Seit Jahren hab ich Ein- und Durchschlafprobleme, hab dazu schon Entspannungstechniken und auch Medikamente probiert. Manches hilft mehr (gerade beim Einschlafen), manches weniger. Hier soll es speziell um ein Problem nach dem Schlafen gehen:
Wenn ich nach einer Nacht (mit normaler Schlafdauer) "im falschen Moment" aufwache, fühle ich mich den gesamten Tag körperlich richtig schlecht, und zwar in einem Maße, das alles übersteigt, was bisher Ärzte oder Freunde/Bekannte kennen, mit denen man sich austauscht. Das Besondere daran ist: Sollte ich es schaffen, doch noch mal kurz einzuschlafen (und sei es nur für 5 Minuten!) sind ALLE im folgenden genannten Symptome WEG, und ich könnte buchstäblich "Bäume ausreißen". Es ist absolut "schwarz-weiß" ohne Grauzone dazwischen.
Erwache ich im "schlechten Zustand", plagen mich den ganzen Tag folgende Symptome:
- Die ganze Haut "glüht" (v.a. Stirn, Ohren, Handflächen) und ich habe ein Spannungsgefühl
- Die "glühende" Haut scheint objektiv etwas "auszudünsten", um nicht zu sagen, ich "stinke". Das merke ich selbst, wenn ich zurück in ein Zimmer komme, in dem ich mich vorher aufgehalten habe, aber auch andere bemerken das (und zwar immer!), wenn sie in einen Raum kommen, in dem ich seit 15 Minuten bin. Dann heißt es: Hier ist total "verbrauchte" Luft, müssen dringend lüften.
Es geht um so einen säuerlichen, abgestandenen Geruch. Und zwar bei exakt gleicher Körperhygiene wie an allen anderen Tagen. - Wenn ich mir die Hände (mit Seife) wasche (bzw. dusche, Haare wasche) bekomme ich danach sofort einen seltsamen feuchten Film auf der Haut. Diese scheint sich richtig zu "wehren" und man merkt, wie da etwas "aktiv arbeitet", die ganze Zeit. Ich habe dann auch den ganzen Tag über feuchte, schwitzige Hände.
- Ich kann nur flach atmen und komme schon bei wenigen Treppenstufen ganz außer Atem. Arme und Beine sind schwer, die Gelenke schmerzen und ich schleiche durchs Haus wie ein 100-Jähriger.
- Ich neige dann dazu, Schnupfen und Kopfschmerzen zu haben. Kann meine Augen kaum offen halten, und diese sind gerötet (also viele rote Äderchen)
- Meine Konzentrationsspanne liegt bei maximal 5 Sekunden. Ich bekomme mündlich keine 2 zusammenhängenden Sätze zusammen, bin total "benebelt"
- Alles ist super-anstrengend, sowohl körperlich als auch geistig. Und das ohne irgendeinen psychologischen Auslöser an dem Tag (wohl aber - WEGEN dieser stark eingeschränkten Leistungsfähigkeit - mit psychischen FOLGEN für den Tag: Ich bin sehr gereizt, bekomme von meinen Aufgaben nichts geschafft und körperliche fühle ich mich schon nach 1 Stunde des Tages als hätte ich 7 Tage durchgearbeitet)
- Würde ich in diesem Zustand z.B. eine IQ-Test machen, würde ich bestimmte 30-40 Punkte schlechter abschneiden.
Das Besondere ist nun eben, dass ich, wie gesagt, nach nur 5 (oder noch weniger) Minuten erneuten Einschlafens für den Rest des Tages das krasse Gegenteil sein kann - eben keine Einbildung, man kann es objektiv von außen wahrnehmen:
- Die Augen sind weit geöffnet und die Bindehaut ist komplett weiß und klar und sieht vital aus.
- Die Haut ist kühl, entspannt und ausgeglichen, meine Muskeln, Gelenke, der ganze Bewegungsapparat wäre im Stande, sofort Sport zu machen oder jegliche andere körperliche Tätigkeit.
- Das o.g. Ausdünsten findet nicht statt. Weder ich, noch jemand in meiner Umgebung muss aufgrund meiner Anwesenheit ein Fenster aufreißen.
- Ich kann für den Rest des Tages (bis tief in die folgende Nacht) absolut konzentriert arbeiten und denken, bin dann richtig produktiv
Einmal trug ich an einem Tag, der so begonnen hatte, zufälligerweise einen 24-Stunden-Blutdruckmesser, aus anderen Gründen. Bis 13:30 war ich an besagtem Tag in dem oben beschriebenen "schlechten" Zustand. Dann gönnte ich mir einen Mittagsschlaf, auch wenn ich nicht sofort einschlafen konnte, sondern erst gegen 14:15. Um bereits 14:20 wachte ich plötzlich auf und alles war gut, es war, als wäre diese bleiernde, heiße Schleier von mir gefallen.
Das Lustige nun, als mein Arzt mir tags darauf die Auswertung zeigte: Bis EXAKT zu diesem Moment hatte ich einen sehr hohen Blutdruck 170/90 oder so (mit dem ich mich oft versuche, durch den Tag zu quälen). Und GENAU mit diesen 5 Minuten Schlaf fiel er schlagartig auf sowas wie 130/75 oder so ab und blieb den Rest des Tages dort. Das fand ich schon krass. (Aber mein Arzt nahm das nicht ernst, ging da gar nicht drauf ein).
Sagt das irgendjemand etwas? Für mich ist es frustrierend, dass ich mich am Abend vorher nicht drauf verlassen kann, ob ich in Zustand 1 oder 2 aufwache. Es ist wie eine Lotterie. Wenn ich im schlechten Zustand erwache, weiß ich aus Erfahrung inzwischen, dass der Tag ein Horror würde, wenn ich mich trotzdem aus dem Bett quäle (was ich wegen Terminen oft auch eben muss). Bleibe ich liegen und habe das Glück, noch mal KURZ einschlafen zu können, kann es hingegen ein super Tag werden.
Interessant auch: Falls ich es NICHT schaffe, noch mal einzuschlafen, liege ich manchmal ganz bewusst udn konsequent ganz ruhig da, in einer Position "als ob ich schlafe" (versuche dem Körper dies zu suggerieren). Und manchmal(!) klappt es, dass nach ziemlich genau 75 Minuten dieser Entspannung ich (bei vollem Bewusstsein/Wachsein) bemerke, wie dieser "glühende Schleier auf meiner Haut" innerhalb von 1 Minute "von mir genommen wird". Ich kann das in diesen Momenten richtig beobachten, wie es losgeht und wie es sich in den nächsten 60 Sekunden entwickelt. Danach kann ich tief durchatmen und aufstehen und fühle mich erholt und ausgeglichen für den Rest des Tages.