestellt habe.

Einzuschlafen fällt mir immer schwerer.
Mein Appetit ist verschwunden (habe kein Hungergefühl mehr).
Dinge die mir Spaß gemacht haben, haben für mich eher an Bedeutung verloren.
Die Wohnung zu verlassen habe ich auf das nötigste reduziert (Für Arbeit, Einkaufen oder zum Arzt gehen)
Öfters bekomme ich eher kleine Panikattacken vor der Arbeit
Mir ist des Öfteren unwohl durch Kopfschmerzen, Schwindel oder Magenprobleme
Es fällt mir oft schwer mich zu konzentrieren
Ich werde ziemlich schnell gereizt (obwohl ich immer ein ruhiger Mensch bin)

Das ist das was mir derzeit einfällt um es ein wenig zu beschreiben, was mich ein wenig "wurmt".
Auch habe ich diesen Depressionstest gemacht (hätte ich doch nicht machen sollen) denn er zeigte mir an, dass ich zum Arzt gehen sollte. (Habe ich auch vor, sobald er vom Urlaub wieder da ist)

Mir geht es vor allem an Tagen, wo ich Arbeiten muss am schlechtesten. Ich arbeite bei der S-Bahn München, habe oft Kundenkontakt, bekomme dementsprechend auch oft den Wut verbal zu spüren, wenn es Probleme gibt. (Um es mit schwarzen Humor zu nehmen: Jeder Tag bei der Bahn ist ein schlechter Tag für Fahrgäste)

Ich habe schon mit meiner Vorgesetzten, meiner Teamleiterin gesprochen. Sie kennt sich aus mit psychischen Problemen, da sie Anfang dieses Jahres schon einen Burnout hatte. Dennoch fällt es mir schwer, einen Weg zu finden. Meine Teamleiterin meinte, ich sei eine der besten Mitarbeiter im Team, dennoch würde ich nicht soo gut ins Team passen (klingt für mich paradox). Dennoch denke ich, dass wohl ein guter Weg für mich wäre, dass ich weg komme vom Kundenkontakt.
Ein Ziel für mich wäre es ja eher, im Büro zu arbeiten, aber das geht erst, wenn eine Stelle ausgeschrieben ist diesbezüglich.

Derzeit wird es täglich für mich schwerer und schwere mit meinen Gang in die Arbeit, auch weil ich versuche, vor meinen Kollegen einen halbwegs gesunden Eindruck zu hinterlassen, da sonst es immer ein großes Gerede gibt. Auch weiß meine Schwester, welche in der gleichen Firma arbeitet (aber in einem anderen Bereich) nichts von meiner derzeitigen Situation, genauso wenig wissen meine Eltern davon wie es mir derzeit geht.

Tja, ich sitze jetzt hier, schreibe diese Zeilen und suche um Rat. Dass ich mich öfters Krank schreiben lasse von einem Arzt, weil es mir nicht gut geht, hat mir meine Teamleiterin gesagt, dass ich mir deshalb keinen Kopf machen soll. Dennoch frage ich mich was meine nächsten Schritte sein sollen, abgesehen von einer Überweisung zu einem Facharzt, was ich machen werde sofern mein Hausarzt wieder arbeitet Anfang Januar.
Ich hasse das Gefühl, wenn Morgens der Wecker klingelt, ich kaum richtig wach werde, leicht zitternd aufstehe und versuche mich anzuziehen, aber dann mein Kopf sagt, ich sollte in der Arbeit anrufen und mich krank melden. Sowas mag ich nicht weil es den Eindruck hinterlässt, dass ich ein schlechter Mitarbeiter wäre.

Kernproblematik ist wohl der Kundenkontakt und nicht der Arbeitgeber ansich.
Yussuf
Beiträge: 40
Registriert: 2. Dez 2018, 16:43

Re: Wie man damit umgeht?!

Beitrag von Yussuf »

Hallo,
mir scheint, Du machst es richtig. Du packst es frühzeitig an, bevor sich die (negative) Entwicklung verfestigt oder wirre Wege beschreitet, wie bei mir. Ob der direkte Kundenkontakt wirklich das Problem ist oder eben nur als oberflächliche Erklärung für etwas Tieferliegendes dient, muss man rausfinden. Termine bei Fachärzten zu finden, ist grad nicht einfach.
Du scheinst mir ein pflicht-bewusster Mensch zu sein, der seinen Arbeitgeber zufriedenstellen möchte, aber unsere erste Menschenpflicht gilt erst einmal wohl uns bzw. unserer eigenen geistigen und körperlichen Gesundheit selbst.
Ich finde es ok, dass Du Deine Verwandten noch nicht informiert hast. Aber schämen brauchst Du Dich dafür vor ihnen gewiss nicht. Solange Dein neues Befinden Eure Beziehung nicht belastet, ist das ok. Ansonsten würde ich es zur Sprache bringen. Nichts ist schlimmer als das Verdrängen, Vertuschen, Projezieren auf Andere, etc.
LG Yussuf
christrumpet
Beiträge: 1
Registriert: 28. Dez 2021, 18:17

Re: Wie man damit umgeht?!

Beitrag von christrumpet »

Hallo Sportkegler"in" :hello:

hab noch nicht herausgefunden ob die Anrede "weiblich" oder "männlich" zu erfolgen hat!
Wenn Du Interesse an meiner Geschichte zu genau Deinem Thema :) hast dann schreib mir kurz ein paar Zeilen.
Ich möchte Dir auf keinen Fall nur gute Ratschläge geben!
Sondern aus meiner Geschichte mit Kundenkontakt - Arbeitgeber - kein Appetit - Magen - Schlafstörungen u.s.w erzählen.
Das ganze hat sich vor ca. 5 Wochen abgespielt!
Kannst Du mir bitte noch Dein Alter verraten? Wäre schön :D

wünsch Dir erst einmal alles Gute
bis dann christrumpet
Sportkegler1988
Beiträge: 4
Registriert: 26. Dez 2021, 23:38

Re: Wie man damit umgeht?!

Beitrag von Sportkegler1988 »

@christrumpet

Bin 33 und männlich. Daher ja "sportkeglER"

@Yussuf
Ich mag halt keine Kunden mehr. Ich habe die Nase gestrichen voll von denen, das merke ich wenn sie anfangen Fragen zu stellen.
Simax
Beiträge: 19
Registriert: 29. Nov 2021, 09:20

Re: Wie man damit umgeht?!

Beitrag von Simax »

hallo Sportkegler1988 ;)

erst einmal: Herzlich Willkommen hier im Forum, sagt dir ein auch noch (hier) relativ Neuer.
Sportkegler1988 hat geschrieben:Dass ich mich öfters Krank schreiben lasse von einem Arzt, weil es mir nicht gut geht, hat mir meine Teamleiterin gesagt, dass ich mir deshalb keinen Kopf machen soll.
Sportkegler1988 hat geschrieben:aber dann mein Kopf sagt, ich sollte in der Arbeit anrufen und mich krank melden. Sowas mag ich nicht weil es den Eindruck hinterlässt, dass ich ein schlechter Mitarbeiter wäre.
Dieser Eindruck wird von deiner Teamleiterin entkräftet. Diese Zweifel und Selbstzweifel (und Minderwertigkeitsgefühle) kenne ich sehr gut, sie sind Teil meiner Krankheit - und NICHT Teil von MIR.

wie du es beschreibst, sehe ich dich auf einem guten Weg:
melde dich krank, wenn es nicht geht.
gehe arbeiten, wenn es geht.
mach bitte nicht den Klassenkaspar, um zu verbergen wie es geht, aber zeige auch nicht völlig offen, wie es dir geht.
und, sobald möglich, sprich mit dem Arzt deines Vertrauens - und dann evtl. mit einem Facharzt - darüber, wie es dir geht.
und dann schau weiter, gemeinsam mit Arzt, was du (noch) kannst, nicht (mehr) willst und wohin dein Weg weiter führt.
mit der Diagnose und Unterstützung vom Arzt hast du bessere Karten beim Betriebsarzt (Schweigepflicht) und Betriebsrat bei der Suche nach einem besser geeigneten Einsatzgebiet - wenn es dir gut genug dafür geht.

der wichtigste Mensch in deinem Leben - bist Du. achte gut auf dich, so gut wie es dir gerade jetzt möglich ist.
Sportkegler1988 hat geschrieben:Tut mir leid dass ich noch so zwischen Weihnachten und Neujahr hier mich reinschmuggle.
du bist mir jederzeit willkommen. auch wenn ich selber nicht jederzeit antworten kann. (Gerade jetzt hab ich nen guten Moment, und die Sonne scheint.) außerdem sind mir Weihnachten und Neujahr ziemlich egal; zwar spielt "die Gesellschaft" etwas viel verrückt, aber es sind nur Tage im Kalender. ich hoffe, dass das Licht in mir unabhängig von Weihnachten wiedergeboren wird, da arbeite ich dran.

herzliche Grüße
Simax
Sportkegler1988
Beiträge: 4
Registriert: 26. Dez 2021, 23:38

Re: Wie man damit umgeht?!

Beitrag von Sportkegler1988 »

Ich hoffe dennoch, dass es ein richtiger Schritt sein wird.
Will nämlich nicht auf einmal einen Aufhebungsvertrag vor der Nase gehalten sehen, wo ich danach Arbeitslos werde wegen der Gesundheit.
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