Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

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stefanneu
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Registriert: 12. Okt 2004, 16:09

Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von stefanneu »

Hallo liebe angehörigen und liebe Betroffenen,

ich Schreibe dies weil ich hier schon viel über Partnerschaft mit Depresiven Menschen (hört sich schlimm an ist aber nicht böse gemeint) gelesen habe und auch viel mit mit meiner Freundin erlebt habe. Das hier soll ein wegweiser sein wie man trotzdem eine glückliche Partnerschaft führen kann. Ich meine erkannt zu haben das das Hauptproblem darin liegt das viele Depresive Menschen sich mit schlimmen Schuldgefühlen in der Beziehungen plagen. D. h. wenn der Partner kommt und einem sagt "Ich liebe dich" kann mann/frau das gleiche manchmal nicht zurück sagen weil er eben nichts fühlt ! Er hat dann Schuldgefühle weil er denkt "Mensch da liebt mich einer und kann ihn nicht lieben". Meine Lösung ist mit dem Partner offen darüber zu sprechen ! Es bringt nichts wenn man schon am boden ist sich noch mit solchen überflüssigen Schuldgefühlen rumzuplagen. Damit wird es nicht besser und irgendwann kann man sich bei seinem Partner nicht mehr entspannen ! Wenn der Partner das nicht versteht und aktzeptiert ist es glaube ich bessr sich von ihm zu trennen da man sonst einen Kampf gegen sich führt und dieser sicher nicht zur Heilung des eigentlichen Problems hilft. Macht euch frei von lügen und ausreden und sagt dem Partner klipp und klar das mehr zur Zeit nicht geht. Gebt ihm immer das Gefühl das es nicht am ihm liegt sondern diese schlimme Krankheit alles blockiert ! Sicher fragt ihr euch wieso ich das hier schreibe ! Ich als anhöriger fühle nämlich mittlerweile so das ich nicht mehr weiß ob es die Krankheit ist die alles blockiert oder einfach keine Gefühle da sind ! Das ist deshalb so das meine Freundin nicht klar ausdrückt was in ihr vorgeht ! Das lößt unsicherheit beim Partner aus und bringt mich zum verzweifeln deshalb werde ich ihr diese Worte zukommen lassen um einen letzten Versuch zu starten die "Wahrheit" herauszufinden.

Ich hoffe ich konnte damit irgendjemand hier helfen.

Liebe Grüße

Stefan
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von Lee »

Hi Stefan,

was hälst du von dieser Behauptung: "Schuldgefühle sind unterdrückter Ärger!" ?

Fragt sich auch gerade
Lee
mond-
Beiträge: 50
Registriert: 22. Okt 2004, 17:57

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von mond- »

hallo ....

also ich (bin selber krank , nicht partner)
denke du hast da etwas schönes erkannt. nämlich, dass der betroffene schlimme schuldgefühle hat, eben weil er krank ist.

jedenfalls erlebe ich das so. wann immer ich wieder mal nichts auf die reihe bekomme und dadurch mein mann mehr belastet wird, habe ich große schuldgefühle und denke, dass das unfair ist. ich leide dann sehr darunter, dass ich so unfähig bin am täglichen leben teilzunehmen. denke auch, das ich nur zur last falle und will mich am liebsetn ganz zurückziehen. oft kann ich auch nicht so richtig lieb und zärtlich sein zu ihm, weil es mich einfach quält, weil ich wenn ich etwas schönes tue (zb lächeln und sagen, dass ich ihm liebe) ich merke wie ich das gar nicht bin. soll heißen ich bin so schwer und gefangen in der dunkelheit, dass eine von zuneigung getragene geste oder solch ein wort da nicht rauskommt. da drinnen ist alles erstickt - als wenn alles licht absorbiert würde...... dadurch ist es als wenn ich mir selber ein messer ins herz stäche, wenn ich versuche etwas auszusenden, zu geben. nicht, dass ich meinen mann nicht lieben würde! nur ist es in grenzenloser hoffnungslosigkeit schwer einem solch lebenbensjahenden gefühl wie liebe ( das reine licht ist sie ja) ausdruck zu verleihen.

nicht selten ist es sogar so, das ich mit meinem mann streite - wenn er seine belastungsgrenze erreicht hat und mal etwas falch macht im umgang mit mir. ich bin dann ohnmächtig und verzweifelt, weil er doch mein wichtigster haltepunkt ist und eben weil ich ihn liebe, kann ich ihn nicht zu den vielen enttäuschungen stellen. das klingt nach vie zu hohen erwartungen an ihn - ich weiß das und auch das tut mir immer wieder leid.

aber eben durch diesen zwiespalt: ihm lieben und nicht verliehren wollen - und viel zu erwarten, das macht immer wieder diesen teufelskreis. von außen wird das schnell zu durchschauen sein, der ausweg auch leicht zu finden. aber von hier unten am rande der welt wie es mir oft scheint sind alle auswege zu steil. es ist innen so: wenn ich irgendwie das gefühl bekomme, ich bin ihm zu viel zu schwer zu unpassend.....was auch immer, weil es ihm auch mal zu viel wird, dann denke ich sofort, dass er mich nicht mehr haben will, das ich nicht willkommen bin und er mich wegen der krakheit nicht mag. dann fühle ich mich allein und ungeliebt. nomalerweise kannm man es versthen, dass der partner auch mal schwach wird und sagt "tut mir leid, das ist mir auch gerade zuviel" aber in den dunkelsten momenten ist das für mich eine absage an mein ganzes ich. dann höre ich nur: "du bist überflüssig in der welt , du störst nur den normalen ablauf, werde gesund und nerve keinen mehr" das ist dann zuviel. auch wenn er sowas natürlich nicht wollte und nicht gemeint hat. in der beklemmung die einem die luft zum atmen nimmt - wenn man nur sein leben retten will - kann man nicth mehr differenzieren. zumindest ich nicht.

ich hoffe dieser beitrag ist nicht zu konfus und du kannst daraus etwas für dich ziehen, das dir hilft und wieder mehr mut zum verständnis deiner partnerin gibt. das jedenfalls war mein anliegen - der grund, warum ich so aus dem "nähkästschen" geplaudert habe.

es grüßt der mond
stefanneu
Beiträge: 0
Registriert: 12. Okt 2004, 16:09

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von stefanneu »

@lee

oh ich glaube du hast recht ! Nur ärger über mich oder über sich selber ?

Liebe Grüße

Stefan

PS Trotzallem glaube ich das ich dadruch mittlerweile eine Profilneurose habe weil ich einfach nicht weiß bin ich es ist es die beziehung oder sehe ich alles viel zu eng ?
maggy
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von maggy »

Hallo Mond-Licht,

Dein Beitrag ist gar nicht konfus. Ich habe mich in vielem was Du schreibst wiedererkannt. z.B.:
"nämlich, dass der betroffene schlimme schuldgefühle hat, eben weil er krank ist."

Das habe ich auch lange geglaubt, bis mir bewußt wurde, dass ich krank bin, weil ich Schuldgefühle habe (nicht nur die Gefühle von Schuld, sondern Scham und Angst gesellten sich auch noch dazu).

oder:
"du bist überflüssig in der welt , du störst nur den normalen ablauf, werde gesund und nerve keinen mehr"

das ist ja nichts was jemand sagt, Du schreibst ja auch, dass Du das hörst. Irgendwo und irgendwann muß sich diese Aussage zu Deinem Schutz in Dir manifestiert haben. Heute bräuchtest Du diese Form von Schutz nicht mehr, aber wir sind gewohnt so zu denken und zu fühlen, bis wir lernen das was IST wirklich wahrzunehmen (als Wahrheit anzunehmen).
Ein spannender Weg, ich gehe ihn seit 24 Jahren und ich erlebe ihn jeden Tag neu .

Alles Liebe
von
Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
mond-
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Registriert: 22. Okt 2004, 17:57

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von mond- »

was du da sagst liebe maggy macht mich sehr nachdenklich. damit, dass die dinge die in mir automatisch ablaufen irgendwann mal gut für mcih waren und mcih vor etwas schützen sollten, bin ich vertaut. (ich vergessen das nur immer wieder)

ich weiß nur nicht so enau, wozu gerade diese sachen gut waren?????

es hört sich an, als wenn du das in einer therapie mal gelernt hast. stimmt das? oder kamst du von allein darauf?

und......ja . angst und scham sind auch dabei - natürlich. und vieles, was mir früher beigebracht wurde. aus diesen mustern herauszukommen ist furchtbar schwer. sobald jemand oder etwas druck ausübt auf mich falle ich ganz schnell dahin zurück.

vielen dank für deine antwort.

mond
Tine
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Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von Tine »

Hallo Stefan,
wir haben schon öfter voneinander gelesen.
Ich wollte dir nur sagen, dass ich sehr gut verstehe, wie es dir geht. Ich bin, du weißt es, in einer ähnlichen Situation.
Irgendwann ist man so gefangen, dass man gar nichts mehr differenzieren kann. Natürlich wollen wir verstehen, sonst würden wir nicht hier schreiben. Wir verstehen auch, was geschrieben wird, aber wir verstehen nicht mehr was mit uns passiert. Wir finden unseren Platz im Leben unseres Partners nicht, wir wissen nicht einmal mehr, ob es einen solchen Platz für uns überhaupt gibt.
Es ist einfach schwer. Ich kann auch nichts konstruktives beitragen, sondern einfach nur sagen, dass ich deine Orientierungslosigkeit gut nachvollziehen kann.
Ich hoffe, dass du deinen Weg findest.
Liebe Grüße
Tine
girasol
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Registriert: 9. Jan 2004, 23:10

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von girasol »

hallo Tina und Stefan,

ich kenne beide Seiten. Meine Mutter hat schizoaffektive Störungen seit mehr als 30 Jahren und ich selbst hatte auch schon eine Depression. Ich für mich habe erkannt, dass es nur mit absoluter Offenheit geht. Als es mir so beschissen ging, habe ich mit meinem Mann angefangen darüber zu sprechen, ich habe Rotz und Wasser geheult und es war total schrecklich für mich, hilflos dazustehen und wie ein kleines Kind zu heulen, ich habe den erfahrenen Schmerz wirklich tief in mir gespürt und es war mir so peinlich, dass er mich so gesehen hat, die starke Frau an seiner Seite. Aber ich habe erkannt, dass dies nicht nur eine Krankheit ist, sie ist ein Teil von mir, ich habe Schmerz und Überforderung im Kindesalter erlebt, was erst jetzt in mir hoch kommt, all die Tränen, die ich nicht weinen konnte, weil ich nicht dürfte, weil es meiner Mutter schon so schlecht ging, es war nicht die Zeit dafür da. Sich jemanden zu offenbaren, ist wirklich sehr schwer, man stellt sich damit in Frage und mein Selbstwertgefühl stützt sich ja auch darauf, dass ich immer alles allein irgendwie geschafft habe. Diese Offenheit auch meiner Mutter gegenüber hat uns neue Wege eröffnet und mein Herz geweitet. Es kling so theatralisch, aber ich bin sehr glücklich, aber es ist eine schwere Entscheidung, weil ich auch dachte, dass ich mich dem anderen ausliefere. Mein Vater zu Beispiel hat völlig anders reagiert und kann nicht verstehen, dass ich eine Thera gemacht habe und mich angefangen habe, mit der Vergangenheit zu beschäftigen, damit meine Zukunft anders wird. Die meisten Menschen in meinem Umfeld u. a. auf Arbeit und im Freundeskreis können sehr gut damit umgehen, akzeptieren es, aber es ist natürlich nicht leicht, über diese Mauer zu springen, denn natürlich erwarten sie auch, dass es irgendwann besser wird, dass ich mein Verhalten auch ändere, damit es nicht ewig so bleibt, dass ich an mir arbeite, auch auf sie zukomme. Dazu braucht man auch Menschen um sich rum, die das verstehen und dir helfen. Ich hatte viel Glück, vielleicht weil ich so ein direkter Mensch auch schon vorher war und dies verstärkt habe. Offenheit ist für mich der richtige Weg gewesen, aber es hat gedauert und ich brauchte auch erst ein bischen Selbstvertrauen, um diesen Weg einzuschlagen. Er ist schmerzvoll, aber ich finde diese erträglicher, als weiter einfach zu leiden an einer Krankheit, die mich von dieser Welt abschneidet und mich auf Dauer lahm legt. Mein Mann ist diesen Weg mit mir gegangen oder besser gesagt, er geht ihn immer noch und es hat uns enger zusammengeschweißt, wir sind dadurch noch inniger geworden ohne anhänglich zu sein. jeder geht auch seinen eigenen Weg, auch diese Freiheit habe ich für mich gefunden.

Aber die Entscheidung liegt immer bei jedem selbst, ihr könnt sie dem anderen nicht abnehmen. Habe ich auch versucht bei meiner Mutter, geht so aber nicht, aber wir sind uns trotzdem näher gekommen dadurch, ich kann viele Dinge dadurch besser verstehen und sie schmerzen nicht mehr so doll. Aber sicherlich liegt es daran, dass ich meiner Mutter in meiner eigenen Depri "endlich" einmal näher war, wenn auch nicht so gewollt.

Ich drück auch die Daumen, aber versucht es nicht zu forcieren, der Weg in die Depri ist lang und wirklich raus noch länger, glaube ich.

Ciao Girasol
struwwel
Beiträge: 1
Registriert: 10. Nov 2004, 19:15

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von struwwel »

Hallo liebe Mitleser!

ich habe auch einen Partner, der an starken Depressionen leidet (nicht in Behandlung ist, weil er sagt, er hätte nichts; war aber vor Jahren mal in Behandlung, erzählt aber weder, weshalb, noch nähere Umstände, war aber wohl ca. 1/2 Jahr in Klinik deshalb). Ich habe leider erst mit der Zeit mitbekommen, dass sein Verhalten weniger etwas mit mir, oder der Beziehung, sondern eher mit Depressionen zu tun hat. Leider weiss ich nun nicht mehr weiter, weil mein Partner, den ich sehr liebe, nicht bereit ist, einen Arzt oder Therapeuten wenigstens mal aufzusuchen, ich selbst fühle mich langsam total überfordert. Seine Depressionen treten immer dann verstärkt auf, wenn es beruflich Probleme gibt. Dann ist jedes Mal die Beziehung "schuld", er ist dann oft weggelaufen und tagelang nicht aufgetaucht. In diesen Phasen ist er dann sehr abweisend und gefühlskalt und redet sogar von Trennung. Er reagiert sehr sensibel und fühlt sich meist falsch verstanden bzw. interpretiert in Aussagen anderer Dinge hinein, die weder so gesagt noch so gemeint sind. In Extremfällen wird er sogar handgreiflich, manchmal rennt er dann kreischend durch die Wohnung, dass mir richtig Angst wird, es wirkt dann irgendwie, als wäre er nicht mehr Herr seiner selbst. Er hat - wohl auch aufgrund dieser Depressionen - nie lange eine Arbeitsstelle gehabt. Wenn bei einer Arbeitsstelle Probleme aufkamen, dann hat er gekündigt,wobei ich dazu sagen muss, dass er eine hochquelifizierte Ausbildung aber eben kaum Berufserfahrung hat und eine Umschulung absolviert hat, mit der er leider auch keine Stelle findet (überqualifiziert und keine Berufserfahrung). Dauerarbeitsverträge in anderen Bereichen als seinem "Wunschberuf" lehnt er ab bzw. beendet diese von sich aus, sobald er "nicht mehr kann". Ich verstehe es ja gut, dass man Schichtarbeit nicht dauerhaft machen kann (ich habe selbst mal über längere Zeit Schichtdienst gearbeitet)und man sich unterfordert fühlt an Maschinen... aber freiwillig in die Arbeitslosigkeit, nur weil "mal wieder" irgendwelche Probleme auftreten? Ich weiss von Freunden, dass er in solchen Phasen schon Freundschaften aufgekündigt und Beziehungen beendet hat, kurzum - er ist dann wie ein Elefant im Porzellanladen.... ich fühlem mich so hilflos, weil er sich nicht helfen lassen möchte und jedes Gespräch ablehnt, auch nicht einsehen kann oder will, dass er professionalle Hilfe nötig hätte... und alle 3 - 4 Monate dann diese "Ausraster"... dann bin ich an allem Schuld, nichts mache ich gut genug, die ganze Beziehung ist dann nichts und er redet von Trennung.... wenn er dann arbeitslos ist, hadert er mit sich und "seiner Situation", zieht sich total zurück, spricht davon, dass er "gesellschaftlich nicht anerkannt" ist, manchmal sogar von Selbstmord... Ich weiss einfach nicht, wie ich mich verhalten soll... einerseits möchte ich ihm so gerne helfen, aber wenn er dann mal wieder von Trennung oder Beziehung auf Distanz redet oder total gefühlskalt ist, dann habe ich auch Zweifel an seinen Gefühlen mir gegenüber... ich habe das Gefühl, dass mich das alles langsam auffrisst. Jetzt hat er wieder eine Stelle gekündigt, bei der er nun über ein Jahr war (befristete Verträge, die immer wieder verlängert wurden)... er sagt, Schichtarbeit sei nichts für ihn und er müsse sich bemühen, was anderes zu finden. Aber er hat schon so viele Bewerbungen geschrieben und leider ohne Erfolg... das macht ihn doch dann auch wieder depressiv... ich habe wirklich Angst, vor dem, was da auf mich zukommt und wäre einfach wirklich froh, wenn mir jemand von Euch da irgendwie Hilfestellung geben könnte... von meinem Freund trennen möchte ich mich nicht, denn ich liebe ihn sehr...und wenn es ihm gut geht, dann kann er wirklich sehr aufmerksam und liebevoll sein... sonst wäre ich wohl schon längst weg, denn es ist manchmal mehr als verdammt schwer... ich habe jeden Tag Angst, dass er wieder irgendwohin abhaut... oder sich was antut... er redet ja kaum über das, was in ihm vorgeht... und Gesprächen weicht er aus... Danke für Eure Geduld, dass ihr den langen Text gelesen habt... würde mich wirklich über die eine oder andere Antwort freuen.
Eure Gaby
Motte777
Beiträge: 0
Registriert: 19. Nov 2004, 16:35

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von Motte777 »

Hallo an alle,

ich habe meinen Freund, der vor 6 Jahren zum ersten mal unter Depressionen litt, vor 2 Monaten kennengelernt.

Er hat mir von Anfang an von seiner Krankheit erzählt, versucht zu erklären wie es in einer depressiven Phase in ihm aussieht. Er hat Gott sei Dank einen guten Arzt und Heilpraktiker und setzt sich intensiv mit dieser Krankheit auseinander.
Auch beginne langsam zu verstehen (so weit man das als nicht Betroffene kann) worum es dabei geht.
Zur Zeit geht es ihm nach längerer Zeit wieder einmal sehr schlecht und er hält bewußt Distanz. Dass das nichts mit mir zu tun hat weiß ich. Er versucht trotz allem sehr einfühlsam zu sein (das kostet ihn gewiss viel Kraft), entschuldigt sich bei mir für sein derzeitiges Verhalten und sagt,er müsse sich jetzt ganz auf sich konzentrieren und könne mir nichts geben.
Er bedankt sich für mein Verständnis und die Art wie ich bin.
Auch für mich ist es schwierig den richtigen Weg zu finden für ihn da zu sein, ohne aufdringlich zu sein...eine Glucke zu sein.
Ich schicke hin und wieder eine sms, eine e-mail. Ich traue mich aber nicht anzurufen. Damit würde ich ihm vielleicht zu nahe treten..?
Wir wohnen einige hundert km voneinander entfernt und ich wüßte so gern, ob ich ihn am nächsten Wochenende treffen kann. Ich wäre nur gern in seiner Nähe...ohne ERwartungshaltung etc...nur einfach bei ihm sein. Ich habe direkt Angst vor einer negativen Antwort.
Hat hier jemand einen Rat? Sollte ich lieber erst gar nicht fragen und auf seine Einladung warten?
Vielleicht wünscht er sich auch, dass ich komme, würde aber von sich aus nicht fragen, weil er zur Zeit sowieso meint, mir nichts bieten zu können.
Ich weiß es nicht.

Würde mich über Euren Rat freuen.
Liebe Grüße,
Tina
Motte777
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Registriert: 19. Nov 2004, 16:35

Re: Umgang mit dem Partner (Schuldgefühle)

Beitrag von Motte777 »

Hallo an alle,
inzwischen kann ich berichten, dass ich ihm eine e-mail geschrieben habe um ihm zu sagen, wie ich mich fühle. Das ich ihn vermisse. Nach dem nächsten Wochenende habe ich jedoch nicht gefragt...das war wohl auch besser so.
Auf jeden Fall hat er mich aber angerufen, was mich sehr gefreut hat, und hat mir das Gefühl gegeben, dass ich ihm nachwievor viel bedeute. Das hilft und muß erstmal genug sein.

Liebe Grüße,
Tina
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