Süßer die Kassen nie klingeln

marcopol

Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von marcopol »

Meine lieben Herren und Damen,

ist es nicht auch eine Art Krankheit, krank machend, wie mit dem Weihnachtsfest umgegangen wird?

Jedes Jahr ärgere ich mich darüber. Die Stille, die Einkehr, und auch die Frage, was Gott will wird völlig ignoriert. Und am 24sten strömen die Massen vor oder nach Gänsebraten in die Kirchen und singen falsch bzw. kennen die Texte natürlich nicht.

Die in den Versorgungsläden Arbeitenden schieben Überstunden ohne Ende. Und alle Welt glaubt, mit Tannenbaum und (teuren) Geschenken sei das "Problem" der geweihten Nacht (Weihnacht) erledigt.

Weihnachten, von der Wurzel her ein Fest der Hoffnung, ist völlig verkommen zum Geschäft.

Ja, das klingt depressiv, ist aber analytisch.

Viel Spaß bei der Diskussion darüber.

https://www.youtube.com/watch?v=X29n34Dpq0E
Nachtmensch
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo,

über Kommerz kann man sich die unterschiedlichsten Gedanken machen. Das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Analytisch betrachtet ist es ein Fest der Christen. Nun gibt es auf der Welt auch andersgläubige, für die Weihnachten vielleicht eine wenn überhaupt untergeordnete Rolle spielt.
Als Kind freute ich mich auf die Geschenke, die es dann gab. Mittlerweile, eigentlich seit meiner Jugend schon, geht das ganze Weihnachten an mir vorbei. Das quasi angeordnete zusammenkommen der Familie kann sowohl schön, aber leider auch unschön sein.
Das schon fast dogmatische auffordern eine besinnliche Zeit im Kreis der lieben zu verbringen empfinde ich als Farce. Wenn man das ganze Jahr nicht gut miteinander umgeht, wieso dann an Weihnachten?

Mittlerweile ist jeder Tag ein Aktionstag, oder ein Tag an dem man an irgend wen oder was denken soll. Alles schön und gut. Wer denkt, sich an solchen Tagen vermeintlich gesellschaftskonform verhalten zu müssen, dem sei es gegönnt.

Was ursprünglich mal galt, hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte oft gewandelt. Ob zum besseren oder schlechteren ist auch hier Ansichtssache. Wenn es für Hoffnung noch traditionelle Feste braucht, ist es eh zu spät. Das gleiche gilt für Mitgefühl und eine Bereitschaft etwas gutes für andere zu tun.

Wenn man den Menschen im Handel Mitgefühl und Anerkennung zuteil werden lassen will, dann doch bitte tagtäglich. Dazu reicht meistens schon ein Hallo und Auf Wiedersehen. Es wäre meiner Meinung nach scheinheilig, dies nur zu besonderen Anlässen oder Zeiten zu machen, weil es da dann angesagt ist.

Was Kommerz angeht, naja, davon leben Menschen mehr oder weniger gut. Man wird ihn nicht abschaffen.

VG Nachtmensch
Sunshine5678
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Sunshine5678 »

Meine Meinung ist, dass jeder die Feiertage und ich meine alle im Jahr so verbringen soll wie er will und sich keinem Zwang auferlegen soll. Mit Kindern ist das natürlich was anderes aber prinzipiell kann man auch mit Kindern Traditionen für sich selber bestimmen.
Ich muss nicht an Weihnachten in die Kirche, wenn ich es das ganze Jahr nicht mache. Auch muss ich nicht sofort am Heiligabend Familienfrieden machen, wenn ich sonst nichts mit niemandem zu tun habe.
Dem Kommerz muss ich mich auch nicht unterwerfen und es gibt so viele Sachen die ich nicht machen muss nur weil man es halt so macht und angst hat was die leute sagen.
Was alle andere machen ist mir egal uns stört mich nicht.
Somit ist Weihnachten genau so wie ich es will.
LG Claudia
:hello:
Sunshine5678
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Sunshine5678 »

Haha, sehe gute Idee!!! Weihnachten klauen , das gefällt mir ......
:hello:
Deprithomas
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

lieber marcopol,

wir Menschen sind so angelegt, das wir uns nah Wertschätzung, Liebe, Annahme, Geborgenheit,

Gemeinschaft segnen. Auf der anderen Seite, Geld regiert die Welt. Geld zu haben, zu verdienen

hat ja auch seine Berechtigung.......Und natürlich nutzen die Wirtschaftspsychologen unsere

Sehnsucht nach Liebe und Wärme aus. Das gerade in diesen Tagen unsere Geldbeutel offener

sind...........................................................................................................................

Aber gerade im Dezember kommen sehr viele Spendenaufrufe in unsere Briefkästen.

Das passt schon lange nicht mehr zusammen. Maria und Josef, ein Gott, geboren in einem

Stall, Hirten, Schäfer......................und das soll man auch noch glauben, uns weich machen....

Und wie als Mensch mit Depression damit umgehen...................................................

Mich endlich freuen, weil Weihnachten ja ein Fest der Freude sein soll......................

Selbst wünschte ich mir ein eher einfaches Weihnachten. Ohne so viel Fassade.........

Anderen Menschen ist gerade dieses Äußerliche sehr wichtig. Aber gegenseitiges urteilen

und verurteilen bringt da nichts. Jeder soll und darf sein Weihnachten feiern, so wie es gut

ist. So lange ich andere Menschen damit nicht verurteile.


liebe Grüße,

Frederick
Greta1962
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Greta1962 »

Hallo!

Mir ist es egal, wie andere Weihnachten feiern. Warum sollte ich das irgendwie bewerten/be- oder verurteilen wollen!? Wenn sie viel Geld dafür ausgeben - sollen sie doch, tut ja hoffentlich keinem weh. Auch können sie in die Kirche gehen, selbst wenn es nur einmal im Jahr ist - und dort falsch in Melodie und Text singen .... na und!? Wer bin ich denn, dass ich mir anmaßen könnte, darüber schlecht zu reden.

Toleranz fängt doch im kleinen an - meine Nachbarn und alle Menschen können machen, was sie wollen. Solange sie dabei keinem Schaden zufügen, ist es mir egal.

Ich bin schon froh, wenn ich meiner Seele die wirklichen Probleme dieser Welt halbwegs vom Hals halten kann - das bekommt mir und meiner Krankheit nämlich überhaupt nicht. Wenn ich dann noch mit solchen unnötigen Problemen anfangen würde ... wir schwer würde dann wohl meine Welt werden.

Und nein, ich mag Weihnachten nicht. Ich gehe nicht in die Kirche, weil ich da das ganze Jahr nicht hingehe. Für die Familie schmücke ich mein Haus, koche traditionelles Essen, kaufe Geschenke (bzw bestelle sie) ... das hat einen gewissen Ablauf und das ist ok so. Gerade jetzt, wo die Kinder groß und über das Land verstreut sind, freue ich mich, sie zu sehen ... ! Aber ich mache kein große Tatütata darum.

Jeder soll so Weihnachten feiern, wie er mag.
Wenn man schon diesen einfachen Sinn von Weihnachten nicht erkennen kann, dann sollte man es allgemein noch mal überdenken.
Liebe Grüße von ..... Greta
Deprithomas
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

lieber Grinch,


manchmal hilft es mir auch, meiner eigenen Wahrheit des Lebens ins Auge zu schauen......

Denke ich auch manchmal so...........Geht es mir nicht auch oft um das liebe Geld, das ich

satt werde..........

Möchte ich nicht auch oft mehr, besser sein wie andere...................................................

Dieses Jahr möchte ich nicht mehr so viele Erwartungen an Weihnachten haben. Nicht von

mir selbst, von anderen Menschen.......


liebe Grüße,

Deprithomas
Deprithomas
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

lieber Grinch,

aber wir haben ja auch einen Verstand, und zwei Ohren, aber nur einen Mund..............

Damit ich mehr hören kann.........als zuviel plappern.......
Monchen12345
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Monchen12345 »

Ich habe mir jetzt den Link nicht angeschaut, finde aber es liegt an einem Selbst, was man aus Weihnachten macht.

Für die Kinder gilt dieses Jahr: Sie bekommen ein kleines Geschenk von Oma/Opa, Tante/Onkel.... Für die "normalen Familienkinder" bin ich bei 8-10€ pro Kind, die Patenkinder liegen darüber so bei etwas über 20€.
Trotzdem ist, wenn man alles zusammen nimmt, ne ganze Menge für jedes Kind zusammen gekommen. Sie bekommen von den Eltern/Großeltern zum Teil aber auch Dinge, die sie eh brauchen. Dann halt ggf in einer Variante, die es sonst normal nicht so gegeben hätte. Winterstiefel mit Glitzer/ LED/ Einhorn oder so. Anstatt normale Standardmodelle.

Ansonsten beschenken ich nur noch 3 Menschen. Auch 2x im Wert von ca. 10€ und nur 1x teurer. Aber das finde ich bei der eigenen Mutter, die auch sonst im Jahr viel für einen macht, auch völlig okay.
Man muss aber auch dazu sagen, ich suche wirklich gerne Geschenke aus, mache mir Gedanken, worüber sich der Beschenkt freuen könnt, was ihm gefällt usw und das macht mir Freude. Ich liebe es auch Geschenke zu bekommen. Wobei ich kleine liebevolle Geschenke fast lieber mag, als größere.

Mein finanzieller Aufwand für Geschenke hält sich also in Grenzen. Eigentlich könnte er auch noch etwas günstiger sein, wenn ich mehr selbst gemacht hätte. Aber bei der Entscheidung, die Dinge zu kaufen habe ich getroffen, weil es mir dabei um meine Zeit ging und ich einfach weniger Stress und Druck haben wollte. Auch selbst genäht und/oder mit dem Plotter verschönert Geschenke sind in meiner Familie gern gesehen und werden sehr geschätzt.

Ich finde Weihnachten an anderen Stellen im Bezug auf die Erkrankung schwierig.
Bei meiner Mutter erlebe ich es jedes Jahr, dass sie sich immer einen unglaublichen Stress macht, weil alles toll, perfekt, harmonisch usw sein muss. Spätestens am Tag vor Weihnachten kommt ein Zusammenbruch weil irgendwas nicht so funktioniert, wie es soll oder jemandem etwas nicht so wichtig ist wie ihr oder, oder, oder... Eine Kleinigkeit reicht. Ich finde das Weihnachten diesen Stress und Druck nicht wert ist. Scheitere aber auch mit allen Versuchen, da etwas raus zu nehmen. Ich darf auch keinen Nachtisch machen oder so.
Zum anderen finde ich stößt man ständig darauf, dass Weihnachten das Fest der Liebe und Familie ist(ist es ja eigentlich nicht, weiß ich).
Aber über all werden halt Verbindungen geknüpft damit wie sehr man an Weihnachten doch eigentlich auch in den "Schoß" seiner Familie gehört. Was ist mit denen, die einfach nicht viel oder keine Familie haben? Denen, die den Stress der Familienfeiern nicht aushalten? Sie werden in dieser Zeit immer wieder darauf gestoßen, dass sie alleine sind. Wer mit dieser Situation nicht völlig im Reinen ist, für den wird es zu dieser Jahreszeit echt schwer.

Nur meine bescheidene Meinung...

LG, Monchen
Deprithomas
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

hallo liebe Monchen,

früher habe ich mir auch sehr viel Arbeit, Druck und Stress an Weihnachten gemacht.

Heute kann ich vieles gelassener und ruhiger sehen..........................................

Es kommt auf jeden Menschen selbst an, wie er Weihnachten gestaltet................

Ganz einfach mit Ochs und Esel und der Krippe, oder ganz groß mit vielem Glitzer usw......

Selbst esse ich doch das ganze Jahr gut, da kann ich Weihnachten nicht noch etwas

drauf setzen. Aber wer das gerne mag, wieso nicht..................................................

In unserer immer lauter werdenden Gesellschaft, kann man mit Stille und der Stillen

Nacht nicht mehr gut umgehen. Aber an Sylvester dürfen wir ja wieder los legen und knallen.


Nein, ich habe nicht das Recht zu richten oder zu kritisieren. Kann nur für mich reden......

Wenn wir Menschen versuchen Frieden zu halten, versuchen zu verstehen, auch an

Weihnachten, dann ist das doch schon sehr gut..................................................

Und wenn wir versuchen Rücksicht zu nehmen, andere Menschen mit anderen Meinungen

stehen lassen und akzeptieren, dann finde ich das schon sehr viel.


liebe Grüße an dich
wohin geht die reise
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von wohin geht die reise »

Ich möchte noch einmal auf das Eingangspost eingehen: "Weihnachten von der Wurzel her, ist ein Fest der Hoffnung".
Ich war in meiner Jugend lange in der katholischen Jugendarbeit tätig und habe ähnlich gedacht, dass Weihnachten zum Kommerz verkümmert und genau auch dieses Lied angestimmt: süßer die Kassen nie klingen, weil ich dachte, meine Eltern sind solche Weihnachtschristen und haben damit nichts am Hut, was Weihnachten wirklich ist..
Wir hatten in der Familie bestimmte Traditionen und sind dann abends auch in die Kirche gegangen, danach saßen wir noch lange zusammen.
Ich kann heute nur sagen, dass ich ziemlich überheblich war, meine Eltern so zu bezeichnen,
das habe ich einige Jahre später gespürt, als mein Vater im Sterben lag, meine Mutter und er haben zusammen gebetet, dass er in Ruhe und Frieden einschlafen kann. Dies war für mich ein
unheimlicher schöner und unsagbarer Moment. Der Priester hatte ihm noch die Krankensalbung gespendet und dann konnte er wirklich in Frieden einschlafen. In Beiden steckte ein tiefer Glaube, der mich demütig gemacht hat.
Was nach außen erst mal so scheint muss noch lange nicht auf dem 2. Blick so sein.
Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und seitdem sehr vorsichtig mit Äußerungen, die
nur das "Äußere" von Weihnachten betrachten.
Lore
Katerle
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Katerle »

Auch ich mag mal was dazu schreiben.
Jeder geht halt unterschiedlich mit dem Weihnachtsfest um und das hat auch mit früheren Erfahrungen und auch Traditionen zutun.
War ja in einer größeren Familie aufgewachsen und empfand Weihnachten auch immer ganz schön.
Wir Kinder sagten Gedichte auf oder sangen ein Lied, wenn der Weihnachtsmann kam und dann gab es auch ein Geschenk für jedes Kind.
Unsere Mutter spielte auch Weihnachtslieder und später entdeckte ich das auch für mich, was ich bis heute beibehalten habe. Auch dafür bin ich sehr dankbar.
Weihnachten gab es bei uns auch einen sehr genussvollen Braten und dazu Thüringer Klöße. Das machte natürlich auch jedes Jahr ne Menge Arbeit. Aber als wir Teenager waren, halfen wir dabei unserer Mutter, alles vorzubereiten, auch den Salat mit Würstchen am Heiligabend.
Wenn die Küche wieder aufgeräumt war, weil das ganze Geschirr musste ja auch wieder abgewaschen werden und weggeräumt, spielten wir entweder Karten- oder Würfelspiele o.a. Aber am Schönsten war doch, dass wir alle Weihnachten zusammen waren.
Ich freue mich heute, wenn ich in der Adventszeit auch mal die Ruhe genießen kann, aber auch wenn wir mit den Kindern und Enkeln zusammen Zeit verbringen (auch im Jahr). Wir kochen auch zu Weihnachten und bereiten auch den Salat am Heiligabend vor, wie immer. Und das ist auch sehr schön für uns und eine Anstrengung wert.
Geschenke gibt es auch, aber keine Großen. Und Weihnachtslieder mag ich ja auch, wie bereits erwähnt. Gehe auch sonst nicht in die Kirche. Nur einmal hatte ich mir den Wunsch mit dem Kölner Dom erfüllt. Das hatte mir auch sehr viel bedeutet.
Meines Erachtens muss nicht viel Geld für Geschenke ausgegeben werden, um jemanden Freude ins Gesicht zu zaubern. Das hängt aber wohl auch mit Erwartungen zusammen und mit was jeder zufrieden ist. Jedenfalls halte ich nix davon, Geschenke nach den Feiertagen umzutauschen. Das wäre mir auch viel zu viel Stress/Hektik. Vielmehr sich vorher überlegen, mit was dem anderen eine Freude gemacht werden könnte und das können auch nur kleine Gesten sein und auch nicht nur zu Weihnachten. Klar, wer mehr Geld zur Verfügung hat, der kann halt auch größere Geschenke machen und auch viel Gutes bewirken, wenn es z.B. um die Gesundheit schwer kranker Menschen geht o.a.Hilfsprojekte für sozialschwache Kinder z. B.
Den ganzen Einkaufsstress brauche ich auch nicht und schon garnicht vor Weihnachten. Mir war das schon immer zuviel, wenn mein P. mit mir zusammen am Wochenende im Supermarkt waren. Ich kaufe lieber in kleineren Läden ein, wo weniger Leute sind.
Am Wichtigsten ist für mich zu Weihnachten, wenn ich mit meinen Lieben etwas Zeit verbringen kann, wir uns wertschätzen und in die Arme schließen können. Oder wir machen einen gemeinsamen Spaziergang oder später noch Spiele. Und wer sich mal etwas zurückziehen möchte, ist auch okay.

Herzlichst Katerle
Zuletzt geändert von Katerle am 21. Dez 2021, 12:14, insgesamt 2-mal geändert.
Gertrud Star
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Gertrud Star »

Klingelnde Kassen ist für viele gar nicht machbar, weil das Geld schon übers Jahr nicht reicht.
Bei mir wird es etwas leckeres zum Essen geben, Süßes geht ja eh nicht. Mal sehen, bin mir noch nicht so ganz einig. Weihnachten ist immer so ein Anlass, wo man auch als sozialhilfeempfangender Singel mehrer Gänge zaubert.
Viele sind auch allein und haben kein/wenig Geld.

Ich hab das erste mal mit dem Keyboard 2 Weihnachtslieder gelernt, das eine dann rasend schnell. Da kommen die Erinnerungen an Zeiten, wo es leichter war.
Am letzen Weihnachten habe ich noch kein Instrument angefasst und niemals gedacht, dass da etwa brauchbares herauskommt. Man muss sich selbst die Freuden machen, sonst macht es keiner, trotz Sozialhilfe.

Wir haben als Kinder immer viel Geschenke bekommen. Das Jahr über mangelte es irgendwie immer an Zeit füreinander, netten Worten und Interesse. Aber an Weihnachten saßen wir dann zusammen.

Ich selber bin jetzt Mitte 50 und fühle mich an Weihnachten unter Leuten gar nicht mehr richtig wohl mit meiner verfestigten Lebenssituation. Wird wohl auch so bleiben, wenn nicht eines Tages ein Wunder geschieht.
Kommerz ist einfach nicht drin und alleine werde ich wohl auch bleiben fast bis ans Ende meiner Tage.

Was ich noch in Erinnerung an Kindertage habe ist das viele Singen vor Weihnachten, die ganzen Lieder zum Advent, Nikolaus und Weihnachten. Da kommt ganz schön etwas zusammen.

Religiös bin ich nicht aufgewachsen und die Kirche habe ich an Weihnachten nur einmal von innen gesehen, als Mama das so wollte und uns alle mitnahm. Es war schon sehr feierlich, mehr als ich dachte.
Yussuf
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Yussuf »

Das Schenken ist mir zuwider geworden. Ich kaufe niemandem etwas und nehme auch nichts an. Ich brauche etwas Anderes als irgendein "Zeugs". Viel zu viel davon schon da. Das ganze Materielle übt keine Anziehungskraft mehr auf mich aus.
Als Tagebuchschreiber / Spiritueller / Christ ist der Advent jedoch immer eine besondere Zeit. Da spüre ich immer "etwas", das geboren wird. Das ist schön, verwirrend, besonders. So auch dieses Jahr. Hat mit der Depression zu tun, aber auch mit Heilung, hoffentlich.
LG Yussuf
Deprithomas
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

Weihachten ist ja ein besinnliches Fest. Aber es soll und darf auch Freude machen. Und diese

Weihnachtsfreude soll niemand ausmachen..................................................................

Freude anderen Menschen schenken macht sehr viel Freude. Gerade ärmere Menschen die

uns nichts zurück schenken können. Eigentlich Weihnachten auf die Straße gehen, und armen

Menschen etwas schenken, einsame Menschen besuchen, da kommt auch Freude in unser

eigenes Herz zurück........................................................................................

Weihnachten, Fest der Liebe, der Freude, der Musik, der Hoffnung, ganz natürlich, echt.

Und da darf ich auch einmal voll "gefühlsduselig" sein und weinen....................................

Warum nicht. Weihnachten meine Masken abnehmen, nicht nur die Corona Maske............

Mir der können wir ja nicht essen. Ein Fest des Lebens, der Liebe, der Hoffnung..........

Ein Licht anmachen, in Zeiten von Corona usw-----------ein Licht der Hoffnung........


liebe, leise Grüße
Gertrud Star
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Gertrud Star »

Ja da hast du recht Deprithomas.
Weihnachten kann und soll auch Freude machen. Das liegt ja schon im Anlass des Festes begründet. Wenn nicht eine Geburt ein freudiges Ereignis ist, was dann?
Neulich habe ich eine Aufnahme aus einem Weihnachtsgottesdienst aus den USA gesehen. Dort sang ein Chor sehr schöne und auch fröhliche Lieder an Weihnachten, und das ganze Publikum sang mit. Was für eine Freude!
Ich selber mochte auch immer die fröhlicheren Weihnachtslieder sehr gerne: Guten Abend schön Abend, Jingle Bells, Lustig lustig tralalalals (bald ist Niklaus abend da).
Ich denke oft zurück daran, dass das Singen schon sehr schön war. Wir haben ja früher nur weltliche Weihnachts- und Adventslieder gelernt.
Na mal sehn....
wohin geht die reise
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von wohin geht die reise »

In meinen nun mittlerweile 33 Berufsjahren hatte ich auch die Aufgabe, das Krippenspiel mit den Kindern einzuüben und eine Krippenfeier zu gestalten (manchmal mehrere am Nachmittag).
Die Rolle der Maria und des Engels waren immer schnell besetzt, aber Josef und gerade bei den Hirten wurde
es oftmals schwierig.
Für mich aber sind die Hirten sozusagen Hauptfiguren, ich kann mich gut mit ihnen identifizieren, eigentlich schon immer, warum?
Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes kommt als erstes zu den Hirten: zu den Kleinen, Verachteten,
zu denen, die keiner mag weil sie Vorurteilen unterliegen und nichts haben.
Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes kam nicht zum "Bürgermeister von Bethlehem"
Die Botschaft von der Menschwerdung Gottes kommt zu mir: auch ich fühle mich oft klein, Vorurteilen ausgesetzt, nicht wertig.
Kann es nicht also sein, dass diese Botschaft gerade für mich (ich möchte euch nicht ausschließen, aber das
könnt ihr nur selbst entscheiden) auch heute noch aktuell ist?
Ich sehne mich danach
Die Hirten kehrten zurück zu ihren Herden, aber - sie hatten Mut gefasst und soweit es ihnen möglich war,
diese FROHE BOTSCHAFT weiter gegeben.
Und manchmal denke ich, diese vielen Geschenke, die heute hin-und herwandern, sind ein Versuch, dieser
Sehnsucht einen Ausdruck zu verleihen.
Lore
Deprithomas
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

liebe Lore,

vielen Dank für deine wertvollen Worte. Selbst wäre ich auch gerne ein Hirte......Auch

weil ich Hunde und Schafe mag........

Weil auch viel Kraft in der Zurückhaltung liegt. Und ich habe gelernt, das Zurückhaltung

keine Schwäche, sondern eher eine Stärke ist............Es ist das Gegenteil von Stolz.

Sie äußert sich oft in Machtbesessenheit, Verachtung der Schwachen. (auch ich kenne

manche Verachtung in meinem Leben) Überheblichkeit, ich habe alles drauf,

Konkurrenzdenken, skrupelloses Durchsetzen gegen schwächere Menschen.............

Mit der Zeit habe ich bemerkt, diese Menschen haben oft kein Selbstvertrauen, und müssen

deshalb auf cool und stark machen, andere Menschen klein machen, um selbst groß

zu sein. Wenn du solche Menschen an gewissen Stellen triffst, werden sie oft ganz klein.

Das durfte ich lernen, und habe deshalb nicht mehr so viel Angst, vor scheinbar starken

Menschen................


viele, liebe Grüße an Dich..........
Bittermandel
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Bittermandel »

Hallo

@ wohin geht die Reise das hast du schön beschrieben. Da wird mir ganz warm ums Herz. Ich denke gerne an die Zeit zurück, als meine Tochter noch klein war und am Krippenspiel teilnahm. Die besondere Atmosphäre an Weihnachten in der Kirche und dann singen alle Stille Nacht heilige Nacht. Das war immer unbeschreiblich schön.

Liebe Grüße und gesegnete Weihnachten.
Bittermandel
Deprithomas
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

https://www.youtube.com/watch?v=zdxpvYWx99E" onclick="window.open(this.href);return false;


Weihnachten darf auch lustig sein, ein Fest des Lachens...............

auch einmal über mich selbst lachen..........................

über zu viel Konsum schimpfen, und dann stehe ich heute bei Aldi an der Kasse.............

DU meine Güte......................................


viele liebe, lustige Grüße,


Hund und Deprithomas.....................Hund darf nicht mit zu Aldi, was der alles kaufen

würde...........und bezahlen darf dann ich...............
Deprithomas
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Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

https://www.youtube.com/watch?v=Q5Rx-Q2fTVE" onclick="window.open(this.href);return false;

......lachen an Weihnachten, ganz unverkrampft leben, erleben,

verschenkt doch mal eine Katze, oder einen Hund....................................................

und wenn wir keinen Sinn an Weihnachten finden, sind wir eben selbst der Sinn.......

egal was die anderen tun und denken............................................................


liebe, lustige Grüße,


Hund
marcopol

Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von marcopol »

Der Bettler

Gestern, am Vorabend der geweihten Nacht (Weihnacht) sah ich einen obdachlosen Bettler liegen.
Wie schnell das geht, der Abgrund. Wie schnell wird man von Menschen verurteilt....

Sein Gesicht war dünn, sein Bart- und Kopfhaar war lang. Er lag in der U-Bahn Station auf billigem, dünnen Renovier Fließ vom Baumarkt. Die Menschen gingen achtlos vorbei.

Ich weiß nicht, woher er kam und was ihn in diesen Abgrund geführt haben könnte.
Ich fragte ihn nicht. Ich schaute ihn nur an. Der Anblick erschütterte mich.

Und ich erschrak: Könnte das vielleicht Jesus sein?

Warum gab ich ihm nichts?. Nicht einen Moment der wirklichen Aufmerksamkeit. Nicht einen Cent. Und kein Wort zu ihm.

Und zu ihm, der vielleicht Jesus sein könnte?
marcopol

Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von marcopol »

Jupiter19 hat geschrieben:deine eigene Hilflosigkeit
@Jupiter, wenn Du mit Deinem Nickname Assoziationen zur römischen Gottheit wecken möchtest, (?) wäre es mir verständlich, dass Du meine spontane Assoziation zwischen Bettler und Jesus nicht völlig nachvollziehen kannst.

Die biblische Darstellung besagt, dass Gott als Mensch auf die Welt kam. Was wir als süßes Christkindlein mit lockigem Haar anbeten, wurde später grausam verurteilt und hingerichtet.
"Die Welt ist heut an Liedern reich, Dich aber bettet keiner weich", heißt es in einem Weihnachtslied.

Es steht uns allen frei, eine Gottheit anzubeten oder eben nicht. Es steht uns allerdings auch frei, im jeweils anderen Menschen Gott zu erkennen. Frei nach Matthäus 25,40 lehrt uns Jesus, dass er unsere Werke der Nächstenliebe so annimmt, als hätten wir sie an ihm persönlich getan.

Ich war schon immer der Ansicht, dass Bettler im Grunde eine wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft wahrnehmen. Denn sie bilden ja auch einen Spiegel der Gesellschaft, den sie uns vor Augen halten wollen. Sie zeigen uns mit ihrem Leiden und ihrer Hilflosigkeit, wie brüchig die Sozialgesellschaft ist, und wie hilflos sie dem Leid der Schwächeren und Ärmeren gegenüber steht.

LG
marcopol
Aurelia Belinda
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Wohnort: Mittelfranken

Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Aurelia Belinda »

Verehrter Herr Marcopol,

Deine Überschrift: süsser die Kassen nie klingen...Dieses Weihnachtslied kenne ich gar nicht, :-) kleiner Scherz!

Kommerz ist nicht wichtig.
Das spürt man meist erst dann wenn man sich aus finanzieller Not dem wesentlichen zuwendet.
Ich für mich bin heilfroh diese Durststrecke der finanziellen Not gegangen zu sein.
Und lebe heute bewusst, konzentriere mich auf das allerhabene, das gibt es nicht zu kaufen....es steckt in uns.

Der Kommerz wird durch übertriebene Werbung aufgebauscht. Fürchterlich!!
Und viele fallen darauf herein.
Oft wird sogar gekauft, was die Welt nicht braucht, nur weil es angeboten wird, und manch einer denkt, er könne durch erworbene Gegenstände Glück oder Zufriedenheit herbeiführen.
Das ist ein großer Irrglaube,
GLÜCK wohnt in uns, wer suchet der wird finden. Und Zufriedenheit erzeugt niemals ein Kauf mit Geld. Sondern die verbirgt sich ebenso im inneren, weil es eine Einstellung zum Leben ist, zu Freud und Leid!!
Die ganze Medienwelt und Konzerne die Profit schlagen wollen aus solchen Tagen finde ich grauenvoll. Nicht nur an Weihnachten, man erkennt es mittlerweile auch an Tagen wie Helloween, Fasnacht oder Valentinstag etc. Auch kulturellen Veranstaltungen, da werden Namen erfunden wie aus Science Fictionen, nur um Leute zu locken und ordentlich Kasse zu machen.
Es macht sich niemand mehr Gedanken über die Botschaft welche in der Welt ankommen soll.

Der Wandel der Zeit bringt es mit sich dass die Gesellschaft sich immer neu verändert.
Und du hast verdammt recht, dass die Bettler, Obdachlosen ein guter Spiegel der Gesellschaft sind.
Und die Auffassung oder Vision Jesu, dass jegliche Art von Nächstenliebe ihm dient...uns allen dient, hat der Mensch wohl nicht begriffen.

Herzensgrüsse, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Deprithomas
Beiträge: 709
Registriert: 17. Mai 2020, 20:34

Re: Süßer die Kassen nie klingeln

Beitrag von Deprithomas »

hallo,

und wir gehen an dem Bettler vorbei, an den kaputten, armen, dreckigen Menschen....

Wir wollen mit ihnen nicht in Berührung kommen............................................

Vielleicht stinken die auch noch..............................................................

Und unsere Kirchen sind voll von sauberen, braven, gut duftenden Menschen........................

Bin ich da jetzt besser...........Als Mensch der auch Depressionen kennt weiß ich, wie hart

Ablehnung weh tut. Vielen fertigen, kaputten Menschen bleibt oft nur der Hund, der beste

Freund des Menschen. Und mit meinem Hund komme ich eher in Beziehung zu diesen Menschen.

Aber eines habe ich gelernt, Geld gebe ich diesen Menschen nichts mehr..........................

Das wird schnell in Alk und Nikotin umgesetzt. Und ich war auch schon süchtig..........

Bist DU nicht mehr zu retten, dann gib mir Alk und Zigaretten. Ab Besten ist es, man kauft

ihnen etwas zum Essen. Aber viele wollen nur Geld, für Alk usw. Da muss man echt aufpassen.

Das ist nichts für Romantiker, sondern die knallharte andere Seite unserer Wohlstands-

gesellschaft....................................................................................


liebe, leise Grüße,


Hund und Deprithomas
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