Gibt es ein Weiterkommen?
Verfasst: 31. Okt 2004, 00:06
Liebe Freundinnen und Freunde,
bin mal wieder in einer verzweifelten Lage. Seit letztes Jahr Sommer leide ich an Depressionen (wahrscheinlich auch schon vorher präsent gewesen, aber noch nicht ausgebrochen) und werde deswegen auch behandelt. War dieses Jahr auch schon sieben Wochen lang in einer Reha-Klinik und wurde arbeitsunfähig entlassen. Seit über einem Jahr, um genau zu sein, seit 14 Monaten bin ich nicht mehr in meinem Job, der auch mich krank gemacht hat (Degradierung, Bossing,Mobbing etc.) Okay, meine Anteile sind mir jetzt auch bewusst geworden, aber ändert nichts an der Tatsache, dass ich immer noch Unwohlsein und Angst verspüre, wenn ich an meinen Arbeitgeber denke. Habe auch schon eine Verhaltenstherapie hinter mir, fast ein dreiviertel Jahr lang, aber der Therapeut war eine Null. Er hat mir überhaupt nicht geholfen. Ich redete, redete die ganze Zeit und er gab mir überhaupt keine Tipps, Ratschläge, wie ich mein Verhalten ändern sollte. Das was ich ändern soll, ist mir sowieso klar, das wie ich es ändern kann - das ist und bleibt die Frage. Seit einigen Wochen bin ich in psychoanalytischer Therapie, doch momentan erzähle ich noch von meinen Ängsten, gedanken und Träumen.
Habe das Gefühl, dass alles an mir vorbeiläuft und schon längst vorbeigelaufen ist. Fühle mich mit meinen fast 43 Jahren schon zu alt, überholt und weg vom Fenster. Die Karriere, die ich machen wollte, ist vorbei. Und nur einen Job machen um des Job willens will ich nicht. Das habe ich in der Vergangenheit schon zu oft und zu lange gemacht.
Bin fast zwanzig Jahre in einer Beziehung und habe jetzt oft den Gedanken, auch mit dieser Schluss zu machen. Mein Freund ist sehr lieb und nett, verständnisvoll. Aber manchmal geht mir auch das auf die Nerven. Zudem ist er auch arbeitslos und ihm droht HartzIV. Er hat just vor zwei Monaten eine zweijährige Umschulung hinter sich. Momentan bin ich mit meinem Krankengeld die Haupteinnahmequelle. Meine Rücklagen, die ich mir mühsam in vielen Jahren zusammengespart habe, werden auch von mal zu mal weniger. Fühle und sehe alles nur schwarz. Denke auch an Suizid, obwohl ich dies nie umsetzen werde und könnte.
Es tut mir weh, älter zu werden, von meinen Träumen und Hoffnungen Abschied nehmen zu müssen. Denke, jetzt hast du keine Chance mehr. Jetzt must du das nehmen, was kommt.
Habe auch ein Bild von mir, dass ich nichts kann, von Fehlern mich beirren lasse, traue mich gar nicht mehr, Auto zu fahren. Halte mein Geld zurück, gönne mir gar nichts, denn man weiß ja nie, was kommt. In den vergangenen Wochen habe ich auch Leute kontaktiert (Vitamin B), um mir zu helfen. Dabei habe ich ganz offen darüber gesprochen, was ich will und dass ich ohne Hilfe von außen keine Chancen mehr sehe. Mir ist so, als wäre ich ein kleines Kind, dass an die Hand genommen werden möchte. Aber diese Leute konnten mir auch nicht weiterhelfen oder wollen es auch gar nicht. Habe überhaupt kein Selbstgefühl und- vertrauen mehr. In der Reha-Klinik war es anders. Da blühte ich wieder auf, bekam auch zu meinem Körper wieder eine Beziehung. Aber nun, wo ich wieder in den eigenen vier Wänden bin, da wird mir alles so eng. Fühle mich so isoliert. Meinen Freund mache ich den Vorwurf, dass er in all den Jahren viel zu wenig gemacht hat. Hat viel zu lange herumstudiert und dann nicht zu Ende geführt. Wir sind fast nie in Urlaub gefahren, und jetzt, wo andere schon ein eigenes Häuschen besitzen, hocken wir immer noch in der ollen Studentenbude. Ich traue mich gar nicht, Leute zu uns einzuladen. Ich bin es auch immer wieder gewesen, der die sozialen Kontakte gepflegt hat. Aber ich kann nicht mehr. Mir wird alles zuviel. Will auch nicht mit meinem Freund Schluss machen, aber aus Mitleid kann ich auch nicht bleiben. Andere wünschen sich einen solch lieben Freund, aber von Liebe allein komme ich auch nicht weiter. Ich weiß, es klingt unverschämt und undankbar, aber ich will mehr vom Leben. Endlich weiterkommen. Aber momentan sehe ich nur Nebel und Chaos. Heule mir die Augen aus, habe Magenschmerzen, die Antidepressiva wirken auch nicht mehr. Vielleicht kennt ihr solche Situationen. Aber wie lange soll das nur weitergehen? Danke für eure Aufmerksamkeit!
bin mal wieder in einer verzweifelten Lage. Seit letztes Jahr Sommer leide ich an Depressionen (wahrscheinlich auch schon vorher präsent gewesen, aber noch nicht ausgebrochen) und werde deswegen auch behandelt. War dieses Jahr auch schon sieben Wochen lang in einer Reha-Klinik und wurde arbeitsunfähig entlassen. Seit über einem Jahr, um genau zu sein, seit 14 Monaten bin ich nicht mehr in meinem Job, der auch mich krank gemacht hat (Degradierung, Bossing,Mobbing etc.) Okay, meine Anteile sind mir jetzt auch bewusst geworden, aber ändert nichts an der Tatsache, dass ich immer noch Unwohlsein und Angst verspüre, wenn ich an meinen Arbeitgeber denke. Habe auch schon eine Verhaltenstherapie hinter mir, fast ein dreiviertel Jahr lang, aber der Therapeut war eine Null. Er hat mir überhaupt nicht geholfen. Ich redete, redete die ganze Zeit und er gab mir überhaupt keine Tipps, Ratschläge, wie ich mein Verhalten ändern sollte. Das was ich ändern soll, ist mir sowieso klar, das wie ich es ändern kann - das ist und bleibt die Frage. Seit einigen Wochen bin ich in psychoanalytischer Therapie, doch momentan erzähle ich noch von meinen Ängsten, gedanken und Träumen.
Habe das Gefühl, dass alles an mir vorbeiläuft und schon längst vorbeigelaufen ist. Fühle mich mit meinen fast 43 Jahren schon zu alt, überholt und weg vom Fenster. Die Karriere, die ich machen wollte, ist vorbei. Und nur einen Job machen um des Job willens will ich nicht. Das habe ich in der Vergangenheit schon zu oft und zu lange gemacht.
Bin fast zwanzig Jahre in einer Beziehung und habe jetzt oft den Gedanken, auch mit dieser Schluss zu machen. Mein Freund ist sehr lieb und nett, verständnisvoll. Aber manchmal geht mir auch das auf die Nerven. Zudem ist er auch arbeitslos und ihm droht HartzIV. Er hat just vor zwei Monaten eine zweijährige Umschulung hinter sich. Momentan bin ich mit meinem Krankengeld die Haupteinnahmequelle. Meine Rücklagen, die ich mir mühsam in vielen Jahren zusammengespart habe, werden auch von mal zu mal weniger. Fühle und sehe alles nur schwarz. Denke auch an Suizid, obwohl ich dies nie umsetzen werde und könnte.
Es tut mir weh, älter zu werden, von meinen Träumen und Hoffnungen Abschied nehmen zu müssen. Denke, jetzt hast du keine Chance mehr. Jetzt must du das nehmen, was kommt.
Habe auch ein Bild von mir, dass ich nichts kann, von Fehlern mich beirren lasse, traue mich gar nicht mehr, Auto zu fahren. Halte mein Geld zurück, gönne mir gar nichts, denn man weiß ja nie, was kommt. In den vergangenen Wochen habe ich auch Leute kontaktiert (Vitamin B), um mir zu helfen. Dabei habe ich ganz offen darüber gesprochen, was ich will und dass ich ohne Hilfe von außen keine Chancen mehr sehe. Mir ist so, als wäre ich ein kleines Kind, dass an die Hand genommen werden möchte. Aber diese Leute konnten mir auch nicht weiterhelfen oder wollen es auch gar nicht. Habe überhaupt kein Selbstgefühl und- vertrauen mehr. In der Reha-Klinik war es anders. Da blühte ich wieder auf, bekam auch zu meinem Körper wieder eine Beziehung. Aber nun, wo ich wieder in den eigenen vier Wänden bin, da wird mir alles so eng. Fühle mich so isoliert. Meinen Freund mache ich den Vorwurf, dass er in all den Jahren viel zu wenig gemacht hat. Hat viel zu lange herumstudiert und dann nicht zu Ende geführt. Wir sind fast nie in Urlaub gefahren, und jetzt, wo andere schon ein eigenes Häuschen besitzen, hocken wir immer noch in der ollen Studentenbude. Ich traue mich gar nicht, Leute zu uns einzuladen. Ich bin es auch immer wieder gewesen, der die sozialen Kontakte gepflegt hat. Aber ich kann nicht mehr. Mir wird alles zuviel. Will auch nicht mit meinem Freund Schluss machen, aber aus Mitleid kann ich auch nicht bleiben. Andere wünschen sich einen solch lieben Freund, aber von Liebe allein komme ich auch nicht weiter. Ich weiß, es klingt unverschämt und undankbar, aber ich will mehr vom Leben. Endlich weiterkommen. Aber momentan sehe ich nur Nebel und Chaos. Heule mir die Augen aus, habe Magenschmerzen, die Antidepressiva wirken auch nicht mehr. Vielleicht kennt ihr solche Situationen. Aber wie lange soll das nur weitergehen? Danke für eure Aufmerksamkeit!