Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Traveltheworld
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Traveltheworld »

Hallo zusammen,

ich merke, dass es mir im Moment nicht gut geht und ich an meine Grenzen komme. Ich habe die Hoffnung, dass mir der Austausch einfach gut tut.

Zu meiner Situation:

Mein Partner hat Depressionen, wir haben eine gemeinsame Tochter (16 Monate). Ich versuche mich relativ kurz zu halten. Ich merke, dass es meinem Partner im Moment nicht so gut geht. Eine Woche lang hat er jeden Tag darüber gesprochen, dass das Leben doch gar keinen Sinn hat und unsere Tochter ihn eh nicht mag und braucht und wir ja wunderbar alleine klar kommen. Ich kenn solche Äußerungen immer mal von ihm, aber da sie so geballt kamen und täglich, hat mich das natürlich schon auch stark belastet. Hinzukommt, dass unsere Tochter sehr offen gegenüber anderen Menschen ist und ihn das sehr stört, da leider einhergeht, dass sie im Moment nur kurzzeitig bei ihm sein möchte. Als seine Eltern vor kurzem zu Besuch waren, waren wir beide "abgeschrieben" und sie hat sich an Oma und Opa erfreut. Ich freue mich mit ihr, er jedoch trifft Äußerungen wie: "Ich habe keine Verwendung mehr für sie, ich bin ab sofort kein Vater mehr, sondern nur noch ihr Erzeuger, usw. " Ich kann solche Äußerungen kaum ertragen und auch nicht "weghören". Jetzt war ich über das Wochenende mit unserer Tochter bei einem Familientreffen mit meiner Familie. Mein Freund hat keinen Kontakt zu meiner Familie, da es ein schwieriges Verhältnis gibt. Vor jedem Treffen mit meiner Familie gibt es Streit zwischen uns. So auch dieses Mal.
Er sagte: " Jetzt fährt unsere Tochter wieder zu den Parasiten und wird verseucht. Dein Vater ist der Teufel. Ich hasse deine Familie, und und und" Ich sage ihm dann immer, dass ich nicht möchte, dass er meine Familie beleidigt, doch er schafft es dann nicht die Kurve zu bekommen.

Darauffolgten dann auch echt verletzende Worte an mich, als er mir vorwarf, dass es ihm wegen mir schlecht geht und ich ihn in die Depression treibe und in den Suizid.
Häufig beleidigt er auch meine Freunde. Ich weiß zwar häufig, dass dahinter entweder Eifersucht und Verlustangst steht, jedoch sind das einfach irgendwie Grenzen, die er übertritt.

Wenn ich mir versuche Zeit für mich einzuräumen, dann ist das auch meist mit Diskussionen verbunden und emotionalem unter Druck setzen.

Ich weiß gerade nicht genau, was ich mir erhoffe. Ich merke nur, dass der Puffer der mir sonst hilft sein Verhalten "auszuhalten" nicht vorhanden ist und ich möchte mich und unsere Tochter schützen.

Ich freue mich über einen Austausch mit euch.

LG Franzi
Mountainbiker
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Mountainbiker »

Hallo Franzi,
das ist hart, besonders weil dein Partner über Suizid spricht. Das bedarf schneller und professioneller Hilfe! 0800 / 33 44 533 anrufen!

Des weiteren kann ich nur sagen, danke an alle die, die es mit uns an Depression erkrankten aushalten. Ihr seid glaube ich eben so schlimm betroffen, wie wir selbst. Meist sieht man nur noch sich selbst und geht vollkommen in seinem Leid unter. Aber oft kann man einfach nicht anders. Schafft es einfach nicht mehr.

Das einzige was ich raten kann ist, sich alle mögliche Hilfe zu besorgen, die man bekommen kann und zu schauen, dass man nicht selbst auf der Strecke bleibt.
Ich wünsche dir und allen Anderen viel Kraft, es dauert lange, aber es geht irgendwann vorbei, wenn man als an depression Erkrankter das einsieht und daran arbeitet. Momentan kann ich das leider auch nicht gut, weil ich ganz unten bin, aber ich will wieder aus diesem Loch. Habe es einmal geschafft und schaffe es wieder. Hoffe alle anderen schaffen es auch.
LG Mountainbiker
Das Leben ist wie Radfahren. Man fällt nicht, solange man in die Pedale tritt.
Traveltheworld
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Traveltheworld »

Hallo Mountainbiker,

Ich habe ihn immer wieder gefragt, ob er konkrete Suizidgedanken hat und ich mir Sorgen machen muss. Er versicherte mir, dass er keine konkreten Gedanken hat, sondern es vielmehr ein Gefühl ist, dass es ein befreiendes Gefühl wäre, wenn er beispielsweise Krebs hätte oder so....

Danke auf jedenfall für dein Mitgefühl. Es ist oft nicht leicht, aber ich weiß auch, dass es Phasen sind. Es sind nur die Spuren die es hinterlässt, wenn er so verletzende Dinge sagt, die mich wirklich belasten.
Mountainbiker
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Mountainbiker »

Ja, das ist sehr schlimm. Ich konnte das Jahre lang nicht verstehen, jetzt wo alles auseinander gebrochen ist schon. Meine Familie ist aber noch für mich da und hilft mir, wenn auch nicht überall. Darum muss ich schauen, dass ich wieder auf die Beine komme. Morgen zum Sozialen Dienst, übermorgen zur Therapie und auch dem Klinikaufenthalt komme ich Schritt für Schritt näher.
Aber das hilft dir nun nicht weiter, entschuldige.
Ich kann mir vorstellen, dass dein Mann so eine Art Verdrängungsmechanismus in Gang gesetzt hat. Wenn er krank würde, käme er in ein Krankenhaus und würde umsorgt. Vermutlich das ist es, was ihn denken lässt, wenn ich ....... hätte, wären alle nur noch für mich da und ich müsste mich um nichts mehr kümmern. Diese Ideen hatte ich auch schon. Auch habe ich schon gedacht, ok, wenn morgen alles vorbei ist, gut so.
Aber eigentlich lebe ich ja gern, habe viele alte Freunde die plötzlich wieder für mich da sind und ich dafür unendlich dankbar bin.
Und genau das ist es, was mich momentan aufrichtet. Es sind Leute da, die etwas für MICH tun, und sei es nur die Kassiererin an der Kasse, die MIR einen schönen Tag wünscht. All das sehe ich jetzt nicht mehr, oder besser gesagt, nie mehr als selbstverständlich an.
Sorry nun bin ich wieder bei mir, aber vielleicht hilft dir das auch etwas dein Mann zu verstehen.
Für ihn hat sich alles geändert, jedenfalls aus seiner Sicht. Familie, Haus, Kind, neuer Job, altes Leben ade und vielleicht noch einiges mehr. Und all dem gibt er die Schuld an seiner Misere ohne vielleicht zu sehen, dass er mit daran schuld ist, mit seinem miesen Verhalten oder was auch immer.

Man(n) sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Ich wünsche euch viel Geduld und Glück, dass ihr wieder zueinander findet. Dazu war es bei mir leider zu spät
LG Mountainbiker
Das Leben ist wie Radfahren. Man fällt nicht, solange man in die Pedale tritt.
Helgaline
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Helgaline »

Sirius99,
ich habe deinen Beitrag gelesen und zur Kenntnis genommen.
Ich empfinde deine Schreibweise als übergriffig und unterschwellig aggressiv.
Offensichtlich hast du auch nicht alles gelesen, da er die Diagnose Depression gestellt bekommen hat.
Daher bitte ich dich, solche Beiträge in Zukunft zu unterlassen, danke.
DAS LEBEN IST SCHÖN, VON EINFACH WAR NIE DIE REDE! :?
MySun
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von MySun »

Sirius99 hat geschrieben: 27. Sep 2023, 20:53 Weil das jedes Paar für sich selber regeln muss. Das Forum kann weder ihm Lust herbeireden noch Dir Deine Bedürfnisse wegreden.
Das stimmt.
Jedes Paar ist für das eigene Glück zuständig.
Und das Forum kann nichts herbeireden oder wegreden.
Das Forum kann aber Mitgefühl bekunden und eigene Erfahrungen austauschen.

Aber: Deine weiteren Vermutungen sind eine Zumutung.

Du befindest Dich hier in einem Selbsthilfeforum, da solltest Du gewisse wertschätzende Regeln nicht nur kennen, sondern möglichst auch anzuwenden wissen. Auch Du solltest sorgsam abwägen, wie respektvoll du eine Antwort schreiben möchtest.

Schönen Abend noch für Dich
MySun
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Haben den Beitrag von Sirius gelöscht, wir fanden ihn auch nicht zielführend..
Beste Grüße
Die Moderation
Helgaline
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Helgaline »

❤️-lichen Dank an die Moderation!

Viele Grüße
Ellen
DAS LEBEN IST SCHÖN, VON EINFACH WAR NIE DIE REDE! :?
Pineapple_Pizza
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Pineapple_Pizza »

gibt es denn was neues von der front!
Helgaline
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Helgaline »

Hallo an Alle, :hello:

@ Pineapple_Pizza, ja, schon. Danke der Nachfrage :)
Ich musste jetzt erstmal den letzten Stand nachlesen. Ist ja schon ein halbes Jahr her…! Unglaublich.
Gelesen habe ich hier viel, wenig geantwortet.

UPDATE:
Therapie
Im alten Jahr ging es weiter wie bisher, jedoch war er da ja ein paar Mal in Therapie und ich hatte auch dahingehend Hoffnung, dass er beständig weitergeht. Am 19.12.23 war er inzwischen aber das letzte Mal dort. Er sollte sich um einen neuen Termin kümmern. Tja, ist ja für einen Depressiven wahrscheinlich eh schwer, sich wieder zu überwinden. Auf meine Nachfrage hin kamen nur Ausreden, warum er keinen ausmachen kann. Ich kann es nicht ändern. Er ist erwachsen.

Testosteronmangel
Bezüglich des Testosteronmangels wurde ihm ja (angeblich) im Juli 2023 gesagt, er solle sich im Januar 2024 wegen einer Kontrolle wieder melden. Seine Werte waren ja trotz Medikation im Keller. Ich halte das schlichtweg für gelogen. Seit November 2023 nimmt er keine Medikamente diesbezüglich mehr und er war natürlich auch im Januar bzw. bis heute nicht dort.

Körperliche Beschwerden
Aufgrund seiner körperlichen Beschwerden (Rücken, Knie, Herz etc.) wurde er zum Schmerztherapeuten überwiesen. Dort befindet er sich seit 02. Januar 2024 in Behandlung. Es wurde ihm dort Tilidin und Mirtazapin 15 mg verordnet. Er kam heim und sagte zu mir, „Bitte nicht erschrecken, ich bekomme jetzt zum Schlafen ein AD!“
Erschrecken, ich? Er nimmt gefühlt seit 15 Jahren immer mal wieder ein AD, verleugnet es aber und nennt sie ja Aufheller. ADs habe er noch niiiiiiiiiiee genommen.
Egal, er wurde jedenfalls wirklich ruhiger, Gott sei Dank! Obwohl die Antriebslosigkeit und Negativität weiter vorherrschen.

ADHS
Auch im Januar 2024 habe ich ihm dann einen Brief geschrieben, in dem ich ihn nochmals um die Testung von ADHS gebeten habe; mit dem Hinweis, dass ich so nicht weitermachen möchte, da er ja sehr impulsiv reagiert. Ich durfte ihm denn auch einen Termin ausmachen. Diesen hat er wahrgenommen und er sollte bei seinem zweiten Termin (sein O-Ton nach dem ersten Termin) die weiteren Testbögen mit der Psychiaterin ausfüllen.
Nach dem zweiten Termin kam er dann mit folgender Information: die Psychiaterin hat den Schnelltest angesehen (seine Erzählungen aus der Kindheit waren angeblich ein Hinweis auf ADHS) und ihm mitgeteilt, dass aufgrund des Schnelltestes KEIN ADHS vorliegt. Weitere Tests wurden nicht gemacht. Häääääääääää? Dazu muss ich sagen, dass seine Psychiaterin hier im Raum einen ausgezeichneten Ruf genießt.
Er hat mir zwar den Schnelltest mitgebracht und wollte mit mir darüber sprechen, damit ich meine Wahrnehmung kundtue, aber bei der Besprechung gab es wieder Krach. Er wollte meine Wahrnehmung, die deutlich von seiner abwich, nicht akzeptieren und ich sollte alles anhand von Beispielen darlegen. Kurz: wir haben dann abgebrochen. :twisted:

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen bei der Austestung gemacht? Ist das so der generelle Ablauf? Oder lügt er mich da ggf. an?

Das hat mich wirklich sehr betroffen gemacht. Erst hat er seiner Meinung nach keine Depression (Diagnose steht fest!) und jetzt auch kein ADHS.

Resümee:
Ich habe ihm (ok, wieder einmal) gesagt, dass ich jetzt mein Ding mache. Tue ich aber auch, mein Fokus liegt jetzt auf mir, habe mir eine Bucketlist mit Sachen gemacht, die ich dieses Jahr mal wieder erleben möchte. Er kann mit, muss aber nicht. Wenn er einmal schlechte Laune dabei hat, bleibt er in Zukunft zuhause!
Ich renoviere mein Haus (70 km entfernt) und richte mir da eine Wohnung ein. Habe also jederzeit einen Rückzugsort. Läuft bei mir. Und ihm fällt mein verändertes Verhalten offensichtlich auch auf.
Mir geht es wirklich wesentlich besser.

Und zu guter Letzt hat mir folgende Erkenntnis sehr geholfen:
WENN ER WOLLTE, WÜRDE ER.

Sicher ist im Moment noch viel Luft nach oben, aber für mich zur Zeit alles akzeptabel.

Danke fürs Lesen, ist doch eine ganze Menge, deshalb habe ich versucht, es zu strukturieren.
Freue mich über Antworten, glG

Ellen
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Maxegon
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Maxegon »

Helgaline hat geschrieben: 8. Apr 2024, 13:08
WENN ER WOLLTE, WÜRDE ER.
Hallo Ellen,

oder "wenn er würde, wollte er?"

Will der denn überhaupt? Ist er in der Lage dazu?

Wenn sich so lese, was du alles berichtest, fällt mir auf, du willst etwas, was er nicht will oder kann und er will etwas, was er selbst nicht so richtig weiß.

Du "überedest" ihn, Arztbesuche etc. , und er will es eigentlich gar nicht, er will dass das Kind ihn mag, dafür tun will (oder kann) er aber nichts u.s.w. .
Er kann sich nicht entscheiden.

Ist so ein Mensch nun gestört, krank, kann das behandelt werden oder muss man es (ihn) nehmen wie es ist?

Du verlangst etwas, zu Recht!

Es ist dein Leben, dein Kind ... wenn der vermeindliche Partner nicht mitzieht und du dich auch noch um ihn kümmern musst - willst du das?

Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben - oft klingt das wie Hohn ... man macht, tut, gibt sein Bestes und verändern tut sich nichts.

Will man etwa den Bock zum Gärtner machen, etwas Unmögliches erreichen?

Wie lange probiert man es, eine Woche, ein Jahr, zehn Jahre?
Und mittlerweile geht vieles den Bach 'runter?

Bis man selbst am Ende ist und aufgegeben hat?

Die Entscheidung kann nur jeder selbst treffen.

Ich kann dir nicht raten, was du tun könntest, ich kenne weder dich, noch eure Situaton.

Doch eines weiß ich, einigt man sich nicht, zieht man nicht an einem Strang, gemeinam, wird's ganz und gar nicht lustig.
:hello:
MySun
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von MySun »

Helgaline hat geschrieben: 8. Apr 2024, 13:08 WENN ER WOLLTE, WÜRDE ER.
Wer will
findet Wege.
Wer nicht will
findet Gründe.

Und wer nicht kann...
...findet vielleicht einen hilfreichen Wegweiser oder
besser noch "Wegöffner" für einen Mittelweg.

Alle Gute und Liebe Grüße
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

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MySun
Pineapple_Pizza
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Pineapple_Pizza »

oh wow! da ist ja doch noch einiges passiert. das mit dem haus finde ich gut. schade, dass es so weit weg ist. jedesmal eine stunde fahrt. das hemmt einen wahrscheinlich auch manches mal. vielleicht vereinbart ihr von vornherein feste tage, an denen du dort bist. egal, ob die stimmung gut ist oder nicht. und wenn es ausserhalb dieser tage unschön ist, fährst du zusätzlich. das wird dir bestimmt gut tun. eine renovierung ist ein schöner weg, wieder zu sich zu finden. es ist anstrengend und gleichzeitig befriedigend, man sieht jeden tag den fortschritt und findet wieder heraus, was man eigentlich mag, womit man sich wohlfühlt. mach es genau nach DEINEN vorstellungen. sei verrückt! gerade in so einer beziehung ist es so viel besser, wenn man wie früher getrennt wohnt, aber sich besucht. dann gibt man sich auch wieder mühe und schätzt die gemeinsame zeit. und beide können sich voneinander erholen.
Helgaline
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Helgaline »

Liebe MySun,

ich bin auch gerne bereit, sein hilfreicher Wegweiser zu sein, aber nicht mehr nur zu meinen Lasten.
Mein Gott, was habe ich da wieder lange gebraucht für diese Erkenntnis. Ist typisch für mich. :oops:
Ich habe versucht, sein Verhalten mit der Erkrankung zu erklären, damit ich (für mich!) eine Entschuldigung für ihn habe.

Er gibt an, NIX zu haben (weder Depressionen noch ADHS), und verfolgt dies auch nicht, da er es nicht akzeptieren will.
Daraufhin habe ich zu ihm ja gesagt, ok, du bist gesund, dann handle und verhalte dich (gefälligst) auch so. Und ich ziehe
mein Ding durch.
Wie gesagt, er bemerkt die Veränderung.

Für egoistisch halte ich das nicht, sondern für dringend notwendig für mich.

Sonnige Grüße von Ellen
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Helgaline »

Maxegon hat geschrieben: 8. Apr 2024, 14:23
Helgaline hat geschrieben: 8. Apr 2024, 13:08
WENN ER WOLLTE, WÜRDE ER.


Doch eines weiß ich, einigt man sich nicht, zieht man nicht an einem Strang, gemeinam, wird's ganz und gar nicht lustig.
:hello:
Hallo Maxegon,

das stimmt, an einem Strang ziehen ist eine Grundlage jeder Beziehung.
Im besten Fall.

Aber in Beziehungen mit einem depressiven Partner nicht so leicht. Oft ist die Wahrnehmung anders oder derjenige kann einfach nicht.
Mir kommt es oft vor, als wolle er das nicht. Daher der oben geschriebene Satz.

Beispiel: er hat seit wenigen Jahren das neue Hobby Motorradfahren. Da sagt er, es ist das Einzige, wo er den Kopf frei hätte.
Zeit hat er dafür immer, fahren kann er immer, weil-----er es will. Und das kann er auch stundenlang.

lG Ellen
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Helgaline »

Pineapple_Pizza hat geschrieben: 9. Apr 2024, 21:30 oh wow! da ist ja doch noch einiges passiert. das mit dem haus finde ich gut. schade, dass es so weit weg ist. jedesmal eine stunde fahrt. das hemmt einen wahrscheinlich auch manches mal. vielleicht vereinbart ihr von vornherein feste tage, an denen du dort bist. egal, ob die stimmung gut ist oder nicht. und wenn es ausserhalb dieser tage unschön ist, fährst du zusätzlich. das wird dir bestimmt gut tun. eine renovierung ist ein schöner weg, wieder zu sich zu finden. es ist anstrengend und gleichzeitig befriedigend, man sieht jeden tag den fortschritt und findet wieder heraus, was man eigentlich mag, womit man sich wohlfühlt. mach es genau nach DEINEN vorstellungen. sei verrückt! gerade in so einer beziehung ist es so viel besser, wenn man wie früher getrennt wohnt, aber sich besucht. dann gibt man sich auch wieder mühe und schätzt die gemeinsame zeit. und beide können sich voneinander erholen.
Hallo Pineapple_Pizza,

ja, ich bin sehr froh, dass ich dort eine Wohnung habe. Diese wurde bis jetzt von meinem Sohn bewohnt, der möchte aber eine größere Wohnung.
Bis er eine gefunden hat, wohnt er da natürlich noch. Ich bin derzeit am Vorgarten, der umfasst ca. 200qm. Und nach mehreren Jahren ist da dringend wieder etwas zu tun. Und es tut mir sehr gut!
Drinnen renoviere ich richtig, sobald mein Sohn weg ist. Ein Zimmer habe ich schon lange dort, als Stützpunkt :lol: .

Ich bin damals mit meinem Partner zusammengezogen, auch, weil das sein großer Wunsch war. (Wusste er, dass er nicht leistungsfähig ist? Suchte er lediglich jemanden, der sich um ihn kümmert? Alte Muster?)
Im Nachhinein habe ich das sehr oft bereut. Ich habe keine Ruhe, sehr viel Arbeit. Ich kann es nicht empfehlen, würde es auch nie wieder machen.

Wenn man zusammenwohnt, geht ja gerade das verloren: dann gibt man sich auch wieder mühe und schätzt die gemeinsame zeit

ES IST, WAS MAN DARAUS MACHT.

LG Ellen
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von MySun »

MySun hat geschrieben: 8. Apr 2024, 15:20 Und wer nicht kann...
...findet vielleicht einen hilfreichen Wegweiser oder
besser noch "Wegöffner" für einen Mittelweg.
Helgaline hat geschrieben: 10. Apr 2024, 09:13 Liebe MySun,
ich bin auch gerne bereit, sein hilfreicher Wegweiser zu sein, aber nicht mehr nur zu meinen Lasten.
Sonnige Grüße von Ellen
Liebe Ellen,
du hast sicher alles versucht, was du bisher leisten konntest und auch wolltest.
Und dein Partner hat sicher auch alles versucht, wozu er bisher in der Lage war zu leisten.
Wenn er anders gekonnt hätte, hätte er es bestimmt auch versucht.

Es müssen nicht immer der Partner oder die Partnerin "Wegweiser oder Wegöffner" sein.
Einschneidene Erlebnisse, oder auch besondere Menschen, können plötzlich in unser Leben treten, und eine bisber aussichtslose Perspektive,
in einem anderen Licht erscheinen lassen. Manchmal sind sie die "Wegöffner", um ganz neue Lebenswege auszuprobieren.
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Maxegon »

MySun hat geschrieben: 10. Apr 2024, 11:24 Einschneidene Erlebnisse, oder auch besondere Menschen, können plötzlich in unser Leben treten, und eine bisber aussichtslose Perspektive,
in einem anderen Licht erscheinen lassen. Manchmal sind sie die "Wegöffner", um ganz neue Lebenswege auszuprobieren.
Hallo Ellen,

auch ich "liebe" derartige (s.o.) Aussagen ... was alles kann, was alles möglich wäre ... 🤮

Auch ein Lottogewinn wäre möglich.🥳

Du kannst doch nur aus dem etwas machen was du hast, was dir zur Verfügung steht.

Wenn ein Mensch nicht mir dir reden will, sich nicht mit dir einigen will, wird dieses "würde ... könnte, möglich sein" schnell zur Farce.

Wenn ein Miteinander nicht möglich ist und du ein ständiges Gegeneinander nicht mehr ertragen kannst - bleibt doch nur noch Eines übrig!
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von MySun »

Maxegon hat geschrieben: 10. Apr 2024, 12:21
MySun hat geschrieben: 10. Apr 2024, 11:24 Einschneidene Erlebnisse, oder auch besondere Menschen, können plötzlich in unser Leben treten, und eine bisber aussichtslose Perspektive,
in einem anderen Licht erscheinen lassen. Manchmal sind sie die "Wegöffner", um ganz neue Lebenswege auszuprobieren.
Hallo Ellen,
auch ich "liebe" derartige (s.o.) Aussagen ... was alles kann, was alles möglich wäre ... 🤮
Auch ein Lottogewinn wäre möglich.🥳
Du kannst doch nur aus dem etwas machen was du hast, was dir zur Verfügung steht.
Wenn ein Mensch nicht mir dir reden will, sich nicht mit dir einigen will, wird dieses "würde ... könnte, möglich sein" schnell zur Farce.
Wenn ein Miteinander nicht möglich ist und du ein ständiges Gegeneinander nicht mehr ertragen kannst - bleibt doch nur noch Eines übrig!
Ob du diese Aussagen nun liebst oder auch nicht ist doch nicht relevant.
Wenn Ellen und ihr Partner glücklich leben wollen, werden sie neue Lebenswege finden müssen.
Gemeinsam oder jeder für sich.
Ich wünsche dir liebe Ellen, dass du deinen Lebensweg finden wirst, den du dir wünschst und erhoffst.

„Hoffnung und Furcht sind unzertrennlich, und es gibt keine Furcht ohne Hoffnung und keine Hoffnung ohne Furcht.“
– Francois de La Rochefoucauld

„Die Hoffnung führt uns weiter als die Furcht.“
Richard von Weizsäcker

Wenn Furcht jede Hoffnung im Keim erstickt – gäbe es dann noch ein lebenswertes Morgen?
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Helgaline »

Hallo Maxegon,

vielen Dank für die Beteiligung an meinem Thread.

Da ich es nicht finden konnte und du sowohl unter "Umgang mit der Krankheit" als auch unter "Angehörige" schreibst, kannst du mir bitte noch
schreiben, ob du Betroffener oder Angehöriger bist?

Vielen Dank und Grüße Ellen
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Maxegon
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von Maxegon »


Ob du diese Aussagen nun liebst oder auch nicht ist doch nicht relevant.
Das stimmt, jeder darf selbst entscheiden.
Entschuldige bitte, wenn ich dir zu nahe trat.

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass mir Aphorismen selten halfen, eigentlich nie.

Hallo Ellen,

ich war betroffener Angehöriger.
Eine Beziehung scheiterte, weil die Person sich derart veränderte, dass ich es anfangs kaum bemerkte (die Gründe), ich bemekte nur meine zunehmende Unausgeglichenheit, meine Hilflosigkeit, mein Unvermögen mit der sich immer mehr zuspitzenden Situation.
MySun
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Re: Entschuldigung....und was ist mit uns!?!?

Beitrag von MySun »

Maxegon hat geschrieben: 12. Apr 2024, 16:02 Entschuldige bitte, wenn ich dir zu nahe trat.
Aber nein. Du bist mir nicht zu nahe getreten.
Schönen Abend.
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

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