Seite 1 von 1

Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 27. Nov 2021, 21:38
von Bananenapfel
Hallo Forum,

ich nehme jetzt seit ca. nem halben Jahr Elontril (Antidepressiva) und habe so gut wie keine Nebenwirkungen also warum sollte ich das Antidepressivum überhaupt jemals absetzen wollen?

Letztlich ist es ja nur eine Droge, welche das Lebenswertgefühl steigert/steigern sollte, die meine Krankenkasse bezahlt. Ich verstehe durchaus, dass der Mensch nicht umbedingt AD brauchen sollte, aber was spricht dagegen das Zeug weiter zu nehmen, selbst wenn man es vllt. nicht mehr bräuchte? Bei mir wirkt es z.B. Konzentrations- und Motivationssteigernd (ca. 1 Stunde lang)

Oder stellt sich da vllt. irgendwann die Krankenkasse quer?

Grüße

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 29. Nov 2021, 11:58
von Bittermandel
Hallo Bananenapfel

Ich nehme dauerhaft ein AD und werde das nicht absetzen. Die Krankheit ist chronisch und ohne AD geht es nicht. Das die Krankenkasse sich da querstellt habe ich noch nie gehört. Wenn du dich mit deinem Medikament wohl fühlst, spricht nichts dagegen es dauerhaft einzunehmen.

Liebe Grüße Bittermandel

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 29. Nov 2021, 15:23
von Seide
Hallo,
ich schließe mich Bittermandel an.
Für mich ist ganz klar - bis zum Lebensende.
Obwohl ich mit Nebenwirkungen kämpfen muß.

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 1. Dez 2021, 19:03
von Suchende2
Hallo Bananenapfel,

ich verstehe Deine Frage nicht ganz.
Ich nehme AD. Ich habe kaum Nebenwirkungen und gute Wirkung.
Trotzdem hoffe ich, daß ich irgendwann ohne leben kann. Ich habe keine Lust, mein Leben lang regelmäßig Leberwerte kontrollieren zu lassen und EKGs machen zu lassen.
Für mich sind diese Medikamente keine Droge, die mein Lebenswertgefühl steigert, sondern zur Zeit notwendige Medikamente, die mir helfen, nicht weiter abzurutschen, die mich therapiefähig machen und stabilisieren. Und ich hoffe sehr, daß ich es schaffe, irgendwann ohne diese Medikamente zu leben. Solange sie notwendig sind, werde ich sie nehmen, aber nicht länger.

Alles Gute,
Suchende

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 5. Dez 2021, 18:08
von Monchen12345
Hallo Bananenapfel,

Elontril sind nunmal auch keine harmlosen Pillen. Sondern aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man da wirklich aufpassen muss, wenn man es mit anderen Medis kombiniert.
Hinzu kommt die Belastung für die Leber.
Ich musste es jetzt Absetzen damit ich Navaminsulfon nehmen darf.
Ich nehme Medikamente, die ich benötige,aber sie haben eben auch alle Nebenwirkungen und sind eine Belastung für den Körper.
Ich bin ehrlich gesagt froh um jede Pille die ich nicht nehmen muss.

Den Vergleich mit Drogen finde ich auch ehr unpassend. Drogen machen physisch abhängig, du brauchst im Laufe der Zeit immer mehr, weglassen geht nicht so einfach...
Das ist bei Elontril eigentlich nicht der Fall.

Also ich würde es nicht nehmen,wenn es nicht nötig ist.
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich irgendwann auch ohne gut zurecht komme.
Kenne , auch hier im Forum, Einige, die mit den physischen Folgen von Langzeiteinnahmen zu kämpfen haben. Wenn es nicht ohne geht, dann ist das so, aber zumindest ich muss es nicht unnötig provozieren.

LG, Monchen

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 29. Dez 2021, 22:03
von Jonathan_Noel
Ich nehme seit 1990 durchgängig Antidepressiva und Neuroleptika.

Seit Jahren Venlafaxin, Elontril und Quetiapin.

Meine Leber- und Nierenwerte sind top!

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 9. Jan 2022, 19:52
von Wolke76
Hallo zusammen,

ich nehme seit 17 Jahren Fluoxetin. Habe mehrfach versucht, es abzusetzen, was jedesmal in einer schweren Depression endete. Habe jetzt meinen Frieden damit gemacht und werde es auch nicht mehr versuchen. Mir geht es sehr gut und ich habe bis auf vermehrtes schwitzen keine Nebenwirkungen und kann mein Leben genießen.

Liebe Grüße
Wolke

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 11. Jan 2022, 16:33
von drbones
Nun ich selber nehme auch Medikamente gegen meine chronischen Erkrankung.
Hab es versucht mal zu reduzieren, was aber nur kurz Zeit gut ging. Danach war es so schlimm, dass mir nix anderes übrig blieb eines der abgesetzten medi wieder zu nehmen.

Ich hoffe, aber dass es mir eines Tages gelingen wird ohne medis zu leben. Aber sollte das nicht der Fall sein, ist es für mich ok. Solang sie mir helfen bin ich dankbar dafür , dass das leiden minimiert bzw Symptomfrei bin.

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 22. Jan 2022, 10:10
von Elke1965
Also....für mich ist es klar daß ich mein AD dauerhaft weiternehmen werde. Zur Zeit nehme ich ja zusätzlich noch etwas, das möchte ich wieder absetzten, aber das was ich schon seit Jahren nehme wird bleiben.

LG Elke

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 22. Jan 2022, 12:59
von Angelika 1964
So wie es im Moment aussieht werde ich wohl für den Rest meines Lebens Antidepressiva nehmen müssen. Damit kann ich leben, mit den Depressionen nicht.
Ganz liebe Grüße an Euch alle

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 22. Jan 2022, 15:15
von MichaelB_
In rezidivierden Phasen nehme ich immer AD über mehrere Monate, teils über mehrere Jahre. Bei SSRIs hatte ich Nebenwirkungen, wie Durchfall, Schwitzen usw, die sich nach einer Einregelzeit zurückbilden und dann bin ich Beschwerdefrei

Im Moment ist im Gespräch dauerhaft Lithiumsalz zu nehmen. Das liegt noch nicht fest.

Gruß

Michael

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 24. Jan 2022, 12:37
von Kokoni
Bananenapfel hat geschrieben:Hallo Forum,

ich nehme jetzt seit ca. nem halben Jahr Elontril (Antidepressiva) und habe so gut wie keine Nebenwirkungen also warum sollte ich das Antidepressivum überhaupt jemals absetzen wollen?
Grüße
Ich nehme AD seit knapp 20 Jahren und vermutlich für immer. Kein Problem.

Kokoni

Re: Warum Antidepressiva nicht für immer?

Verfasst: 10. Feb 2022, 16:08
von lonesome
Ich habe auch 17 Jahre lang mein AD (Paroxetin) genommen. Wenn nötig muß/kann man sie auch ein ganzes Leben lang einnehmen. Ich hatte aber immer wieder mal den Wunsch es ohne zu versuchen und sie in Absprache mit dem Arzt auszuschleichen - was jedoch nicht klappte.
Das AD heilt aber nicht, sondern macht nur die Depressionen erträglicher und es heißt ja immer, man soll die Ursachen beseitigen und nicht nur die Symptome übertünchen. Leider funktioniert das in der Praxis nicht bei jedem. Aber man sollte es versuchen - warum etwas schlucken, was in die Hirnchemie eingreift, wenn man es vielleicht gar nicht mehr braucht?
Du Glücklicher wenn Du keine Nebenwirkungen hast. Bei mir hat es Libido und Ejakulationsempfinden doch sehr stark beeinträchtigt.
LG
snowking