Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Helgaline
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Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Helgaline »

Hallo zusammen, :)

ich bin Angehörige eines an Depressionen erkrankten Mannes. Sprich: mein Partner.

Ich habe hierzu schon auf der Angehörigenseite geschrieben unter: Entschuldigung...und was ist mit uns!?

Kurzfassung zu seinem Ist-Zustand: sein "Zustand" ist ausgeglichener, offensichtlich ist er langsam auf dem Weg aus der schlimmsten Phase der Depression. Er schläft viel und fühlt sich (aufgrund seiner Selbständigkeit) immer gestresst. Benötigt nach wie vor viel Bestätigung und Unterstützung. Lehnt immer noch therapeutische Unterstützung ab. Die Stimmungsschwankungen haben zwar nachgelassen...aber das oft respektlose, verletzende und maßregelnde Verhalten leider nicht. Er ist wie ein kleiner Vulkan, der jederzeit Lava spucken kann.

Kurzfassung zu meinem Ist-Zustand: bin angespannt, immer in Hab-Acht-Stellung, erschöpft und stelle mir die Frage, ob ich das nach gut 2 Jahren Depression, weiter ertragen kann.
Da ich mich inzwischen sehr über Depressionen belesen habe, verteidige ich alles damit. Ich habe mir inzwischen therapeutische Hilfe geholt, bin aber noch ganz am Anfang. Ich bin als hochsensibel (HSP) eingestuft.

So, wie erwähnt, habe ich viel gelesen, unter anderem auch seinen Arzt-/Entlassbericht aus der Klinik, in der er kurz vor unserem Zusammenkommen war. Nein, ich habe nicht geschnüffelt, er hatte mich um die Ablage der Unterlagen gebeten.

In diesem stand dann neben der Kerndiagnose Depression noch aggressive Impulskontrollstörung. Hatte ich noch nie von gehört, daher Google bemüht.

AHA! Erklärt einige Verhaltensweisen... :o

Jetzt meine Fragen an euch Alle:

1. hat Jemand von euch da Erfahrungen mit?
2. merkt ihr, wenn ihr über reagiert?
3. wie gehe ich als Angehöriger damit um?

Vielen Dank fürs Lesen und ich freue mich schon auf Antworten.

Helgaline
DAS LEBEN IST SCHÖN, VON EINFACH WAR NIE DIE REDE! :?
Deprithomas
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Deprithomas »

liebe Helgaline,


oh ich bin auch mehr sensibel, und meine liebe Frau nicht ganz so. Das ist aber auch gut so,

nimmt alles ruhiger und gelassener. Und sie hat auch einmal kritische Worte für mich.

Das ist aber echt auch gut so. Am Anfang meiner Depression wollte ich keine Depritabletten

schlucken, habe mich echt dafür geschämt, heute nicht mehr. Das habe ich auch ihr zu

verdanken. Wir Menschen mit Depression sind nicht immer ganz einfach. Wie oft musste

ich mich schon bei Frau und beiden Kindern entschuldigen, wenn ich wieder Mist gebaut

habe, und diesen Mist zu vertuschen.

Heute kann ich viel mehr zu mir selbst stehen.........................

Selbständig sein finde ich gut, wenn diese Arbeit Freude macht. Aber du musst halt immer

wieder danach schauen, das du genügend Umsatz machst...........................................

Und da lassen wir als Deprimensch gerne unseren ganzen Frust, unsere Enttäuschung am

Partner raus. Weil der ja gar nichts dafür kann.

Helfen könnte deinem Mann einen körperlichen Ausgleich wie Sport. Damit er seine Depris

raus laufen kann. Danach werde ich selbst viel ruhiger und ausgeglichener.

Es gibt auch sehr gute CD/s zum abspielen, um ruhiger und ausgeglichener zu werden.

Gut finde ich in der Beziehung Ehrlichkeit, die Wahrheit zu sagen. Warum ich depressiv bin,

was am Besten dafür tun........auch gemeinsam tun, füreinander offener und herzlicher werden,

ehrlicher....................................................................

Depression hängt oft mit wenig Selbstvertrauen zusammen, du traust dir nicht zu.

Da kann es sehr helfen, das wir uns in unserer Einzigartigekeit ehrlich unterstützen, versuchen,

so gut wir es können, die Wahrheit zu sagen...........

Wir Menschen sind ein genialer Mix, alles andere als perfekt, mit guten, aber auch nicht so

guten Seiten. Das gilt es immer wieder anzunehmen. Und das wir immer wieder zueinander

stehen...........versuchen uns immer wieder zu verstehen, die Wahrheit zu sagen.

Uns in Liebe anzunehmen, so gut wir es können...........


viele liebe Grüße an dich
Suchende2
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Helgaline,

ich habe auch als Angehörige damit Erfahrung.
Wenn Du möchtest, können wir uns per PN darüber austauschen.

Alles Gute,
Suchende
Helgaline
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Registriert: 25. Mär 2021, 12:47

Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Helgaline »

Hallo liebe Suchende2,
ich habe dir eine PN geschickt, hoffe, ich habe alles richtig gemacht.
War mein erstes Mal :oops:


Hallo lieber Deprithomas,
vielen Dank für deine Nachricht.
Du scheinst ein sehr reflektierter Betroffener zu sein; damit unterscheidest du dich eindeutig von meinem Mann.
Er sagt, wenn ich empfehle zum Psychologen zu gehen, er hätte nix und er wüsste auch nicht, was er dort erzählen sollte.

So kämpfe ich eben gegen Windmühlen, zumal ich echt weiß, wie gut es für ihn wäre. Und natürlich auch für uns.

Allen ein schönes Wochenende

Ellen
DAS LEBEN IST SCHÖN, VON EINFACH WAR NIE DIE REDE! :?
marcopol

Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von marcopol »

Salut Helgaline,

"Impulskontrollstörung" ist auch so ein (blödes) neumodisches Wort.
Wut entsteht nicht selten aus Depression, weil ja vieles zu lange unterdrückt wird.
Die "normale", sprich gesunde Balance der Emotionen ist eben nicht gegeben.

Der Gegenpol zur Depression ist die Manie. Das müsste m.E. fachärztlich abgeklärt werden.

Bipolarität, sprich die "manisch-depressive" Störung ist gar nicht so selten wie es scheint, und sie ist zutiefst menschlich.

Vorsicht: Auch ein "Bipolarer" ist noch lange kein Psychotiker.

Wenn Dir an Deinem Partner etwas liegt, kannst Du ihn nur ermutigen eine klare Diagnose erstellen zu lassen.
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Wenn er nicht zum Therapeuten gehen möchte, biete ich ihm gerne ein Gespräch von Vulkan zu Vulkan an.
Ich finde mich in Ihrer Beschreibung Ihres Mannes wieder.
Ich hab Ähnliches mit meiner Ehefrau durchgemacht. Allerdings sind wir seit 2010 geschieden. Dieses Jahr bin ich 60 geworden, aber die meisten halten mich für jünger.

Edit: Vulkane und Donnerwetter sind tolle und - anscheinend - "sinnvolle" Natur-Erscheinungen. Aber nicht jeder kann damit umgehen bzw. sie schätzen.
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

marcopol hat geschrieben: Wenn Dir an Deinem Partner etwas liegt, kannst Du ihn nur ermutigen eine klare Diagnose erstellen zu lassen.
... oder ihn aus seiner Stress-Falle befreien und ein anderes Leben beginnen.
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Marcopol,

Impulskontrollstörung ist etwas anderes als Wut, die sich aufgestaut hat.
Die Impulskontrollstörung hat nach meiner Meinung auf jeden Fall Ihre Ursache in unterdrückten Gefühlen, ....
Ihr Mann hat, wenn ich es richtig verstehe, in der Klinik eine klare Diagnose erhalten (Hauptdiagnose Depression).

Alles Gute,
Suchende
Bittermandel
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Bittermandel »

Hallo zusammen

Ich möchte nicht erleben wenn jemand seinen unterdrückten Gefühlen freien Lauf lässt.

Außerdem kann ein erwachsener Mann lernen seine Impulse zu kontrollieren. Da gibt es bestimmt Therapie Angebote und wenn jemand die nicht nutzen möchte hat er etwas in einer Partnerschaft erreicht. Nämlich Macht und Kontrolle über die Partnerin durch Einschüchterung. So sehe ich das und es ist Wut im Spiel. Nach meinem Empfinden braucht so ein Mann eine Frau die genauso agiert wie er und sich nicht einschüchtern lässt. Eine sensible Person kann in so einer Beziehung psychisch Schaden nehmen.

Liebe Grüße Bittermandel
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Bittermandel hat geschrieben:Ich möchte nicht erleben wenn jemand seinen unterdrückten Gefühlen freien Lauf lässt.
Dann darf in Deiner Anwesenheit zukünftig auch nicht mehr geweint werden?
Zuletzt geändert von Yussuf am 18. Dez 2021, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
Sul
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Sul »

Hallo,

ich weiß nicht, ob eine Impulskontrollstörung ihre Ursache in unterdrückten Gefühlen hat. Der angemessene Ausdruck von z.B. aggressiven Gefühlen ist eingeschränkt, ist impulsiv ohne Selbstkontrolle. Dies hat auch nicht unbedingt etwas mit einer "Depression" zu tun, sondern könnte auch beispielsweise hirnorganisch bedingt sein oder ein Persönlichkeitsmerkmal sein und/oder Ausdruck kompletter Überlastung.

Ich möchte mich Bittermandels Worten anschließen. Ich hätte wenig Lust ein Punchingball für einen Partner zu sein, der keine Krankheitseinsicht hat und nicht an sich arbeitet. Der eigene Schutz hat Vorrang!

Viele Grüße, Sul
marcopol

Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von marcopol »

Suchende2 hat geschrieben:Impulskontrollstörung ist etwas anderes als Wut, die sich aufgestaut hat.
Hallo Suchende,

beide Anschauungen stehen m.E. nicht gegeneinander. Und wie wir es auch nennen ist vielleicht auch nicht so wichtig. Man sagte früher "Jähzorn" und damit war ein Mensch, der schneller wütend wird als andere, bereits abgestempelt und galt als "gefährlich".

Heute sind die echten Diagnosen vorsichtiger und differenzierter geworden. Impulse aber sind genauso wichtig (und menschlich) wie die erlernbare Selbstkontrolle. Wer z.b. depressiv wird, hat phasenweise die Kontrolle "nach unten hin" verloren. Wer eher zur Wut neigt (Und das gilt für Frauen wie für Männer!), verliert ebenso phasenweise die Selbstkontrolle und wird "hypomanisch".

Unter den neueren Diagnosekriterien kann im Grunde jede Gefühlsregung als Störung oder gar als pathologisch klassifiziert werden. Letztlich aber sind wir doch allesamt keine Roboter, sondern eben Menschen mit einem angeborenen und erworbenen spezifischen Temperament. (sanguinisch, melancholisch, cholerisch oder phlegmatisch).

Ein wichtiger Aspekt in der Beschreibung von Helgaline ist allerdings auch die Beziehungsdynamik.

LG
marcopol
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Ich habe keinerlei Lust (mehr!), meine Emotionen und Impulse zu kontrollieren.
Wir leben in einem kulturellen Umfeld, das unkontrolliert seinen impulsiven, materiellen Wünschen nachgibt - rücksichtslos.
Man würde gar nicht schätzen können, was ich da tue, weil man es selbst nicht hinbekommt.
Zuletzt geändert von Yussuf am 18. Dez 2021, 11:22, insgesamt 2-mal geändert.
Bittermandel
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Yusuf

Was hat Aggression bitte mit weinen zu tun? Aggression kann so viel Schäden anrichten. Und es gibt Möglichkeiten diese Störung zu behandeln.

Ich wünsche jedem der unter einer solchen Störung leidet, dass er Hilfe annimmt. So kann der Betroffene lernen mit seinen Gefühlen besser umzugehen. Früher nannte man das Selbstbeherrschung oder die Aggression auch cholerisch.

Liebe Grüße Bittermandel
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Bittermandel hat geschrieben:Hallo Yusuf

Was hat Aggression bitte mit weinen zu tun? Aggression kann so viel Schäden anrichten. Und es gibt Möglichkeiten diese Störung zu behandeln.

Ich wünsche jedem der unter einer solchen Störung leidet, dass er Hilfe annimmt. So kann der Betroffene lernen mit seinen Gefühlen besser umzugehen. Früher nannte man das Selbstbeherrschung oder die Aggression auch cholerisch.

Liebe Grüße Bittermandel
Liebe Bittermandel,
lies doch bitte nochmals selbst, was Du geschrieben und ich geantwortet habe. Eigentlich wäre es sogar besser, man würde NIEMALS am selben Tag auf etwas reagieren, was man grad gelesen hat. Egal. So weit fortgeschritten sind wir Menschen wohl immer noch nicht, um das zu begreifen.
Weinen wg. Trauer oder Aggression wg. Wut - was ist besser oder schlechter? Wer bist Du, um ein Urteil darüber zu fällen?

LG Yussuf
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Sul hat geschrieben:Ich möchte mich Bittermandels Worten anschließen. Ich hätte wenig Lust ein Punchingball für einen Partner zu sein, der keine Krankheitseinsicht hat und nicht an sich arbeitet. Der eigene Schutz hat Vorrang!
l
Danke. Und ich möchte zukünftig nicht mehr als Geld-Automat auf zwei Beinen behandelt werden.
Das ist auch Selbstschutz vor einer Art "Aggression", unter der hauptsächlich Familien-Väter (diese vermeintlichen Bösewichter) zu leiden haben.
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Liebe Leute, wir Männer sind doch keine Maschinen, bitte. Einerseits "verlangt" man von uns, im Arbeitsleben unsere bzw. die Interessen unserer Familien mit unserer Durchsetzungskraft (aggressiv!!!) zu vertreten und dann - beim Durchschreiten der Haustür nach Feierabend - den Schalter umzulegen und auf friedlich und -liebend zu machen?
Das kriegt man nur hin, wenn man über das Geschehen Bewusstheit erlangt hat und der Partner auch Verständnis dafür zeigt und Nachsicht übt oder über besondere Fähigkeiten verfügt, damit umzugehen.
Sul
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Sul »

Yussuf hat geschrieben:
Sul hat geschrieben:Ich möchte mich Bittermandels Worten anschließen. Ich hätte wenig Lust ein Punchingball für einen Partner zu sein, der keine Krankheitseinsicht hat und nicht an sich arbeitet. Der eigene Schutz hat Vorrang!
l
Danke. Und ich möchte zukünftig nicht mehr als Geld-Automat auf zwei Beinen behandelt werden.
Das ist auch Selbstschutz vor einer Art "Aggression", unter der hauptsächlich Familien-Väter (diese vermeintlichen Bösewichter) zu leiden haben.
Hallo Yussuf,
ich verdiene mein eigenes Geld. Und ich verdiene wesentlich mehr als mein Partner. Dafür arbeite ich aber auch deutlich mehr und komme leider oftmals an meine Belastungsgrenzen. Und trotzdem versuche ich meinen Frust etc. nicht an meinem Partner auszulassen. Und ich sehe mich auch nicht als "Geldautomat auf zwei Beinen".
Viele Grüße, Sul
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Bittermandel hat geschrieben:Nämlich Macht und Kontrolle über die Partnerin durch Einschüchterung. So sehe ich das und es ist Wut im Spiel.
Es ist ein Machtspiel - seit Jahrtausenden oder schon immer. Und wer noch glaubt, es würde nicht sogar im engsten Familienkreis - zwischen Eltern und Kindern, zwischen Ehe-Leuten oder Geschwistern - ausgetragen, dem kann ich auch nicht helfen.
Der muss sich sich dann wohl an eine höhere Macht wenden, um Verständnis bzw. Einsicht über seine Lage zu erlangen.
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Sul hat geschrieben:Und trotzdem versuche ich meinen Frust etc. nicht an meinem Partner auszulassen. Und ich sehe mich auch nicht als "Geldautomat auf zwei Beinen".
Liebe Sul,
das liegt möglicherweise daran, dass Dein Partner keine materiellen Ansprüche an Dich stellt. Schätze Dich doch einfach glücklich.
Aber in vielen, vielen Fällen verhält es sich nun einmal anders. Ok?
LG Yussuf
marcopol

Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von marcopol »

Yussuf hat geschrieben:Ich habe keinerlei Lust (mehr!), meine Emotionen und Impulse zu kontrollieren.
Man hat das schon herausgelesen "Von Vulkan zu Vulkan" (Zitat Ende).

Deine Lust oder Unlust auf Selbstkontrolle spielt überhaupt keine Rolle in einer Gesellschaft, denn Dein Recht auf Freiheit endet genau dort, wo die Freiheit der anderen Menschen beginnt.

Ich denke, dass muss an dieser Stelle mal ganz deutlich gesagt werden.
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

Ich bin heute die pure Selbstbeherrschung.
Bitte ein Lob, ja? :-)
Aurelia Belinda
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Yussuf,
Dein Posting von 11:49 klingt für mich plausibel.
Ich glaube nämlich auch das ein Ehepartner oder überhaupt sein Gegenüber eine wichtige Rolle spielt....wie du sagst, der Umgang damit macht es zu dem was es ist. Ich kann sehr gut nachvollziehen welche deine Rolle in der Ehe war.
Und ich sehe es auch so, der andere Part trägt sehr wohl oft dazu bei, dass die Selbstkontrolle verloren gehen kann. Jedoch ist es an einem selbst, dahingehend zu agieren, weder anderen Schaden zuzufügen, noch sich selbst.
Ich stelle mir nämlich vor, du hast nicht nur Familienmitglieder sozusagen “verletzt“ warum auch immer ( daran kann man sicher arbeiten das wirst du wissen ) sondern überwiegend auch dich selbst ständig neu verletzt.
Das kann nur ins Aus führen.
Wollte eigentlich nur mitteilen, dass ich deinen Standpunkt, das erzählte aus deiner Sicht gut nachvollziehen kann und derselben Meinung bin, dass das Gegenüber, der menschliche Umgang des Partners, auf das Verhalten und auch Impulse, in dem Fall Verlust der Impulskontrolle...in jedem Fall Einfluss hat. Das Scheitern einer Ehe, hängt ja auch davon ab, wie beide damit umgehen wollen.

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Yussuf
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Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von Yussuf »

marcopol hat geschrieben: Deine Lust oder Unlust auf Selbstkontrolle spielt überhaupt keine Rolle in einer Gesellschaft, denn Dein Recht auf Freiheit endet genau dort, wo die Freiheit der anderen Menschen beginnt.

Ich denke, dass muss an dieser Stelle mal ganz deutlich gesagt werden.
Welche Freiheit der anderen Menschen meinst Du? Etwa die, den Planeten dauerhaft mit ihrem fragwürdigen (kindischen) Handeln zu schädigen?
Nee, ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Freiheit hier noch lange nicht endet. Sie fängt da erst wirklich an.
Das musste jetzt auch mal gesagt werden. Ich hoffe, es ist deutlich genug.
Zuletzt geändert von Yussuf am 18. Dez 2021, 13:29, insgesamt 3-mal geändert.
marcopol

Re: Aggressive Impulskontrollstörung...was jetzt!?

Beitrag von marcopol »

Yussuf hat geschrieben: Einerseits "verlangt" man von uns, im Arbeitsleben unsere bzw. die Interessen unserer Familien mit unserer Durchsetzungskraft (aggressiv!!!) zu vertreten
Lieber Yussuv,

Ich verstehe sehr gut, was Du meinst. Einige Damen hier werden das weniger verstehen.. .

Ich habe da jetzt mal eine ganz ernsthafte Frage an Dich:
Warum nennst Du Dich Yussuv?
Es ist doch ein islamischer Name. Also "Josef" nach hebräischer Herkunft und ergo verbreitet im arabischen und türkischen Sprachraum.

Dein Männerbild ist allerdings doch sehr von Deiner Kultur geprägt, wie es scheint, wenn Du islamischen Glaubens bist. Dabei kenne ich den islamischen Glauben recht gut, ich bin quasi mit Türken in Berlin-Kreuzberg aufgewachsen. Und mit Religionen habe ich mich (auch beruflich) durchaus viel beschäftigt.

In Einem irrst Du: Durchsetzungskraft hat nur wenig mit Aggressivität zu tun. Dieses Denken (Oder Glauben...) ist extrem archaisch.
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