Essen und Kochen

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realiti
Beiträge: 7
Registriert: 30. Okt 2021, 15:28

Essen und Kochen

Beitrag von realiti »

Hallo, ich habe so etwas noch nie gemacht und bin mir gar nicht so sicher, ob das so sinnig ist :)

Bei mir wurde vor kurzem eine Depression diagnostiziert und um ehrlich zu sein, hat mich diese Diagnose überrascht (ich dachte öfter, dass ich mich einfach zusammen reißen muss und zu "sensibel" bin). Allerdings machen jetzt viele Strukturen die ich in den letzten Jahren geschaffen habe Sinn.

Neben den vielen Dingen die mir schwer fallen (aufräumen, Job usw.) fällt mir regelmäßiges gesunden essen so unfassbar schwer. Ich baue mir da selbst so einen Druck auf, dass nur der Gedanke daran mir die Tränen in die Augen schießen lässt. Es klingt so plump, aber ich kriege kochen nicht mehr hin. Einkaufen fällt mir auch schwer. Ich habe schon versucht eine Liste zu erstellen oder einen Wochenplan zum Essen, aber ich krieg nicht mal das so wirklich hin.

Kann das jemand nachempfinden?

Vielen Dank auf jeden Fall. :)
Holly71
Beiträge: 28
Registriert: 1. Jul 2018, 17:10

Re: Essen und Kochen

Beitrag von Holly71 »

Hallo Realiti,
damit bist du nicht alleine.
Ich bin gerade selbst in der Situation, dass mir das Einkaufen und das Kochen schwer fällt. Zuerst ging das noch okay im Verlauf der schweren Phase, doch jetzt wird auch das zunehmend schwierig, obwohl ich die Gerichte schon sehr einfach gestalte.
Ich habe auf jeden Fall meinen Anspruch an das Gericht gedrosselt und es ist okay , wenn es dann mal ein Sandwich ist oder wieder Nudeln.
Vielleicht sind ja auch TK Gerichte mal zwischendurch okay?LG Holly
Max_
Beiträge: 583
Registriert: 19. Jan 2018, 11:46

Re: Essen und Kochen

Beitrag von Max_ »

Hallo Realität,

kenne die Schwierigkeiten auch von schlechteren Zeiten.

Vielleicht könnte dir ein Kochbuch helfen, das den Ansprüchen "schnell" und "gesund" gerecht wird? Davon gibt's mittlerweile einige. Hätte den Vorteil, dass du dir nicht selbst alles ausdenken und planen müsstest, sondern dass du dich auf das Einkaufen und "Abarbeiten" nach Plan konzentrieren könntest.

Nur so ne Idee...

Alles Gute!
Nax
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Essen und Kochen

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Realität,

kochen nach der Arbeit bekomme ich auch nicht hin und wenn, dann ist es Fertigessen für den Backofen oder so.
Ich habe für mich zum einen inzwischen Gerichte und Haushaltsgeräte entdeckt, bei denen ich am Herd dabei bleiben muss.
Zum anderen habe ich beschlossen nur noch am Wochenende zu kochen und zwar Do viel, dass es für die Woche reicht. Es gibt dann Sa, Mo und Mi das selbe Essen, genauso wie So, Di und Fr.
Nach dem Kochen kommt es direkt in "Tupper"-Dosen für die Arbeit. Mittags dann in die Mikrowelle.
Aber das kann auch nicht jeder. Meiner Mutter wäre das zu eintönig. Mir ist es so lieber als der "Fertig-Sch...".
Donnerstags ist auf der Arbeit immer Donnerstag und man bestellt gemeinsam.
Einkaufen muss ich deshalb fürs Mittagessen auch nur Freitags oder Samstags.
Zum Frühstück wechselte es immer. Aktuell einfach nen Trinkjoghurt/Fruchtbuttermilch, können aber auch mal Quark/Joghurt und/oder Cornflakes bzw Müsli sein. Hauptsache nichts, wozu ich morgens noch was machen muss. Selbstgebackene Müsliriegel gab es auch schon mal.
Abends dann das klassische belegte Brot.
Vielleicht nicht die gesündeste Art, aber immer noch besser als TK-Fertigessen.

LG, Monchen
realiti
Beiträge: 7
Registriert: 30. Okt 2021, 15:28

Re: Essen und Kochen

Beitrag von realiti »

Danke für die Rückmeldungen!

"Gut" zu hören, dass man nicht alleine ist damit und ich werde auf jeden Fall einiges versuchen zu berücksichtigen/anzuwenden. :)

Ich wohne in einer WG und trotz all der Vorteile, die man dadurch hat, setzt mich das nochmal zusätzlich unter Druck. Manchmal kochen sie aber für mich mit und zwischendurch kommentieren sie schon das ihnen auffällt, dass ich nicht richtig esse oder sehr eintönig usw. Das ist natürlich lieb gemeint, aber dennoch sehr belastend irgendwie.

Auf jeden Fall, danke soweit!

Liebe Grüße
DieNeue
Beiträge: 5380
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Essen und Kochen

Beitrag von DieNeue »

Hallo realiti,
realiti hat geschrieben: zwischendurch kommentieren sie schon das ihnen auffällt, dass ich nicht richtig esse oder sehr eintönig usw. Das ist natürlich lieb gemeint, aber dennoch sehr belastend irgendwie.
Solche Kommentare würden mich auch belasten. Man weiß es doch selber, dass es so ist, das muss man dann nicht auch noch immer wieder gesagt bekommen. Ich esse auch sehr eintönig, einfach weil ich so viele Unverträglichkeiten habe, dass nicht viel Abwechslung möglich ist, und zum Anderen koche ich immer eine Zeit lang jeden Tag das gleiche Gericht. Schmeckt mir einfach und ich profitiere auch von der Routine, die irgendwann drin ist, weil ich dann nicht so gestresst bin. Ist der Vorteil, wenn man alleine wohnt und keiner mitisst, der sich beschweren könnte. Ich darf gar nicht sagen, seit wievielen Monaten ich schon fast jeden Tag Schinkennudeln esse... aber ich mag sie immer noch. ;)
Was mir hilft, mich gesünder zu ernähren, ist, wenn das Gemüse in der Gemüsekiste schon gewaschen ist und der Salat auch schon fertig gewaschen im Kühlschrank steht. Dann kann man einfach nur reingreifen und was rausnehmen und hat nicht die Hürde, dass man die Sachen vorher noch waschen muss.
Aber mich würde es auch stressen, wenn noch andere Leute in der Wohnung kochen würden und ich jedesmal mitkriegen würde, was die alles tolles kochen können. Kochen ist eh nicht meine Begabung und das, was ich mal gut kochen konnte, vertrag ich nicht mehr.
Ich denke, du musst ja nicht immer total gesund essen. Ich denke auch immer, dass ich alles immer schaffen muss, aber meine Betreuerin meinte mal, ein bisschen ist immer noch mehr als gar nicht.
Es kommt ja auch immer drauf an, was du bis jetzt so isst, wieviel Luft nach oben da noch ist.

Du bist auf jeden Fall nicht alleine mit dem Thema.

Liebe Grüße,
DieNeue
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Essen und Kochen

Beitrag von Gertrud Star »

Halllo,
Damit bist du nicht alleine. Kochen gehört nicht unbedingt zu meine Lieblingsbeschäftigungen und ich mache das auch nur, wenn ich mal etwas gutes Essen will oder am Herd kreativ sein oder abschalten, also eher als Freizeitbeschäftigung.
Oft gibt es bei mir auch so schnelle Gerichte wie Kartoffeln mit Quark, Nudeln mit Pesto, Couscous mit Linsen und Schafskäse (muss man nicht kochen) oder ähnliches. Salat geht auch schnell. Dann gibt es den Hähnchenstand mittwochs, wo ich ab und an vorbei gehe. Auch das altbekannte Würschtl oder Spielgelei (aufgepeppt mit Gurke und Tomate) erfüllt seine Funktion durchaus. Manchmal gibts auch einfach eine Dosensuppe und als Nachtisch Quark mit Obst.
Wenn ich Lust auf Kochen habe, sieht das dann etwas anders aus.
Also alles kein Grund zur Panik. Es muss nicht jeder immerzu kochen.
LG
Winterkind04
Beiträge: 359
Registriert: 27. Sep 2020, 06:52

Re: Essen und Kochen

Beitrag von Winterkind04 »

Hallo zusammen,

oh ja, ich kenne dieses Problem nur zu gut.

Einkaufen macht mir keinen Spaß und seit Corona noch weniger.
Aber, ich habe eine Strategie entwickelt die mir hilft. Gehe, nur einmal in der Woche einkaufen und wirklich mit Plan. Was, brauche ich alles und was will ich kochen. Und, dann koche ich vor und nur Sachen die ich einfrieren kann. Und, so einseitiges ist es dann doch nicht. Dadurch habe ich immer ca. 5 bis 8 essen auf Vorrat. Und, es ist für mich gefühlt einfacher - zwei Zwiebel schneiden nicht eine einmal die Küche aufräumen nicht zweimal usw. zum Frühstück oft Joghurt, Obst oder auch mal ein Toast nichts aufwändiges. Mittags Obst/Gemüse und Brot und abends dann was aufgewärmt. So, komme ich gut durch. Suppen und Eintöpfe sind schnell gekocht. Ich habe gemerkt, dass ich mich auch freue wenn es so läuft. Tu mir mit essen was gutes.
Aurelia Belinda
Beiträge: 7893
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Essen und Kochen

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen,
Also ich bin im Grunde leidenschaftliche Köchin,
Am liebsten auch mit frischen Zutaten, gerne auch neues ausprobieren, Rezepte abwandeln, oder manches nicht herkömmliche kombinieren mit Oma's Hausmannskost :-) u.v.m.
Habe in anderen Zeiten auch gerne für Partys ( privat )verschiedene Platten mit Happchen gemacht, die dann als Tiermotive schön anzusehen waren, das Auge ist ja mit, da kann man kreativ sein, ich brauche dafür aber die nötige Ruhe und mehr psychische Stabilität. Heute ist mir der Einkauf eher so eine Pflichterfüllung, selten dass i h es mag im Gegensatz zu alten Zeiten, da hat es mir richtig Freude bereitet....
Alleine die Schlepperei geht nimmer und die Konzentration fehlt einfach. Selbst mit Zettel stehe ich oft da, und bin überfordert! Nicht schön.
Seit meiner lang anhaltenden Erschöpfungsdepression ist mir vieles abhanden gekommen. Sehr schade!

Bin aber wieder am Üben mehr unter Menschen mich zu bewegen, da gehört auch einkaufen dazu.
Aber langsam komme ich da in Konflikt wegen Corona. Einerseits ist der beste Schutz vor Ansteckung Menschen meiden.
Durch mein Vermeidungsverhalten muss ich aber eben das neu üben Menschen wieder neu zu begegnen. Am besten erst mal in anonymer Form :-)

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
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