Probleme in der Wiedereingliederung

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NeulandCa
Beiträge: 26
Registriert: 2. Aug 2021, 22:41

Probleme in der Wiedereingliederung

Beitrag von NeulandCa »

Hallo zusammen,

ich befinde mich nun in der 8. Woche der Wiedereingliederung.
Die ersten 2 Wochen á 2 Std. klappten gut, dann folgten 2 Wochen á 4 Stunden und ich merkte, dass mich das schon ziemlich an meine Grenzen bringt, daher hat der Arzt nochmal 2 weitere Wochen á 4 Stunden angehängt.
Dann sollten 3 Wochen á 5 Stunden folgen. In der Phase bin ich gerade.

Ich habe im Moment das Gefühl, langsam an den Punkt zu kommen, wo es mich wieder komplett aus der Bahn wirft; ich merke das schon an Alltagsdingen, die ich teilweise nur noch mit großer Überwindung/Anstrengung hinbekomme. Außerdem bin ich nach der Arbeit so müde, dass ich mich erstmal hinlegen muss (wo dann vom Tag natürlich noch weniger übrig bleibt, um Dinge zu erledigen).

Kürzlich sagte meine Therapeutin, ich hätte evtl. zu früh mit der Wiedereingliederung begonnen. Gerade im Hinblick auf meinen Wechsel im Job (der aber frühestens Ende Oktober möglich ist), sei es ggf. kontraproduktiv, eine Wiedereingliederung in dem aktuellen Job zu machen, der mich ja erst in die Depression gestürzt hat.
Ich hatte die Wiedereingliederung ursprünglich (auch nach Rücksprache mit meinem Arzt) als Chance gesehen, langsam wieder in den Arbeitsalltag zu finden; und wenn das im "alten Job" noch gemacht wird, könnte es hilfreich sein, da der Leistungsdruck dort ja nicht mehr groß ist (weil man ja weiß, dass ich bald nicht mehr da bin). Dachte ich. Aber ich bekomme schon lange Zähne, wenn ich in der "alten Arbeitsumgebung" bin und neben mir Kollegen sitzen, die ganz normal ihrer 8-10 Std. Arbeit nachgehen ohne mit der Wimper zu zucken. Da fühle ich mich deplaziert.

Ich bin ratlos, was ich machen soll. Kann ich die Wiedereingliederung abbrechen und mich ggf. noch krankschreiben lassen, bis der Jobwechsel erfolgt? Macht das Sinn? Wie erkläre ich sowas meinem Chef?
Oder sollte ich die Zähne zusammenbeißen und die Wiedereingliederung durchziehen und an deren Ende (ca.) den Job wechseln (wo ich dann aber sofort auf voller Leistung laufen soll)?

Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen, vielen Dank schonmal vorab :)

LG

NeulandCa
Sunshine5678
Beiträge: 986
Registriert: 19. Nov 2019, 20:06

Re: Probleme in der Wiedereingliederung

Beitrag von Sunshine5678 »

Hallo,

Ich habe gerade gegoog...und fort stand dass die Wiedereingliederung abgebrochen werden kann von allen Seiten wenn sich der gesundheitliche Zustand verschlechtert. Damit bist du dann wieder krankgeschrieben.
Ob eine Wiedereingliederung im verhassten Job sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.
Macht es mehr Sinn bis zum neuen Job weiter krank zu sein und dich so zu erholen dass du in dem neuen Job gut starten kannst?
Das kannst nur du mit deinem Arzt ubf/oder Therapeutin entscheiden.
LG Claudia
:hello:
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Probleme in der Wiedereingliederung

Beitrag von Strohi »

Soweit ich weiss, ist man während der Wiedereingliederung ja sowieso noch "krankgeschrieben", was sich auch z.B. daran zeigt, dass in dieser Zeit (sofern die idR sechs Wochen lange "Lohnfortzahlung im Krankheitsfall" abgelaufen ist) die Krankenkasse das Krankengeld weiterzahlt. Eine Wiedereingliederung ist eine besondere Form des Arbeitsversuchs.

Allerdings kannst Du nach meinem Wissen nicht alleine die Wiedereingliederung abbrechen (oder inhaltlich ändern, also bspw. wieder auf eine kürzere Tagesarbeitszeit zurück gehen oder die am Anfang vereinbarten Arbeitszeitstufen von der jeweiligen Länge her verändern), sondern Du musst zum behandelnden Arzt, der die "Krankschreibung" gemacht und die Wiedereingliederung befürwortet hat (also nicht die Therapeutin, denn die hat rechtlich nichts zu sagen, nur der Arzt bestimmt hier) und ihn bitten, die Wiedereingliederung abzubrechen.
Greta1962
Beiträge: 281
Registriert: 21. Sep 2020, 20:13

Re: Probleme in der Wiedereingliederung

Beitrag von Greta1962 »

Ich finde es sehr ungünstig, dass du es vor deinem neuen Job mit der Wiedereingliederung versucht hast.
Das ist doch nur neuer Stress - du solltest deine Kräfte bündeln für den Neustart im Oktober.
Geh zum Arzt und lass dich weiter krank schreiben, bzw. die Wiedereingliederung abbrechen (wie auch immer das formell geht) - und dann entspanne dich, versuche Abstand zum alten Job zu bekommen, um möglichst gestärkt in den neuen Job zu gehen.

Alles andere macht wenig Arzt, finde ich!

Alles Gute!
Liebe Grüße von ..... Greta
NeulandCa
Beiträge: 26
Registriert: 2. Aug 2021, 22:41

Re: Probleme in der Wiedereingliederung

Beitrag von NeulandCa »

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Rückmeldungen!

@Claudia und Strohi: Ja ok, man kann die Wiedereingliederung abbrechen. Oder variieren (das habe ich ja schon einmal gemacht). Kommt aber sicher nicht so gut an. Aber eigentlich sollte mir DAS egal sein, es geht ja um mich und meine Gesundheit.

@Greta: Ich denke da inzwischen auch so wie Du. Ich hätte eben nicht gedacht, dass es mich so mitnimmt, wieder im alten Job zu sein, wenn es doch "nur stundenweise" ist und ich dort eigentlich auch nicht mehr so viel zu tun habe. Tja, da habe ich falsch gedacht.

Ich werde mit dem Doc sprechen und ihn nach Möglichkeiten fragen. Es gäbe ja ggf. auch eine Art Misch-Wiedereingliederung, wo ich z. B. 1-2 Wochen noch im alten Job anfange (zum "Aufräumen") und dann nahtlos in den neuen Job wechsle. Mal schauen, was der Doc sagt.
Ganz lieben Dank nochmal für eure Beiträge :)

LG
NeulandCa
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