Toxische Menschen im Umfeld

[2sad2disco]

Hallo zusammen, ich bin mir nicht sicher ob ich hier richtig bin, ich versuche es einfach mal:

ich habe immer wieder und immer öfter mit depressiven Phasen zu kämpfen…ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen, ich habe auch keine Bestätigung, dass es sich um
Depressionen handelt. Ich versuche es nicht zuzulassen, vermeide es mich hinzulegen in traurigen Momenten. Lenke mich ab, mit viel Arbeit. Letztes Jahr zu dieser Zeit lag ich 3 Wochen im Bett, habe geschlafen, geweint und wieder geschlafen. Das ist für eine zweifache Mutter natürlich nicht optimal. Ich muss leistungsfähig sein, und diese traurigen Phase schränken mich sehr ein. Der Auslöser dafür, sind denke ich die Menschen in meinem Leben, allen voran mein Mann. Ist sowas möglich? Es hat leider sehr großen Einfluss auf meine physische Gesundheit. Ich hatte einige Krankenhausaufenthalte hinter mir, habe immer wieder mit Entzündungen zu kämpfen. Und das immer nach einer Auseinandersetzung mit meinem Mann. Meine Ärztin spricht von einer stressbedingten Immunschwäche. Ich versuche mich von ihm zu lösen, habe ein Studium angefangen um selber für mich und meine Kinder sorgen zu können. Leider boykottiert er alles was ich beginne, ich habe keine Kraft mehr dagegen anzukämpfen. Ich würde so gerne weg von ihm, weg von hier. Ich fühle mich gefangen. Ich kann mit niemandem darüber reden und der Gedanke einfach alles zu beenden scheint manchmal der einzige Weg zu sein. Was kann ich tun? Wie komme ich aus diesem Teufelskreis raus? Der Rest meiner Familie besteht aus Egoisten, die mich ausnutzen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit beschimpfen und denunzieren.
Würde mich sehr über Hilfe freuen. Für den Gang zum
Psychologen fehlt mir leider der Mut, ich kann mir nicht vorstellen dass sich jemand für meine Probleme interessiert. Hoffe dennoch, auf diesem anonymen Weg einige hilfreiche Antworten zu erhalten.
Danke!

[marcopol]

Hallo,

insbesondere in der Verantwortung Kindern gegenüber ist es dringend notwendig, die seelische Gesundheit zu erhalten und Krankes heilen zu lassen.
Aber auch Dir selbst gegenüber ist es wichtig.

Kinder haben sehr feine Membranen und spüren Deine/Eure Not.

Wenn Dir klar ist, dass Du die Ehe nicht weiter führen möchtest oder kannst, auch hier gibt es Beratungen.
Auseinandersetzungen machen nur so lange Sinn, wie es noch Lösungsansätze gibt. Eheberatung?

Für Dich selbst ist ein Gang zum Psychiater oder Psychologen sicher nicht verkehrt. Ich kann nur raten nicht zu zögern. Symptome hast Du ja skizziert. Über alles zu sprechen und vielleicht gute Medikamente zu nehmen kann Dich unterstützen und entlasten. Dafür sind diese Fachleute da und können Dir helfen.

Alles Gute

[Reiseonkel87]

Hallo guten morgen, den ersten schritt hast Du schon bereits gemacht, nämlich das Du dich mit dem Problem auseinandersetzt und Dir bei uns Hilfe und Rat zu suchen.

Das Problem mit dem toxischen Umfeld kenne ich leider nur zu gut, zwar ist es nicht wie bei Dir, der Partner/in und wir haben auch keine Kinder. Bei uns sind es zb. die Eltern meiner Frau. Da möchte ich nicht weiter drauf eingehen, da es dein Thread ist und es hier um Dich geht. Die 1a Lösung wird es leider nicht geben. Ich habe mit diesem Thema mir auch oft Hilfe und anregungen gesucht. Was bei mir/uns geholfen hat, war tatsächlich Abstand zu den personen, eine gewisse distanz aufbauen. Klingt gesagt leichter als getan, besonders auf deine Situation, wenn das "Problem" im mit im Haushalt lebt. Die schnellste und einfachste Lösung für Dich und Kinder wären, wenn Ihr vielleicht eine Trennung auf Zeit probiert. Über endgültige Trennung kann man immer noch nachdenken. Wichtig dabei ist, das die Kinder nicht darunter leidern.

Den Gang zum Psychologen kann ich Dir hingengen wärmsten empfehlen, es tut gut mit einer neutralen Person darüber zu reden. Man muss sich nicht gleich Krankschreiben lassen oder sich dann mit Tabletten helfen, mir persönlich reicht gerade nur das Gespräch. So geht es mir, wenn man in einer Phase/Episode ist, verliere ich leider den Überblick, der Doc hat mir in den meisten fällen den Horizont erweitert und so neue Gedankenwege geebnet. Ablenken mit viel Arbeit ist gut, aber irgendwann, wird Dir dein Körper signale senden, bitte pass auf Dich auf, ein Burnout ist nicht ohne.

[Mongolin]

Hallo Du Liebe,
Mich hat dein Beitrag sehr berührt. Es ist schon schlimm genug depressiv mit Kindern zu sein, weil man ja für die da sein möchte, aber dazu noch ein Partner, der einen nicht unterstützt...
Hol dir auf jeden Fall Hilfe!
Melde dich bei einem Therapeuten an. Die Wartezeit ist meist lang, aber mach es trotzdem.
Hilfreich kann auch eine psychosoziale Beratungsstelle für Frauen sein . Bei mir gibt es so etwas in der Nähe und man bekommt relativ schnell einen Gesprächstermin. Dann bekommst du vielleicht Unterstützung, die nächsten Schritte zu planen.
Bleib bitte nicht einfach so in der Situation. Tu es in erster Linie für dich selber und in zweiter Linie für deine Kinder.
Toll, dass du trotz deiner Situation mit einem Studium angefangen hast. Bist du an einer Uni? Dort gibt es meistens auch Beratungsstellen für Studierende mit psychischen Problemen/ Belastungen.
Nimm deinen Mut zusammen und geh den nächsten Schritt. Den ersten hast du ja bereits mit deinem Beitrag hier im Forum gemacht. Und du siehst, es gibt Menschen, die sich für deine Probleme interessieren.
Ich wünsche dir Kraft und Mut.
Liebe Grüße Mongolin

[2sad2disco]

Danke für eure Antworten. Wie gut das tut, „gehört“ zu werden. Ich habe mich bei einer Psychologin zu einem Beratungstermin angemeldet. Ich denke, das ist der richtige Weg. Ich fürchte nur, dass mich die Trennung und die damit verbundenen Aufgaben und natürlich die Traurigkeit meiner Kinder in das nächste Tief leiten. Eigentlich kann es aber auch nur besser werden - hoffentlich! Bleibt alle gesund! Freundliche Grüße

[Katerle]

Wünsche dir auch ganz viel Mut und Kraft bei deinem weiteren Weg. Mit dem Beratungstermin bei der Psychologin ist eine gute Entscheidung. Sich gefangen zu fühlen ist ein sehr schlimmes Gefühl.
Mit Hilfe kompetenter Leute wirst du es schaffen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, was auch Zeit braucht und auch schmerzvoll werden wird. Am Ende macht dich das alles stärker.

Alles Gute für dich,
Katerle

[Greta1962]

Du brauchst dringend Hilfe!

Es gibt auch Gesprächsangebote von sozialen Einrichtung - Caritas, Landkreis o.ä. - da würde ich es erst mal versuchen! Die können dir vielleicht sogar eher helfen als ein Therapeut - gerade wenn es um so was wie Hilfe bei Trennung, irgendwas bürokratisches o.ä geht! Da kann man dir Mut machen für kommende Schritte.
Eine Psychotherapie ist sicherlich auch angebracht - aber bei dir müssen ja auch und vor allem die äußeren Umstände geändert bzw. angepasst werden.

Alles Gute!

[Helgaline]

Hallo,

beim Lesen deines ersten Posts fiel mir als erstes Narzissmus ein.
Ich bin selbst Opfer von Narzissten und kann dir als Tipp nur folgende Seite empfehlen:

http://www.re-empowerment.de" onclick="window.open(this.href);return false;

Solltest du dich da in irgendeiner Weise wiederfinden (was ich nicht hoffe!), dann hol dir auch deshalb schon dringend Hilfe!

Daumen sind gedrückt, Ellen

[Mindblog]

Hallo,

Bei uns im Landkreis gibt es eine von der ev. Kirche betriebene
psychologische Beratungsstelle. Die Beratungsangebote sind
kostenlos und eine wirklich gute Anlaufstelle für Notsituationen.
Meine Frau ist seit einem Jahr schwer psychisch erkrankt ...
und wir gehen als Ehepaar dorthin, um uns beraten zu lassen.
In Deinem Fall geht es eventuell um mehr, eventuell um örtliche
oder lebensmäßige Veränderungen (?).
Bevor Du in eine (längerfristige) Einzeltherapie einsteigst,
solltest Du vielleicht einmal Deine Lebenssituation überprüfen
oder eben überprüfen lassen.
Dabei kann Dir eine psychologische Beratungsstelle helfen.
Alles Gute für Dich

Gruß von Mindblog