Keine Hilfe in Aussicht

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inke43
Beiträge: 7
Registriert: 6. Okt 2020, 18:53

Keine Hilfe in Aussicht

Beitrag von inke43 »

Mein Mann leidet unter schweren Deppressionen, er nimmt Medikamente, hatte schon 2 Aufenthalte in Tageskliniken, nimmt an einer Gesprächsgruppe teil aber es hilft leider alles auf Dauer nichts.Nun war er auf der Suche nach einem Therapeuten und bekam diese Rufnummer der Kasse, er bekam auch wirklich schnell einen Termin , einen, jetzt ist er wieder auf der Warteliste. Beruflich möchte die Kasse das er Rente beantragt, denn er wäre ja nun mal berufsunfähig. Das ist alles so einfach für die Kassen und Ärzte...nur für uns leider nicht. Abgesehen von dem finanziellen Aspekt, setzen sie jemanden allein zu Hause fest, der eh schon nicht in der Lage ist etwas alleine zu meistern.Nun hat er einen Tagesablauf Bett-Sofa-Sofa-Bett und hätte es so gerne anders, er wäre gern in der Lage wieder zu arbeiten, er ist eigentlich gern unter Leuten. Er sucht nach Hilfe und wird allein gelassen. Er wird krank geschrieben und das war es. Ich als Angehörige finde, dass bei Menschen mit Depressionen das Gesundheitssystem versagt.
Honigtau
Beiträge: 6
Registriert: 6. Jul 2021, 19:43

Re: Keine Hilfe in Aussicht

Beitrag von Honigtau »

Hallo,
als mein Partner nach einer Therapie suchte, hieß es auch immer nur: alles voll, vielleicht in einem halben Jahr, Warteliste usw. Es war wirklich schlimm. Daraufhin bekam er einen Tipp. Ich weiß nicht genau, wie man das nennt, aber es gibt sozusagen die Möglichkeit, eine Therapie anzufangen, bei Therapeuten, die sozusagen noch "in der Ausbildung" sind. (Sie müssen ja die Möglichkeit haben in Real zu lernen). Es ist eine ganz normale Therapie, nur dass es z.B. einen Mentor gibt, mit dem sie sich besprechen können usw. Als mein Partner sich durchrang dort anzurufen, setzen sie ihn zunächst auf die Warteliste. Es hieß, er müsse drei Monate warten. Leider passierte nichts. Ich drängte ihn irgendwann, erneut anzurufen und zu fragen, wie es nun aussieht. Und was soll ich sagen: Die Dame sagte: Wie gut, dass sie noch mal anrufen! Und kurz darauf hatte er den Platz. Hätte er sich nicht gemeldet, ich glaube, er säße noch heute auf der Warteliste. Ich weiß, es ist unglaublich schwer, aber leider muss man da echt hinterherlaufen und darf sich nicht abwimmeln lassen. Also bitte nicht aufgeben. Und auch wenn man denkt, man nervt, ruhig wieder anrufen und nachfragen.
Suchende2
Beiträge: 1267
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Keine Hilfe in Aussicht

Beitrag von Suchende2 »

Hallo inke43,

ich bin Betroffene und weiß, wieviel Kraft das Suchen nach einem Therapeuten kostet.
Ich habe 53 Therapeuten durchtelefoniert und war bei 2 Ausbildungsinstituten auf der Warteliste.
6 oder 7 Erstgespräche hatte ich und war bei einigenTherapeutin auf der Warteliste, wo ich mich regelmäßig melden mußte.
Das ganze kostet sehr viel Kraft und ohne Excel (um den Überblick zu behalten) hätte ich es nicht geschafft.
Eventuell unterstützen kannst Du Deinen Mann, indem Du zum Beispiel bei den in Frage kommenden Therapeuten die Telefonsprechzeiten abfragst. Ich mußte jeden Therapeuten anrufen (dann lief ein Band, mit den Zeiten, wann man anrufen kann) um zu erfahren, wann ich anrufen kann und dann nochmals zu den Zeiten, wo die mit Glück auch ans Telefon gehen.
Ich habe die meisten Therapeuten über eine Internet Seite (psych-info) gefunden. Und ich habe, wenn es hieß ich bin voll und habe keine Warteliste um einen Tipp gebeten. Manchmal bekam ich dann noch andere Namen.

Ich wünsche Euch alles Gute,
Suchende
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